Beiträge von edamer

    Re: Re: Re: BeiVodafon steht schon das Wasser im Keller


    Zitat

    Original geschrieben von malinfo
    [sarkasmus on]
    Das wär' ja noch schöner, wenn sich manager für irgendetwas verantwortlich fühlen sollten (außer für die vereinbarung schamloser goldener-handschlag-klauseln in ihren arbeitsverträgen). Und von mckinsey-fatzkes ist das übernehmen von (moralischer) verantwortung schon gleich zweimal zu viel verlangt....
    [sarkasmus off]


    Das ist natürlich richtig. Aktuell, also von gestern, gab es ja den Versuch, per Spam bei Vodafone Viren einzuschleusen, wobei ich genau wie Dirk Rheydt die Reaktionen der Mitarbeiter darauf als Protest werten würde.


    https://de-de.facebook.com/pages/Wutkollege/179214465488642


    Allerdings glaube ich, dass viele durch Öffnen der Mail und des Anhangs nicht gegen das Sparen an sich protestiert haben sondern gegen den Arbeitgeber generell. Viele wissen doch, dass sie für Vodafone nichts mehr wert sondern nur noch Belastung sind. Und das Vodafone nur nach Wegen sucht, sie hinauszukomplimentieren bzw. herauszumobben. Da ist das Öffnen und Anklicken sozusagen die Rache des kleinen Mannes am Unternehmen und den von ihm eingesetzten Vorgesetzten.

    Re: BeiVodafon steht schon das Wasser im Keller



    Das ist ein Sinnbild für den Dauerzustand bei Vodafone, nicht nur für etwas Vorübergehendes. Wohin man auch schaut, ob nach Indien, Südafrika, Deutschland, Großbritannien oder sonstwo, überall die gleichen Klagen über die Konzernpraktiken: hohe Preise für nicht eingehaltene Leistungsversprechen.
    Es wird ja immer gesagt, dass das an der Gier der Aktionäre liegt, das diese den Hals mit Rendite nicht vollkriegen können und so weiter. Wenn es aber so wäre, dann würden nicht diese riesigen, tagtäglichen, geldverschlingenden Ineffizienzen entstehen, dieses ständige Herumdoktern und Verschlimmbessern.
    Doch wenn es etwas gibt, das tabu bei Vodafone ist, dann ist es das Ansprechen dieser jahrelangen Fehlentwicklungen. Deshalb sind viele Vorgesetzte schon weg und die, die noch da sind machen seit Jahren nur noch den Roboter. Als Gerhard Mayrhofer, der jetzige Präsident von 1860 München, als neues Vorstandsmitglied vorgestellt wurde, da dachte ich schon: der bleibt nicht lange. Der strahlte Individualität und Eigenwilligkeit aus. Man hatte den Eindruck, dass der sich nicht verbiegen lässt. Und, was soll ich sagen: 13 Monate später (oder so) trennte man sich „einvernehmlich“.
    Nein, es geht ausschließlich um zweierlei: Reibach machen und Gesicht wahren. Alle zwei bis drei Jahre kommen neue Manager aus der McKinsey-Fabrik, packen ihr BWL-Lehrbuch aus, wenden holzschnittartig die darin enthaltenen Methoden an und ziehen danach mit einer fetten Millionenabfindung weiter. Für die Folgen ihrer Taten fühlen sie sich nicht verantwortlich. Insofern ist es schön, das einem McK jetzt mal der Wind ins Gesicht weht.

    Klingt ein wenig als wollten Sie die Debatte für beendet erklären.


    Ich glaube aber nicht, dass es für Kunden besser werden wird. Im Gegenteil. Denn 2014 und 2015 werden aufgrund der Verlagerungen von vielen Funktionen nach Rumänien Übergangsjahre sein. Das wird nicht ohne ein Durcheinander mit Folgen für die Servicequalität für Privat- und Mittelstandskunden über die Bühne gehen. Die Kollegen in der Technik, die zum Jahresende 2013 vor rund 35 Stunden gegangen worden sind wird Rumänien erst mal ersetzen müssen. Das muß sich erst einmal einspielen. Das gleiche mit den Kollegen die noch gehen werden. Es wird sich auch noch herausstellen, dass es eben noch Unterschiede zwischen der Steuerung des deutsche Netz aus Deutschland und der des europäischen Netzes aus Rumänien gibt.
    Für Kunden unterhalb der Konzernebene bedeutet das auch weiterhin nicht eingehaltene Leistungsversprechen zu Apothekerpreisen. Schauen Sie sich mal die Kommentare vom 31. Dezember auf der Wutkollege-Seite bei Facebook an. Neben den Kollegen die heilfroh sind endlich raus zu sein gibt es diejenigen, die noch im Unternehmen Frust schieben. Von denen werden sie keine Leistung mehr erwarten können, auch wenn sie laut Arbeitsvertrag dazu verpflichtet sind.


    https://de-de.facebook.com/pages/Wutkollege/179214465488642




    Zitat

    Original geschrieben von Samsungracer


    Was mich derzeit aber massivst nervt, das jeder Vorgesetzte alles nur noch schönredet....


    Das bin ich nicht anders gewohnt von meinen Vorgesetzten. Die haben schon immer alles schöngeredet und ihre vorgegebenen Texte und Sprachregelungen heruntergespult, auch wenn sie genau wissen, wie unglaubwürdig sie sind. Kabarett pur. Die Botschaft hinter diesem Schönreden ist: Frag' nicht weiter, halt die Fresse. Das ist besser für Dich. Nur jetzt, wo der Druck im Kessel den Krisenpunkt endgültig überschritten hat, ist das vollends unerträglich geworden. Das ist denen aber vollkommen egal, weil es vollkommen unwichtig ist. Hauptsache, der eigene Kopf ist gerettet. In die neue Vodafone GmbH. In die neue Servicegesellschaft. Oder wohin auch immer. Ich habe gehört, dass viele von denen sich im nächsten Jahr neu auf ihre Posten und Pöstchen bewerben müssen. Das bringt wieder neuen Schub für den Wettbewerb, wer den dicksten Weichzeichner aufträgt, wer die Abfindungen am meisten drückt und wer die Mitarbeiter am stärksten einschüchtert.


    Irgendeine Kollegin hat mir mal erzählt, das sie vor Jahren dem Joussen eine mobile BTS hinterher gefahren haben, wenn der in die Ferien nach Sylt reiste. Die drückte ihm und den Seinen natürlich das Netz volles Rohr auf's Handy und er war begeistert, welch tolles Netz wir doch haben.


    Zitat

    Original geschrieben von Samsungracer


    Leider sind bei VF viele Mitarbeiter trotz der Aktionen im diesem Jahr immer noch nicht aufgewacht, so das der Organisationsgrad in der Gewerkschaft einfach viel zu schwach ist ( unter 20% ), um irgentwas auf die Beine zu stellen. 60%+ müssen es mind. sein, damit Aktionen auch mal der GF weh tun.


    Man muss knallhart sagen, es geht vielen VF-Mitarbeitern derzeit noch viel zu gut, mags an der Mentalität, dem Alter oder der Betriebsblindheit liegen - ich hab keine Ahnung aber ich erlebe es täglich.


    Tja, alles Einzelkämpfer. Aber mal soweit zu denken, das für den Einzelnen auch mehr rausspringt, wenn man sich zusammentut, das kommt denen nicht in den Sinn. Viele denken, wenn man mit dem TC/TM/TL/AL usw. gruschelt, geht das auch so. Ich habe den Eindruck, das Einige nicht mal dann aufwachen, wenn Vodafone sie schon längst rausbefördert hat. In diesem Leben wird das auch nichts mehr. Obwohl, bei der BV am 26.09. huschten die Call-Center-Uschis in der Pause zum Gewerkschaftstisch und unterschrieben eilig Beitrittserklärungen.


    Mich interessiert das aber nur noch unter dem Aspekt, welche Auswirkungen das alles auf meinen Abgang hat. Danach ist das Kapitel Vodafone für mich abgeschlossen.

    Zitat

    Original geschrieben von edamer
    Ich denke mal, aus der Abwärtsspirale kommt das Unternehmen auch nicht mehr raus. Vielleicht ist das ja aber auch so gewollt. Der Wutkollege verlinkte irgendwann dieses oder letztes Jahr auf einen Bloomberg-Artikel, laut dem die europäische Telco-Branche deutlich weniger rentabel als die amerikanische sei. Weshalb man sie verschlanken müsse, wodurch ein Drittel der Arbeitsplätze bis 2018 wegfallen würden. Und da Läden wie BT und DTAG von ihren jeweilige Heimatländern gedeckt werden, bleiben eben nur noch seelenlose BWL-Konstrukte wie Vodafone zum Zerschlagen übrig.


    Eine andere mögliche Strategie könnte sein, daß man hauptsächlich zahlungskräftige Großkonzerne als Kunden haben will und deshalb Privatkunden ziehen läßt. Vier Fünftel Konzerne, ein Fünftel Privatkunden oder so. Bis jetzt habe ich nicht gehört, das Konzernkunden, im Gegensatz zum Privatkundenbereich, in nennenswerter Zahl abgewandert sind. Das würden die ja machen, wenn SLAs nicht eingehalten werden. Oder sie würden Konventionalstrafe geltend machen. Vor ein paar Jahren wurde die Betreuung von Konzernkunden auf London übertragen. Vielleicht will man ja so etwas wie ein Colt Telecom des Mobilfunks werden.

    Ich halte das nicht für gedankenlosen Sparen zur Verbesserung der Kennzahlen sondern für gezielte Demotivation. Den Mitarbeitern im O-Bereich werden die Arbeitsplätze demontiert, während sie noch darauf sitzen. Seit Jahren ist es schon alltägliche Normalität, das Arbeitsmittel nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Veraltete Arbeitsplatzrechner kommen nicht mehr hinterher, Programme stürzen ab, auch weil bei Serververbindungen an Bandbreite gespart wird usw. Am nächsten Tag wird man natürlich per Mail vom Vorgesetzten regelrecht zusammengeschissen, weil die Zahlen wieder nicht gestimmt haben. Und alles, was den Roboter-Vorgesetzten dazu einfällt, ist das Herunterspulen der in sie einprogrammierten Sprachregelungen und Textbausteine. Schließlich wollen sie die Pfründe, die sie beim Unternehmen haben, nicht gefährden.


    Wie ich schon schrieb, soll die europäische Telco-Industrie zwecks Profitsteigerung um ein Drittel verkleinert werden. Wenn es rechtlich nicht möglich ist, die Leute schnell vor die Tür zu setzen, muß man sie eben dazu bringen, das sie von selbst flüchten.


    Zitat

    Original geschrieben von Samsungracer
    Der Laden ist mittlerweile jeden Tag für eine neue Überraschung gut.



    Frag mal die ganze Mitarbeiter aus dem O-Bereich ( Kundenservice ) was die voll der tollen Weihnachtspost halten, die gestern im Briefkasten bei denen lag.



    Zitat

    Original geschrieben von edamer
    Die gleichen Probleme und Klagen über Vodafone hört man auch aus anderen Ländern, in denen der Konzern tätig ist.
    Ich denke mal, aus der Abwärtsspirale kommt das Unternehmen auch nicht mehr raus. Vielleicht ist das ja aber auch so gewollt. Der Wutkollege verlinkte irgendwann dieses oder letztes Jahr auf einen Bloomberg-Artikel, laut dem die europäische Telco-Branche deutlich weniger rentabel als die amerikanische sei. Weshalb man sie verschlanken müsse, wodurch ein Drittel der Arbeitsplätze bis 2018 wegfallen würden. Und da Läden wie BT und DTAG von ihren jeweilige Heimatländern gedeckt werden, bleiben eben nur noch seelenlose BWL-Konstrukte wie Vodafone zum Zerschlagen übrig.

    Re: Re: Re: Re: Arbeitgeber des Jahres und jetzt Flop


    Ich suche zwar nicht in der IT, aber an Stepstone und Co. hatte ich noch nicht gedacht. Gute Idee! Und ja, TK ist für mich natürlich auch gestorben!


    Zitat

    Original geschrieben von Samsungracer
    Kommt auf den Bereich an, in dem man sucht.
    Ich suche im IT-Bereich und da kann man Zeitungen vergessen, da sind Onlinejobbörsen die bessere Wahl. Mein Suchagent bei StepStone spuckt jede Woche etliche Jobs aus, mal mehr oder weniger interessant.


    Da ich keine Eile habe, suche ich mir den Job, der mich richtig interessiert und Spass macht und der vor allem nicht mehr in der TK-Branche sein wird.

    Die gleichen Probleme und Klagen über Vodafone hört man auch aus anderen Ländern, in denen der Konzern tätig ist.
    Ich denke mal, aus der Abwärtsspirale kommt das Unternehmen auch nicht mehr raus. Vielleicht ist das ja aber auch so gewollt. Der Wutkollege verlinkte irgendwann dieses oder letztes Jahr auf einen Bloomberg-Artikel, laut dem die europäische Telco-Branche deutlich weniger rentabel als die amerikanische sei. Weshalb man sie verschlanken müsse, wodurch ein Drittel der Arbeitsplätze bis 2018 wegfallen würden. Und da Läden wie BT und DTAG von ihren jeweilige Heimatländern gedeckt werden, bleiben eben nur noch seelenlose BWL-Konstrukte wie Vodafone zum Zerschlagen übrig.