Problem mit dem Nokia Sports Tracker Programm

  • Zitat

    Original geschrieben von Deifie
    Hmm, seltsam, AFAIK findet von Route 66 zum Empfänger keine kommunikation statt, wie kann dann der Empfänger wegen Route 66 abstürzen?


    Tja, offensichtlich findet doch Kommunikation statt. Denn der Fehler ist eindeutig reproduzierbar. Einmal Route66 gestartet und danach funktioniert kein anderes Programm mehr, dass das GPS nutzt. Da kann man das Handy neu starten oder auch den Empfänger an- und ausschalten: Ohne Erfolg.


    Erst nach einem Empfänger-Reset läuft wieder alles problemlos. Bis man einmal Route66 gestartet hat. Dann hängt er wieder.


    Im übrigen gibt es auch bei Nokia Maps eine Funktion "Satelliteninfo", bei der ein Popup erscheint mit der Meldung "Rufe Informationen ab". Danach werden die Signalstärken der Satelliten angezeigt. Allein diese Funktion deutet darauf hin, dass es sehr wohl Kommunikation von der Software zum Empfänger gibt. Außerdem kann man ja auch mit einigen Programmen (z.B. AFTrack) gezielt EGNOS im Empfänger ein- und ausschalten. Auch das muss ja über bidirektionale Kommunikation laufen...


    Gruß, Volker

  • Die Info "Rufe Informationen ab" sagt nicht aus das eine Kommunikation stattfindet. Ein GPS Empfänger sendet kontinuierlich die Daten, da muss nichts abgerufen werden. Es kann natürlich sein das Route66 da irgendeinen Mist macht und aus versehen was sendet obwohl es nichts zu senden gibt.


    Gruß Deifie

    Wenn Null besonders groß ist, ist es fast so groß wie ein bisschen Eins.

  • Zitat

    Original geschrieben von Deifie
    Die Info "Rufe Informationen ab" sagt nicht aus das eine Kommunikation stattfindet. Ein GPS Empfänger sendet kontinuierlich die Daten, da muss nichts abgerufen werden. Es kann natürlich sein das Route66 da irgendeinen Mist macht und aus versehen was sendet obwohl es nichts zu senden gibt.


    Ich habe keine technischen Informationen zu den Empfängern, aber ich denke schon, dass die Software da einiges einstellen kann. Z.B. mit welchem Protokoll bzw. in welchem Format der Empfänger seine Daten senden soll (NMEA oder sonstwas).


    Ob neben den geografischen Positionsdaten auch ständig die Signalstärken aller Satelliten mitgesendet werden, bezweifle ich, da dies einen ziemlichen Overhead bedeuten würde und gar nicht jedes Programm diese Informationen braucht bzw. auswertet. Aber wie gesagt, das ist reine Spekulation.


    Gruß, Volker

  • Das Datenformat kann man AFAIK nicht ändern.
    Die Signalstärke ist in jedem Datensatz enthalten. Siehe z.B. hier unter GPGSA-Datensatz.


    Gruß Deifie

    Wenn Null besonders groß ist, ist es fast so groß wie ein bisschen Eins.

  • Zitat

    Original geschrieben von Deifie
    Das Datenformat kann man AFAIK nicht ändern.
    Die Signalstärke ist in jedem Datensatz enthalten.


    So, hab mich mal schlau gemacht. Die geografische Position ist kein Bestandteil des GPGSA-Datensatzes, sondern des GPGGA-Satzes. Der GPGSA-Datensatz enthält nur die Satelliten-Infos. Der GPRMC-Satz hingegen enthält gar keine Satelliten-Infos, sondern nur die Position.


    Die Frage ist, ob alle diese Datensätze ständig nacheinander ausgeworfen werden, oder nur auf Anfrage. Da es verschiedene Formate für die Position gibt, kann ich mir kaum vorstellen, dass die Empfänger die Position in allen formaten ausgeben nach dem Motto "Such dir aus, was dir gefällt"...


    Die meisten Empfänger unterstützen ja auch mehrere Formate, da nicht jede Software alle Formate unterstützt und auch nicht jeder Empfänger alle bietet. Die Geräte müssen sich also irgendwie auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen.


    Irgendwie scheint hier niemand zu sein, der sich damit wirklich auskennt *grins*.


    Gruß, Volker

  • Doch, es wird immer der Komplette Block übertragen. Ist auch schön zu sehen wenn man sich mal ne GPS Maus mit dem Hyperterminal anschaut.


    Gruß Deifie

    Wenn Null besonders groß ist, ist es fast so groß wie ein bisschen Eins.

  • Also, dann geb ich jetzt meinen Senf auch mal zum Besten... :D


    Paßt zwar jetzt nicht so direkt zum Thema hier, aber vielleicht hilfts was in Bezug auf die letzten Postings:


    Ein Kollege hat die Woche versucht, eine Fortuna GPS-Maus an seinem Palm zum Laufen zu bringen (mit der entspr. Navi Software für OS4 - da gibts wohl nur eine, die das unterstützt).
    Hat natürlich nicht funkioniert (auf Anhieb). Da wir nicht wußten, was nun genau nicht ging, haben wir mal eins nach dem anderen ausgeschlossen. Und letztlich haben wir auch mit einem Terminalprogramm gesehen, was die Maus da ständig *und zwar ungefragt!* ausgibt. Und da kam alle 1-2 Sekunden VTG, GSA, GGA und noch irgendwas.
    Die Datensätze werden anscheinend also
    a) nicht auf Anforderung hin ausgegeben sondern kontinuierlich, sobald der Empfänger aktiv ist und
    b) es werden mehrere Sub-Protokolle des NMEA Standards gleichzeitig übertragen


    Soweit mal dazu. Vielleicht hilfts hier... ;)


    @edit:
    Danke Deifie. Warst mal wieder schneller! :top:


    Volker:
    Das, was die Maus da ausspuckt, das kannst Du ja fast per Hand mitschreiben. Alle 1-2 Sekunden ein paar hundert Bytes. Wo ist denn da ein großer Protokoll Overhead? Die Baudrate beträgt nicht umsonst lächerliche 4800 bit/s... ;)

    N95-1 @ 20.0.015 // 16GB µSDHC // Power.Guy D.2200

  • Ihr habt ja so Recht :-)


    Okay, okay, ich gebe klein bei. Ihr habt alle Recht :-).


    Ich habe den GPS-Empfänger mal direkt mit dem PC verbunden und auf einem Terminalprogramm protokolliert, was der empfänger VOR der Benutzung von Route66 ausgibt und was er NACHHER ausgibt. Der Ergebnis war erwartungsgemäß. Hier das Protokoll:


    VORHER:


    $GPGGA,101515.000,5222.8922,N,00949.4120,E,1,06,3.3,73.7,M,47.0,M,,0000*6E
    $GPGSA,A,3,05,12,29,30,09,26,,,,,,,4.6,3.3,3.2*32
    $GPGSV,3,1,12,09,77,294,30,12,42,233,39,17,38,064,16,26,27,166,31*7A
    $GPGSV,3,2,12,05,22,240,36,22,20,295,,29,18,164,37,18,17,256,23*7B
    $GPGSV,3,3,12,14,11,320,,28,08,058,,30,05,238,29,11,01,016,*73
    $GPRMC,101515.000,A,5222.8922,N,00949.4120,E,0.13,88.04,011007,,,A*5B


    NACHHER:


    $GPGGA,102012.000,5222.9003,N,00949.4078,E,1,07,1.3,54.6,M,47.0,M,,0000*6F
    $GPGSA,A,3,26,05,12,29,09,30,17,,,,,,2.3,1.3,1.8*3D
    $GPRMC,102012.000,A,5222.9003,N,00949.4078,E,0.77,178.62,011007,,,A*61


    Route66 schafft es also, dem Nokia LD-4W seine $GPGSV-Pakete zu rauben, wo die Satelliten-Infos drin sind. Wie das Programm das macht, ist mir ein Rätsel!


    Ich meine es ist schön, von einer anfänglichen Vermutung letztlich zu einem Beweis gelangt zu sein. Aber weiter hilft uns das auch nicht. Man könnte auch vermuten, dass Nokia hier einen gewaltigen Bug in seinem nagelneuen GPS-Empfänger hat. Wenn das so wäre, hätten sie ein großes Problem. Denn mir fällt kein plausibler Grund ein, warum man beim Empfänger die Satelliten-Infos ausschalten können sollte. Und warum sie nach einem Aus- und Einschalten des Empfängers nicht wieder vorhanden sein sollten.


    Gruß, Volker

  • Wobei der GPGSV-Datensatz keine Positionsdaten beinhaltet, die Positionsdaten sind ja im GPGAA-Datensatz enthalten und der kommt ja immer noch, echt seltsam das ganze...


    Gruß Deifie

    Wenn Null besonders groß ist, ist es fast so groß wie ein bisschen Eins.

  • Zitat

    Original geschrieben von Deifie
    Wobei der GPGSV-Datensatz keine Positionsdaten beinhaltet, die Positionsdaten sind ja im GPGAA-Datensatz enthalten und der kommt ja immer noch, echt seltsam das ganze...


    Jepp, doch die meisten Programme stellen sich quer, wenn die GSV-Daten mit den Satelliten-Infos nicht kommen. Sowohl SportsTracker, als auch AFTrack verweigern dann den Dienst. Ganz korrekt ist das auch nicht. Da tun sich echt Abgründe auf.


    Übrigens gibt es tatsächlich eine ganze Reihe Steuerkommandos für verschiedene Chipsätze, die von der Software an die GPS-Empfänger gesendet werden können: http://www.gpsinformation.org/dale/nmea.htm


    Es kann also durchaus bidirektional kommuniziert werden. Ob der LD-4W so eine Kommunikation unterstützt und ob Route66 sowas macht, weiß ich nicht. Denkbar wäre z.B., dass Route66 ein Deaktivierungskommando für GSV-Daten an den Empfänger sendet und dieses Kommando später nicht wieder rückgängig gemacht wird. Scheint mir die plausibelste Begründung zu sein.


    In dem Fall könnte man z.B. mit einer kleinen Zusatzsoftware das Kommando rückgängig machen. Aber ehrlichgesagt sehe ich nicht ein, warum man bei einem zusammen mehr als 200 Euro teuren Produkt solche Klimmzüge machen sollte.


    Ich habe versucht, den GPS-Empfänger gegenüber Route66 mit einem Terminalprogramm am PC zu simulieren um zu sehen, ob Route66 irgendwas sendet. Das ist mir noch nicht gelungen, weil das Terminalprogramm kein DSR und CTS Signal setzt und Route66 offenbar diese Signale haben möchte, um Daten zu empfangen (die Kommunikation läuft ja über die Bluetooth Serial-Port Emulation).


    Wenn ich Lust habe, werde ich vielleicht ein Programm zur Simulation schreiben. Mich interessiert es wirklich, ob Route66 irgendwelchen Müll zum Empfänger sendet.


    Mit dem LD-3W gab es dieses Problem vielleicht gerade deshalb nicht, weil es die von Route66 gesendeten Kommandos nicht verstanden (und verarbeitet) hat. Das LD-4W kann da eventuell mehr, was aber hier ein Nachteil wäre. Aber das ist alles reine Spekulation. Leider gibt es keine technischen Informationen bzgl. des Kommando-Satzes zum LD-4W. Ich habe zumindest bislang keine gefunden.


    Tschö, Volker

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