Preiserhöhung bei Discountern

  • ich habe aber einen gefunden. Denn wenn, der Unternehmer das macht, was Du vorschlägst, nämlich die Erlöse zu steigern, dann geht doch der nächste Aufschrei durchs Land von wegen böse böse Abzocke...


    "nobrain" finde ich übrigens auch gelb-würdig...nur mal so zum Nachdenken. Generell würde dem ein oder anderen ein Tritt auf die verbale Bremse hier mal nicht schaden. So spannend und sachlich die Diskussion von einigen geführt wird, so polemisch und unsachlich wird dies von anderen getan und das ist schade. Denn dass man dieses Thema diskutiert: keine Frage. Wenn ich ehrlich bin, kann ich die Intensität und Emotionalität, mit der hier diskutiert wird, die fast an den Bezinpreisthread heranreicht, allerdings nicht so ganz verstehen.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • guter hinweis, dann will ich das mal deutlich machen:


    erlöse = preis x menge



    ich meinte damit, der unternehmer sollte seine menge steigern, die er absetzt. damit erhält er in der regel einen günstigeren stückpreis, was sogar zu preissenkungen führen kann (fixkostendegression). möglichkeiten hierfür insbesondere innovation oder aufgliederung des portfolios oder vieles andere mehr.


    kann aber durchaus verstehen, dass man durchaus auch an eine preiserhöhung denken könnte, diese meinte ich aber nicht.

  • okay. Aber wie steigerst Du als Unternehmer Deine Absatzmenge? Entweder durch massive Werbung, bessere Qualität (kostet aber beides Geld) oder aber günstigere Preise. Das ist gerade im Lebensmittelbereich ja die Krux. Ich mein, selbst Wal-Mart hat sich ja wieder hier zurückgezogen und das ist nun nicht eben ein finanzschwaches Unternehmen.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • tja, das ist eben die kunst.


    ich würde es über neue geschmacksrichtungen machen oder eben neue produkte. machen doch einige hersteller vor, aktuell im biermixmarkt. da scheinen gerade viele absatz dadurch zu steigern.


    auch preissenkungen sind ja solange ok, wenn der absatz prozentual höher ansteigt als die preissenkung.


    gerade da machen sich doch jetzt die anbieter die taschen voll: preis bei quark und butter um 50% steigern, sinkt der absatz um 40% ist man immernoch im plus und soviel wird der absatz nicht sinken. die paar cent an den erzeugern fallen da nicht ins gewicht.


    nudeln wurden auch von 29 auf 35 cent angehoben...


    ich sehe wirklich nur die macht der verbraucher als faktor, der da wieder was erreichen kann.


    positive beispiele: schokocreme wurde auch von 85 auf 99cent erhöht, nach paar monaten dann ganz gross als preissenkung wieder 85. da war der verbraucher wohl bereit, sofort nutella zu kaufen, da der abstand zu gering war.


    auch die post musste pakete wieder senken, weil hermes und co unten blieben.

  • Bei den derzeitigen Preiserhöhungen für Milchprodukte werden die Verbraucher doch um die Nase herumgeführt. Angeblich ist Milch auf den Weltmarkt knapp. Da fragt man sich doch, warium gibt es in der EU eine Milchkontigentierung. Das heißt ein Landwirt un der EU darf nur soviel Milch liefern wie er Kontigent erworben hat. Zukaufen kann er nur, wenn ein anderer abgibt und über eine Milchbörse verkauft. Wenn Milch also so knapp ist, warum hebt die EU die Kontigentierung nicht auf? Man sieht die ganze Argumentation stimmt nicht. Große Handelskonzerne wollen jetzt einfach mehr verdienen, nachdem man kleine Gescäfte aus den Markt gedrängt hat. Sicher haben wir Verbraucher auch mit unserer "Geiz ist Geil" Mentalität dazu beigetragen das es jetzt so kommt.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Ja statt die Begrenzung der Milchquote zu erhöhen, wird lieber eine Knappheit vorgetäuscht und an der Preisschraube gedreht. Wenn die Quote aufgehoben würde, hätten wir warscheinlich eine Überproduktion und einen Preisverfall.


    Deutschland war jahrelang verwöhnt worden von den Industriemogulen da es viel Wettbewerb gab und der deutsche Markt sehr wichtig war. Jetzt wo sich die Strukturen langsam gefestigt haben, kann man langsam zum schröpfen über gehen. Das sieht man vom Benzin über Strom bis hin zu den Lebensmitteln.

  • Zitat

    Original geschrieben von hasenhirn
    tja, das ist eben die kunst.


    ich würde es über neue geschmacksrichtungen machen oder eben neue produkte. machen doch einige hersteller vor, aktuell im biermixmarkt. da scheinen gerade viele absatz dadurch zu steigern.


    Das ist als Hersteller klar. Meine Frage drehte sich aber um den Einzelhändler, der die Sachen im Sortiment hat.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    okay. Aber wie steigerst Du als Unternehmer Deine Absatzmenge? Entweder durch massive Werbung, bessere Qualität (kostet aber beides Geld) oder aber günstigere Preise. Das ist gerade im Lebensmittelbereich ja die Krux. Ich mein, selbst Wal-Mart hat sich ja wieder hier zurückgezogen und das ist nun nicht eben ein finanzschwaches Unternehmen.


    Naja, man muss vielleicht auch bedenken, das Lebensmittel eben was anderes sind, als Autos und dergleichen. Da ist ab einem gewissen Punkt die Aufnahmemenge und der Bedarf der Kundschaft eben gedeckt, das kann man noch so sehr am Preis oder der Qualität basteln.


    Vielleicht sollte man sich nicht länger gegen die Erkenntnis wehren, das die virtuellen Marktgesetze nicht auf real existenzielles anzuwenden sind, ohne das es zu Problemen führt? Es kommt nirgends in der Welt zu Aufständen, weil die Autos knapp sind oder es an Ipods mangelt. Beim Essen sieht das schon anders aus.


    Wal-Mart ist auch daran gescheitert, dass sie nichts neues geboten haben, ausser Dauergrinsen und Tütenpacker. Preislich, als auch sortimentstechnisch hatten die der Konkurrenz nix entgegen zu setzen. Im Discountbereich sind ALDI, LIDL, Penny die Referenz, im Einzelhandel REWE und Co. und da rechnet sich Wal-Mart Chancen aus, wenn sie beides ein bischen machen?


    Außerdem fehlte Wal-Mart wohl der nötige lange Atem. Einfach nen Markt in einem fremden Land aufbauen und sofort sprudeln die Gewinne, das geht eben nicht, ALDI hat das auch nicht hinbekommen. Und Wal-Mart hat keinerlei Innovation geboten, was man aber in einem Geschäftsfeld tun sollte, das sich an seiner Entwicklungsspitze befindet.

  • Moin
    Danke Erik für den Hinweis auf Sachlichkeit, der scheint ja in der Tat gefruchtet zu haben. Ich melde mich dennoch hier ab, nicht, weil ihr alle doof seid ;), sondern weil morgen früh mein Flieger nach USA geht und ich da für 3 Wochen auf Tournee bin.
    Also, immer locker bleiben, sorry No Teen, dass ich Dich jetzt hier alleine lasse, wenn es ganz gruselig wird, zähle ich auf Dich :D.


    Grüße
    Der Dingens

  • Erik


    die einzelhändler sind da in einem sehr engen abstimmprozess mit den herstellern, zumindest die grossen.


    wenn aldi oder lidl ein bier mit vanillegschmack oder einen jogurth mit biergeschmack wollen, dann kriegen die den auch!


    es ist doch mittlerweile klar, dass im aktuellen fall der einzelhandel einfach die marge erhöhen will.
    ich denke, dass gerade jetzt wo die geiz ist geil mentalität abgeflacht hat nutzen sie die chance und starten hier einen testballon. kauft der einzelne trotzdem bleibt es dabei und wird auf andere sortimentsbereiche ausgedehnt (fleisch, brot, süsswaren). wenn nicht, dann wird das ganze zurückgefahren. also entscheidet der verbraucher, deshalb rate ich jetzt zur kaufzurückhaltung.


    ich trau mich jetzt schon wetten, dass wir zu weihnachten die butter wieder unter 1.- bekommen...

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