sehr hohe Internetrechnung nach unerlaubtem Nutzer im Netzwerk: Was tun?

  • Zitat

    Kann man denn irgendwie die MAC-Adresse des Users rausfinden?


    Nur wenn der Router eine entsprechende LOG-Funktion hat, aber das hat er vermutlich nicht.
    Und selbst wenn, dann bringt dir das wenig, die MAC-Adresse E4-CE-03-D1-...... und so weiter zu kennen, weil du ja nicht im Telefonbuch nachschauen kannst, wem die gehört. Außerdem kann man MAC-Adressen sogar verändern (mit der richtigen Karte und Software).


    Man kann eigentlich nur was rausfinden, wenn du oder dein Provider geloggt hätten, welche Seiten er aufrauft, und dann dann z.B. Onlinebanking gemacht hätte und ihr die Bank fragt, welches Konto am soundsovielten mit der dir zugeteilten IP abgefragt wurde. Geht aber nur mit Ermittlungsbehörden und nachträglich auch nicht, weil die Provider standardmässig nicht loggen, wer wann welche URL aufruft.


    Trotzdem ist eine Anzeige gegen Unbekannt sinnvoll, der "Täter" hat ja nicht nur das offene WLAN genutzt (was vermutlich erlaubt ist), sondern er hat daraufhin die Konfiguration des Routers verändert (sicherlich verboten).

  • Die 200€ Kosten entstanden aber nicht erst dadurch, daß er das Paßwort des Routers gehackt hat. Vielmehr war ja der Zugang zum WLAN und der damit verbundene Zugang zum Internet ungesichert. Daß die Einstellungen des Routers mit einem Paßwort (wenn auch nur dem Standard-Paßwort) gesichert waren, hat damit überhaupt nichts zu tun.


    Die Sache sieht leider so aus, daß Deine Bekannte die 200€ wohl bezahlen muß. Ob sich da O2 auf eine Kulanzregelung einlassen wird, ist eher zu bezweifeln.


    Klar, wer erstmal den Schaden hat, ist - zu recht - wütend. Hinterher ist man auch immer schlauer. Wer aber ein WLAN, dessen Internetzugang ein volumengebundener Tarif und keine Flatrate ist, offen betreibt, hats auch nicht anders verdient.
    So ziemlich jede Verbrauchersendung (Wiso, Ratgeber Technik, ComputerNews etc.) hat darauf hingewiesen, daß man einen WLAN-Router nicht offen (also mit den Werkseinstellungen) betreiben sollte.
    Und wenn man sich als technischer Laie etwas anschafft, mit dem man sich nicht so richtig auskennt, sollte man halt mal einen technisch versierten Bekannten fragen. So einer findet sich ja wohl in jedem Bekanntenkreis.


    Naja, wie dem auch sei: Eine Kulanzanfrage bei O2 kann man ja mal versuchen. Ich erkenne allerdings nicht, daß der WLAN-Internetzugang Deiner Bekannten gehackt wurde. Somit sehe ich auch keine rechtliche Grundlage, die deine Bekannte von der Zahlung der 200€ freistellen würde.


    Viele Grüße!
    J

  • Zitat

    Original geschrieben von maddsch
    Wie gesagt, war wohl nur Standard. Trotzdem: Er hat es verändert und es entstanden 200 Euro Kosten. Somit hat er m.E. eine Straftat begangen.
    Kann man denn irgendwie die MAC-Adresse des Users rausfinden?


    Mal in den Logs schauen


    Wobei ich ehrlich gesagt kein Mitleid habe, ein DAU weniger. Dafür kann man mich hassen, aber so lernen es die Leute wenigstens mal.

    "Wer denkt, er kommt morgen mit seinem Wissen von heute weiter, ist übermorgen schon von gestern."

  • ich würde einmal sagen, durch den Reset des Routers sind alle Daten die euch weiter bringen könnten weg.
    Die 200 € könnt ihr warscheinlich als Lehrgeld abschreiben.

  • ich denke, deine bekannte sollte froh sein, dass nicht noch jemand anders bei Ihr vor der Tür stehen wird
    . Bei dem Datenvolumen auf kurzer Zeit kann ich mir gut vorstellen, dass schön von Tauschbörsen gesaugt wurde. Filme und Musik und was da im schlimmsten Falle passieren kann kennt man ja aus der Presse und TV. Vorallem, wenn das Ding nicht gesichert war / bzw. nur die Standarteinstellungen eingestellt waren!

  • Hi,


    also im Grunde genommen ist deine Bekannte selber schuld. Sie hat ein offenes WLAN gehabt, und ist damit u.U. sogar ein Dienstleister im Sinne des Telekommunikationsgesetzes.


    Die Rechnung muß sie bezahlen, O2 hat die gewünschte Leistung ja erbracht. Wenn ein Fehler seitens O2 ausgeschlossen werden kann, ist das in ihrer Hand. Wenn ich mein Handy weggebe und der telefoniert auf 0900er Nummern, muß ich das auch erstmal zahlen.


    Sie hat dann natürlich Ansprüche gegen denjenigen der den Router genutzt und umkonfiguriert hat. Problematisch an dieser Stelle ist der erwähnte Hardreset. Der löscht so ziemlich alle Daten, inkl. Logs. Das heißt sie kann eigentlich kaum beweisen, dass jemand ihren Router gehackt hat - damit wird bei einer Anzeige kaum was rauskommen.


    Sie muß noch froh sein, wenn der "Hacker" keine illegalen Seiten angesurft hat - ansonsten bekommt sie noch mächtig Ärger.


    Hier sind aber IMHO die Internet-Dienstleister wie GMX und Co gefragt. Sie verkaufen ihre Router mit den Werbeversprechen "einfach anschließen und alles geht" ohne Hinweise auf die Gefahren eines offenen Netzwerkes. Wenn man Werbung macht, dass das auch DAUs ohne Computerkenntnisse können, muß man auch auf die Gefahren hinweisen.


    bastian

  • Zitat

    Original geschrieben von bastian_S
    Sie hat dann natürlich Ansprüche gegen denjenigen der den Router genutzt und umkonfiguriert hat.


    Eben nicht!


    Hätte Sie eine Verschlüsselung aktiviert und diese wäre geknackt worden dann ja. So aber nicht da das WLAN unverschlüsselt war.

    "Wer denkt, er kommt morgen mit seinem Wissen von heute weiter, ist übermorgen schon von gestern."

  • Solange "nur" 200 Euro weg sind, dürfte das noch relativ gut ausgegangen sein ... viel schlimmer wäre es, wenn tatsächlich jemand mit einem Dursuchungsbefehl vor der Tür steht.
    Soll ja schon vorgekommen sein, das der Betreiber eines ungesicherten W-Lan Netzwerks vor Gericht für die über das W-Lan illegal heruntergeladenen Filme+Musik verurteilt wurde - in der Urteilsbegründung hieß es wohl sinngemäß, es hätte eine funktionierende Sicherung eingebaut werden müssen :rolleyes:


    Ich würde ehrlich gesagt in dieser Situation sicherheitshalber mal meinen Rechtsanwalt fragen, wie ich mich jetzt verhalten soll - will ja keine Panik verbreiten aber so wie die Musikindustrie momentan vorgeht, da kann ein kurzes Gespräch mit einem RA ja nicht schaden bevor wirklich noch jemand vorbeikommt :rolleyes:

  • Ich glaube ich habe "armes TT" schon in einem anderen Threat an diesem frühen Morgen schreiben müssen.


    Klar ist es ihr Fehler, das sich jemand bei ihr eingewählt hat! Aber was sollen denn Aussagen wie: "Selber Schuld", "nicht anders verdient", "kein Mitleid", "Dau", etc?!


    Leute, was ist denn heute morgen los hier auf TT? Bin ich im Kindergarten oder Pupertätsforum von annos.de?!

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