Testbericht mit Live-Bildern Toyo E88 (Nokia-Kopie)

  • Hallo folks,


    Wieder ein kleiner Bericht, dieses mal geht’s um eine „Fälschung“ :D
    Als erstes ein Dank an die Firma, die so freundlich war mir dieses Gerät für einen Test zur Verfügung zu stellen.
    Genaueres hierzu wie immer per PN.


    Vorwort


    In unserem Lande sieht mal es normal nicht gerne, wenn Sachen kopiert oder Nachgeahmt werden. Anderorts ist das nicht so, ich glaube im asiatischen Raum sieht man eher das Positive in dieser Art und geht davon aus, dass der Kopierer damit seine Anerkennung zum Original ausdrücken wollte. Das hier vorliegende Toyo E88 lehnt sich auf jeden Fall vom äußeren sehr an das Nokia-Design, speziell dem 8310 an. Im folgenden Bericht habe ich versucht festzustellen, ob es tatsächlich eine Alternative zu dem Finnen ist.



    Technische Daten/Preise


    Wie fast immer bei den asiatischen Geräten, war es auch hier wieder schwer konkrete technische Details zu erfahren. Hier das Ergebnis ohne Anspruch auf Richtigkeit:


    - Dualband GSM 900/1800MHz
    - Volumen ??cc
    - Gewicht 88gr
    - Länge 105mm
    - Breite 46mm
    - Dicke ca. 19mm
    - Akku Typ (Li-Ion)
    - Sprechzeit ca. 5 Std
    - Standby-Zeit ca. 150 Std.
    - Preis 249,00 Euro



    Lieferumfang


    - Grundgerät Toyo E88
    - Akku LiIon
    - Reiseladegerät 110/220V (kein deutscher Anschluß)
    - Konverter für deutsche Steckdosen
    - Trageriemen
    - Mobile FSE (1x Ohrstöpsel) mit PTT-Taste
    - Ein zweites Cover in anderer Farbe
    - Bedienungsanleitung in englisch/koreanisch/asiatisch (?)



    Funktionen/Leistungsumfang


    Auch diese Angaben sind ohne Anspruch auf Richtigkeit, hier war es eben so schwer genaues rauszufinden.


    - SMS-Messages (160 Zeichen) / EMS / Cellbroadcast
    - Anruferlisten (gehend, kommend, verpasst)
    - Anruftimer (Gesprächszeit ankommen/abgehend)
    - Gebühren (in D nicht unterstützt)
    - Polyphone Klingeltöne (zweistimmig ?)
    - Vibration)
    - Kalender mit Termineingabe + Alarm
    - Alle wichtigen Netzeinstellungen wie z.B.
    Rufumleitungen (alle)
    Anklopfen
    - Wecker
    - Taschenrechner
    - verschiedene Spiele
    - WAP-Browser mit Bookmarks (Version 1.1)
    - WAP-Profile
    - SIM-Toolkit
    - Telefonbuch mit Nummer + Name
    - Keine Angabe zum Gerätespeicher



    Verarbeitung/Qualität


    Nach dem Öffnen der relativ schlichten Verpackung, muß der Laie schon zweimal hinschauen um das Toyo als solches zu identifizieren, es sieht dem Nokia wirklich sehr ähnlich. Wobei es weniger die Tastenform oder Anordnung ist, sondern eher das „Durchleucht-Design“. Leider fällt beim genauen Hinsehen auch schon das erste Manko in Auge. Die Tasten sind mit einem Chromfarbenen Überzeug versehen, der sich beim Testgerät leider schon vereinzelt aus dem Staub gemacht hat. An der oberen Tastenwippe war der Überzeug an der Seite abgeblättert. Das lässt bei intensivem Gebrauch vermuten, dass die Tasten nach einiger Zeit sehr hässlich und verbraucht aussehen. Die Kunstoffqualität des Toyo ist durchweg gut, es fühlt sich recht angenehm an und das Gerät liegt auch gut in der Hand ohne das es beim Tippen oder sonstigem Gebrauch irgendwelche Knarzgeräusche abgibt – hier kann man wirklich positives vermerken. Nach dem Einschalten erstahlt das von LED’s beleuchtete Display im trendmäßigen Blau, und die darunter liegende Tastatur wird ebenfalls von weißen LED’s in der entsprechenden Farbe des verwendeten Covers beleuchtet bzw. durchleuchtet. Das Display ist leider sehr weit von fein aufgelöst entfernt, es zeigt sich recht grob strukturiert, lässt sich aber einwandfrei ablesen und liefert aber alle nötigen Informationen. Nach Eingabe der PIN kommt eine kleine Startanimation und das Gerät ist Startbereit. Das Toyo E88 verfügt über einen Vibrationsalarm der gut zu spüren ist und bei Anrufen ertönen polyphone Töne aus dem Lautsprecher. Die Qualität der Ruftöne ist leider nicht sehr berauschend, hier hat wohl mehr das Feature an sich als die vernünftige Umsetzung gezählt. Ich habe alle Melodien mal kurz angespielt, musste das allerdings feststellen, dass eigentlich keiner so richtig angenehm klingt - es scheppert und dröhnt, die Anzahl der Stimmen würde ich höchstens auf zwei einschätzen.
    Kommen wir zum Empfang und zur Sprachqualität, auch hier gibt es leider nicht mehr als Mittelmäßigkeit zu berichten. Der Empfang ist in der mir zur Verfügung stehen Zeit nicht unangenehm aufgefallen, es war eigentlich überall Netz zur Verfügung, was allerdings in der heutigen Zeit auch keine wirkliche Kunst ist. Der Gesprächsaufbau erfolgte schnell und reibungslos, allerdings klingen die Stimmen etwas blechern und dumpf, der Gegenüber kann auch deutlich erkennen, das von einem Mobiltelefon angerufen wird, die eigene Stimme wird als „kratzig“ empfunden. Standby-Zeit und Sprechzeit konnte ich in der Kürze der Zeit nicht überprüfen, würde vom Gefühl her aber schätzen das die angegebenen Zeiten erreicht werden.


    Bedienung


    Die Bedienung des Gerätes ist ganz vernünftig, die Menus sind sehr schlicht und einfach gehalten, allerdings bekommt man etwas den Eindruck, das hier entweder die Zeit bei der Entwicklung etwas knapp war oder die Leute nicht so viel Spaß beider Sache hatten.
    Der Druckpunkt und die Bedienbarkeit der Tasten geht in Ordnung, wobei ich oben schon angesprochen habe, das der Chromüberzeug vermutlich nicht lange drauf bleibt. SMS lassen sich wie bei den asiatischen Geräten üblich, nur in englisch verfassen und die Geschwindigkeit beim manuellen tippen ist ok. Das WAP-Profil für den Browser lässt sich anpassen, wobei ich den Zugang ins deutsche Netz allerdings nicht ausprobiert habe – sollte aber funktionieren. Insgesamt lässt sich hier nicht viel berichten, das Gerät verfügt über die nötigsten Grundfunktionen und alles lässt sich ohne viel Liebe zum Detail oder Geschnörkel bedienen. Beim Aufbau und der Art der Menus habe ich den Eindruck, als wenn hier dieselben Entwickler wie beim Windhorst WE-H1 am Werke waren.



    Zubehör


    Tja, aus Mangel an englischsprachigen Seiten rund um das Toyo, ist es mir leider nicht gelungen, betreffend des Zubehörs etwas rauszufinden.


    Fazit

    Es ist sehr schwer zu diesem Gerät eine Meinung abzugeben, einerseits würde ich sagen, das die Leute die das Gerät entwickelten, dazu gezwungen wurden und die, die es kaufen auch gezwungen werden müssen. Andererseits ist es vielleicht eine (preisliche) Alternative zum Nokiadesign. Ich würde allerdings als Zielgruppe mehr die Kids ins Auge fassen, ein Business-Gerät ist es mit Sicherheit nicht und Kinder bzw. Jugendliche werden ihren Spaß damit haben. Begrüßenswert finde ich, dass die Menus von Nokia nicht auch noch kopiert wurden, hier hat man versucht seinen eigenen Weg zu gehen, ohne jedoch besonders einfallsreich zu sein – eher etwas „hauruck“ und lieblos.
    Zum Schluss noch eine etwas kritische Anmerkung: Beim Ausschalten des Gerätes kommt eine kleine Schlussanimation, in der ein Kind mit einem Hammer auf drei Hundeköpfe schlägt, bis diese „aus dem Weg geräumt“ sind. Hierzu mag sich jeder seinen Teil denken, ohne meinen Sinn für schwarzen Humor außer Acht zu lassen, finde ich es hier allerdings fehl am Platze.



    In diesem Sinne,


    Gruß,
    Max

    "Als ich 4 war, habe ich gesehen, wie meine Mutter 'ne Spinne erschlug - mit 'nem Teewärmer. Jahre danach wurde mir klar: es war keine Spinne. Es war mein Onkel Harold"

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