Richtig zitieren

  • Hallo,


    wenn ich in meiner hausarbeit etwas eines anderes autors paraphrasiert wiedergeben möchte, der autor aber selber schon paraphrasiert hatte und eine quelle angegeben hatte - wie gehe ich dann vor? (Wichtig: die Originalquelle ist nicht mehr verfügbar!!)


    Wenn Ihr den historischen Verlauf der Kubakrise skizzieren müsst, ihr habt dazu 5 Bücher. Wie würdet Ihr da vorgehen? Es geht nur um die Darstellung des Verlaufs.
    Wann würdet Ihr eine Fußnote angeben? Oder würdet Ihr schreiben: "Die folgenden Darstellungen stützen sich auf folgende Bücher:..."?


    Sabine

  • Also grds. sind Sekundärzitate nicht besonders gern gesehen. Außerdem kann man davon aussgehen, daß der Lesende die Literatur kennt und weiß, daß Du das nicht "original" gelesen haben kannst. Problematisch ist es auch, wenn der ursprüngliche Verfasser damit noch was anderes meinte..und das haste dann nicht gelesen. Hier kommt es auch darauf an, ob Du noch ne Präsi o.ä. machen mußt. Wenn der Prof. nicht fragt würde ich es einfach machen. Kann ja auch sein, daß es irgendein HiWi oder Doktorand liest.
    Andererseits muß man in einer Hausarbeit auch nicht übertreben.


    Zu schreiben: die folgende Darstellung...ist nicht so gut, weil es ja um eine konkrete Quelle gehen soll. Dann lieber: breite Anerkennung im Schrifttum findet XYZ (vgl. Autor A, B, C, D dazu)


    Sind die 5 Bücher vorgegeben? Kommt mir ganz schön wenig vor.............

  • StebuEx


    "Also grds. sind Sekundärzitate nicht besonders gern gesehen. Außerdem kann man davon aussgehen, daß der Lesende die Literatur kennt und weiß, daß Du das nicht "original" gelesen haben kannst. Problematisch ist es auch, wenn der ursprüngliche Verfasser damit noch was anderes meinte..und das haste dann nicht gelesen."


    Deswegen will ich es ja angeben als Fußnote nach dem Motto: "Vgl. Autor xy (dieser bezieht sich auf Autor zz". Ist das nicht okay so?



    "Zu schreiben: die folgende Darstellung...ist nicht so gut, weil es ja um eine konkrete Quelle gehen soll. Dann lieber: breite Anerkennung im Schrifttum findet XYZ (vgl. Autor A, B, C, D dazu)"


    --> Die Phrase "die folgende Darstellung" etc. war jetzt nur gemeint bzgl. einer Darstellung der Vorgeschichte der Kubakrise. Es geht mir da jetzt primär nur um die 50er Jahre als Vorgeschichte. Ich habe bereits gehört, dass man geschichtliche Fakten nicht belegen muss bzw. keine Fußnote angeben muss. Außer natürlich Äußerungen, die streitbar sind. Ich habe nun schon zig Bücher gelesen, in denen ein Autor über einen geschichtlichen Verlauf schreibt, ohne auch nur einmal eine Fußnote anzugeben. Wobei ich persönlich bei genauen Zahlen immer eine Fußnote setzen würde.


    Wenn ich nun für besagte ca. 10 Jahre fünf Bücher habe, die allesamt diesen Zeitraum wiedergeben - wie kann ich da am elegantesten Fußnoten setzen bzw. auf diese verzichten? Ich dachte, dass es okay wäre zu schreiben: "Die folgenden Darstellungen stützen sich auf ...". Denn dass ich meinen Inhalt aus den Büchern habe, ist klar. Ich will aber nicht alles als Paraphrase mit einer Fußnote belegen müssen.



    Sabine

  • Hallo,


    ohne jetzt zu hinterfragen, ob die rein deskriptive Darstellung eines "historischen Verlaufes" sinnvoll ist, gehe ich davon aus, das dies von Deinem Themensteller vorgegeben wurde.


    Es kommt darauf an, was für Bücher das sind: Ist es "Handbuchwissen" -> siehe oben. Sind es eigene Thesen, Analysen des jeweiligen Autors -> immer belegen!


    Verliere außerdem nie aus den Augen, was Du mit reiner Darstellung bezüglich der eigentlichen Fragestellung erreichen willst: Auf was willst Du hinaus? Willst Du die "Erinnerung" Deines Dozenten/Lesers "auffrischen"? Ist das notwendig? Willst Du bestimmte Ereignisse herausheben, die Du im Anschluss analysierst? Willst Du eine Fragestellung entwickeln? Oder anders gefragt: Wenn es für Deinen Zeitraum schon mind. fünf Bücher gibt, warum musst Du dann in Deiner Arbeit da ganze nochmal runterbeten?
    Wenn Du einen deskriptiven Teil einbaust, brauchst Du gute Gründe dafür, die im Zusammenhang mit dem analytischen Teil der Arbeit stehen müssen.


    [Wenn es allerdings tatsächlich eine Vorgabe des Dozenten ist, weist das darauf hin, dass er Dich Zitieren und Belegen üben lassen will. In einem solchen Fall knallst Du hinter jeden Satz, den Du paraphrasierst eine Fußnote um zu zeigen, dass Du es verstanden hast. Da führt dann kein Weg daran vorbei. Es gibt solche Dozenten....]


    Von dem einleitenden Satz, von dem Du schreibst, sozusagen als "Pauschalbeleg" für einen ganzen Absatz, würde ich in jedem Fall die Finger lassen! Das führt ziemlich sicher zu einer Abwertung.

  • Zitat

    Original geschrieben von sabine123466
    Deswegen will ich es ja angeben als Fußnote nach dem Motto: "Vgl. Autor xy (dieser bezieht sich auf Autor zz". Ist das nicht okay so?


    Naja, eben das ist ja ein Sekundärzitat:
    Vgl. Meyer, A. in: Schulz, B. (2007): ABCDEFG, S. XX


    Zitat

    Wobei ich persönlich bei genauen Zahlen immer eine Fußnote setzen würde.


    Würde ich nicht machen. Die Daten kennt ja jeder.
    Du mußt klar unterscheiden zwischen dem, was der Autor an Fakten aufzählt und welche Folgerungen er daraus zieht. Die Folgerungen werden zitiert.


    Zitat

    Wenn ich nun für besagte ca. 10 Jahre fünf Bücher habe, die allesamt diesen Zeitraum wiedergeben - wie kann ich da am elegantesten Fußnoten setzen bzw. auf diese verzichten? Ich dachte, dass es okay wäre zu schreiben: "Die folgenden Darstellungen stützen sich auf ...". Denn dass ich meinen Inhalt aus den Büchern habe, ist klar. Ich will aber nicht alles als Paraphrase mit einer Fußnote belegen müssen.


    Da kommste nicht drum rum. Pauschale Zitate sind sinnlos. Hinter Coca Cola steht auch jedes mal das Copyrightzeichen;)


    Das, was in allen Büchern mehr oder weniger identisch steht würde ich nicht zitieren. Schau mal nach dem Umfang der einzelnen Kapitel etc, daraus kannste schon die Schwerpunkte ableiten.


    Schau doch am Besten mal in eine Zeitschrift. Da gewinnt man besser einen Überblick.

  • Mal die Frage an alle:


    Was ist Handbuchwissen? Was alles fällt darunter?


    Bekannte Dinge, Allgemeinwissen, das ist klar. Auch Fakten, die unumstößlich sind?


    Der Zeitpunkt der Wende, also 1989, ist Allgemeinwissen. Das muss man nicht belegen. Oder dass Kohl 1982 Kanzler wurde, auch nicht.


    Wie sieht es aber zum Beispiel in diesem Fall aus: Im Jahre xxxx trafen sich in Nordirland zu Parteiengesprächen die Anführer x und y der Parteien x und y. In diesen Gesprächen ging es um folgende Themen: a,b und c.


    Wäre dieses Beispiel auch Handbuchwissen? Oder muss ich das belegen? Tatsache ist ja, dass dieses Beispiel in den Büchern oft vorkommt, da in geschichtlichen Verläufen dies halt auch erwähnt wird. Da in dem o.g. Satz keine Schlußfolgerung oder These des Autors sich verbirgt, sondern nur defintive Fakten vorhanden sind, würde ich vermuten, dass man solche Art von Details nicht belegen muss.


    Sabine

  • Leicht Off-Topic:


    Wenn ich für eine Präsentation 3 Grafiken aus einer fremden Präsentation übernehme wie kennzeichne ich die?


    Die Grafiken sind entweder von der Person selbst erstellt oder nicht nachvollziehbar woher sie stammen.


    Würdet ihr unter das Bild:
    Aus Vortrag ".......", von Dr. ......., 2010 setzen oder keine Quellenangaben unter die Grafiken setzen?

    Erde, die uns dies gebracht,
    Sonne, die es reif gemacht,
    liebe Sonne, liebe Erde,
    euer nie vergessen werde!

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