Gasthermenheizung: Gibt es da Besonderheiten zu beachten?

  • Du hast ja irgendwo einen Anschluss im Heizkreislauf. Den verbindest du dann mit dem Wasserhahn. Und dann hast du irgendwo ein Manometer wo du den Druck ablesen kannst. DAnn solange Wasser einfüllen bis der erforderliche Druck erreicht wurde.

    Viele Grüße
    Martin

  • genau das ist das Problem.


    also Heizkriesluaf mit Wasseranschluß verbunden. Aber nichts passiert am Manometer.


    Muss die Heizung dabei an doer aus sein? (Ist an)
    Muss die Kombitherme an oder aus sein? (Beides versucht)
    Dann vielleicht etwas an der Therme einstellen? Irgendwie muss die Heizung ja kapieren, dass sie das Wasser ansaugen muss, oder??

  • Mhm, was ich hier so alles lese!


    Also, ich bin kein Heizungsinstallateur, allerdings technischer Mitarbeiter in einem kommunalen Wohnungsunternehmen mit mehr als 5000 Gasetagenheizungen, sprich Thermen, im Bestand.


    1. Wirkungsgrad: Der ist bei moderne Brennwertthermen deutlich besser, als bei einer 15 jahre alten Gurke. Das betrifft auch die Laufruhe.


    2. Wasserdruck: Auch bei einem geschlossenen System muss der Wasserstand wenigstens jährlich überprüft und ggf. aufgefüllt werden. Über einen solchen Zeitraum verdunstet das Wasser im System durch winzige "Undichtigkeiten". Das ist normal. Erst wenn mehr als einmal jährlich Wasser nachgefüllt werden muss, stimmt da etwas nicht. Es muss in dem Fall kein Leck der Grund sein. Häufiger liegt die Ursache im Ausdehnungsgefäß, dass entweder wieder mit Stickstoff befüllt werden muss oder eine ausgeleierte Membrane hat. im letzteren Fall ist allerdings eine Reparatur erforderlich. Einen Defekt am Ausdehnungsgefäß erkennt man daran, dass mit dem Wasserauffüllen der Druck kurzzeitig ansteigt, dann aber schnell wieder unter das Soll fällt - schaut aber, ob da nicht irgendwo eine Pfütze in der Wohnung ist - dann ist es nicht das Ausdehnungsgefäß :D .


    Es kann sein, dass zum Wasserauffüllen ein Schlauch von einem Zapfventil aus an das Leitungssystem angeschlossen werden muss. In dem Fall genügt es nicht das Zapfventil zu öffnen. Neben dem Schlauchanschluss befindet sich noch ein Ventil in der Rohrleitung, das geöffnet werden muss. Aber Vorsicht beim Auffüllen. Der Grat zwischen "Genug" und "Zuviel" ist schmal. Das Manometer steigt schneller als man erwarten würde. Die Heizkörper müssen danach entlüftet werden.


    Normalerweise hat der Vermieter mit einer Fachfirma einen Wartungsvertrag, sodass man sich als Mieter dann nicht mehr um diese Sachen kümmern muss.


    3. Versorgung mit Warmwasser bei Kombithermen (heizen die Wohnung und machen warmes Wasser): Die Kombitherme ist ein Durchlauerhitzer. Im Winterbetrieb ist die Therme aufgeheizt und stellt entsprechend schnell WW zur Verfügung. Trotzdem können dort Probleme entstehen, wo der Weg von der Therme zur Zapfstelle mehrere Meter beträgt. Dann muss erst das ganze kalte Wasser aus der Leitung. Im Sommerbetieb springt die Therme erst an, wenn WW benötigt wird. Dann muss die Therme sich erst einen Moment aufheizen, bis das Wasser in der gewünschte Wärme bereit steht.


    4. Versorgung mit Wärme bei Kombithermen: Auch Kombithermen können nur eines zur Zeit. Entweder WW oder heizen. Geregelt wird das durch das s.g. "Vorrangumschaltventil". WW hat dabei Vorrang vor Heizen. Also, wenn ihr eine Stunde unter der heißen Dusche steht, wird die Bude nicht geheizt.


    5. Leistungsfähigkeit: Eine Kombitherme sollte selbst in einer kleinen Wohnung 21-24 kW haben. Das hat dann weniger etwas mit der benötigten Heizleistung, als vielmehr mit der Warmwasserversorgung (z.B. Badewanne) zu tun.


    Der Vorteil einer Therme ist sicher der, dass ich jederzeit Wärme abrufen kann, ohne z.B. mit der üblichen Nachtabsenkung oder anderen "Zwangsregelungen" bei einer zentralen Heizungsanlage leben zu müssen.


    Nachteil: Die Dinger hängen selten dort, wo sie nicht stören - allerdings gibt es selten optimale Standorte. Naturgemäß ist die Küche oder das Bad der geeignete Standort und da nerven sie aber auch schon mal - gerade in der Küche sind sie oft einer optimalen Einrichtung im Weg.


    Soviel dazu, wenn ich mich kurz fassen muss :D:D


    Ciao!
    gerryH

    Nichts ist so dauerhaft, wie ein funktionierendes Provisorium.

  • Nachtrag: Bei modernen Brennwertthermen von VERNÜNFRTIGEN! Herstellern (es gibt mittlerweile leider Gottes auch hier jede Menge Baumarktschund) kann man eigentlich getrost auf die jährliche Wartung verzichten, an den Dingern geht die ersten 10 Jahre nichts wesentliches kaputt.


    Natürlich ist es bei Brennwertthermen auch wichtig sind mit der Materie Brennwert zu informieren. Es bringt eigentlich nicht viel, wenn man eine alte Anlage durch eine Brennwerttherme ersetzt und dann noch immer mit 70°C Vorlaustemp. heizt.
    Sprich, entweder müssen parallel leistungsfähigere Konvektoren eingesetzt werden und/oder die Dämmung verbessert werden, damit man die Vorlauftemparatur idealerweise auf 40-45° reduzieren kann und somit den vollen Brennwertnutzen erreicht. Ansonsten kann man sich die 500€ Mehrkosten für ein Brennwertgerät sparen...

  • @ the masta:


    hallo,


    sorry, aber da schreibst du imho etwas, nun ja... ähm, zeug... also deine meinung kann ich da nicht teilen.


    1. konvektoren: gerade die alten, oft zu groß ausgelegten, heizkörper sind für brennwert absolut geeignet, da sie mit den niedrigeren vorlauftemperaturen sehr gut zurecht kommen.


    2. wenn das brennwertgerät mit 70 ° Vorlauf fährt, dann liegt das an einer falsch eingestellten heizkurve - oder die temperatur wird benötigt. (ich fahre zur zeit mit 40 grad vorlauf - alte rippenheizkörper).


    3. zum thema dämmung gebe ich dir recht - dämmung schadet nie. im zweifelsfall würde ich aber trotzdem erst die heizanlage modernisieren.


    in der heutigen zeit führt kein weg an einem brennwertgerät vorbei - es ist stand der technik. ihr würdet euch sicher auch kein handy mehr kaufen, was 10 jahre alt ist, oder?


    bei brennwert würde ich auf alle fälle darauf achten, daß die leistung nicht höher ist, als unbedingt benötigt.


    schweizier formel für öl: jahresverbrauch/300 = benötigte leistung (gilt für anlagen MIT ww-erwärmung).


    gerade in dem punkt werden den leuten völlig überdimensionierte geräte angeboten - das führt zum takten. der heizungsbauer hat aber seine ruhe - schön warm wird es auf alle fälle.


    leider lassen sich die meisten kunden halt ein gerät hinstellen und fertig. ich freue mich schon auf die kalten tage - da geht die einstellung der anlage erst richtig bei mir los.


    ps: ob brennwert oder niedertemperatur: in den meisten fällen kommt da noch die kaminsanierung dazu. unterm strich fährt man mit brennwert dann günstiger, da man nur ein kunststoffröhrchen benötigt und keinen edelstahleinsatz.

    "Sind das die Nazis, Walter? – Nein, Donny… Diese Männer sind Nihilisten! Du brauchst keine Angst zu haben…"

  • Wobei die Vorlauftemperatur bei Brennwert doch auch ziemlich egal ist, wichtiger ist doch die Rücklauftemperatur weil damit dsa Abgas gekühlt und entprechend durch Kondensation Wärme gewonnen wird?!

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Wobei die Vorlauftemperatur bei Brennwert doch auch ziemlich egal ist, wichtiger ist doch die Rücklauftemperatur weil damit dsa Abgas gekühlt und entprechend durch Kondensation Wärme gewonnen wird?!


    hallo,


    stimmt, der taupunkt von ca. 46 grad bei öl sollte nicht überschritten werden.


    jetzt kommt es aber drauf an, wieviel wärme im haus benötigt wird. deshalb immer die vorlauftemperatur herausfinden, die maximal benötigt wird.


    wenn du 50 grad hochschickst - es aber kalt bleibt, dann ist nichts gewonnen. ebenso nicht, wenn du mit 70 grad fährst und 65 zurückkommen, weil keine abnahme da ist.


    man sollte den brennwertnutzen auch imho nicht überbewerten. die zahlen die genannt werden (über 100 % usw.) sind "schönwetterzahlen".


    aber es ist imho trotzdem immer noch besser auf brennwert zu gehen, als sich mit der veralteten niedertemperaturtechnik abzugeben.

    "Sind das die Nazis, Walter? – Nein, Donny… Diese Männer sind Nihilisten! Du brauchst keine Angst zu haben…"

  • Zitat

    Original geschrieben von jabrokoss
    @ the masta:


    1. konvektoren: gerade die alten, oft zu groß ausgelegten, heizkörper sind für brennwert absolut geeignet, da sie mit den niedrigeren vorlauftemperaturen sehr gut zurecht kommen.


    2. wenn das brennwertgerät mit 70 ° Vorlauf fährt, dann liegt das an einer falsch eingestellten heizkurve - oder die temperatur wird benötigt. (ich fahre zur zeit mit 40 grad vorlauf - alte rippenheizkörper).


    Was du meinst sind Rippenkörper oder anderer Uraltscheiss der noch aus Zeiten stammt, wo noch nicht großartig gerechnet wurde, sondern einfach mal an die Wand gepappt wurde was drannpasst. Stahl hat ja nichts gekostet, war also egal...
    Alles was irgendwann in den letzten 25 Jahren erstellt wurde ist mehr oder weniger schon für den entsprechenden Energiebedarf (Raumgröße/Dämmung usw...) ausgelegt und dann erzähl mir mal, wie ein Konvektor, der vielleicht mit 10% Reserve bei 70°VL ausgelegt ist es schaffen soll einen Raum warm zu bekommen, wenn man durch den Umstieg auf Brennwert einmal nur noch 40 oder 50° anstatt im Vorlauf hat -> geht erstmal nicht und ist entweder durch Erweiterung der Heizflächen oder eben durch Vorlaufanhebung zu beheben, die nur eben nicht gerade sinnvoll ist.
    Und gerade das meine ich. Wenn ich mir angucke, wie im Bekanntenkreis geheizt wird ("uuuiih, ist das kalt, alles auf volle Pulle drehen...") macht es keinen Sinn, den Mehrpreis für eine vernünftige Brennwerttechnik auszugeben, weil eben genau der Effekt dieser Technologie durch das eigene Heizverhalten neutralisiert wird.


    Leider gibt es noch keine perfekte Anlage. Die großen können alle noch nicht weit genug runtermodulieren (es gibt ja schon Theremen, die kommen auf unter 2KW - was da an Schaltvorgängen gespart wird, WAHNSINN!) die anderen Hersteller haben noch immer keine ordentliche Reglungstechnik für die Verbindung von Heizung Solar usw... wenn ich mir mal das aktuelle Junkers Zeugs angucke... komplizierter gehts kaum. für jeden Kram ne extra Reglung. sogar die Solarreglung selber kann nicht 2 Kollektorfelder und 2 Speicher gleichzeitig bedienen...

  • Zitat

    Original geschrieben von jabrokoss
    man sollte den brennwertnutzen auch imho nicht überbewerten. die zahlen die genannt werden (über 100 % usw.) sind "schönwetterzahlen".


    Über 100% sind doch gerade bei Gas durchaus realistisch, da sich die Angabe auf den HEizwert und nicht auf den Brennwert des Brennstoffes bezieht.

    Viele Grüße
    Martin

  • @ the masta: wenn die leute an ihrer heizung wie wild einstellen, dann sind sie selber dran schuld...


    ich habe in der tat noch die schönen alten rippenheizkörper, die noch einen großen wasserinhalt haben. ich habe aber auch zum teil flachheizkörper, die auf die alte anlage ausgelegt waren.


    bei diesen heizkörpern habe ich auch noch nicht den eindurck, dass sie nicht genug leistung mit dem brennwerter abgeben.


    um beim brennwerter einen brennwerteffekt zu erreichen, muss die rücklauftemperatur unter ca. 47 - 48 ° liegen (bei gas liegt sie höher ). da ist der vorlauf im ersten moment egal - die wärme geht ja auch in die räume rein.


    bei mir sind es bei vorlauf - ich bin noch am experimentieren - von ca. 55 °, ca. 40 - 43 ° (die temperaturfühler zeigen es nicht genauer an). also bin ich im brennwertbereich. ich revidiere aber gerne meine meinung, wenn es draussen mal - 10 ° sind und ich die werte habe.


    sicherlich gibt es perfekte anlagen - man muss nur einen motivierten anlagenbauer finden, der auch bereit ist, neue wege zu beschreiten.


    es gibt genug hersteller, deren namen man nicht von werbung und sonstigem her kennt, die geniale anlagen bauen.


    vielleicht sagt dir der begriff "vollbrennwerttechnik" was - wenn nicht: http://www.google.de.


    das a und o einer neuen heizungsanlage ist es, die richtige anlage fürs haus zu finden - keine überdimmensionierung.


    bei ölbrennwertgeräten findest du leider nicht viele, die modulierend fahren - das können die gasgeräte besser. aber es gibt sie.


    ich habe bei meiner anlage bereits jetzt den verbrauch um ca. 2/3 gesenkt - konkrete zahlen für den verbrauch in der heizperiode reiche ich im frühjahr nach.


    eine neue heizungsanlage ist leider etwas mehr arbeit, als bestellen - einbauen - heizen.


    @ martin: der bessere wert bei gas liegt daran, dass gas mit höheren rücklauftemperaturen zurecht kommt und das es für gas mehr modulierende anlagen gibt.


    hier gibt es ne schöne aufstellung: http://heizungsbetrieb.de/de/brennwert.html


    vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt: ich meinte die werte, die die anlagenhersteller in ihren prospekten schreiben. das sind werte, die auf dem prüfstand erzeugt wurden. nur läuft leider keine anlage unter diesen bedingungen bei dir zuhause.


    man sollte trotzdem versuchen, das beste aus seiner anlage raus zu holen.

    "Sind das die Nazis, Walter? – Nein, Donny… Diese Männer sind Nihilisten! Du brauchst keine Angst zu haben…"

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