bundeswehr, was geht n da ab?

  • Naja, als Soldat sollte mir im Voraus klar sein, auf was ich mich einlasse. In der Stellenbeschreibung dürfte u.a. was davon stehen, dass man nicht nur in einer deutschen Amtsstube hockt oder ein wenig durch den deutschen Mutterboden kriecht, sondern eben auch, dass wenn man zum Einsatz fährt/fliegt einem dort ggf. Kugeln um die Kopf fliegen und andere lebensbedrohliche Gefahren täglich begegnen. Im Kino und in der BW-Werbung mag das ja alles ganz toll aussehen, in Echt isses aber doch was anderes. Und dass sowas nicht nur körperlich sondern v.a. psychisch belastend ist wird eben nicht gerne zugegeben, sowas ist ja nur für Weicheier wie Sozialpädagogen und Psychoheinis ;)


    Und wem das schon gar nicht klar ist, was die Stellenbeschreibung im Alltag bedeutet, dürfte den Sesselpupsern im Bundestag erst Recht gar nix klar sein. Oder vielleicht sogar umgekehrt: sie schicken die Truppe zu ihrem vorgesehenen Dienst, wer unterschrieben hat mit dem wird nicht mehr diskutiert?
    Wie auch immer: dort richten sich die Entscheidungen ja nicht nach dem Wohl der eigenen Soldaten, sondern danach, was sie als außenpolitisch für nötig halten und was sie glauben, dass unser Land zu verpflichtet wäre.



    Mein Fazit: die Aufregung kann ich auch nicht verstehen. Weder über das eine, noch über das andere. Ja, die Jungs stehen unter Stress, da macht man eben mal Dinge, die moralisch nicht so dolle ausschauen. Und ja, sie sind in pausenloser Gefahr und es kann ihnen passieren, dass sie in ihrem Job ihr Leben lassen. Letzteres sollte in der Stellenbeschreibung explizit drinne stehen, ersteres steht zwar nicht explizit drin, dürfte aber dazu gehören. Ob jetzt im "Einzelfall" oder vermehrt - who cares?



    Inter Arma Enim Silent Leges!

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ich denke das man jetzt nicht einfach die Bundeswehr oder die Soldaten der Bundeswehr über einen Kamm scheren kann. Es sind Einzelfälle.


    Und wer sagt das es solche Einzelfälle nur bei der Bundeswehr oder bei Soldaten allgemein gibt. Möchte nicht wissen, ob es nicht irgendwo auch auf der Welt Medizinstudenten, Medizinprofessoren und Gerichtsmediziner gibt die makabere Spässe mit Leichenteilen veranstalten. Es gibt nichts was es nicht gibt.


    Ansonsten halte ich es für tausend mal schlimmer wenn Lebende, egal ob schuldig oder unschuldig inhuman behandelt werden. Oder solche Aktionen wie die Angriff auf den Libanon wo ne Menge Zivilisten ihr Leben lassen mussten. Oder es muss garnichts mit dem Krieg zu tun haben, wenn z.B. jemand Kinder schlägt oder ungerecht behandelt.


    Natürlich macht man man sowas nicht was die Bundeswehrsoldaten da gemacht haben, aber die Skellette waren ja schon tot, und viel töter können sie ja nicht mehr werden. Der Straftatbestand ist da imho eh nur im Ordnungswiedrigkeitenbereich.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn

    Natürlich macht man man sowas nicht was die Bundeswehrsoldaten da gemacht haben, aber die Skellette waren ja schon tot, und viel töter können sie ja nicht mehr werden. Der Straftatbestand ist da imho eh nur im Ordnungswiedrigkeitenbereich.


    Ja, das haben Skelette so an sich! ;)


    Störung der Totenruhe ist für dich eine Ordnungswidrigkeit?
    Oder doch eine eine Straftat? Beides geht nicht.


    Coole Rechtschreibung! :top:

    Ich habe dem Teufel meine Seele verkauft und jetzt sind wir beide ein wenig aufgeregt...!

  • Zitat

    Original geschrieben von laudanum
    Ja, das haben Skelette so an sich! ;)


    Störung der Totenruhe ist für dich eine Ordnungswidrigkeit?
    Oder doch eine eine Straftat? Beides geht nicht.


    Hab kein StGB hier und zum online nachschauen bin ich jetzt zu faul.


    Aber rein moralisch würde ich den Bestand "Störung der Totenruhe" als weniger gravierend betrachten als Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Nötigung.

  • Wobei unsere deutsche Sicht und Rechtsprechung nur die eine Seite der Medaille ist. Brisanter ist wie Moslems das sehen, und da ist es eben nicht nur ein rechtliches, sondern ein religiöses Problem wenn die Totenruhe gestört wird.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Der eigentliche Skandal ist doch, dass die Stimmungsmacher aus Hamburg mal wieder deutlich gezeigt haben, welche innenpolitische Macht Sie mit Ihrem Giftschrank besitzen.


    Es war bestimmt kein Zufall, dass Die Meldung genau an diesem Tag platziert wurde, wo sich der Verteidigungsminister sowieso in der Öffentlickeit erklären wollte. Die Fotos lagen der Readktion schon lange vor, und jetzt war der Zeitpunkt gekommen sie aus dem Giftarchiv auszuspielen. Und leider gibt es noch viele viele andere Bömbchen, die nach gut dünken in medienflauen Zeiten gezündet werden können. Ob Sie damit die innere Sicherheit gefährden oder nicht ist zweitranging, hauptsache der Axel Springer Verlag profitiert davon.


    Im Nachbarort des Ortes in dem ich lebe wurde vor einigen Jahren die Kapelle auf dem örtlichen Friedhof vergrößert. Neben dem aufgeschütteten Berg des Bodenaushubs gab es noch ein kleines Häuflein von; genau menschlichen Gebeinen. Und mit welchem Respekt diese von den Bauarbeiten dorthin befördert wurden brauch ich jetzt wohl nicht weiter ausführen. Nach einigen Tagen wurden Sie dann von der Friedhofsverwaltung still und heimlich beseitigt, nachdem es wohl einige Beschwerden gab. Und "Nein" der Nachbarort heißt nicht Kundus oder Kabul.


    Über die Motivation der eingesetzten Soldaten solche Fotos zu machen, können jetzt gerne die selbsternannten Psychostressexperten in den Medien ausführlich referieren. Für mich ist nur eines hervorzuheben. Wer erhält eigentlich in der Budeswehr den Dienstrang des Stabs- oder Oberstabsgefreiten, dochwohl der der für das U oder dem Pikel auf der Schulter aus welchem Grunde auch immer nicht geeignet ist. Der immer als Rechtfertigung für den Grundwehrdienst angeführte Bevölkerungsdurchschnitt also der Grundwehrdienstleistene wird diesen Dienstgard auch nur schwerlich erreichen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Wobei unsere deutsche Sicht und Rechtsprechung nur die eine Seite der Medaille ist. Brisanter ist wie Moslems das sehen, und da ist es eben nicht nur ein rechtliches, sondern ein religiöses Problem wenn die Totenruhe gestört wird.


    Warum wurden die Gebeine dann nicht von den Beschäftigten der Lehmgrube, welches der Fundort angeblich sein soll, zwischenzeitig schonmal beigesetzt?

  • Ich finde es einfach nur krank wie in den Medien und der Politik auf diese schwachsinnige Handlung einiger BW Soldaten reagiert wird.
    Das teilweise bei der BW nicht grade die intelligensten Individuen als Berufssoldaten anheuern ist bekannt. Und wenn die dann bei einem Dauereinsatz in ziemlich gefährlicher und klimatisch völlig anderer Umgebung mal diese bekloppten Dinge zur eigenen Ablenkung machen, geht hier im Land eine Kampagne los, als ob der Staat zusammenbricht.
    Das man aber junge Leute in einen sinnlosen Einsatz ins Mittelalter schickt, um den Amerkanern zu gefallen und meint die würden das alles mal so eben wegstecken, ist der Knackpunkt an der Sache.
    Es laufen täglich in der Gesellschaft Dinge ab, gegen das Herumspielen mit irgendwelchen Totenschädeln absoluter Kleinkram ist.
    Unter wenn das alles unter Störung der Totenruhe fassen will, so könnte man auch täglich einige Archäologen verhaften.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Genau das trifft meine Einschätzung. Diese Leute sind bisher immer nur in der Theorie mit den Grausamkeiten des Krieges konfrontiert worden, und Afghanistan möchte ich eigentlich niemandem zumuten.
    Dann stellt sich ja in der Praxis die Frage, wie man solche Umstände und Erfahrungen verarbeitet. Und die einzige Inputquelle, wo so etwas thematisiert wird, ist das Schrottkino. Dicke Waffen, coole Sprüche, böse Gegner, plumper und böser Humor über bereits Tote.
    Dim the lights, you can guess the rest.

  • Galahad, der letzte Satz ist gut! :D


    Aber im Ernst: ich war Zivi und kann mir nur begrenzt ein Bild über den Umgangston beim Bund machen. Nach dem was ich weiß herrscht da allgemein kein Ton wie im Ballettunterricht, also braucht man sich auch nicht wundern wenn die Soldaten sich eben genau so "männlich" (oder eben das, was sie jeweils dafür halten) benehmen wie ihnen das antrainiert wird.


    Natürlich macht keiner vor wie man mit Totenköpfen spielt und kein Vorgesetzter wird das gut geheissen haben, aber es gibt sicher genügend Rituale und dumme Sprüche - und zu den besten Bundeswehr-Sprüchen hatten wir schon hier bei TT entsprechende Threads - wo eben ein bestimmtes Bild von "dem Soldaten" oder "einem Mann" vermittelt wird.


    Da wird jetzt ein Fehlverhalten von "ein paar dummen Jungs", die auch zahlreiche andere Geschmacklosigkeiten hätten machen können, hochstilisiert und das eigentlich Schlimme ist wie die Öffentlichkeit und die Politik "funktionieren", also tatsächlich darauf anspringen. DAS ist erschreckender als alles andere.


    In den USA würde man sich "totlachen" wenn Bilder auftauchen würden wo GI's mit den knöchernen Überresten von Islamisten posieren würden.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

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