Nicht krankenversichert..

  • Re: Re: Nicht krankenversichert..


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Arbeitslos zu sein bedeutet nicht automatisch daß man Geld bekommt, insofern auch nicht daß da irgendwelche Kontoüberprüfungen laufen. Bei mir war es seinerzeit so daß ich keinerlei Ansprüche auf finanzielle Hilfen hatte, insofern hat die auch nicht interessiert wie meine Vermögensverhältnisse sind. Aber immerhin bist Du dann nicht "gar nichts" sondern als Arbeitslose registriert - wie gesagt, immerhin ein Status, was Du dann offiziell bist.


    Nur bringt dieser Status im Endeffekt auch nichts. Den wenn kein Leistungsanspruch besteht wird auch die Krankenversicherung übernommen.


    Zitat

    Original geschrieben von oleR
    Achso: Wieso willst du unbedingt in die AOK? Ich weiß nicht, wie es bei deiner aussieht, aber im Regelfall habe ich die als teuer und bürokratisch im Kopf. Als Student zahlst du letztlich mit der KdS zwar überall den gleichen Beitrag, hast aber z.B. bei der TK die Möglichkeit, übers Bonusprogramm ein paar Euro wieder rauszubekommen. Bei anderen mögen die Leistungen in Nuancen noch etwas besser sein. Würde ich mir anschauen.


    Naja, Studententarif gilt ja erst ab der Inmatrikulation, und ab dann kann sie ja bis 27 in der Familienversicherung bleiben, und auf 2 Monate gesehen rentiert sich ein Wechsel zu einer anderen Krankenkasse vermutlich wirklich nicht.

  • Re: Re: Re: Nicht krankenversichert..


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Nur bringt dieser Status im Endeffekt auch nichts. Den wenn kein Leistungsanspruch besteht wird auch die Krankenversicherung übernommen.


    Es bringt in jedem Fall insofern etwas als


    1. der Rentenanspruch lückenlos bleibt
    2. man im Lebenslauf zumindest "arbeitssuchend" anstatt "ich hab' nix gemacht" schreiben kann
    3. man allein argumentativ gegenüber Dritten besser dasteht wenn man "arbeitssuchend" sagen kann als wenn man eingestehen muß: "ich mache gar nix zur Zeit"


    Und vor allem ist das so einfach nicht - kein Leistungsanspruch, keine Krankenkasse, kein Garnichts.
    Wir wissen nicht wie und warum sie in die jetzige Situation gerutscht ist und deswegen können wir hier nicht sicher sein... möglich wäre aber daß sie eben doch einen Leistungsanspruch hat, der ihr selber noch nicht klar ist, den wir aber in Ermangelung der Vorgeschichte nicht erkennen.


    Dazu kommt daß sie - falls sie 23 ist - ggf. noch über die Eltern versichert sein kann. Das wäre zumindest mal zu überprüfen. Es gibt fast immer einen Weg sich zu versichern, man muß nur die individuelle Lücke finden, die für einen selber zutrifft.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ob da jetzt für 2 Monate zwischen dem Abschluss der Ausbildung und dem Beginn des Studiums was im Lebenslauf steht oder nicht dürfte sowas von egal sein :rolleyes: Und was sie anderen Leuten gegenüber erzählt sowieso.
    Oder sind die noch-jünger-als-ich-Leute inwischen sowas von panisch, dass sich jeder Tag im Lebenslauf mit was sinnvollem wie zur Not auch "arbeitssuchend" (für 2 Monate zwischen Ausbildung und Studium, ja nee, iss klar!) nachweisen lassen muss und man nicht in Verdacht gerät, man hätte nur auf der grünen Haschwiese gesessen und Tiere in Wolken gesucht? :confused:
    Im Zweifelsfall war sie halt irgendwo jobben... da würd ich jetzt die Kirche mal im Dorf lassen.

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Hatte ein ähnlichen Fall letztes Jahr. Hab den Studiengang gewechselt aber ich musste ein Semster Aussetzten. Da ich schon 24 war/bin war ich nicht mehr automatisch bei der Familienversicherung dabei und so war ich vom 31.8.05 bis 01.04.06 ohne Krankenversicherung.


    Habe es auch erst spät gemerkt so ende November. Bei der Aok ist der Tarif für freiwillig versicherte übrigens ca 120. Da gibts kein Rabatt für kein Einkommen o.ä.


    Wenn ich mich damals freiwillig versichern wollte hätte ich auch die beiträge seit dem 31.08 nachzahlen dürfen, man muss nämlich ohne unterbrechung versichert sein.


    Hab mich damals nicht versichert da ich insgesammt rund 800€ hätte zahlen dürfen.
    Allerdings würde ich das keinesfalls empfehlen. Es ist zwar zum Glück nichst passiert aber das ungute Gefühl hatte ich die ganzen Monate.


    ot: Ein Kumpel von mir war 6 jahre nicht Krankenversichert. Einmal musste er per RW ins krankenhaus gebracht werden. Arztkosten (musste was genäht werden um 3 UHR nachts) 40€ und der RW 550€ (und zwar nicht auf dem Land oder so- fahrt dauerte 5 Minuten)

  • Ich habe das mal über ein ganzes Jahr gehabt, nicht versichert gewesen zu sein.


    Wir nähern uns da inzwischen stillschweigend amerikanischen Verhältnissen, auch wenn es immer so dargestellt wird als wäre das Sozialsystem Deutschlands lückenlos. Sueddeutsche.de


    Das Problem hierzulande ist - und ich hoffe daß das wirklich bald abgeschafft wird - daß die Versicherung in direkter Weise an die Berufstätigkeit und das Einkommen gebunden ist. Sobald jemand arbeitslos wird und dann aus blöden Gründen keinen Leistungsanspruch hat (weil er bestimmte Bedingungen nicht erfüllt) steht derjenige ohne Versicherung da. Genauso jeder Selbstständige (!), der seine Krankenkasse nicht mehr zahlen kann weil seine Einnahmen sinken.


    Was niemandem so Recht klar ist: wenn man sich überlegt wieviele Selbstständige es in Deutschland gibt und daß ein gewisser Prozentsatz an Arbeitslosen keinen Leistungsanspruch hat, ergibt das schließlich eine bemerkenswert große Gruppe an Menschen, die tatsächlich nicht mehr krankenversichert sind oder denen diese Gefahr drohen kann.


    Und wie dieser Thread zeigt: es passiert auch tatsächlich immer mehr Leuten: der Threaderstellerin, dem Kumpel meines Vorposters, mir selber... Das ist kein absoluter Einzelfall mehr, sondern passiert tatsächlich immer öfter und fast kann man sagen: inzwischen kennt jeder irgendwen wo es zutrifft.


    Zur "Beruhigung" für die Threaderstellerin noch dieser Link hier: das hier liest sich schon mal ganz gut. Ich hoffe nur daß sich das nicht wesentlich verändert hat, der Text ist von 2003 und jetzt gibt es ja kein Sozialamt mehr, sondern nur noch den Hartz-Scheiß. Aber vielleicht hat sich an den grundsätzlichen Aussagen nichts verändert, auch wenn es jetzt anders genannt wird...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus Sobald jemand arbeitslos wird und dann aus blöden Gründen keinen Leistungsanspruch hat (weil er bestimmte Bedingungen nicht erfüllt) steht derjenige ohne Versicherung da. Genauso jeder Selbstständige (!), der seine Krankenkasse nicht mehr zahlen kann weil seine Einnahmen sinken.


    Nein, steht er nicht! Es kann sich ja jeder selbst versichern... Und wer sich da nicht drum kuemmert bzw. die 100 Euro lieber sparen will, ist selber schuld.

  • Liebe(r) Andrea,


    dann erklär mir doch bitte mal, wie Du dich mit Status "Arbeitslos ohne Bezüge vom Arbeitsamt" für 100 € im Monat freiwillig krankenversichern willst? Schön, dass Du jemanden hast, der dir Monat für Monat die Kohle pumpt, super Sache das. Es mag auch Leute geben, die nicht mit wohlhabenden Mamis und Papis oder sonstwas gesegnet sind und für die 100 € für ne Krankenversicherung mal eben nicht so einfach aufzubringen sind. Ich hab den Problemfall selbst gehabt, von daher find ich solche Pauschalaussagen einfach spitze und zielführend. Danke.

  • Zitat

    Original geschrieben von benwei
    Liebe(r) Andrea,


    dann erklär mir doch bitte mal, wie Du dich mit Status "Arbeitslos ohne Bezüge vom Arbeitsamt" für 100 € im Monat freiwillig krankenversichern willst?


    Wenn du kein Geld vom Arbeitsamt bekommst, hast du wohl selber genug. Sonst beantrage doch was. Oder warum bekommst du sonst nix? Entweder du hast zu wenig Geld, dann bekommst du was, oder du hast genug, dann kannst du auch deine Krankenversicherung bezahlen.
    Zu dem ging es in dem einen von dir erwaehnten Posting, doch darum, dass jemand das Geld nicht bezahlen wollte.


    Zitat

    Original geschrieben von benwei
    Schön, dass Du jemanden hast, der dir Monat für Monat die Kohle pumpt, super Sache das. Es mag auch Leute geben, die nicht mit wohlhabenden Mamis und Papis oder sonstwas gesegnet sind und für die 100 € für ne Krankenversicherung mal eben nicht so einfach aufzubringen sind. Ich hab den Problemfall selbst gehabt, von daher find ich solche Pauschalaussagen einfach spitze und zielführend. Danke.


    Da du weder mich noch meine finanziellen Verhaeltnisse kennst, solltest du mir nicht so einen Unsinn unterstellen!!!
    Ich habe weder eine reiche Mutter noch einen reichen Vater noch sonstwas, wir leben zur Zeit mit Geld unter dem Hartz 4 Satz, und sind ab Januar auch nicht mehr krankenversichert. Aber da mache ich mir JETZT Gedanken drueber und nicht erst im Maerz, April oder sonst wann. Und wenn mein Mann keine Festanstellung findet, dann zahlen wir halt die 120 Euro und sparen noch irgendwo. Nur wem das dicke Auto oder was auch immer wichtiger ist, der braucht nicht zu meckern, das er nicht krankenversichert ist.

  • Ich kann der OPin nur raten, schleunigst eine wie auch immer geartete KV abzuschliessen. Es geht dabei nicht um eine Behandlung beim Arzt die vielleicht selbst zu zahlen ist - es geht um ein Risiko einen grossen finanziellen Schaden zu erleiden. Ein harmloser Unfall (Ausrutschen etc.) kann ein paar Wochen Krankenhaus zu Folge haben. Das macht dann 500 EUR pro Tag und nochmals ein paar 1000er für eine Operation. Vom noch schlimmeren Fall, dass die Behandlung verzweigert werden könnte mal abgesehen.
    Liebe Antonia, als Studentin wird es langsam Zeit die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen auch wenn einen die Eltern unterstützen.


    Immer gute Gesundheit
    Thomas

  • Zitat

    Original geschrieben von andrea80
    Nein, steht er nicht! Es kann sich ja jeder selbst versichern... Und wer sich da nicht drum kuemmert bzw. die 100 Euro lieber sparen will, ist selber schuld.


    Das ist nicht nur arrogant, blauäugig und dumm, sondern auch schlichtweg falsch. Sorry wenn ich das so deutlich sage, aber so ist es.


    Um sich überhaupt privat versichern zu können muß man bei privaten Kassen möglicherweise einen Gesundheitscheck machen - und was ist wenn jemand nicht kerngesund ist, vielleicht gerade weil ihm Existenzsorgen, einem Prädisposition oder altersbedingte Leiden zu schaffen machen? Oder derjenige schlichtweg Altersgrenzen überschreitet?


    Dann ist nix mehr mit "privat krankenversichern", und vor allem kostet es nicht 100 EUR, sondern je nach Alter etc. wesentlich (!) mehr - wenn man überhaupt in eine Versicherung reinkommt. Viele haben keine Chance mehr überhaupt aufgenommen zu werden, oder wenn doch sind die Kosten um ein Vielfaches höher als von Dir unterstellt. Woher soll jemand, der insolvent wurde und womöglich mit seinem Privatvermögen haftet, dieses Geld denn hernehmen??? Wenn der so viel Geld verfügbar hätte wäre er kaum in die Pleite gerutscht.


    Gerade diejenigen, die überschuldet sind oder aus anderen Gründen keine Leistungsansprüche haben fallen zwischen alle Stühle. Das ist ja gerade der Skandal, daß eben NICHT (!) mehr jeder automatisch in irgendeiner Weise aufgefangen wird, sondern tatsächlich inzwischen mehrere hunderttausend Menschen - mit steigender Tendenz - in Deutschland nicht mehr krankenversichert sind, und auch keinen Zugang mehr zu einer Krankenkasse haben.


    Solange Du "mal eben 120 EUR irgendwo sparen" kannst hast Du offenbar ausreichende finanzielle Ressourcen - die ich Dir gönne, aber viele Menschen können sich nicht "mal eben 120 EUR anderswo absparen". Solche Aussagen sind arroganter Hohn für Menschen, die tatsächlich am Existenzminimum leben und mit einer Grundsicherung überleben müssen. :mad:

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

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