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Original geschrieben von derAL
> humanitäre Nothilfe für alle Menschen in Not
Das unterschreibt sicherlich jeder, aber es ist praktisch unmöglich. Bei den Grünen würde man sagen "Realo vs. Fundi". Und "humanitäre Hilfe" kann auch nicht bedeuten: "alle sollen sich auf einen schwierigen Marsch gen Deutschland machen..."
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Original geschrieben von derAL > Chance für Deutschland, sich der Welt als Vorbild zu zeigen und Ansporn für andere Staaten
Das ganze Thema ist aber viel zu existentiell um es auf den Aspekt "Imagewerbung" zu reduzieren. Das mit dem Ansporn klappt aus dem gleichen Grund nicht.
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Original geschrieben von derAL > Chancen für Zuwanderung, die in vielen Regionen mittel- bis langfristig notwendig sein wird
Wo konkret ist sie denn warum nötig? Das Argument "Rentenkassen" kann man nicht seriös bringen, denn die mehrheitlich im anspruchsvollen deutschen Arbeitsmarkt nicht zu integrierenden Zuwanderer kosten unsere Sozialsysteme ein Vielfaches dessen, was sie einzahlen werden.
Außerdem leidet die Welt unter massiver, weiter zunehmender Überbevölkerung. Die Reduzierung auf "Deutschland hat zu wenige Geburten, daher nützen uns kinderreiche Zuwanderer" ist eine falsche isolierte Betrachtung.
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Original geschrieben von derAL > bei positiven Ergebnis: Aufnahme des Flüchtlings sowie Integrationshilfe
1. Da wir - außer Richtung Schweiz - keine EU-Außengrenze haben reisen auf dem Landweg ausnahmslos alle Flüchtlinge nicht nur aus sicheren Drittländern, sondern sogar anderen EU-Ländern ein, in denen sie nach Dublin-Abkommen registriert und untergebracht werden müssten. Bei korrekter Befolgung der Regeln hätten wir hier also eine absolut minimale Anzahl per Flugzeug oder Schiff direkt aus einem Krisenland einreisende Flüchtlinge, aber alle anderen haben hier genau genommen keinen Anspruch auf Asyl.
2. Integrationshilfe ja, aber auch eine Integrationserwartung. Jeder Hartz IV-Bezieher muss sich in einer Eingliederungsvereinbarung verpflichten, gewisse Spielregeln einzuhalten, sonst werden die Leistungen gekürzt.
Folgerichtig wäre daher, die Leistungen an Flüchtlinge auch an Bedingungen zu knüpfen, etwa Eigenbemühungen im Rahmen von Sprachkursen oder Besuch von Unterricht über das Grundgesetz und kulturelle gegebenheiten/Erwartungen des Gastlandes.
Das würde im Übrigen auch den Unmut von Hartzern besänftigen, die zu Recht fragen, wieso die eigenen Leute mit Auflagen zu Wohlverhalten gezwungen werden, während man Zureisende bedingungslos aushält.
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Original geschrieben von derAL > bei negativen Ergebnis: Ablehnung und nachgelagerte Abschiebung
Ordnungspolitisch betrachtet müsste man dann aber nahezu alle Einreisenden nach Griechenland oder das jeweils erste EU-Land, das sie betreten haben, zurückschicken. Bislang ist die Praxis, dass Abschiebungen Einzelfälle sind. Wird man zukünftig wahrscheinlich ändern, aber bisher ist das die Realität.
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Original geschrieben von derAL > Abschiebung dann, wenn es die äußeren Umstände auch aus humanitärer Sicht erlauben (d.h. z. B. nicht kurz nach einer Entbindung, nicht am nahenden Ende einer Schwangerschaft, nicht bei der akuten Notwendigkeit einer medizinischen Versorgung und nicht zu Zeiten, in denen es im Abschiebeland aus verschiedenen Gründen ungünstig ist; damit meine ich etwa deutliche Minustemperaturen.
Klingt zwar erstmal gut, aber wenn man es hinterfragt: wieso erzwingt z. B. eine Schwangerschaft einen Verbleib in Deutschland? Oder kalte Temperaturen? Einen trifftigen Grund gibt es dafür nicht - insbesondere da Abschiebungen nur in sichere Drittländer oder das erstaufnehmende EU-Land stattfinden, das dürfte wohl kaum menschenverachtend sein.
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Original geschrieben von derAL Ich kann bei diesen Aussagen keine radikalen Gedankengänge meinerseits erkennen.
Naja, du lehnst dich schon sehr, sehr weit aus dem Fenster in diesem Thread.
Wenn du beispielsweise das Erbe wegen ca. 10% Stimmenanteil von Rechten in der Stadt nicht antreten willst, ignorierst du die weit überwiegenden 90% moderater Wähler.
Du zeigst wenig (keine) Empathie für die Sorgen derer, die weniger gut situiert dastehen und in mehrfacher Hinsicht durch überbordende Flüchtlingszuwanderung unter Druck geraten: die Mittelschicht zahlt für die Situation - nicht die Reichen, die das Kapital schön sicher untergebracht haben und denen es eh nicht weh tut, auch nicht die Hartzer, bei denen nichts zu holen ist. Dabei haben es viele Normalverbraucher auch nicht so dicke, dass die jedwede drohende Zusatzbelastung durch explodierende Sozialkosten auffangen möchten.
Und die Leute erleben, dass die soziale Ordnung wackelt, denn da wandern kulturell fremde Menschen ein. In der Vergangenheit waren Muslime die Gruppierung, die es - im Gegensatz zu Asiaten oder Südeuropäern - überhaupt nicht schafft, sich zu integrieren, nicht mal in der 2. oder 3. Generation.
Dazu werden Sporthallen und Gemeindehäuser belegt, in den Schulen tauchen Kinder auf, die die Klasse aufgrund nicht vorhandener Sprachkenntnisse ausbremsen. Wenn du keine Kinder hast und dich nur im Golfclub bewegst tangiert dich das nicht, aber wenn du einen Dritt- oder Viertklässler hast, der den Zugang zum Gymnasium zwecks Abi und Zukunftschancen schaffen und in der Freizeit sinnvoll Sport treiben soll, wofür du dem Verein viel Geld bezahlst, dann denkst du kritischer.
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Original geschrieben von derAL Auch habe ich mich darüber hinaus klar gegen Fremdenhass und gegen das erneute Aufkeimen rechten Gedankenguts positioniert.
Mir gefällt diese Zuspitzung (a la George W. Bush - wer nicht für uns ist, ist gegen uns!) nicht: entweder du bist links und gut, oder ein böser, rechter Neonazi. Nein! Die Menschen haben nicht flächendeckend ein neu aufkeimendes rechtes Gedankengut. Die Menschen sind nicht unempathisch gegenüber geschundenen Bürgerkriegsflüchtlingen!
Die Menschen helfen viel und packen an, sie rücken zusammen und bemühen sich um Integration der Zuwanderer.
Aber sie erwarten - zu Recht! - dass die Einwanderung geordnet läuft, dass man die Unterkünfte für echte Bürgerkriegsflüchtlinge frei hält und nicht mit Aussagen wie denen von Merkel alle Tore sperrangelweit aufstößt und hier wirklich JEDEN hereinlässt, auch wenn er als Goldgräber kommt weil er glaubt, in Deutschland wird man leistungslos mit Reichtum überhäuft.
Die Bürger möchten von ihrer Regierung und der Presse korrekt informiert werden und nicht mit Planlosigkeit und geschönten Darstellungen für dumm verkauft werden. Das fällt halt auch besonders auf wenn überall Flüchtlinge auftauchen und die Realitäten dann anders sind als das, was man den Leuten in den Medien und seitens der Regierung erzählt.
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Original geschrieben von derAL
Mit Verwunderung aber auch mit Schrecken stelle ich fest, was sich im gleichen Thread hier in den letzten Stunden unter ‚normalen Bürgern wie Du und ich’ offenbart hat, insbesondere nach dem ich meine Wurzeln benannt habe:
Das Sprichwort sagt: "Wer einen dicken Arsch hat, braucht eine große Hose."
Es gibt eine Internetgesetzmäßigkeit, nach der Nazi-Vergleiche jede Diskussion über kurz oder lang zerstören - und indem du deine Wurzeln nennst bzw. schwarzweiß in Gute und Nazis unterteilst anstatt fair zu differenzieren, provozierst du Gegenwind. Was haben deine Vorfahren in einer Diskussion über Flüchtlingsströme im Jahr 2015 zu suchen? Du setzt das wie ein Totschlagsargument ein und wunderst dich, dass viele Mitdiskutanten sich so nicht in eine rechte Ecke stellen lassen wollen - weil sie keine rechte Einstellung haben, aber Sorgen angesichts der außer Kontrolle geratenden Situation, deren Ende nicht abzusehen ist.
Ich habe vor JEDEM großen Respekt und zolle ihn dir in besonderer Weise weil du hier keinen leichten Stand hast und doch wacker bei deiner Linie bleibst. Das ist okay und gut, nur sei fair und stelle diejenigen, die eine konträre Meinung haben, nicht allesamt als braune Gesinnungsgenossen hin, denn das ist schlicht falsch und auch ein unfaire, nebenbei zu Scheitern verurteiltes Diskussionsverhalten. Wirf' anderen nicht vor, was du selber machst... auch wenn du es insofern besser verkaufen kannst indem du den Part des "Gutmenschen" besetzt. Nur sind deine Argumente deswegen trotzdem nicht besser, sondern gleichberechtigt neben denen, die nun mal eine andere Sichtweise haben uns aus ebenso guten Gründen zu anderen Denkweisen kommen.
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Original geschrieben von derAL
All diese Beiträge zeigen meiner Meinung nach sehr deutlich, wie gefährlich die aktuelle Situation in Deutschland mittlerweile geworden ist und wie schnell man selbst im Fadenkreuz steht, wenn man eine liberale, humane und weltoffene (im übrigen sehr deutsche) Haltung einnimmt. Aber auch wie intensiv mittlerweile Metapolitik im vorpolitischen Raum betrieben wird.
Das ist aber eine selbsterfüllende Prophezeiung: du provozierst und verunglimpfst Leute anderer Meinung als braunes Gesocks (sinngemäß), und wenn dem deutlich widersprochen wird bist du schockiert über den starken Gegenwind der anderen Seite, die du als angeblich breite Nazi-Front identifizierst.