Bundestagswahl 2005

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    Original geschrieben von Martyn
    Nur Ursula von der Leyen kann ich nicht einsätzen. Ich weis nicht was für Politik sie in Niedersachsen gemacht hat, aber ich weis eben nicht, obe eine Mutter von so fünf, sechs, sieben Kindern liberal genug ist, nicht nur die Bedürfnisse von Grossfamilien, sondern auch die Bedürfnisse von Alleinerziehenden und Kleinfamilien mit einem Kind zu berücksichtigen.

    Die Gefahr, daß die Politiker die Bodenhaftung verloren haben besteht grundsätzlich immer. Man denke nur an Schröder. Er hat oft erzählt aus welchen Verhältnissen er stammt (nach dem Krieg, Vater gefallen, nur mit Mutter, ärmliche Verhältnisse, etc.) und trotzdem gings unter seiner Führung den schlechter gestellten noch mieser... bleibt abzuwarten wie die gute Frau agiert. Wenn sie selbst so viele Kinder hat und trotzdem richtig Karriere gemacht hat, kann ich mir vorstellen, daß sie ihre Leistung auch bei anderen Frauen sucht und wer das nicht schafft ist selbst Schuld... aber das ist nur eine pessimistische Sicht meinerseits ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Ich finde es sehr gut das Horst Seehofer dem Bundeskabinett angehört


    Eine rein opportunistische Besetzung mit Blick auf die nächsten Wahlen in Bayern. Bleibt zu hoffen, dass sich der Querkopf, der schon bei der dringend notwendigen Gesundheitsreform Änderungen verhindert hat, der Richtlinienkompetenz folgt. Das bezweifle ich allerdings :rolleyes:


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn aber ich weis eben nicht, obe eine Mutter von so fünf, sechs, sieben Kindern liberal genug ist, nicht nur die Bedürfnisse von Grossfamilien, sondern auch die Bedürfnisse von Alleinerziehenden und Kleinfamilien mit einem Kind zu berücksichtigen.

    Wenn nicht die Mutter einer großen Familie Ahnung von den Bedürfnissen und Belangen von Erziehenden hat, wer denn dann? Das ist doch zumindest von der "Vorbelastung" her eine wirklich recht gut geeignete Besetzung, allemal besser als etwa eine geschiedene Frau, die ihr Einzelkind alleine großzieht und Familien nur vom Hörensagen kennt, oder ein Elternteil aus einer Homoehe :rolleyes: Wobei ich befürchte, dass manche gerade soetwas als liberal interpretieren würden.

  • Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    ... oder ein Elternteil aus einer Homoehe :rolleyes: Wobei ich befürchte, dass manche gerade soetwas als liberal interpretieren würden.

    Wo ist das Problem? Meinst Du das Homosexualität anerzogen wird und ein/e homosexuelle/r Familienminister/in Wäre ein schlechtes Vorbild?
    Nach meinem Wissensstand ist weder das Anerziehen von Homosexualität noch das von Geburt an homosexuell sein wissenschaftlich erwiesen. Von daher würde mich interessieren woher Dein :rolleyes: kommt. IMHO nur durch Vorurteile.


    PS: Mal davon abgesehen, daß ich der Meinung bin, daß viele deutsche Wähler dieses Vorurteil auch haben... das macht es allerdings nicht besser...

  • Zitat

    Original geschrieben von Boogieman
    Wo ist das Problem? Meinst Du das Homosexualität anerzogen wird und ein/e homosexuelle/r Familienminister/in Wäre ein schlechtes Vorbild?


    Ein Minister ist doch nicht in erster Linie Vorbild, sondern er sollte Ahnung von der Sache haben, für die er in der Regierung verantwortlich ist. Dabei hilft es, wenn er selbst ein Stück Lebenserfahrung mit beitragen kann - und dies ist in einer Homo-Ehe nunmal nicht üblich. Abgesehen davon, dass es vorrangig im Interesse des Staates ist, vor allem Familien nach traditionellem Verständnis zu fördern - was nicht automatisch heisst, dass die "modernen Varianten" benachteiligt werden sollen.

  • Ich erkenne allerdings keinen Nachteil bei einer Homoehe... deren Kinder können genauso gut oder schlecht erzogen werden wie in einer normalen Ehe. Und einem Kind beim erwachsen werden zu helfen können Schwule/Lesben IMHO genauso gut wie Heteros. Auch die Lebenserfahrung dürfte weitgehend die selbe sein. Schwule und Lesben werden ja nicht in irgendwie weggesperrt beim Heranwachsen. Sie machen bis auf ein paar Unterschiede, die aus die sexuelle Ausrichtung resultieren die gleichen Erfahrungen wie alle anderen Menschen auch.

  • Zitat

    Original geschrieben von Boogieman
    Ich erkenne allerdings keinen Nachteil bei einer Homoehe...


    Deine Meinung sei Dir gegönnt. Mein Halbwissen aus der Biologie drängt mich aber zu Annahme, dass Dinge wie Schwangerschaft, der Umgang von Arbeitgebern mit dieser, der Mutterschafts-/Vaterschaftsurlaub usw. bei homosexuellen Paaren anders ausgestaltet ist als bei der traditionellen Partnerschaft.


    Es kann sein, dass die gesellschafliche Entwicklung Homoehen normalisieren möchte, aber noch gelten die Gesetze der Biologie. Dies akzeptiert auch die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ohne sich daran zu stoßen. Uneingeschränktes Tolerieren muss sein, aber bitte nicht gezielt fördern oder gar auf eine Ebene mit einer konventionellen Ehe stellen. Aber das wäre wohl ein anderes Thema - mir ging es schließlich eher um die Martyns Interpretation des Begriffs "liberal", was IMO in seinem Sprachgebrauch oft durch "gleichgültig" oder "willkürlich" ersetzt werden könnte ;)


    Also belassen wir es doch bitte bei der Annahme, dass eine 7-fache Mutter mehr Ahnung von Familie und Kindererziehung hat als ein ein/e Homosexuelle/r, die/der aus einer vergangen traditionellen Beziehung ein Kind mit eingebracht hat.

  • Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Mein Halbwissen aus der Biologie drängt mich aber zu Annahme, dass Dinge wie Schwangerschaft, der Umgang von Arbeitgebern mit dieser, der Mutterschafts-/Vaterschaftsurlaub usw. bei homosexuellen Paaren anders ausgestaltet ist als bei der traditionellen Partnerschaft.

    Ich bin auch kein Biologe ;). Von daher nur meine Schätzung. Ich denke schon, daß sich auch ein Schwuler / eine Lesbe in diese Dinge hinein versetzen kann. Wärs ein Hetero-Mann, der hat auch keine Ahnung von Schwangerschaft und kommt eher aus der Rolle Mann-geht-arbeiten-Frau-hütet-Kinde. Also eigentlich das gleiche Prinzip. Bei einem Hetero-Mann würde sich aber keiner darüber aufregen.

    Zitat

    Es kann sein, dass die gesellschafliche Entwicklung Homoehen normalisieren möchte, aber noch gelten die Gesetze der Biologie. Dies akzeptiert auch die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ohne sich daran zu stoßen. Uneingeschränktes Tolerieren muss sein, aber bitte nicht gezielt fördern oder gar auf eine Ebene mit einer konventionellen Ehe stellen.

    Meiner Meinung nach sollte die Gleichstellung aber erfolgen. Aber nicht nur was Homoehen angeht, sondern vor allem - weils viel häufiger vor kommt - eine sogenannte eheähnliche Gemeinschaft. Also unverheiratete Paare mit oder ohne Kind. Die sind nach wie vor benachteiligt.

    Zitat

    Aber das wäre wohl ein anderes Thema - mir ging es schließlich eher um die Martyns Interpretation des Begriffs "liberal", was IMO in seinem Sprachgebrauch oft durch "gleichgültig" oder "willkürlich" ersetzt werden könnte ;)

    Das Gefühl hab ich allerdings auch ;)


    Zitat

    Also belassen wir es doch bitte bei der Annahme, dass eine 7-fache Mutter mehr Ahnung von Familie und Kindererziehung hat als ein ein/e Homosexuelle/r, die/der aus einer vergangen traditionellen Beziehung ein Kind mit eingebracht hat.

    Da stimme ich nicht zu. Siehe oben.

  • Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Eine rein opportunistische Besetzung mit Blick auf die nächsten Wahlen in Bayern. Bleibt zu hoffen, dass sich der Querkopf, der schon bei der dringend notwendigen Gesundheitsreform Änderungen verhindert hat, der Richtlinienkompetenz folgt. Das bezweifle ich allerdings :rolleyes:


    Lieber ein Querkopf, der seine Einwände auch sachlich begründen kann, als ein Jasager, der sich in allen strittigen Fragen der Fraktionsdisziplin beugt. Politiker, die für Ihre Haltung einstehen, auch ohne Rücksicht auf Machtverlust, gibt es eigentlich viel zu wenige. In der gegenwärtigen Konstellation begrüße ich auch, daß Karl Lauterbach als MdB sich noch besser in die gesundheitsheitspolitische Diskussion einbringen kann. Seine Einschätzungen finde ich weitaus realistischer , als die Prognosen der Befürworter einer Kopfpauschale.

    Transparency for the state ! Privacy for the rest of us !

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    Original geschrieben von qwasy
    Uneingeschränktes Tolerieren muss sein, aber bitte nicht gezielt fördern oder gar auf eine Ebene mit einer konventionellen Ehe stellen. Aber das wäre wohl ein anderes Thema - mir ging es schließlich eher um die Martyns Interpretation des Begriffs "liberal", was IMO in seinem Sprachgebrauch oft durch "gleichgültig" oder "willkürlich" ersetzt werden könnte ;)


    Kennst Du die Position der Liberalen Partei zu diesem Thema, die von sich sagt, wirklich liberal und nicht etwa "gleichgültig" oder "willkürlich" zu sein?


    Wenn nicht, kann ich es Dir gerne sagen: Die FDP will in dieser Angelegenheit viel weiter gehen, als die rot-grüne Regierung jemals gegangen wäre und fordert u.a. sogar ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, welches die rot-grüne Regierung allerhöchstens dann gewähren wollte, wenn einer der beiden in der Partnerschaft leiblicher Vater oder leibliche Mutter der betroffenen Kinder ist. Aus dem Wahlkampf erinnere ich mit an den Slogan: "Auch beim Adoptionsrecht bleibt Rot-Grün halbherzig", d.h. die Änderungen der bisherigen Regierung gingen der Liberalen Partei nicht etwa zu weit, sondern nicht weit genug.


    Weitere Infos:


    http://wahlkampf.fdp.de/files/363/LSVD-Fragen.pdf
    http://www.google.de/search?q=adoptionsrecht+site:fdp.de


    Auch im Steuerrecht will die FDP noch wesentlich weiter gehen, als das bisher geschehen ist, also verstehe ich gar nicht, was Du mit "gleichgültig" oder "willkürlich" eigentlich meinst - wenn die Forderungen der Liberalen Partei so lauten, dann werden sie wohl wirklich liberal und nicht "gleichgültig" oder "willkürlich" sein. Im Zweifelsfall führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei, dass es inzwischen sehr viele Menschen gibt, die so denken und solche Vorstellungen haben. Mir gehen diese Dinge auch etwas zu weit, ich bin allerdings auch kein Liberaler. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von o2neuling
    Wenn nicht, kann ich es Dir gerne sagen: Die FDP will in dieser Angelegenheit viel weiter gehen, als die rot-grüne Regierung jemals gegangen wäre und fordert u.a. sogar ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, welches die rot-grüne Regierung allerhöchstens dann gewähren wollte, wenn einer der beiden in der Partnerschaft leiblicher Vater oder leibliche Mutter der betroffenen Kinder ist. Aus dem Wahlkampf erinnere ich mit an den Slogan: "Auch beim Adoptionsrecht bleibt Rot-Grün halbherzig", d.h. die Änderungen der bisherigen Regierung gingen der Liberalen Partei nicht etwa zu weit, sondern nicht weit genug.


    Das finde ich auch gut, und wegen so einer Einstellung hab ich der FDP bei der Bundestagswahl 2002 beide Stimmen gegeben und ich hab auch bei der Landtagswahl und Bezirkstagswahl 2003 FDP gewählt.


    Es gibt in der Familienpolitik ja nicht nur um die Homoehe sonder auch um viele andere wichtige Dinge:


    z.B. Sorgerecht bei Scheidungskindern. Und da weis man eben nicht ob eine siebenfache Mutter auch im Sinne von Vätern gesetzliche Grundlagen schaffen kann, damit Väter bei der Scheidung mehr als nur ein Besuchsrecht erhalten. Ausserdem sollte hier auch der Willen der Kinder stärker berücksichtigt werden.


    z.B. aber auch auf der anderen Seite, das junge alleinerziehende Väter oder Mütter die Erziehungsaufgaben trotz Berufstätigkeit wahrnehmen könne, auch wenn sie nicht Verheiratet sind, und so einen Partner haben, mit dem sie sich die Erziehungstätigkeit teilen können, wie es bei Verheirateten der Fall ist. Da hatte ich eben auch Bedenken, ob die Frau dafür liberal genug ist. Aber da ich weder sie noch ihre Politik kenne, will ich jetzt auch nichts unterstellen.


    Was mich an der FDP aber akut etwas beunruhigt ist, das es mir irgendwie so vorkommt, als würde sie FDP zunehmend einen national-liberalen Kurs der ein kleines Stück weit in Richtung FPÖ oder NDPD tendiert, wenn da Stimmen laut werden, die sich gegen eine Autobahnmaut für Deutsche, aber für eine Autobahnmaut für Ausländer aussprechen.


    Das ist irgendwie nicht der Weg, der mir zusagt. Ich wünsche mir zwar liberale Politik, aber eher etwas links.

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