Du schreibst ja selber, daß die Temperaturerwärmung (Stromdichte ist in dem Zusammenhang ja das gleiche) im Gewebe der "wichtigste" Aspekt ist - klar, wäre ja auch der einzige, der man tatsächlich eine cancerogene Wirkung nachsagen könnte. Nochmal: 30 Minuten mit durchgängig 2W (!) bestrahltes "Kopfgewebe" erreicht immer noch eine kleinere Erwärmung als ein 10-minütiges Sonnenbad oder ein eben so langes heißes Bad. Von 5 Minuten Sauna mal abgesehen.
Jetzt davon zu reden, daß in der heutigen "Flatrate"-Zeit die 30 Minuten kein Maßstab sind, zeugt davon, daß hier wirklich etwas Hintergrundwissen fehlt. 1. Darf man nicht davon ausgehen, daß sich die Temperaturerhöhung über den Tag gesehen kummuliert (in den Ruhephasen würde es sich ja wieder abkühlen und das Gewebe hat in dem Sinne kein "Gedächtnis", welches sich merkt, wieviel es schon "künstlich erwärmt" wurde) und 2. sendet KEIN Handy durchgängig mit höchster Leistung über solche Zeitspannen. Dies hat mehrere Gründe: das Handy regelt die Sendeleistung entsprechend der Netzversorgung runter - d. h. jemand, der mit Flat den ganzen Tag telefoniert wird dies ja wahrscheinlich nicht in einem extrem schlecht versorgten Bereich tun. Die maximale Sendeleistung hat man nur, wenn das Handy auf Netzsuche ist (man also gar nicht telefonieren kann und das Handy auch nicht am Kopf hat) oder der Rufaufbau erfolgt (was nur wenige Sekunden sind - wer paranoid ist, hält halt das Handy erst ans Ohr, wenn die Verbindung steht). Beides wäre selbst zusammengerechnet über den Tag keine 30 Minuten bei einem durchschnittlichen Verbraucher IMHO. Dies ist im übrigen mit ein Grund für den "Connect-Strahlungsfaktor", da dieser im Ansatz versucht ein etwas realistischeres Szenario als der SAR-Wert widerzuspiegeln.
P. S. 0172: was für einen wissenschaftlichen "Background" hast du denn jetzt in Bezug auf diese Thematik? Medizintechnik, Hochfrequenztechnik, EMV?