Langfristig wird die Arbeit verschwinden

  • Zitat

    Original geschrieben von raix
    Globalisierung ist ja auch ein "Problem", daß Marx vorhergesagt hat.

    Naja, die Globalisierung sollte man eher als Chance als als Problem sehen. Das heisst dann das man sichauch hochwertige Nischenprodukte und qualitative Dienstleistungen konzentrieren sollten, statt es bei den Massenprodukten zu versuchen, bei denen man mit den Billiglohnländern sowiso nicht konkurrieren kann.

  • Das demographische Problem ist das eine, in meinen Augen aber das kleinere Problem.


    Das größere ist die Technologisierung. Falls es in den nächsten 20- 30 Jahren zu dermaßen rasanten Entwicklungen kommt, dass die Arbeit für die meisten Menschen überflüssig wird, wie Rifkin schreibt, so gibt es meines Erachtens nach nur zwei Möglichkeiten:
    1. Die Gesellschaft trennt sich in extrem Reiche und extrem Arme. Dies würde irgendwann den totalen Polizeistaat oder einen Bürgerkrieg (wahrscheinlicher) auslösen.
    2. Alles ist maschinell so günstig zu produzieren, dass es keine Marktwirtschaft mehr braucht, die Arbeit wird überflüssig. Wann es soweit ist, ist nur eine Frage der Zeit und des technischen Fortschritts. Ich glaube aber nicht, dass das schon in 30 Jahren der Fall sein wird. Denn damit niemand mehr arbeiten muss und trotzdem einen hohen Lebensstandard hat, müssen sämtliche Güter ohne Kosten produziert werden können. (Dazu muss alle Energie aus Solar kommen, die Rohstoffe ohne Kosten synthetisch hergestellt werden usw.) Das ist aber absolute Zukunftsvision.


    Seine komischen Nonprofitideen leuchten mir nicht ein. Ein Unternehmen kann niemals Arbeitslose finanzieren. Denn wenn sie mehr ausgeben als sie über ihre Produkte einnehmen, gehen sie in den Konkurs. Ich kann doch als Unternehmen nicht jemandem Geld geben, damit er bei mir einkauft. Das ist mathematisch völliger Schwachsinn! (Denn wenn ich dem 2 Euro geb für meine Brötchen und er kauft sie sich für 2 Euro, habe ich immer noch die Produktionskosten, sprich Verlust). Falls mir einer wissenschaftlich erklären kann, dass es doch geht, nur zu.


    Die einzige Möglichkeit bis Punkt 2 eintritt ist, dass global dafür gesorgt wird, dass die Menschen weiterhin arbeiten und nicht die Maschinen.


    Bin mal gespannt, wie die Lage in 30 Jahren aussieht!

  • Zitat

    Original geschrieben von zealot
    Das dermatologische Problem ist das eine, in meinen Augen aber das kleinere Problem.


    Ich habe irgendwie gar keine Hautprobleme, hoffentlich bleibt das auch so, wenn die Maschinen die Macht übernehmen... Für was die Globalisierung bei manchen Leuten alles verantwortlich ist!?... :confused: :D

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Über den Fehler musste ich auch gerade gut schmunzeln :)


    Zealot:


    Karl Marx bearbeitet beide Punkte.
    Und zwar kommt es zu Punkt 2 erst nachdem Punkt 1 eingetreten ist.


    In einer total globalisierten Welt wird immer mehr produziert unter Nutzung immer mehr Einsatz von Maschinen.
    Der Großteil der Menschen verarmt und einige wenige werden superreich.
    Danach kommt es zum Zusammenbruch,Revolution und Zustand 2 tritt ein.
    Das ist der von Marx eigentlich gemeinte Kommunismus, der leider den totalen Kapitalismus voraussetzt.


    Und man bedenke:
    Seine Theorien stammen von ~1850!

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Hm, ich hab mir den Artikel mal durchgelesen.


    Prinzipiell klingt das alles relativ logisch. Ob es so "krass" und so schnell kommt, kann man anzweifeln, aber der Weg ist denke ich richtig.


    Aber wenn es so kommen mag, wird die Marktwirtschaft im herkömmlichen Sinne am Ende sein. Ich hoffe, dass jemand bis dahin ein anderes System erfindet...


    MfG

  • Zitat

    Original geschrieben von zealot

    Die einzige Möglichkeit bis Punkt 2 eintritt ist, dass global dafür gesorgt wird, dass die Menschen weiterhin arbeiten und nicht die Maschinen.


    Bin mal gespannt, wie die Lage in 30 Jahren aussieht!


    Arbeiten werden die Menschen weiterhin, nur nicht in Europa. Andere Länder können einfach viel günstiger produzieren, auch noch in 30 Jahren. Die einzigen Arbeitsplätze werden in den Dienstleistungen, Forschung und hoch spezialisierte Gebieten vorhanden sein (Nuklear, Wind, Solar, Genetik, was sonst noch kommen wird), obs hier für alle reichen wird...? Um Konkurenzfähig zu bleiben, müssen wir hier entweder den Lebensstandard senken (wozu keiner bereit ist), oder warten bis der Lebensstandard in anderen Ländern gestiegen ist (glaube nicht, dass ich den Zeitpunkt noch miterleben werde)

  • Ich habe mich mit Marx bisher nur ein wenig im Rahmen der Schule befasst.
    Wie sieht denn seine Zwischenlösung nach der Revolution und vor Punkt 2 aus? Muss ja nicht unbedingt direkt danach gegeben sein...
    Das kommunistisches Zentralwirtschaftssystem der UDSSR erwies sich ja als der komplette Flop.

  • Es gibt keine Zwischenlösung......nach der Revolution folgt der Kommunismus.


    Das System der UDSSR war von Beginn an zum Scheitern verurteilt.
    Karl Marx hat eindeutig formuliert, daß eine Form des Kommunismus in einem Land nicht funktionieren kann.
    Weil sich die kapitalistischen Länder schneller entwickeln und technisch fortschreiten. Somit wird der kommunistische Staat überholt und ist auf lange Sicht konkurrenzlos.


    Daher ist voraussetzung:
    Globalisierung und totaler Kapitalismus.
    Damit auf der ganzen Erde die Technik auf dem höchstmöglichen Stand gebracht wird.
    Der ultimative Stand, der die Einführung des wahren Kommunismus ermöglicht ist erreicht, wenn man alles unbegrenzt ohne menschliche Arbeit produzieren kann.



    PS:
    Ich hatte Marx auch "nur" in der Schule.
    "Nur" als mündliche Abiprüfung in SoWi ;)
    Und ja, ich bin immer noch begeistert von seinen Theorien ;)

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Der ultimative Stand, der die Einführung des wahren Kommunismus ermöglicht ist erreicht, wenn man alles unbegrenzt ohne menschliche Arbeit produzieren kann.


    Tja, da gibt es aber immernoch ein paar Grenzen:


    a) Ressourcen
    b) der Mensch


    MfG

  • Zitat

    Original geschrieben von bluejacker
    wird), obs hier für alle reichen wird...? Um Konkurenzfähig zu bleiben, müssen wir hier entweder den Lebensstandard senken (wozu keiner bereit ist), oder warten bis der Lebensstandard in anderen Ländern gestiegen ist (glaube nicht, dass ich den Zeitpunkt noch miterleben werde)


    Die Sektorenverlagerung und die Spezialisierung werden auf jeden Fall kommen, aber was passiert mit den anderen, die nicht spezialisiert sind (und das wird die Mehrheit sein)??? Wenn hier nichts gefunden wird, gibt's den bereits erwähnten Bürgerkrieg. Denn 1/5 der Menschen kann nicht 4/5 auf einem nicht- revolutionserzwingendem Lebensstandard halten.

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