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Original geschrieben von ChickenHawk
Das darf man aber jetzt nicht mit dem "normalen" AN vergleichen der sein Festgehalt bekommt. Wenn dort immer das Geschrei groß ist man wolle am Unternehmensgewinn partiziperen stellt sich doch immer auch die Frage mit welcher Berechtigung, wenn nicht mehr geleistet wurde, sondern "nur" das bisher sonst auch übliche. Stell Dir vor Du bist AG und Dein Mitarbeiter will eine Lohnerhöhung, was fragt der AG dann?
Haben Sie mehr Aufgaben/Verantwortung übernommen als bisher?
Arbeiten Sie mehr als vorher?
Haben Sie sich zwischenzeitlich weiter qualifiziert?
Wenn das mit Nein beantwortet wird und als Antwort eigentlich nur kommt:
Ich mache denselben Job wie im letzen Jahr, aber da das Unternehmen ja Gewinn macht will ich was abhaben... wie würdest Du als AG entscheiden?
Andersrum wenn es eben keinen Gewinn gibt:
Wieso kann der AG da nicht die Löhne beibehalten? Eben weil ein Wirtschaftsunternehmen so nicht funktioniert. Wenn ich Miese einfahre und die Fixkosten im Personalbereich konstant halte, dann wird es auf Dauer eben noch schlimmer werden und der Laden geht schlimmstenfalls komplett den Bach runter.
Ein Unternehmen beschäftigt keine MA`s um am Jahresende bei +/- 0 rauszukommen, es zielt darauf ab Gewinne zu erwirtschaften. Wenn die MA`s mit ihrer "normalen" Leistung aber nicht in der Lage sind (ohne das der einzelne dafür jetzt persönlich verantwortlich gemacht werden könnte) mindestens auf die rote 0 zu kommen, dann kann auch keiner erwarten trotzdem weiterhin so bezahlt zu werden als würde es dem Unternehmen einfach blendend gehen.
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So gehts dann aber auch nicht.
Ich folge jetzt mal deinem Beispiel: Der Arbeitnehmer bekommt ein Festgehalt, das Unternehmen macht Gewinn, eine Lohnerhöhung wird aber abgelehnt, weil man ja auch nichts anderes gemacht hat als im letzten Jahr. Schön und gut.
Jetzt gehts dem Unternehmen aber mal nicht so gut, die Löhne sollen jetzt gekürzt werden. Dann sagt der Arbeitnehmer, "nein, lasse ich mir nicht so einfach gefallen, ich habe in diesem Jahr auch nicht weniger als letztes Jahr geleistet, warum soll ich mich mit weniger zufrieden geben, habe ja auch nicht mehr bekommen, als es dem Unternehmen besser ging".
Entweder ich zahle als Arbeitgeber von vornherein einen Teil des Lohnes als variablen Bestandteil, dieser richtet sich dann eben nach Erfolg des Unternehmens, erfüllten Zielvorgaben, etc. wo der einzelne bei guten Ergebnissen eben überdurchschnittlich viel bekommt und bei schlechten Ergebnissen vielleicht weniger als der Durchschnitt.
Oder ich zahle als Arbeitgeber einen festen Tariflohn, der dann aber unabhängig vom Erfolg/Misserfolg des Unternehmens ist.
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Original geschrieben von NoTeen
In meiner kleinen Klitsche fallen die Zielvereinbarungen zwar nicht so differenziert aus, aber auch ich versuche, meine Mitarbeiter am Geschäftserfolg zu beteiligen. Bei uns orientiert sich das klar am Umsatz.
Meine Freundin arbeitet seit Jahren als Verkäuferin im Einzelhandel, die Unternehmensgruppe hat nach eigenen Angaben einen Umsatz von 38 Milliarden Euro. Bezahlt wird nach Tariflohn. Jetzt läufts mal nicht so gut und schon flattern den Mitarbeitern die Änderungskündigungen ins Haus. Zitat vom Marktleiter: "Sie können auch kündigen, wenn Sie wollen!" Ja wo sind wir denn? Da reist man sich die ganzen Jahre den Arsch auf, macht Überstunden, obwohl offiziell keine Überstunden gemacht werden dürfen. Die muss man aber machen, weil zu wenige Mitarbeiter da sind. Bekommt keine volle Stelle, hat keine geregelten Schichten, so dass man sich nicht mal nen Zweitjob suchen kann. Und der Dank sind dann Gehaltskürzungen!
Man muss sich echt nicht alles gefallen lassen. Deshalb kann ich das nur zu gut verstehen, dass die betroffenen Telekom-Mitarbeiter jetzt in den Streik getreten sind.
trauerbrandung
Was verdienen die Mitarbeiter denn?