Bundestagswahl 2005

  • Welche Zahl von Firmengründungen meinst du denn, die Ich-AGs (eigentlich eine gute Idee), die künstlich aus dem Boden gestampft wurden, mit dem Versuch den Arbeitsmarkt zu beleben bzw die Arbeitslosenzahlen zu drücken?


    Für viele ist es die letzte Möglichkeit, der Arbeitslosigkeit bzw dem drohenden sozialen Elend zu entgehen.


    Wie gesagt, die Idee an sich ist gut, wenn aber die Rahmenbedingungen nicht stimmen, wenn Quantität vor Qualität geht, ist das Ende abzusehen.


    EDIT: Zu spät

  • Alle registrierten Neugründungen inkl. Ich AGs.


    Es ist doch niemandem geholfen, wenn hier ständig irgendwelche Zahlen, in den Raum geworfen werden. Man sollte die Dinge von mehreren Seiten beleuchten, denn letztendlich geht es doch darum, dass es ganz Deutschland besser geht, unabhängig davon, welche Partei man nun bei der Wahl favorisiert. Das manches gut und manches schlecht läuft ist dabei wohl klar. Aber man kann die Dinge nur besser machen, wenn man sich die Situation genau ansieht. Dass es immer mehrere Lösungen geben kann, ist dabei wohl auch klar.

  • Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Sozial und gesellschaftlich auch nicht, denn sobald die Freizügigkeit für die Türkei gilt, werden die reichen, westeuropäischen Staaten mit einer Millionenwelle von Wirtschaftsemigranten aus den armen türkischen Bevölkerungsschichten zu rechnen haben


    Die steht gar nicht zur Debatte, auch nicht bei einem Beitritt. Das wurde in den Verhandlungen im Vorfeld schon geklärt. Mal wieder nur Panik- und Stimmungsmache auf der Basis von Phantasien. Rhetorische Strohmänner aufstellen, die man dann gleich wieder umwerfen kann. Billige Stammtischrhetorik zum Stimmenfang. Ein dunkler Fleck auf dem Konto der Union und ihrer Anhänger den ich vorhin ganz vergessen hatte zu erwähnen.


    Weiter hab ich deinen verbalen Dünpfiff Beitrag auch gar nicht mehr gelesen.

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Zitat

    Original geschrieben von Sencer
    Weiter hab ich deinen verbalen Dünpfiff auch gar nicht mehr gelesen.


    Du könntest Dich auch mal wieder etwas mehr zurückhalten.


    Ich finde es immer wieder schrecklich bei TT, wie viele User ihre eigenen Überzeugungen als die einzig möglichen und wahren darstellen und die anderen dabei von oben herab versuchen zu diffamieren.


    Es wird gerade in Religions- und Politikthreads immer radikaler.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von rainbow
    Noch nie hat es eine dermaßen hohe Zahl von Firmenpleiten gegeben, wie unter Rot/Grün.
    Es wurde geradezu ein Rekord nach dem anderen in dieser Beziehung aufgestellt.


    Spricht das für den Wirtschaftsachverstand und richtige Reformen auf dem Arbeitsmarkt, gerade im Zusammenhang mit den hohen Arbeitslosenzahlen?


    Du stellst hier "mal eben" einen Zusammenhang zwischen rot/grün und den Firmenpleiten her. Kannst Du auch Belege nennen?


    Wenn eine Firma insolvent wird liegt das selten daran welche Partei die Regierung stellt, sondern daran daß entweder die Firmenleitung inkompetent ist oder das Konzept nicht stimmig war oder Fehler gemacht wurden. Das hat aber mit der Regierung absolut nichts zu tun.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Goodzilla
    Oder glaubst Du ernsthaft, daß jemand der wie ich seinen Beruf wegen reiner, ungerechter Willkür seitens Schröders nicht mehr ausüben darf, Rot-Grün seine Stimme gibt?

    In dem Fall kann ich es natürlich verstehen, das man dann so einer Regierung auf keinen Fall seiner Stimme geben ... auch wenn ich jetzt nicht weis was für ein Beruf das sein könnte.


    Zitat

    Original geschrieben von Goodzilla
    Du darfst nicht vergessen, daß man 100.000ende völlig inkompetenter Leute zur Gründung einer ICH-AG getrieben hat nur weil man da ein Jahr lang 600 statt 345 €uro erhält. Die machen alle nach 364 Tagen wieder dicht...

    Dem kann ich nur zustimmen. Viele sogenannte ICH-AGs sind wirklich ohne Subvention nicht wirtschaftlich tragfähig ... das Geld könnte man sicher bei der Förderung tragfähiger Existenzen oder bei den Schulen und Hochschulen besser gebrauchen.


    Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Die einzigen, die neben der Türkei vom Beitritt profitieren würden, wären die Amerikaner, für die die Türkei aus kriegsstrategischen Gründen natürlich unverzichtbar ist und sollte sich die US-Außenpolitik nicht ändern, war der Irak-Krieg mit Sicherheit nicht der letzte von den Amerikanern geführte Krieg in der Region.

    Und genau da kann auch Europa und die EU provitieren ... Wenn in Europa einige grosse Staaten mit einer grossen Bevölkerungszahl wie Deutschland, Frankreich, Italien und die Türkei zusammenarbeiten kann man durchaus bei wichtigen Entscheidungen einen Gegenpol zum USA-UK Regime bilden.


    Was die Islamisierung in einige Staaten in Nah-Ost wie den Iran angeht ist Westeuropa und Amerika nicht ganz unschuldig. Als im Iran noch die Schah's herrschten wer der Iran ein durchaus liberaler Staat. Nachdem sich die USA und Westeuropa nur für Israel intressierten, hat sich ein grosser Teil von Nah-Ost auf die Seite des Ostblocks geschlagen, wovon dann die islamischen Fundamentalisten mit ihrer ebenfalls Antikapitalistischen Einstellung provitiert haben. Das war ein sehr grosser Fehler ... es könnte heute auch im Iran eine Demokratie und Religionsfreiheit wie in der Türkei geben, stattdessen gibt es jetzt dort ne Theokratie.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Du könntest Dich auch mal wieder etwas mehr zurückhalten.


    Ich finde es immer wieder schrecklich bei TT, wie viele User ihre eigenen Überzeugungen als die einzig möglichen und wahren darstellen und die anderen dabei von oben herab versuchen zu diffamieren.


    Kann ich gerne machen. Nachdem der Ausdruck "Verbaler Dünpfiff" hier mehrfach kritiklos verwendet wurde, bin ich davon ausgegangen dass es akzeptabel ist.
    Außerdem möchte ich hinzufügen, dass sich meine Abneigung und Abfälligkeit nicht auf die politische Position bezog (ich hab kein Problem mit Leuten die gegen einen EU-Beitritt sind), sondern darauf, dass hier politische Stimmung gegen Menschen gemacht mit nicht-realen Phantasien.

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Zitat

    Original geschrieben von Sencer
    (...)sondern darauf, dass hier politische Stimmung gegen Menschen gemacht mit nicht-realen Phantasien.


    Kannst Du denn alle Vorwürfe und Befürchtungen relativieren?
    Ich gehe auch davon aus, dass das Thema EU-Beitritt der Türkei künstlich gepushed und polemisiert wird, es sind aber sicher nicht sämtliche Argumente aus der Luft gegriffen.


    Viel mehr Sorgen als um einen Beitritt der Türkei, sollte man sich über die nächsten Kandidaten wie Rumänien und Bulgarien machen - dagegen ist die Türkei das reinste Schlaraffenland.


    Damit wir uns richtig verstehen: Ich bin nicht gegen Beitrittsverhandlungen mit der Türkei (die es früher oder später sowieso geben wird / werden muss, auch unter der kommenen schwarz/gelben Regierung), sämtliche Vorwürfe so einfach weg zu wischen ist allerdings ebenso falsch.



    Stefan

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Du stellst hier "mal eben" einen Zusammenhang zwischen rot/grün und den Firmenpleiten her. Kannst Du auch Belege nennen?


    Wenn eine Firma insolvent wird liegt das selten daran welche Partei die Regierung stellt, sondern daran daß entweder die Firmenleitung inkompetent ist oder das Konzept nicht stimmig war oder Fehler gemacht wurden. Das hat aber mit der Regierung absolut nichts zu tun.


    Rot/Grün ist unter anderem damit angetreten, die Arbeitslosenzahlen deutlich zu senken und daraus resultiert jawohl, dass sie ein Wirtschaftsklima schaffen wollten, dass es ermöglicht, die vorhandenen Arbeitsplätze zu sichern bzw (auch durch Strukturwandel) neue Arbeitsplätze durch geeignete Rahmenbedingungen (Bürokratieabbau, Steueranreize, Investitionanreize, oder was auch immer) zu schaffen.


    Natürlich hast du Recht, dass Insolvenzen durch falsches Management bzw falsche Konzepte entstehen.
    Dieses wird aber in der Regel nur vereinzelt auftreten, oder von mir aus auch öfters, aber nicht in diesen Rekordzahlen und nicht über einen so langen Zeitraum.
    Das spricht ja wohl eher für ein grundsätzliches Problem.


    So inkompetend sind die Firmen nicht, dass sie in diesen Massen zumachen müssen und nicht über diesen langen Zeitraum.


    Die Arbeitslosenzahlen kommen nicht nur durch Rationalisierung, sondern eben auch durch Insolvenzen zustande.


    Die Rahmenbedingungen stimmen einfach nicht um konkurrenzfähig zu sein.
    Ob wir es wollen oder nicht, wir müssen uns der Globalisierung stellen, wenn wir weiter oben mitspielen wollen.


    Die Instrumente hierzu hat neben dem Kapital natürlich in erster Linie eine Regierung zu verantworten, die für ein Wachstumsklima (Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, Bildung, Kultur, Sicherheit und soziale Gerechtigkeit usw) sorgen muss.


    Das das nichts mit der Regierung zu tun hat, diese Aussage halte ich für nicht haltbar.
    Wofür ist denn sonst eine Regierung da, um uns zu gängeln?


    Die Eigenverantwortung kann erst da greifen, wo der Staat die nötigen Voraussetzungen und Freiheiten geschaffen hat.


    Und ich glaube nicht, dass dies alles unsozial ablaufen muss, es liegt in der Hand derjenigen, die die Reformen durchführen.


    Das es kein Allgemeinrezept gibt ist auch klar, also muss man (zur Wahl am Sonntag) für sich die Präferenz finden, welchem Ansatz, welchem Programm man eher die Lösung der Probleme zutraut.


    Ich sehe das zentrale Problem im marktwirtschaftlichen Bereich, die Kompetenz hierfür sehe ich bei Rot/Grün nicht.


    So sucht sich jeder die Programmpunkte bei den einzelnen Parteien heraus, die für ihn wichtig sind und für mich ist das nun mal die Wirtschaft, ohne die, wenn sie nicht rund läuft, alle anderen Punkte zu leiden haben.

  • Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    Kannst Du denn alle Vorwürfe und Befürchtungen relativieren?
    [...]
    Damit wir uns richtig verstehen: Ich bin nicht gegen Beitrittsverhandlungen mit der Türkei (die es früher oder später sowieso geben wird / werden muss, auch unter der kommenen schwarz/gelben Regierung), sämtliche Vorwürfe so einfach weg zu wischen ist allerdings ebenso falsch.


    Hallo Stefan,


    vermutlich habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. Es war nicht meine Absicht alle Einwände vom Tisch zu kehren.


    Aber ein Einwand der meiner Meinung nach nunmal unbegründet ist, war die Sache mit der Freizügigkeit. Da hat die Türkei nämlich bereits alle geforderten Zugeständnisse gemacht und daher ist ein Szenario mit Millionen Zuwanderern in die EU aus der Türkei 100% unrealistisch. Den Rest des Beitrags habe ich dann nicht mehr gelesen, da mir bei solchen Dingen mittlerweile der Hut hochgeht.
    In einem Wikipedia-Artikel wird es so formuliert:
    http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkischer_EU-Beitritt

    Zitat

    Es ist aber auch fraglich, ob es zu dem befürchteten Zuwandererstrom aus der Türkei nach Westeuropa kommen würde. Der Zuwandererstrom, der nach der Aufnahme Spaniens erwartet wurde, trat damals nicht ein. Zudem ist die Aufnahme der Türkei erst in 10 bis 15 Jahren, mit anschließendem langen Übergangszeitraum von bis zu 7 Jahren in bezug auf die Freizügigkeit, angedacht. Zudem kann jeder EU-Mitgliedsstaat im Falle der Türkei die Freizügigkeit, für immer ausschließen, wenn das vertraglich so vorgesehen wird. Bei so einem langem Zeitraum könnte die Türkei bei einem weiterhin starken Wirtschaftswachstum die wirtschaftliche Kluft zu Westeuropa schließen. Mit dem steigenden Wohlstand würde auch der Immigrationsdruck nach Westeuropa sinken.


    Mit ein bisschen weiterer Recherche sollte es kein Problem sein, die dazugehörigen harten Fakten zu finden. Ich hab dazu nur gerade keine Lust mehr, zumal dieses Thema ja wirklich schon endlos in allen Talkshows durchgekaut wurde, mit immer den gleichen Sprüchen.

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!