Schäuble plant Lockerung des Waffengesetzes

  • Zitat

    Original geschrieben von Jay
    Auch nach dem 500. Amoklauf in einem Jahr gibt es noch mehr illegale Waffen in Händen von Kriminellen als legale bei x-fach geprüften Mitbürgern.


    Na und? Who cares? Oder noch deutlicher: Scheiss egal!


    Hört sich jetzt hart an. Aber das ist dieses immer wieder gebrachte "Argument" für alle möglichen Gesetzesüberschreitungen: "Andere machen das ja auch" (aka Mami, der hat meine Schippe...".


    Also mal ehrlich, natürlich wird man es NIE schaffen, jegliche Kriminelle von einer Tat abzuhalten. Aber nur weil es immer noch sehr viele Leute gibt, die meinen neben dem Gesetz zu stehen, hat das NULL Einfluß auf das Eigentliche; nämlich der Verschärfung des Waffengesetz für privat Leute. Nur weil es kriminelle Waffen haben muß man nicht die Bevölkerung aufrüsten.


    Dass das Konzept nicht funktioniert, zeigt ja eindrucksvoll die USA.


    Oder sollen wir die StVO abschaffen, weil sich ja doch so viele nicht dran halten?


    Zitat

    Original geschrieben von Sliders
    Aber, wer morden will, schafft es auch ohne Waffe.


    Natürlich, das steht ausser Frage. Aber wenn wir ehrlich sind, ist das auch kein Argument, um für Waffen zu sein.


    Um mal einfach zu sein: Im Supermarkt wird auch immer geklaut, egal wie hart die Strafen sind. Aber deshalb das klauen erlauben? Das kann nicht der Weg sein.


    Man muß das schon streng trennen. Denn wie ich schon sagte, passiert auch vieles ungeplant aus der Situation heraus. Also da wollte nicht unbedingt einer jemanden töten. Aber man wurde z.B. doof in einer Kneipe angemacht, und will sich das nicht gefallen lassen. Normalerweile würde das mit einer gebrochenen Nase enden.


    Dadurch, das aber einer "zufällig" die Sporthobbywaffe dabei hatte und sich bedroht fühlte, hat dieser Geschossen. Und das passiert öfters, als man glaubt.


    Denn die wenigsten Todesfälle passieren geplant.


    Und egal was passiert ist und noch passiert - ergibt sich daraus immer noch keinen Grund, privat Leuten Schusswaffen und besonders Handfeuerwaffen mit nach Hause zu geben.

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Zitat

    Original geschrieben von diger
    Und egal was passiert ist und noch passiert - ergibt sich daraus immer noch keinen Grund, privat Leuten Schusswaffen und besonders Handfeuerwaffen mit nach Hause zu geben.


    Hallo,


    warum sollte man sich das Grundrecht auf Waffen verbieten lassen?
    Sind erwachsene Bürger so unmündig?


    Weil eine abgedrehte Madame Amok läuft, die Wohnung/Büro anzündet, jemanden auch noch mit dem Messer ersticht?
    Wie willst so eine noch stoppen? Notfalls rennt die auch noch Wikingeraxt rum, das ist der in dem Augenblick egal. Die hatte alle Skrupel verloren. Die nimmt als Waffe was sie in die Finger bekommt. Egal wenn es erwischt.


    Vor was hast Angst? Vor Sportschützen und Jäger? Sind die wirklich die Bedrohung?
    Hat Dich schon jemand von denen bedroht?
    Oder hat Dich vielmehr irgendein Angesoffener in der Disse bedroht, weilst mit seiner Freundin gequatscht hast?



    Wären keine Schußwaffen da, dann wird man andere Tatwaffen hernehmen:
    Backstein, langes Küchenmesser, Maßkrug, angespitzter Bleistift...
    In Japan sind Schußwaffen verboten, dann versucht man halt durch Mobbing Menschen zum Selbstmord zu bewegen, oder man nimmt einfach scharfe Messer.
    Den Übel findet immer seine Weg seine Opfer zu holen.


    Wenn was mit legalen Waffen passiert dann bemühen sich halt die Medien sehr es aufzuputschen.


    Läuft jemand mit einer illegalen Waffe Amok hört man nichts mehr davon.


    Dabei sollen nach Schätzungen ca. 6-10 Millionen illegale oder nicht registrierte Waffen in Deutschland vorhanden sein. Wer kontrolliert die?


    Ist halt immer das Treiben durchs Dorf nach solchen Ereignissen, das eine Gruppe als böse dargestellt werden soll.
    Die Bösen die aber ihre Mordwerkzeuge sowieso illegal besitzen passiert gar nichts, so lange man bei ihnen nichts findet.


    Angst macht mir mehr das Fahren auf der Autobahn, der fast schon ungehemmte Konsum von Drogen in der Bevölkerung.


    Grüßle


    ingo61

    Fang ma´s net o, dann braung ma net damit aufhörn.

  • Zitat

    Original geschrieben von ingo61
    warum sollte man sich das Grundrecht auf Waffen verbieten lassen?
    Sind erwachsene Bürger so unmündig?


    Es gibt kein Grundrecht auf Waffen.


    Wir sind keine Jäger und Sammler mehr und kein Mensch muss zuhause Schusswaffen aufbewahren.


    Obendrein ist es auch nicht der Aspekt um den es geht. Der Punkt ist, dass man Leuten, die durchdrehen, keine potentielle Möglichkeit lassen sollte gefährliche Waffen greifbar zu haben. Es gibt keinen trifftigen Grund für Schusswaffen in Privathaushalten.


    Zitat

    Original geschrieben von ingo61
    Weil eine abgedrehte Madame Amok läuft, die Wohnung/Büro anzündet, jemanden auch noch mit dem Messer ersticht?
    Wie willst so eine noch stoppen? Notfalls rennt die auch noch Wikingeraxt rum, das ist der in dem Augenblick egal. Die hatte alle Skrupel verloren. Die nimmt als Waffe was sie in die Finger bekommt. Egal wenn es erwischt.


    Es ist nicht eine durchgeknallte Madame, sondern es waren auch durchgeknallte Schüler in Erfurt und Winnenden, und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Die zahlreichen Situationen, in denen jemand "nur" den Partner, Nachbarn oder sonstwen umbringt weil die Waffe so leicht greifbar ist, sind dabei noch nicht berücksichtigt.


    Ein Messer etc. ist nicht vergleichbar weil...
    a) ... wesentlich weniger Menschen angegriffen werden können, der Täter muss sich jedem Opfer ganz direkt nähern
    b) ... der Angegriffene sich dann wehren kann - vielleicht nicht immer erfolgreich, aber mit weit großeren Chancen als gegen eine Schusswaffe
    c) ... Messer gehören in einen Haushalt, im Gegensatz zu Schusswaffen, für die es keinen Grund und keinen harmlosen Einsatzzweck im häuslichen Umfeld gibt.


    Zitat

    Original geschrieben von ingo61
    Vor was hast Angst? Vor Sportschützen und Jäger? Sind die wirklich die Bedrohung?
    Hat Dich schon jemand von denen bedroht?
    Oder hat Dich vielmehr irgendein Angesoffener in der Disse bedroht, weilst mit seiner Freundin gequatscht hast?


    Auch das ist kein Argument gegen ein Verbot von Schusswaffen im Privathaushalt. Da gehören sie nicht hin und da gibt es auch keinen Einsatzzweck dafür.


    Zitat

    Original geschrieben von ingo61
    Wären keine Schußwaffen da, dann wird man andere Tatwaffen hernehmen:
    Backstein, langes Küchenmesser, Maßkrug, angespitzter Bleistift...
    In Japan sind Schußwaffen verboten, dann versucht man halt durch Mobbing Menschen zum Selbstmord zu bewegen, oder man nimmt einfach scharfe Messer.
    Den Übel findet immer seine Weg seine Opfer zu holen.


    Wir reden hier nicht darüber, dass es natürlich weiterhin Straftaten geben wird. Aber es gilt, sinnlose Amokläufe zu vermeiden indem man Tätern nicht legal das Werkzeug an die Hand gibt, mit dem sie ganz einfach viele Menschen töten können.


    Zitat

    Original geschrieben von ingo61
    Wenn was mit legalen Waffen passiert dann bemühen sich halt die Medien sehr es aufzuputschen.


    Läuft jemand mit einer illegalen Waffe Amok hört man nichts mehr davon.


    Dabei sollen nach Schätzungen ca. 6-10 Millionen illegale oder nicht registrierte Waffen in Deutschland vorhanden sein. Wer kontrolliert die?


    Das ist, sorry, Schwachsinn. Natürlich sind illegale Waffen ein Problem, aber du kannst deren Existenz doch nicht als Rechtfertigung dafür nehmen, dass man auch unnötig legale Waffen in private Hand gibt.


    Zitat

    Original geschrieben von ingo61
    Ist halt immer das Treiben durchs Dorf nach solchen Ereignissen, das eine Gruppe als böse dargestellt werden soll.
    Die Bösen die aber ihre Mordwerkzeuge sowieso illegal besitzen passiert gar nichts, so lange man bei ihnen nichts findet.


    Den Illegalen werden die Waffen auch weggenommen wenn man sie findet. Und es geht in den Amokdiskussionen ja nicht um illegale Waffen ja oder nein, sondern darum, schon mal die unnötige Verfügbarkeit legaler Waffen für Durchgeknallte abzustellen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Gut zusammen gefasst:


    Zitat


    Die Amokläuferin von #Lörrach: heterosexuell, verheiratet, katholisch, Juristin. #Bosbach weiß noch nicht so richtig, was er verbieten will

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von diger

    Dadurch, das aber einer "zufällig" die Sporthobbywaffe dabei hatte und sich bedroht fühlte, hat dieser Geschossen. Und das passiert öfters, als man glaubt.

    Link bitte. Vorzugsweise eine vergleichende Statistik, wie viele Verbrechen mit legalen Waffen begangen werden, und wie viele mit illegalen.


    Danke.



    Und nebenbei: Kein Sportschütze hat "zufällig" seine Waffe dabei.

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Das Problem ist doch sowieso, dass die Waffe der Dame eben NICHT legal war. Wären bestehende Gesetze angewandt worden, hätte sie ihre Waffe schon abgeben müssen, da sie nicht mehr im Schützenverein aktiv war.

  • Gilt das auch bei einer KK? Diese waren ja bis 1973 frei käuflich. Evtl. gibt es da eine Art Bestandsschutz.

    Erde, die uns dies gebracht,
    Sonne, die es reif gemacht,
    liebe Sonne, liebe Erde,
    euer nie vergessen werde!

  • Zitat

    Original geschrieben von Christian
    Vorzugsweise eine vergleichende Statistik, wie viele Verbrechen mit legalen Waffen begangen werden, und wie viele mit illegalen.


    Völlig irrelevant. Wer im Affekt zu einer Waffe greift - weil sie verfügbar ist - fragt nicht danach ob es eine legale oder eine illegale Schusswaffe ist.


    Indem man die legalen schon mal aus den Haushalten verbannt und die illegalen eh nicht da sein dürfen (wobei man sie konsequenter suchen und konfiszieren müsste) verhindert man einfach die Möglichkeit, mit Schusswaffen Amok zu laufen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus

    Völlig irrelevant.

    Ist es nicht. Es zeigt, dass die Darstellung von Sportschützen als latente Gefahr für die Bevölkerung blanker Populismus ist.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus Indem man die legalen schon mal aus den Haushalten verbannt und die illegalen eh nicht da sein dürfen (wobei man sie konsequenter suchen und konfiszieren müsste) verhindert man einfach die Möglichkeit, mit Schusswaffen Amok zu laufen.

    Das mag sein, allerdings ist der aktuelle Amoklauf das beste Beispiel dafür, dass Menschen nicht zwangsläufig Schusswaffen brauchen, um andere Menschen im Affekt zu töten. Selbst gebaute Bomben tun es auch. In diesem Fall - und da bin ich mir sicher - wären nicht weniger Menschen gestorben, wenn die Frau keine Sportschützin gewesen wäre.


    Darüber hinaus zeigen Österreich und die Schweiz, dass liberalere Waffengesetze nicht zwangsläufig Massen von Amokläufern oder Gewalt in der Bevölkerung hervorbringen. Aber es ist natürlich einfacher, die Sportschützen als einfaches, handliches Feindbild zu verwenden, statt solche Ereignisse auf der gesellschaftlichen Ebene anzugehen.

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Zitat

    Original geschrieben von Christian
    Ist es nicht. Es zeigt, dass die Darstellung von Sportschützen als latente Gefahr für die Bevölkerung blanker Populismus ist.

    Sportschützen ist nicht größere Mordlust zu unterstellen als Nichtsportschützen. Wie du schon sagst ist das eine populistische Darstellung. Knackpunkt sind das Vorhandensein und die leichte Verfügbarkeit solcher aus dem Stehgreif heraus benutzbarer und auch ohne Training todesgefährliche Distanzwaffen. Schon Klingen aller Art, erst recht Bögen, Schleudern und anderes Nichtexplosives bedingen erhebliche Geschicklichkeit, teils langes Training zur Darstellung einer tödlichen Gefahr und man bräuchte entweder einen im Affekt nicht vorhandenen kühlen Kopf oder muss die Distanz auf Null reduzieren, mit entsprechender Abwehrchance und eigener Gefährdung.


    Wie schon gesagt brauchen wir hier über illegale Waffen gar nicht zu sprechen. Die gibt es sowieso, gehören aber Berufskriminellen, die einen komplett anderen Täterkreis darstellen. Wenn die gesetzliche Grundlage des bisherigen Sportschützentums wegfiele würde sich die Anzahl der Affekttaten und Amokläufe verringern, während sich das ihrer gesetzlichen Grundlage beraubte Sportschützentum in Grummeln und Wohlgefallen auflösen würde, denn diese sind ja eben nicht kriminell und werden's auch nicht werden wollen. Rauchen ist teilweise auch nicht mehr erlaubt, na und? Was, wenn es aufgrund bestehender Gesetze möglich wäre privat mit einem nicht entschärften Kampf- oder Artilleriepanzer durch die Gegend zu fahren? Dann würde die Gesetze geändert, spätestens nach negativen Ereignissen damit.

    Zitat

    Das mag sein, allerdings ist der aktuelle Amoklauf das beste Beispiel dafür, dass Menschen nicht zwangsläufig Schusswaffen brauchen, um andere Menschen im Affekt zu töten. Selbst gebaute Bomben tun es auch. In diesem Fall - und da bin ich mir sicher - wären nicht weniger Menschen gestorben, wenn die Frau keine Sportschützin gewesen wäre.

    Selbstverständlich könnte auch ein Privatwaffenverbot mit Explosivstoffen zusammenhängene Gewalt nicht vollständig verhindern. Aber eine Bombe lässt sich nicht im Affekt bauen, wahrscheinlich nichtmal einsetzen und auf Vorrat werden sowieso nur Irre und Hochkriminelle Bomben basteln, lagern und zugriffsbereit halten. Tödliche Gewalttaten würde es so oder so auch weiterhin geben, aber weniger, auch für den Täter risikoreicher, aufwendiger und unzuverlässiger.


    Zeiten ändern sich. Schusswaffen in Privathand haben natürlich eine Herkunft, Tradition und führen in aller Regel nicht zu Missbrauch, aber Zeiten ändern sich und ein Geschütz auf dem Dach darf man ja auch schon lange nicht mehr aufstellen.

    Zitat

    Darüber hinaus zeigen Österreich und die Schweiz, dass liberalere Waffengesetze nicht zwangsläufig Massen von Amokläufern oder Gewalt in der Bevölkerung hervorbringen. Aber es ist natürlich einfacher, die Sportschützen als einfaches, handliches Feindbild zu verwenden, statt solche Ereignisse auf der gesellschaftlichen Ebene anzugehen.

    Auf welcher gesellschaftlichen Ebene soll man denn da angeblich ansetzen können? Indoktrination? Sippenhaft? Todesstrafe? Verbannung? Genetische oder soziale Auslese? Totalüberwachung? Oder GPS-Ortung der Schusswaffe und damit zusammenhängende, amtliche, individuelle Schussfreigabe?


    Jenseits des Tellerrandes sieht man ja so schlecht, aber zumindest in der Schweiz gab es doch mehrfach Amokläufe, teils sogar mit den dort zuhause gelagerten Reservistenwaffen und doch sogar im Parlament. Vermutlich unterscheiden sich die drei genannten Länder schon wegen ihrer grundsätzlichen Ähnlichkeit nicht grundsätzlich.


    Weil sich in Schützen- und Schießvereinen amtliche Würdenträger und deren Bezugspersonen häufen wird ein Privatwaffenverbot sicherlich schwierig durchzusetzten sein. Die Lobby der Waffenindustrie und der Aufschrei wegen wegfallender Arbeitsplätze und entfallenden Waffenhandels käme noch dazu. Aber Schusswaffen haben in Privathand genausowenig zu suchen wie Kampfflugzeuge, Maschinengewehre, Artillerieschütze, Sprengstoff und Kampfpanzer.

    Je suis Charlie

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