Also, bevor nur Vermutungen gepostet werden, hier mal ein paar Fakten, ich kenn mich da zufaellig einigermassen aus...
1. Man unterscheidet "allogene" und "autologe" Knochenmarksspenden. Bei der allogenen Form kommt das Knochenmark von einer anderen Person, bei der autologen Form spendet sich der Patient praktisch selber, bevor er eine massive Chemotherapie erhaelt. Beide Formen haben Vor- und Nachteile, auf die ich hier nicht im Details eingehen kann.
2. Wenn eine allogene Knochenmarksspende notwendig ist, wird man immer erst bei Geschwistern suchen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit bei weitem am groessten, einen passenden Spender zu finden.
Wenn keine Geschwister da sind, oder die vorhandenen nicht als Spender in Frage kommen, wird man natuerlich noch die entfernteren Verwandten screenen (bei sinkender Erfolgswahrscheinlichkeit).
Sollte sich auch hier kein Spender finden, wird man die Suche auf "nicht-verwandte", fremde Personen ausdehnen. Dies laeuft dann ueber die bekannten (?) Spenderdateien. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine nicht-verwandte Person als Spender in Frage kommt, betraegt allerdings leider nur ca. 1:1.000.000. Aus diesem Grund versucht die DKMS ihre Datei natuerlich staendig zu erweitern.
3. Die "Spende" als solche kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Frueher hat man dazu das Knochenmark aus dem Beckenknochen entnommen und dem Empfaenger verabreicht (unter Narkose). Heutzutage setzt man meistens die sog. periphere Knochenmarkspende ein, bei der dem Spender zunaechst. sog. Wachstumsfaktoren verabreicht werden, die die Blutzellbildung massiv steigern. Die einzige Nebenwirkung, die haeufiger auftreten kann, sind Knochenschmerzen. Anschliessend werden aus dem Blut des Spenders die gewuenschten Zellen ("Stammzellen") filtriert, alles andere geht zurueck (hoert sich kompliziert an, ist aber heutzutage relativ einfach machbar und dauert ca. 4 Stunden).
4. Die Stammzellen werden evt. noch aufbereitet und dem Empfaenger dann wie eine normale Infusion verabreicht. Anschliessend hilft dann eigentlich nur noch warten und hoffen... Eine Knochenmarksspende bedeutet naemlich leider nicht automatisch auch Heilung.
Ich hoffe, dass war eine kleine Hilfe und nicht zu kompliziert . Weitere Details auf Wunsch...
Gruss,
DelaCamp 