Testbericht Motorola V3 Razr

  • Testbericht Motorola V3 Razr


    (Ich habe mich beim schreiben dieses Berichts im Aufbau an die berühmten BB007-Tests gehalten – ich hoffe das ist soweit O.K. für Ihn )



    Endlich ist es also da, das lang erwartete V3. Bereits bei seiner Ankündigung war ich von diesem klaren, stilsicheren Design überzeugt. Und noch etwas war für ein Luxushandy bereits bei seiner Ankündigung eine Neuerung: Erstmals konnte ein richtiges Prestigehandy mit einer aktuellen Ausstattung überzeugen, die selbst anspruchsvolle Multimediaansprüche befriedigt. Trotzdem dürften die meisten das Handy wegen des aussergewöhnlichen Designs, und nicht seinen technischen Fähigkeiten kaufen.


    Zum Test steht die schweizerische Orange-Version des V3. Inwiefern sich diese Softwaremässig von der Originalversion unterscheidet, kann man hier nachlesen.



    Verpackung


    Die erste Überraschung erlebt man bereits beim ersten Kontakt mit dem V3. Die Verpackung ist relativ gross ausgefallen, und hauptsächlich aus Aluminium. Sie ist sehr hochwertig, auch wenn der Deckel nicht allzu fest sitzt. Die seitlichen Teile sind aus schwarzem Plastik, das Innenmaterial aus dem bekannten samtartigen Plastik. Auf der Oberseite prangt links ein graviertes Motorola Logo, rechts ein grosses, rundes Plexiglasfenster durch das man das V3 sehen kann. Innen ist auch alles gut aufgehoben. Zu gross ist die Verpackung nicht; Dies liegt aber auch daran, dass in der Schweiz wie immer Bedienungsanleitungen in allen 3 Sprachen beigelegt werden.


    Der Lieferumfang umfasst:


    - Das Gerät an sich
    - Akku
    - neues, kleineres Ladegerät
    - USB-Kabel
    - rechtwinkliger USB-Adapter
    - Ledertasche mit Magnetverschluss
    - Gürtelclip
    - kleines Motorola-Kissen (Anhänger)
    - Headset
    - Dokumentation + Software (Light-Version von MPT)





    Design/Verarbeitung


    Hier liegen die Kernstärken des V3. Das umworbene „Metall-Gehäuse“ hört sich nicht nur gut an, es fühlt sich auch so an. Ganz aus Metall ist das Gerät nicht, dies wäre ohne Externe Antenne auch nicht realisierbar. Ein kleiner Teil im unteren Bereich wurde aus sehr hochwertigem Plastik gebaut (Siehe dieses Bild). Das Gerät fühlt sich unglaublich wertig an, mindestens so gut wenn nicht besser wie ein Nokia 8910(i). Nichts knarzt, nichts wackelt. Das einzige, das gewisses Spiel hat sind die seitlichen Tasten der Klappe. Schade, ohne diesen kleinen Schönheitsfehler dürfte man die Verarbeitung durchaus als Perfekt betiteln. Endlich auch mal ein Gerät, bei dem der Akkudeckel sehr gut sitzt, und der auch nicht ausleiert. Er ist natürlich auch aus Metall. Er lässt sich sowohl schwer öffnen als auch schliessen, sitzt dafür Bombenfest.
    Selbiges ist für die Klappe zu verzeichnen. Sie hat weder in geschlossenem noch in offenem Zustand Spiel, und doch lässt sie sich leicht öffnen oder schliessen. Letzteres sollte man allerdings Vorsichtig tun, denn die Feder hat eine erstaunliche Kraft und lässt die Klappe regelrecht zuschnappen.


    Das Gerät ist (wie von einigen bemängelt) relativ gross, aber extrem flach. In der Hosentasche Fühlt man das Handy kaum – jedoch sollte man es nicht ohne Schutz transportieren. Die Oberfläche dürfte ziemlich Kratzanfällig sein, und das Design wäre auch durch kleinere Gebrauchsspuren schnell gestört.


    Speziell ist auch das Material, aus dem die Abdeckung für das Frontdisplay und die Kamera hergestellt ist. Es macht auf mich einen Eindruck wie Glas – Sehr hochwertig! Leider ist das ganze Gerät sehr schmutzanfällig, Fingerabdrücke finden sich sowohl auf dem Aussen- wie Innendisplay, als auch auf der Tastatur (Wer hätte das vermutet ;-)) sehr schnell.


    Viele kleine Details lockern das Design auf, sei es das Gravierte Motorola-Logo das sowohl Vorder- als auch Rückseite ziert, oder die zurückhaltend verwendeten Chromapplikationen (z.B. an den Seiten des Scharniers). Auch das beleuchtete Bluetooth Logo darf man in dieser Aufzählung nicht vergessen, es zeigt zurückhaltend die BT-Aktivität an.



    Tastatur


    Eigentlich könnte dieser Punkt auch unter „Design“ stehen. Diese Tastatur ist wirklich ein kleines Kunstwerk. Das verwendete Material würde ich als ‚Blech’ beschreiben, es fühlt sich auf alle Fälle sehr gut an. Wie Oben schon geschrieben ist es durch seine leicht verspiegelte Oberfläche leider auch ein sehr grosser Dreckfänger. Abgetrennt sind die einzelnen Tasten durch kaum merkliche Gummierhöhungen. Diese fallen erst richtig auf, wenn man versucht die Tasten von Fingerabdrücken zu reinigen... ;-)



    Ich fand es fast schon erstaunlich, dass sich die Tastatur in der Praxis gut schlägt. Der Druckpunkt ist genial, und ‚knackig’. Viele andere Handys wirken dagegen ziemlich Schwammig. Von den üppigen Dimensionen des ganzen Handys profitiert auch die Tastatur. Ein kleines Manko möchte ich aber dennoch erwähnen: Durch die fehlenden Abstände zwischen den einzelnen Tasten ist die Zielsicherheit geringer. Man muss sich daran einfach gewöhnen. Genaueres wird sich da nach einigen Wochen Gebrauch zeigen. Die Tastaturbeleuchtung dank der verwendeten Leuchtfolie absolut gleichmässig. Wie viele seiner Vorgänger hat das V3 einen Helligkeitssensor eingebaut (über dem rechten Softkey), der die Tastaturbeleuchtung nur bei Bedarf einschaltet. Die Tasten sind unter allen Lichtbedingungen sehr gut ablesbar, auch dank der sehr grossen Schrift.



    Displays


    Jedes Gerät hat seine eigenen Merkmale durch die es sich von der Masse klar abhebt. Beim V3 kann man hier eindeutig das Display anführen. Es ist nicht nur aussergewöhnlich gross, sondern auch farblich absolut überzeugend! Hier sieht man den Sprung von 65'000 zu über 260'000 Farben gewaltig. Nicht nur Farbstark, sondern auch gross ist das Display: 3.6cm x 4.4cm im Vergleich zu z.B. 2.8cm x 3.6cm eines T630. Die Auflösung von 176 x 220 Pixel ist Standesgemäss, wenn auch nicht überragend. Der Schritt zu QVGA wäre wohl doch zuviel verlangt.


    Die Helligkeit lässt sich in 6 Stufen regeln. Ab Werk ist die Helligkeit auf Stufe 4, als ich schliesslich den Menupunkt „Displayhelligkeit“ fand war ich absolut überrascht, dass man es noch heller einstellen kann!
    Ob sich das Display im Freien ebenso gut schlägt, kann ich noch nicht beurteilen, da ich die letzten Tage dank einer Magenverstimmung ans Bett (bzw. den PC) gebunden war.




    Das Farbige Aussendisplay hat wie immer seine Nachteile. Designmässig ist es sicher eine gute Wahl, jedoch ist man gezwungen eine Taste zu drücken um zu sehen ob man einen Anruf verpasst hat oder eine SMS gekommen ist. Als Hintergrund für das Aussendisplay dient stets das innere Hintergrundbild, entsprechend zusammengepresst. Nach einigen Sekunden schaltet sich die Beleuchtung aus, und nach ca. einer Minute wird das Display schwarz und es wird nur noch die Uhrzeit angezeigt, allerdings derart klein, dass man sie kaum lesen kann.


    Schade: Auf dem Aussendisplay werden zwar eingegangene SMS angezeigt, jedoch nicht der Name / die Telefonnummer des Absenders. Bei Anrufen wurde das besser gelöst, hier wird sogar das Anruferbild angezeigt!




    Bedienung


    Die Bedienung ist typisch Motorola. Keine Überraschungen, wenn man sich das Menu gewohnt ist. Wie üblich besteht die Hauptmenuebene aus 3 x 3 Icons. Diese lassen sich ebenfalls gewohnt Frei anordnen, so kann man das Menu wunderbar für die persönlichen Bedürfnisse auslegen. Die Icons sind schlicht gehalten im Vergleich zu anderen Marken wie zum Beispiel Sony Ericsson. Neu beim V3 ist die Möglichkeit zwischen 2 verschiedenen Arten von Icons auszusuchen. Ich bin nach wie vor nicht schlüssig ob dies an der Orange Version liegt, und das 2. Menu quasi ein Orange-Menu ist – wie auch immer, es sieht nicht schlecht aus.




    Sehr Angenehm ist auch die Belegung der 4-Wegetaste mit Shortcuts zu den wichtigsten Funktionen. Auch die beiden Softkeys führen direkt zum Signalmenu bzw. der Kamera.
    Wieso sich diese jedoch nicht frei belegen lassen (auch der 4-Wegebutton nicht!) ist mir ein Rätsel. Beim A835 ging das zumindest noch! Evtl. wird hier ein Softwareupdate Abhilfe bringen.



    Sprachqualität


    Diese ist soweit gut, etwa auf gleichem Niveau wie bei meinen anderen aktuellen Geräten in Gebrauch (Z1010, SL55). Das Gerät ist angenehm Laut, auf der höchsten Stufe fast zu laut ;-)! Auch der Freisprechmodus ist Klasse und Extrem laut! :top:



    Features


    Das Gerät bietet wirklich alles was man von einem aktuellen Handy erwarten kann. Die Bluetooth-Implentation ist einwandfrei, und Infrarot ist nicht vorhanden, jedoch imho heutzutage auch nicht mehr nötig. Bluetooth ist nun mal einfach praktischer! Es ist nicht ausserordentlich schnell, und bestimmt auch nicht so übersichtlich wie zum Beispiel das Telefonbuch der aktuellen S///-Geräte. Hier sollte jeder letztendlich selbst live ausprobieren ob er sich damit anfreunden kann.


    Unter „Tools“ findet man die kompletten Pim-Features. Einen Vollwertigen Kalender, einen Rechner (der sich sehr gut bedienen lässt!), ein Shortcut-Menu, welches ganz einfach Links für Wap enthält. Vorhanden sind weitere obligatorische Dinge wie ein Wecker oder ein Diktiergerät. Dieses lässt sich über die Seitentaste auch aus dem Standby aktivieren.


    Ein weiteres Nennenswertes Feature sind die so genannten ‚Skins’. Hiermit lässt sich wirklich das ganze Look & Feel des Menus verändern. Dies kann man auch auf folgendem Bildern erkennen.



    Sehr überzeugen kann der eingebaute Lautsprecher. Dieser Stellt so manches grösseres Gerät in den Schatten ;-)! Er ist am unteren Ende des Geräts eingebaut. Er ist wirklich extrem laut für ein Handy.
    Es lassen sich alle gängigen Formate abspielen und auch als Klingel- oder SMS-Ton verwenden.


    Eine Kamera mit Megapixel-Auflösung sucht man vergebens – sofern man die denn sucht. Mir fehlt sie absolut nicht, für einen kleinen Schnappschuss reicht die eingebaute VGA-Cam allemal. Einstellen lässt sich die Helligkeit direkt, und die Umgebungsbedingungen per Menu. Videos lassen sich leider nicht aufnehmen, eigentlich schade, zumal sich problemlos Videodateien abspielen lassen. Die ganzen Multimediaanwendungen können auf einen Speicher von exakt 5 Megabyte zurückgreifen. Nicht gerade üppig, aber ausreichend.


    An Spielen sind vorhanden: Billiards, Golf und Skipping Stones. Ausser Golf habe ich nichts ausprobiert, dieses Spiel hat auf alle Fälle eine sehr schöne Grafik! Eine weitere Java-Applikation ist „Slideshow“. Mit dieser kann man, wie der Name schon sagt, aus den geknippsten Bildern eine Slideshow zusammenbasteln.


    Auf alle Features einzugehen würde hier eindeutig den Rahmen sprengen. Grundsätzlich kann man sich hier an den vorherigen Motorola Modellen der Vxxx-Serie orientieren.



    Akku


    Jetzt schon endgültig über die Akkuleistung zu urteilen wäre sehr verfrüht. Man kann wohl nach gewisser Eingewöhnungsphase für den Akku mit ca. 2-4 Tagen Standby rechnen, abhängig von der jeweiligen Benutzung.



    PC-Connectivity


    Auf diesen Punkt kann/will ich nicht näher eingehen. Hierzu gibt es im Forum einige Threads. Ich persönlich benötige die Synchronisation mit Outlook nicht, und Phonetools auch nicht, das Übertragen von Dateien klappt per Bluetooth auch wunderbar.



    Fazit


    Das V3 ist mit Abstand das beste Luxusgerät, das ich bisher benützt habe. Es zeigt, dass man Stilvolles Design durchaus mit aktueller Ausstattung kombinieren kann. Wie Praxistauglich das V3 dabei ist, hat es eindrücklich unter Beweis gestellt. Noch eine kleine Warnung zum Schluss; Das V3 bringt eine gewisse Suchtgefahr mit sich und ich habe mich oft dabei erwischt, es in den Händen zu halten ohne dass ich es gebraucht hätte. Wer also ein Luxushandy mit zeitgemässer Ausstattung sucht: zugreifen!

    Grüsse an Alle! S/O/N/Y Rulez!


    (f)angschte

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