Vermieter führt Mindestmüllmenge ein

  • Ich benötige mal Hilfe. Mein Vermieter will eine Mindestmüllmenge einführen. :mad:
    Zum Hintergrund:
    Anfang 2006 wurde bei uns das Müllsystem geändert. Es gibt:
    - Container für die gelben Säcke
    - Eine Biotonne
    - Ein Restmüllcontainer
    Da hier am Haus ein Supermarkt und eine Bäckerei sind, gibt es hier keine Biotonne.
    Für die Restmüllcontainer hat jede Mietpartei einen eigenen Chip, der der Wohnung zugeordnet ist. Die Abrechung soll nach Verbrauch erfolgen.
    Vor kurzem erhielten die Mieter ein Schreiben vom Vermieter. Die Kosten für die Müllentsorgung haben sich positiv entwickelt. Von fast 200000 Euro (gesamtes Wohngebiet) auf knapp 60000 Euro (gesamtes Wohngebiet). Es wurde auch angeführt, daß der Müll nicht überall korrekt entsorgt wurde und dass das nicht im Interesse aller Mieter sein kann. Also wird ab Januar 2007 eine Mindestmüllmenge eingeführt, d. H.: jeder Haushalt wird (unabhängig von der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen) mit 15 L (1 Einwurf pro Woche) belastet. Dazu kommen die normalen Einwürfe. Muß ich das hinnehmen? Ich entsorge meinen Müll korrekt. Wenn es hier die Biotonne gäbe, hätte ich noch weniger Müll für den Restmüll. Momentan bin ich doch etwas angepisst, bei dem was mein Vermieter abzieht. :mad:
    Erst die Sanierung des Kabelnetzes (was wurde alles versprochen, was dann möglich wäre). Außer Digital-TV geht nichts und wird auch noch lange Zeit nichts gehen, dann die Rauchmelder, die ab Januar 2007 installiert werden und jetzt die Mindestmüllmenge. :mad:


    tobifr

  • Re: Vermieter führt Mindestmüllmenge ein


    Aus welchen Gründen soll denn eine Biotonne wegen dem Lebensmittelgewerbe nicht erlaubt sein?
    Gestank? Maden?
    Es gibt sogar Lebensmittelhändler die mit 1100 ltr. Biotonnen/14-tägig ausgestattet sind, ich würde dem Eigentümer Dampf machen dass er gefälligst Biotonnen zu bestellen hat. Dann gehen die Kosten noch einen Berg runter.


    Als vernünftig sortierender Mieter ist man ziemlich am Arsch gepickt wenn ein volumen-/gewichtsabhängiges Verfahren seitens der Kommune ohne Benutzermanagement auf Seite des Vermieters zur Abrechnung herangezogen wird.


    Wenn euer Vermieter schon ein Abfallschleusensystem mit Benutzererkennung eingeführt hat würde ich mich nicht auf eine "Einwurfpauschale" einlassen, das ist pure Abzocke.


    Wahrscheinlich werden mit den Mehreinnahmen die vom Entsorger erhobenen Kosten der miesen DSD/grüne Punkt Qualitäten in eurem Haus quersubventioniert, wäre nicht der erste Versuch von Vermietern.


    Aus welcher Region kommst du?

    Ohne Multitouch würde kein Windows laufen.


    Wie soll man sonst Strg+Alt+Enf drücken?

  • Moin und Frohe Weihnachten


    Dass Dir das nicht gefällt kann ich nachvollziehen,
    die Methode ist aber sicher nicht originär dem Hirn des Vermieters entsprungen, weil
    das macht unsere Kommune hier mit den Hausbesitzern schon lange so
    und ist mir von daher geläufig.


    Beispiel: Wenn jemand überhaupt keinen Restmüll hätte (was mir persönlich unwahrscheinlich erscheint) und auch sein Wiederverwertbares peinlich genau sortiert und auch sein Kompostierbares im eigenen Garten zu Erde macht, dann
    muss er dennoch "an die allgemeine Abfallentsorgung angeschlossen sein" und mindestens die damit verbundenen Grundgebühren und darin enthaltene Regelentsorgungen (bei uns 12 x 60LiterTonne) zahlen.


    Analog angewandt ist das bei Deinem Fall im Prinzip nicht anders,
    da wirst Du nicht "drumrum" kommen.


    Machen wir uns nichts vor: es wird immer Leute geben, die - wie auch immer - diese Abgaben "zu vermeiden wissen".
    Deren Müllbeutel findet man dann auf Autobahnparkplätzen, Kinderspielplätzen, Schwimmbädern und im Wald.

    Gier frisst Hirn, soweit vorhanden | Rauchen bildet - Krebs Meine Frau starb daran.

  • Jep, der "Anschluß- und Benutzungszwang" im schönsten Beamtendeutsch.


    Dank diesem Zwang für Bürger eine kommunale Restmülltonne zu "besitzen" wird der Hang zum wilden abkippen stark reduziert, man zahlt ja eh das bereitgestellte Volumen.
    Die meisten Kommunen sind von der Festlegung des Pflichtvolumens auch relativ human, kaum einer wird mit einem halben Pflichtvolumen glücklich werden.
    Zum größten Teil wird eher der gelbe Sack noch zur grauen Tonne umfunktioniert. :rolleyes:


    Glück für die Leute die in einer Kommune mit bereitstellungs- und megenabhängiger Berechnung leben, ich für meinen Teil kann die Kosten durch Trennung deutlich reduzieren.


    Nur eine vom Vermieter festgelegte "Grundpauschale" + die eigentliche Entsorgung zum normalen Tarif mit der Begründung einer schlechten Sortiertreue ist Abzocke.


    Mich würde mal die genaue Begründung mit dahinterliegender Berechnung (auch mal mit der Abfall-/Gebührensatzung vergleichen) interessieren, müssen Vermieter nicht alle Kosten für den Mieter nachvollziehbar darlegen?

    Ohne Multitouch würde kein Windows laufen.


    Wie soll man sonst Strg+Alt+Enf drücken?

  • Wie könnt ihr vom Abzocke sprechen, wenn die Mieter durch ein kostspieliges - vom Vermieter intalliertes und bezahltes - System rd. 2/3 Ihrer Müllkosten Allgemein - also der einzelne durchaus auch noch mehr einsparen konnte?


    Es wird schon seine Gründe haben, diese Mindestfüllmenge einzuführen - ich denke da an Probleme mit der Gelben Sack Müllabfuhr wegen Fehlwürfen, den Missbrauch von öffentlichen Mülltonnen in der Nähe usw...


    Und sind wir mal ehrlich: Wer bitte schön hat denn pro Woche nicht ein Sackerl Restmüll? Vor allem vor dem Hintergrund, das es keine Biotonne gibt wäre alles andere doch auch schon richtig ecklig.

  • Wenns das Gerät nicht merkt, dann füll einfach nen Beutel mit Wasser und werf den ein...


    Das gibts wahrscheinlich auch nur in Deutschland, daß man gezwungen ist, eine "Mindestmüllmenge" zu fabrizieren.


    Bin mal gespannt, wann der Vermieter per Chip beim scheissen kontrolliert-Mindestkotmenge pro Tag ein halbes Kilo, wegen besser Ausnutzung der Abwassersysteme. :D

  • Zitat

    Original geschrieben von Tha Masta
    Und sind wir mal ehrlich: Wer bitte schön hat denn pro Woche nicht ein Sackerl Restmüll? Vor allem vor dem Hintergrund, das es keine Biotonne gibt wäre alles andere doch auch schon richtig ecklig.


    Ich zum Beispiel. Im wesentlichen habe ich Altpapier (könnte ich auf ~70% etwa reduzieren, wenn ich einen "Keine Werbung!"-Sticke am Briefkasten hätte), der Restmüll, den ich erzeuge liegt etwa pro Woche in der Größenordnung eines Badezimmermülleimers.
    Habe einen schönen Push-Can-Mülleimer in der Küche stehen, allerdings unbenutzt, weil der selbst in 6 Wochen bei mir nicht mal halb voll wird, und dann immer sehr unangenehm innerwärts zu schimmeln beginnt. :mad:

  • Zitat

    Original geschrieben von Tha Masta
    Wie könnt ihr vom Abzocke sprechen, wenn die Mieter durch ein kostspieliges - vom Vermieter intalliertes und bezahltes - System rd. 2/3 Ihrer Müllkosten Allgemein - also der einzelne durchaus auch noch mehr einsparen konnte?
    ...


    Wenn diese Einsparungen aber nicht an den Mieter durchgereicht werden ist das eben Abzocke.


    Eine pauschale Berechnung von 52 Befüllungen/a (und das auch noch unabhängig von der Anzahl der Bewohner, arme Singles) ohne auch nur einen Sack entsorgt zu haben würde mich nicht in Ruhe lassen.
    Durch diese Pauschalisierung werden alle Sortierer bestraft, die Mehrkosten je ltr. Abfall bei Nichtsortierern steigen nicht so stark wie bei denen die nur einen Sack/Woche haben.
    Dann lieber den einzelnen Einwurf etwas teurer machen.

    Ohne Multitouch würde kein Windows laufen.


    Wie soll man sonst Strg+Alt+Enf drücken?

  • So. Ich habe dem Ganzen jetzt erstmal schriftlich widersprochen. Im Januar werde ich den Mieterverein aufsuchen. Mir ist klar, daß die Grundkosten gezwungenermaßen anfallen, aber über die Mindestmüllmenge werde ich mich informieren. Mittlerweile regt sich hier etwas mehr Widerstand.


    tobifr

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