FH oder Uni?

Die Uni konzentriert sich auf die Forschung. Die FH konzentriert sich auf die Anwendung des Erforschten.

Vorteil FH
- FH-Studiengang bereitet besser auf den späteren Beruf. Man muss dort z.B. schon Praktika vorweisen.
- Stundenplan ist strukturierter als an der Uni (manche Leute kommen in der Uni nicht klar, weil man sich dort um alles selbst kümmern muss)
- Studium ist oft kürzer
- FH sind meist nicht so riesig wie Unis -> weniger Massenabfertigung

Vorteil Uni
- das Diplom ist "eine Stufe höher" als ein FH-Diplom (man verdient i.d.R. etwas mehr Geld, wenn man ein Uni-Diplom hat)
- wenn man eher in Richtung Forschung gehen möchte, ist die Uni das richtige

Von der praktischen Seite betrachtet finde ich FHs besser. Besonders, wenn man nach dem Studium nicht in die Forschung oder Lehre will. Das einziege, was für mich für die Uni spricht, ist der höhere Abschluss. Aber ich denke, dass im Beruf mehr Dinge zählen als die Art des Diploms.

Ich selbst studiere an einer sehr großen Uni (weil es das Fach nicht an der FH gibt) und habe teilweise echt Probleme das Studium zu organisieren. Ich habe immer das Gefühl, dass sich niemand so richtig kümmert und den Profs eh alles egal ist.

Es gibt aber auch Unis, an denen alles gut organisiert ist und man sich gut aufgehoben fühlt - das ist nicht unbedingt ein Uni-spezifisches Problem welches an FHs nicht auftauchen würde...

Es gibt ja schon ein paar Threads rund um dieses Thema, such dir auch dort einfach ein paar Infos zusammen.

Es bleibt aber zum großen Teil wirklich eine Entscheidung was du dir von der Studienzeit erwartest, was du für ein Typ bist usw. - promovieren kann man z.B. an einer FH nicht, da muss man den umständlichen Weg danach über die Uni nehmen. Aber wie gesagt: du kannst nur alleine entscheiden und in solchen Diskussionen um für und wieder von Uni oder FH spielt eben die persönliche Situation udn Einstellung auch eine Rolle. Ich studiere an einer Uni und bin sehr zufrieden. Es gibt hier auch Wirtschaftsingenieurwesen, die Uni ist dafür eine der besten in Deutschland - mein subjektiver Tip wäre also Uni. Ohne aber eben deine genauen Umstände und Präferenzen zu kennen gerade auch in Hinblick auf deine Art zu arbeiten usw.

Informiere dich einfach an einigen Unis und FHs die für dich in Frage kommen etwas genauer zu Studieninhalten, Studienaufbau, Betreuung usw. und mache davon deine Entscheidung mit abhängig.

Hallo Maxim,

ich kenne Deine Situation gut und hab mehr aus dem Bauch heraus an einer Technischen Universität angefangen - und bin ganz zufrieden damit.

Vielleicht hilft Dir das hier weiter Klick

Viel Erfolg,
Frank

Schon mal über Berufsakademien informiert?

- schneller fertig
- bezahltes Studium
- überschaubare Anzahl Kursteilnehmer
- nach Studiumsende bereits den "Fuß in der Tür"
- Platz nicht einfach zu bekommen
- wenig Freizeit, mehr Streß
- wird nur für ausgewählte Studiengänge angeboten

In A ist es so:

FH: Schulalltag, wie im Gymnasium. In der Regel nach 4 Jahren fertig. Titel dafür nur Dipl.Ing.(FH).

UNI: chaotisch, dauert länger, Titel jedoch Dipl.Ing. ohne (FH)!

Dipl.Ing. haben einen besseren Stellenwert als Dipl.Ing.(FH) in A. Auch bessere Bezahlung. Allerdings werden Dipl.Ing.(FH) gerade deswegen auch lieber genommen...

Im Prinzip kann man es darauf reduzieren, ob Du selbst bestimmen magst, wann Du was lernst, oder ob Du es vergegeben haben willst. Alles andere ist wurscht!

mfg,
Oliver

Zitat

Original geschrieben von katinkamaus
Die Uni konzentriert sich auf die Forschung. Die FH konzentriert sich auf die Anwendung des Erforschten. Von der praktischen Seite betrachtet finde ich FHs besser. Besonders, wenn man nach dem Studium nicht in die Forschung oder Lehre will. Das einziege, was für mich für die Uni spricht, ist der höhere Abschluss. Aber ich denke, dass im Beruf mehr Dinge zählen als die Art des Diploms.

Sehr gutes Posting, kann mich eigentlich nur anschliessen.

Ich selber studiere (trotz Abi) an einer FH, und hab in meinem Studiengang insgesamt 20 Leute. Zwar bildet das eine Ausnahme, aber selbst in anderen Studiengängen sind es afaik deutlich weniger Studenten, als an den meisten Studiengängen der Uni. Meine Freundin studiert an der Uni, und da ist es keine Seltenheit dass 400 Studenten in einer Vorlesung sitzen. Damit muss man umgehen können, für mich wäre das nichts.

Was die Wertigkeit des Abschlusses betrifft: Ob Diplom an der Uni, Diplom an der FH, oder ein Bachelor (mit oder ohne Master) - meiner Ansicht nach ist das zweitrangig. Die bereits angesprochene Praxiserfahrung aus den Praktika, vorzeigbare Arbeiten und die eigene Persönlichkeit sind unterm Strich wichtiger, als ob man nun an der Uni oder an der FH studiert hat.

Mein Tipp: Solange der Studiengang an der FH angeboten wird, sollte man sich gut überlegen, ob man mehr Zeit und mehr Freizeit in die Uni investieren und später sich noch intensiver mit der Materie auseinandersetzen will. Wer jedoch möglichst schnell ins Berufsleben einsteigen möchte und ein kompaktes Studium bevorzugt, wird auf der FH besser aufgehoben sein.

Abschliessend bleibt zu sagen, dass diese Verallgemeinerung weder für jede FH und Uni, noch für sämtliche Studiengänge gilt, jedoch das grundlegende System beider Hochschulen wohl in etwa widerspiegelt.

Zitat

Original geschrieben von Martin Kissel
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Berufsakademien werden in Deutschland nicht anerkannt, du erhältst einen minderwertigen Abschluß! Wirklich nur dann interessant, wenn es über einen Arbeitgeber wie z.B. Daimler -Chrysler läuft!

Ich selber habe berufsbegleitend an einer privaten FH studiert, an einer s.g. International Business School, hatte allerdings auch ein Stippendium, denn so ein Studium ist sehr, sehr teuer.(bis zu 20.000-25.000 Euro + Lebenserhaltungskosten)
Kann aber über ein Darlehen finanziert werden.
Allerdings hat es den unschätzbaren Vorteil, dass du schon während des Studiums diverse Jobangebote bekommst und nach einem erfolgreichen Abschluß sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt besitzt. Hinzu kommt die sehr kurze Studiendauer (3 Jahre Vollzeit) und intensive Betreuung durch die Dozenten.

Zitat

Original geschrieben von addictivebn
Berufsakademien werden in Deutschland nicht anerkannt, du erhältst einen minderwertigen Abschluß! Wirklich nur dann interessant, wenn es über einen Arbeitgeber wie z.B. Daimler -Chrysler läuft!

Natürlich sind Berufsakademien formal in Deutschland anerkannt.

Nach einer Umfrage der Jungen Karriere bei Personalern ist der Abschluss allerdings in der freien Wirtschaft nicht sonderlich hoch im Kurs. Aber auch hier gilt wieder: keine Verallgemeinerung möglich und die Frage nach dem "richtigen" Hochschultyp ist auch eine sehr individuelle Frage hinsichtlich der Ziele, Wünsche und Fähigkeiten des einzelnen.

Aber das wurde ja schon oft, ausführlich und ausschöpfend hier bei TT diskutiert.

Wobei ein BA Studium in der Praxis und im Berufsleben wirklich nicht mit einem Uni- oder FH Studium mithalten kann und auch dementsprechend schlechter gestellt ist. Firmen wie DC fördern dies zwar, allerdings auch nur bei wirklich guten Leuten die sie später übernehmen wollen. Sofern du nicht von deinem Arbeitgeber übernommen wirst, stehst du bei deinen Bewerbungen ziemlich dumm da.

Ob es Sinn eines Studiums ist, wie in einer Ausbildung sich an eine Firma zu binden, bezweifle ich stark, und bin der Ansicht dass man sich durch ein Studium an der Uni oder FH mehr Türen offen hält und auch mehr im Studium mitnimmt, da diese einfach eine Liga höher sind.