Also manchmal frage ich mich, ob der ZdJ nicht ein falsches Selbstverständnis hat.
Hallo Herr Friedmann, Sie sind nicht der Israelische Botschafter!
Der Botschafter hat sich zur Kritik an dem Staat Israel zu äußern. Der Vorsitzende einer religiösen Vereinigung aber nicht.
Ich hab manchmal den Verdacht, das der ZdJ mit dem Vorwurf des Antisemitismus hier auch die Nationalen Interessen Israels vertritt.
Von Möllemann den ausschluß eines Israelkritikers und einen symbolischen Gang nach Carnossa zu verlangen empfinde ich als persönliche Arroganz der Herren Friedmann und Spiegel.
Ansonsten ist das auch nicht mehr als ein Streit zwischen zwei Politikern. "Interessant" und "Brisant" wird das nur, weil der mal wieder ein persönlicher Angriff gegen eine Person (Freidmann) mit einem Angriff gegen alle Juden gleichgesetzt wird.
Wenn ich einen beliebigen Muslim angreife, bin ich dann zwingend gleich gegen alle Muslime?
Selbst beim Papst ist das was anderes, er Angriff auf sein Pontifikat oder ein Hinweis darauf, das er aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten sollte ist doch kein Anriff auf alle Katholiken.
Wobei das vielleicht die richtige Erklärung ist. Herr Friedmann nimmt sich einfach zu wichtig. Er ist nicht die Identifikationsfigur mit allen Juden. Er ist "nur" ein Lobbyist und Interessenvertreter. Oder meint er er hätte für das Judentum die Bedeutung wie der Papst für den Katholizismus?
Edit: zum Zitat oben:
Natürlich ist es ein Tabubruch. Aber muß denn eine Kritik ein Tabu sein? Genau darum geht es mir. Wobei wir jetzt nicht eine diskussion führen sollten, was zuerst war, die Aussagen des ehemaligen Grünen Mitglieds und bekennenden Israelkritikers, die Äußerungen von Friedmann, der der FDP scheinbar die Aufnahme dieser Person verbieten wollte, oder die Angriffe von Möllemann an die Adresse von Friedmann, die ich als persönlichen Angriff und auch als Beleidigung von Friedmann verstanden habe?
Es wird auch nichts bringen, hier eine Reihenfolge festzulegen. Wir dürfen nur nicht anfangen, die einzelnen Aussagen aus diesem öffentlichen Streit auf die Goldwaage zu legen. Genau das macht aber der Historiker. Die Aussage von Möllemann, den ich persönlich nicht mag, sind aus dem Zusammenhang zu verstehen und können nicht alleine interpretiert werden.
Wenn ich mich jetzt z.B. mit einem Muslim streite, ihn beleidige und dann sage er sei der Grund warum man keine Muslime mag oder diese sogar hasst, ist das dann eine persönliche Beleidigung oder ein Angriff auf alle Muslime. Ader da wiederhole ich mich wohl.
Das die Aussage von Möllemann ein klassischen Argument des Antisemitismus sein soll wusste ich nicht, bzw. ich kannte dieses Argument als Bestandteil des Antisemitismus noch nicht.
Vielleicht sollte dieser Historiker mal alle antisemitischen Unterstellungen aufzählen, damit Herr Möllemann den Herrn Friedmann jetzt beleidigen kann ohne als Antisemit zu gelten.