SAP und die Gewerkschaft

  • Dieser Montag fängt gut an - mit einem kräftigen Lacher! :D (OK, er fing eigentlich schon vorher gut an, aber das ist ein anderes Thema ;) ).


    Wie u.a. bei heise.de zu lesen ist, wollen drei SAP-Mitarbeiter, die letzte Woche bei einer Betriebsversammlung, auf der abgestimmt wurde, ob ein BR gegründet werden soll, zu den lediglich 9% der Beschäftigten gehörten, die dies befürworteten, die Gründung eines BRs nunmehr per Gericht einklagen.


    Bis hierhin noch nicht großartig lustig, aber hierbei hab ich mich dann an meiner Latte Macchiato verschluckt:


    Mirko Geiger von der IG Metall: "Einen Betriebsrat zu gründen ist nichts Gesetzeswidriges, sondern ein demokratischer Akt."


    Wer erkennt den argumentativen Fehler? :D:D:D

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Darf ich mutmaßen ;)


    Mit 9 % der Belegschaft, das ganze demokratisch zu nennen ,bezeichne ich einfach mal als "mutig". :D

  • Die saufen da doch.


    Anders kann ich mir das nicht erklären :)

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Die 9% oder der Rest???

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Ich bin da etwas gespalten:


    - Ich sehe durchaus die Kosten (37 BR-Mitglieder) und die Verzoegerungen, die ein BR mit sich bringen (kann)


    - Bei Streitfaellen steht man sich als Mitarbeiter MIT einem Betriebsrat sicher besser


    - Zur Demokratie gehoert auch die Vertretung von Minderheiten


    Andererseits kann ich nicht sehen, was ein BR in der momentanen Situation Positives bewirken soll, und der Einfluss der IG Metall ist mir mehr als suspekt...


    Frank.

  • Eben. Einmal das, und dann fand ich es halt einfach lustig. Die Versammlung letzte Woche WAR ja bereits eben genau jener demokratischer Akt, den der Gewerkschaftstyp fordert. Und im Zuge dessen wurde - völlig demokratisch - entschieden, dass man halt eben KEINEN BR haben will. Das nunmehr erfolgende Einklagen eines BRs als demokratischen Akt zu bezeichnen, nachdem die Demokratie bereits gesprochen hat, ist mehr als lächerlich und zeigt einmal mehr, dass die Gewerkschaften - zumindest in der Form, wie sie momentan aufgestellt sind - offenbar wirklich die Einschläge nicht mehr spüren. Aber nun gut, das wissen wir ja nicht erst seit heute... ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Eben. Einmal das, und dann fand ich es halt einfach lustig. Die Versammlung letzte Woche WAR ja bereits eben genau jener demokratischer Akt, den der Gewerkschaftstyp fordert. Und im Zuge dessen wurde - völlig demokratisch - entschieden, dass man halt eben KEINEN BR haben will. Das nunmehr erfolgende Einklagen eines BRs als demokratischen Akt zu bezeichnen, nachdem die Demokratie bereits gesprochen hat, ist mehr als lächerlich und zeigt einmal mehr, dass die Gewerkschaften - zumindest in der Form, wie sie momentan aufgestellt sind - offenbar wirklich die Einschläge nicht mehr spüren. Aber nun gut, das wissen wir ja nicht erst seit heute... ;)


    Ich denke das hat ausnahmsweise nicht wirklich viel mit den Gewerkschaften zu tun - nuechtern betrachtet (auch wenn deren Interesse sicherlich der Treiber ist).


    Das Betriebsverfassungsgesetz schreibt genau diesen Vorgang momentan vor, d.h. selbst wenn sich das Unternehmen mit 99% dagegen ausspricht hat ein Wahlvorstand und darauf folgend ein BR eingesetzt zu werden. Auch wenn das ggf. ausser den 3 Leuten keiner will, denn es ist Gesetz in Deutschland.


    Da kann man jetzt sicherlich lange drueber diskutieren, aber das ist jedenfalls derzeit der Stand der Dinge.


    Frank.

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Eben. Einmal das, und dann fand ich es halt einfach lustig. Die Versammlung letzte Woche WAR ja bereits eben genau jener demokratischer Akt, den der Gewerkschaftstyp fordert. Und im Zuge dessen wurde - völlig demokratisch - entschieden, dass man halt eben KEINEN BR haben will.


    Das ist leider genau der Denkfehler, wie ich zu meinem Erschrecken in einem Radio-Interview mit einem Gewerkschafts-Fuzzi erfahren musste (sinngemäß): Es gibt keine Abstimmungen ob man einen BR will oder nicht, ab einer gewissen Größe besteht das Recht auf einen BR. Man hat sozusagen nur über einen bestimmten Wahlvorstand (oder so ähnlich) abgestimmt.


    Leider reichen schon 3 Beschäftigte, um einen anderen Wahlvorstand einzuklagen bzw. vom Gericht bestimmen zu lassen... :eek:

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so recht wo das Problem ist. Wenn die Geschäftsführung die Unterstützung von 91% der Mitarbeiter hat, dann kann man mit dieser absolut erschlagenden Mehrheit doch eine Vertretung wählen, die voll und ganz mit der Geschäftsführung kooperiert.


    Welche konkreten Nachteile entstehen der SAP-Geschäftsführung oder uninteressierten Mitarbeitern denn? Würde mich freuen, wenn das jemand sachlich und ohne Dämonisierung erläutern könnte. Ich bin - ehrlich - noch relativ unentschlossen was meine Meinung zu dem Thema angeht.

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Hi,


    soweit ich weiss: Bei mehr als 200 Mitarbeitern sind die Betriebsratmitglieder von der sonstigen Arbeit freizustellen?! Also ein enormer finanzieller Schaden, würde ich sagen.


    n3o.

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