Schritt 2: Die Board-Bestückung
So, seit heute sind wir einen Schritt weiter: Die Abschirmbleche sind runter und der Blick auf die ICs ist frei. Was interessant ist: Mit leichten Modifizierungen lässt sich selbst der SIM-Holder vom T65 verwenden. Der auf dem Board befindliche Teil ist bei meinem Hedvig-Board jedenfalls definitiv identisch mit dem vom T65, es wurde lediglich mit einer Feile o.ä. an der Kunststoffkörper ein wenig nachgearbeitet. Die ICs sind übrigens bis auf die CPU absolute Standardware, also nichts extravagantes:


- Der Buzzer (1) ist mit dem vom R310s identisch. Na schön, der Hai ist nicht das beliebteste Schlachthandy, doch wann geht ein Buzzer schonmal kaputt?
- Der Hochspannungswandler (2) für die EL-Folie ist eh bei allen Modellen gleich
- Die Endstufe (3) ist eine Conexant RM011. Die RM009 ist ja hinlänglich aus dem T20, T28 und T29 bekannt. Ob die RM009 im Notfall die RM011 ersetzen kann, weiss ich nicht. Doch da Conexant diese Endstufe wohl kaum nur für die Hedvig produziert hat, wird sie sich bestimmt mit einiger Suche auf irgendeinem ollen Siemens oder so finden. Im Zweifelsfall wird sich auch ein Händler finden, der sie im Programm hat.
- der Spannungs-Controller (4), ein Ericsson 3014/C, ist der gleiche, wie im T39 und anderen Modellen aus den Baujahren. Hier gab es ja nur wenig Auswahl. Schlachtboards dürfte es mehr als genug geben.
- Die CPU (5) trägt die Bezeichnung 1096/C P1A 95N447J. Ob sie noch woanders verbaut wurde, entzieht sich augenblicklich meiner Kenntnis. Ich habe auch nicht von allen Modellen eben alte Boards offen rumliegen.
- Das Flash-ROM (6) von Intel findet sich unter anderem auch auf den T28-Boards, ist also Massenware.
- Bei Nummer 7 bin ich mir nicht sicher, könnte das Eeprom sein. Der Käfer trägt die Bezeichnung 52951 ES1. Vielleicht kann ja hier jemand anderes weiterhelfen.
- Die beiden RX-Filter (8) sind ebenfalls Massenware.
- Der RF-Prozessor (9) ist vom T39 und anderen zeitgleichen Modellen her ja bestens bekannt. Kaputt geht er selten, beim T39 bricht lediglich sein BGA gerne, was für die berühmten KN-Bugs sorgt. Also völlig unkritisch: KN-Bugs kann man löten, sofern der Prozessor nicht verklebt ist. Das dürfte jedoch bei keiner HEdvig der Fall sein.
- Der AD/DA-Wandler (10) ist vom T28 her bekannt, da gibt es also im Zweifelsfall auch genug Schlachtmaterial.
Fazit: Bis auf die CPU darf an einer Hedvig eigentlich alles kaputt gehen, ohne dass man sich Sorgen machen muss. Blöde ist es nur, wenn Teile im HF-Bereich getauscht werden müssen: Streng gesehen sollte danach eine Radio-Calibration erfolgen. Im Ernstfall ist die alte Kalibrierung so unpassend, dass das reparierte Board zwar technisch OK ist, jedoch nicht oder nur für eine Weile funktioniert.
By the way: Wer kann mich aufklären, warum auf dem Board (Bild 1, zwischen der Tastaturmatrix) die Firma JVC steht? Hat die etwa das Board in auftrag gebaut?
So, und jetztseid Ihr dran: Ich habe noch immer keinerlei weitere Bezugsadressen und sitze immer noch auf einer unvollständigen Hedvig.
Grüße, r0sewhite