Auswandern steht für mich nicht auf der Agenda, hab' einen sicheren Job, der von Vater Staat bezahlt wird. So gesehen kann ich mich zwar entspannen, aber ich war davor in der freien Wirtschaft und kenne die Unsicherheit, die einen dort pausenlos begleitet - bekommt man einen unbefristeten Vertrag, ist das Unternehmen solide, usw. Ich fühlte mich in mehreren Unternehmen unwohl und es hing immer irgendwie an einem seidenen Faden, wenn auch unterschiedlicher Dicke. Ich nehme an, dass Angst und Pessimismus weit verbreitete Faktoren in der deutschen Bevölkerung sind. Die Mehrheit lebt eben nicht gut versorgt in sicheren Umständen, sondern "von der Hand in den Mund".
Die niedrige Geburtenrate hierzulande spricht Bände. Kinder kann sich ein Otto Normalverbraucher nicht wirklich leisten, weder finanziell noch zeitlich. Man muss entweder überdurchschnittlich gut verdienen oder von Hartz IV leben, so dass die finanzielle Versorgung - wenn auch auf niedrigem Niveau - sichergestellt ist.
Ich habe in einem Unternehmen jahrelang arabische Kunden aus unterschiedlichen Ländern betreut. In Political correctness-Sprech könnte man sagen, sie waren äußerst stolz und selbstbewusst. Im Klartext: von unglaublicher, machohafter Arroganz für unser europäisches Empfinden.
Der völlig unkontrollierte Flüchtlingszustrom wird diese deutsche Gesellschaft verändern, und das nicht langsam und planbar, sondern da wird sowohl Einheimischen wie auch Zuwanderern von heute auf Morgen eine fremde Kultur zugemutet, die überhaupt nicht kompatibel ist.
Ich sehe in dieser Hinsicht rabenschwarz. IMHO wird sich eine riesige Parallelgesellschaft aufbauen, die zudem weitgehend alimentiert werden muss, kulturell bedingt keine Integrationsbemühungen zeigen wird (muss sie ja auch nicht wenn Millionen Gleichgesinnte rundum sind) und die Abneigung inkl. politischer Radikalisierung forciert.
IMHO bewegen wir uns völlig unvorbereitet in einer Art gesellschaftlichen Broken-Windows-Theorie und werden Merkels Aussagen ("Wir schaffen das!") in ein paar Jahren als größten politischen Fehler der deutschen Nachkriegsgeschichte betrachten. Als Gesellschaft werden wir es entweder schaffen, "von heute auf morgen" einen guten Umgang mit den gesellschaftlichen Veränderungen zu finden, was aber fast unmöglich ist weil man die Mentalität eines ganzen Volks nicht in ein paar Wochen umkrempeln kann. Wir bräuchten ein klares Signal als Zuwanderer, welche Spielregeln in dieser Gesellschaft erwartet werden, aber erstens können wir diese Spielregeln nicht mal eben so in Windeseile entwickeln und ich denke auch, dass die Zuwanderer wenig Anstalten machen, sie zu beachten.
Kinder werde ich garantiert nicht in diese Welt setzen.