Uni Passau+ München- Unileben usw.

  • Hi Leutz,


    bräuchte mal ein wenig euren Rat...


    Werde zum WS mit meinem Jurastudium beginnen. Hatte zuerst vor gehabt, nach Trier zu gehen, allerdings hat sich die Sache jetzt nun erledigt, da ich eine in Passau genommen wurde.


    Ich warte jetzt noch auf den Brief aus München, der allerdings erst ab dem 23.08 verschickt wird.


    Jetzt ist es ja so, dass beide Unis ziemlich gute juristische Fakultäten haben.
    Die LMU ist eine Großuni, die Uni in Passau eine etwas kleinere.


    Welche würdet Ihr mir denn empfehlen (vorrausgesetzt aus München kommt eine positive Meldung)?
    Studiert jemand von euch in diesen zwei Städten?


    Ein kleines Plus hat z.B. Passau: Dort gibt es die sogenannte FFA (fachspezifische Fremdsprachenausbildung), auch in Tschechisch...wäre ganz interessant, das es relativ einfach für mich zu erlernen wäre (ist der polnischen Sprache ähnlich).


    Vielleicht kann mir auch jemand etwas zum Studenleben allgemein in diesen Städten erzählen, Wohnungssituation usw. usf. ...


    Wäre wirklich super hilfreich ;)


    EDIT: Auch Sachen wie Jobsituation für typische Studentenjobs sind sehr interessant für mich.


    Gruß,
    Sebastian

    "Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie`s lesen." Karl Kraus

  • Grundsätzlich finde ich beide Städte zum Studieren nur suboptimal.
    Bayern ist fürs Jurastudium m.E. eh ungeeignet, weil die Herrschaften dort meinen es den Studenten mit höheren Durchfallquoten und unsinnigen Studienregelungen noch schwerer machen zu müssen, als das Jurastudium ohnehin schon ist. Also wenn schon Bayern, dann empfehle ich dir nach den kleinen Scheinen in die nördlicheren Bundesländer zu wechseln, bspw. NRW, Niedersachsen, u.ä.


    Aber bei der Wahl zwischen Passau und München würde ich ganz klar München empfehlen. München ist eine Metropole, Passau ist tiefste Provinz. Zwar ist Passau wunderschön, die Uni ist fast gemütlich, in der BIB kannst du deinen eigenen Kaffebecher an der Wand aufhängen, etc.. aber nach ein paar Semestern würde mir die Stadt unheimlich auf den Keks gehen. Es ist halt sehr kleinbürgerlich und spießig. Du kennst bald jede Ecke und triffst immer die gleichen Leute. Ausserdem ist mir die Studentenschaft doch ein wenig "elitär" in Passau. Ich hab das Gefühl dass dort viele vermeintlich "besseren Häuser" ihre Sprösslinge zum Studium hinschicken. Und deshalb triffst du dort - gerade in den dazu prädestinierten Fächern Jura & BWL - eine Menge "von und zu's", Ralph Lauren-Fetischisten und Perlenkettentussis (sog. "Perlhühner" :D ) mit hochgestelltem Kragen.


    Rational betrachtet bietet ein Nest wie Passau auch nur beschränkte Studijobangebote. Zb. gerade attraktive Promotion- und Messejobs kannst du dir in Passau abschminken. Außerdem ist das "Nachtleben" auch eher kneipenbetont und in keinster Weise mit einer Großstadt zu vergleichen.


    Allgemein würd ich dir davon abraten deine Studienortwahl von der FFA abhängig zu machen (ich hab damals den gleichen Fehler gemacht). Damit beschäftigst du dich eh nur die (im ganzen betrachtet) unwichtigen ersten vier Semester deines Studiums. Später interessiert nur das Examen und sonst nix. Dementsprechend untergeordnet ist die FFA auch. Ich halte es für sinnvoller Auslandspraktika zu machen, die bringen dir viel mehr als irgendwelche juristisch angehauchte Pseudo-Sprachkurse.





    Just my 2 cents,


    Grüße,
    altobelli

  • Hi,
    ich komm aus Passau und zur Uni kann ich dir leider nicht sehr viel sagen, da ich gerade mein Abi mache... Ich habe die Uni vor kurzem besucht und finde sie eigentlich sehr schön vom design her und von der Einrichtung.
    Zum nachtleben... naja passau ist nicht gerade das riesigste, aber ich komme gerade aus der stadt heim und es ist mir aufgefallen, dass es in passau von "studentendiskos" nur so wimmelt... meistens sind dies keine richtigen Diskos sondern eher kleinere Bars di e voll mit Studenten sind. War heute auch wieder in 2 Bars anwesend, aber mit den Studenten kann ich nicht wirklich Party machen... wieso auch immer :D
    Wennst nähere Infos brauchst bezüglich weggehen kannst mich gerne kontaktieren..


    cu

  • Hi,


    ich wuerde auf jeden Fall Muenchen vorziehen.
    Passau hat zwar sicher die schnuckligere Kneipen- und Studentenszene, aber wenn Du ein paar (mehr) Semester dort (ueber)leben willst, ist das zu wenig. Das gleiche gilt im wesentlichen fuer die Universitaeten.


    In der Grossstadt hast Du einfach bessere Chancen, Geld verdienen zu koennen (und das wird noetig sein), womoeglich sogar schon fachbezogener (und damit fuer die berufliche Entwicklung hilfreich).


    Leider muss man aber erwaehnen, dass die ganzen Lebenshaltungskosten auch Geldverdienen notwendig machen.


    cu
    XlF

  • Das was altobelli gesagt unterschreibe ich sofort :)


    Meine Freundin studiert in Passau. Und sie hat auch ein paar Freunde, die dort Jura studieren.


    Erstmal zur Stadt: Passau ist eine echt schöne Stadt! Klein aber fein. In der Innenstadt (nicht verwechseln mit Innstadt!) sind die Wohnung im Gegensatz zu München auch noch bezahlbar. Z.b.: 25qm Wohnung mitten in Altstadt für ~ 300€. Sowas wird man in München kaum finden!
    Was mich bisschen enttäuscht hat waren diese Chart Parties. Ich dachte immer Studenten würden kein "Main Stream" mehr hören :D
    Speziell "DJ Sibzillo" werden ja alle Passauer kennen *g*
    Aber trotzdem kann man in Passau immer nett Party machen, und das Bier schmeckt auch.


    Das mit den "Perlhühnern" (Echt passende Beschreibung! Sofort gemerkt!) und deren "von und zus" ist wirklich schlimm! Aber komischerweise schaffen dies immer wieder aufzufallen :confused: ("Oh diese Party ist ein Traum! Die Flasche Moèt nur 80€!" :eek: ) In Passau studieren auch viele Vorstandskinder.
    Komischerweise verlieren (fast) alle BWLer ihren Identität und reihen sich in die POLO Shirt und Ralph Lauren Klongruppen ein. (Heisser Tipp: "River Boat Party"! Alle feinen Von und Zus die immer so viel Wert auf Etikette legen kotzen sich da die Armani Anzüge voll :D )


    Jura scheint in Passau wirklich irre schwer zu sein! Alle Juristen in spe die ich dort kennengelernt habe, wollen oder haben auch schon zu anderen Unis in den Norden wechseln, weil Passau in Jura & BWL anscheinend neue Maßstäbe setzt.


    Alles in allem ist Passau zwar ne nette kleine (Touristen(!)) Stadt aber München wäre wirklich die bessere Wahl. Auch wenn wahrscheinlich die Uni München wegen der Größe auch etwas anonymer sein wird...


    Viel Glück noch!
    Kölly

  • Zitat

    Original geschrieben von Koelly

    Jura scheint in Passau wirklich irre schwer zu sein! Alle Juristen in spe die ich dort kennengelernt habe, wollen oder haben auch schon zu anderen Unis in den Norden wechseln, weil Passau in Jura & BWL anscheinend neue Maßstäbe setzt.


    Um mal beim Vergleich Jura München-Passau zu bleiben:


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jura in Passau deutlich härter als in München ist. V.a., wer im Studium schon solche Probleme mit Jura hat, dass er deswegen die Uni wechselt, braucht sich ohne 180°-Drehung nicht zum Examen anzumelden...


    Oder meintest du, dass, wie von altobelli schon agesprochen, die Juristen in spe aus Passau in ein anderes Bundesland wechseln, um dort ein (einfacheres :D) Staatsexamen abzulegen?

    Er war Jurist - und auch sonst von mäßigem Verstand. | PN zu Rechtsthemen werden nicht beantwortet.

  • Hi Leutz,


    na Ihr macht mir ja Hoffnung... :eek: ;)


    Meine Entscheidung stand eigentlich schon fest. Wollte ja eigentlich nach Trier gehen, Jura ist dort ab diesem Jahr zulassungsfrei.


    Aber dann habe ich eben den Brief aus Passau bekommen, und dann auch noch sowas hier gelesen (WiWo 13.01.2004):


    Wer sein Examen an einer der Siegerunis macht, hat einen klaren Startvorteil: „Das Renommee der Hochschule spielt bei der Bewerberauswahl eine wichtige Rolle“, sagt etwa Martin Meyer, Leiter Personalmarketing bei Porsche.


    Komme auch aus einer Kleinstadt (20.000 Einwohner), von daher würde mir, denke ich, die Größe eh nix ausmachen.


    Zu eurem Tip mit dem Norden...hab mich auch noch in Greifswald beworben :rolleyes: ....ansonsten noch bei ein paar anderen, aber wie gesagt, die Zulassungs- oder Ablehnungsbescheide sind noch nicht da.


    Wollte aber unbedingt nach Passau oder München...
    Was genau ist denn so besonders schwer an Passau z.B. im Vergleich zu einer nördlicheren Uni?


    Gruß,
    Sebastian

    "Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie`s lesen." Karl Kraus

  • Übrigens gibt es ja vielleicht einen kausalen Zusammenhang zwischen (vermeintlich) schwer und Prestigeträchtig!? ;)


    Die Uni, an der du Jura mal eben nebenher studierst (was in dem Studienfach eh nicht drin ist) und die dazu noch die Prestigeuni ist, die gibt es leider nicht. :)

  • TommyBoy:


    Na, lass mal den Kopf nicht hängen.
    Du wirst auch in Passau glücklich werden. Wie schon mehrfach genannt, es ist ein wirklich idyllisches und schönes Städtchen. Nur, mein gutgemeinter Tipp, wechsel nach dem vierten Semester (nach erfolgreich abgeschlossener FFA :D ) in ein anderes Bundesland.


    Auf Zitate von Personalern wie dem aus der WiWo würde ich gar nichts geben. Bei Jura zählt am Ende nur eins: Und das sind die Examensnoten.
    Das heisst, wenn du zwei Prädikatexamina hast, dann ist es schnurzpiepegal ob du an einer ach-so-renommierten Uni studiert hast, oder etwa in Bremen, Hamburg oder Bielefeld! Andersherum hilft es dir auch wenig wenn du mit mittelprächtigem Examen aber auf eine Uni mit tollem Namen verweisen kannst. Alle die etwas anderes behaupten haben meines Erachtens wenig Ahnung vom Jobmarkt.


    Das Jurastudium ist wirklich am Ende knüppelhart. Du mußt einen unverhältnismäßig großen Aufwand betreiben um in die Nähe von guten Noten zu kommen. Und dann spielt bei den Staatsexamina auch noch eine große Menge Glück mit. Vor diesem Hintergrund ist man als Student schön dumm, wenn man sich das Leben extra schwer macht, indem man in einem Bundesland das Examen ablegt, in dem die Notengebung extra-hart und die Durchfallquote extra-hoch ist. Man tut sich keinen Gefallen damit und hat schlicht bei noch höherem Lernaufwand noch geringere Chancen auf dem eh schon kleinen Jobmarkt. Mein klarer Tipp bei der Wahl des Studien- und später des Referendariatortes sind die Examensbedingungen (dh. Hausarbeits- o. Klausurexamen, Möglichkeit des Freischusses, Art des Pflichtstoffes, Anzahl der Klausuren, Gewichtung von Schwerpunktfächern, etc.pp.) und vor allem die Statistiken der Examensergebnisse (die kannst du auf den Seiten der Justizministerien anschauen).


    Grüße,
    altobelli


    PS: Um nochmal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen - zwischen München und Passau würde ich hinsichtlich des Examens keinen Unterschied machen. Das ist in beiden Orten gleichschwer. Bei Jura ist dies ohnehin eher eine Frage der Richtlinien des Bundeslandes und nicht der Richtlinien der Unis. Ein Staatsexamen legt man - wie der Name schon impliziert - zentral und nicht an der Uni ab. Und da hat Bayern m.E. etwas fragwürdige und überzogene Anforderungen.

  • Naja, so klein wie hier viele schreiben ist Passau dann auch wieder nicht. Für Passau würde auch sprechen, das es dort wohl wesentlich einfach ist eine schöne Wohnung zu nem akzeptablen Preis zu finden als auf den Münchner Wohnungsmarkt.


    Für Jura würde sich vielleicht schon ein etwas "leichteres" Bundesland anbieten. Ich weis jetzt nicht wo du herkommst, aber wenn du nicht ganz aus dem Süden kommst sind Sachsen und Thüringen auch nicht soweit weg.

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