ZitatOriginal geschrieben von Erik Meijer
So stellt man pauschal einen kompletten Berufsstand unter Verdacht. Ich werde damit automatisch kriminalisiert. Ja, auch ich persönlich. Ich muss nachweisen, dass ich alles richtig gemacht habe. Jeder kann mich anschwärzen, ob begründet oder nicht und ich kann dann sehen, wie ich aus der Nummer herauskomme. Ich bin so selbstbewusst und sage, dass ich das schaffe. Dennoch kann das nicht der richtige Weg sein.
Ein anderer fällt mir nicht ein. Das Problem liegt in der Methodik, die in der Branche üblich ist - hier geht es knallhart um Profit, alles andere ist längst egal. Das ist sicher, zum Teil, legitim, aber nicht in dieser perversen Form.
Dazu: http://www.wiwo.de/unternehmer…taeglicher-horror-265006/
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http://www.wiwo.de/finanzen/ba…rtrauen-verspielt-396363/
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http://www.welt.de/finanzen/ar…ufsdruck-nicht-stand.html
ZitatVerjährungsfrist finde ich durchaus wichtig. Auch Beratungsprotokolle. Die müssten m.E. von Seiten des Beraters und des Kunden unterschrieben werden. Vorher darf kein Geschäftsabschluss zu Stande kommen.
Der Kunde wird oft nicht verstehen was da getan wird bzw. protokolliert wurde, speziell die AD-Kunden. Deshalb ändert ein Protokoll wenig. Eine Videoaufnahme der gesamten Beratung wäre etwas anderes... ![]()
ZitatWenn man Falschberatungen verhindern will, dann muss man die Vergütungsmodelle verändern und zwar von ganz oben angefangen. Der Druck, der jeweils nach unten weitergegeben wird, muss geringer werden. Die Anreize, falsch zu beraten, müssen verschwinden. Das ist noch wichtiger als Protokolle und Beweislastumkehr. Beraterhaftung wäre ein Thema, was für mich ebenfalls zu diskutieren wäre.
Beidem stimme ich zu. Nur: Auch mit solchen Anreizmodellen wird es weiter grade internationalen Druck geben. Druck, weiter zu wachsen und Umsatz als auch Gewinn zu pushen (wie oben gesagt - zum Teil legitim). Die Dividenden müssen ja steigen und Fusionen finanziert werden (und ja, ich weiß wie sich das jetzt anhört, aber falsch ist es deswegen nicht
).
ZitatOriginal geschrieben von autares
Du besitzt aber in einigen Punkten auch eine Lernsresistenz?
Warum willst du Hedge Fonds kontrollieren?
Warum nicht? Klar, auch sie können positiv auf den Markt wirken, aber bisher haben diese Fälle sicher nicht überwogen :).
ZitatUnd wann ist jemand systemrelevant?
Gute und richtige Frage. Sobald der Kollaps eines Unternehmens zu massiven Folgewellen führt, ist es systemrelevant. Was jetzt massiv ist, müsste genau definiert werden - evtl. i.F.v. Bilanzsummen u.ä. Kennzahlen als auch v.a. in Form von Abhängigkeiten in horizontaler als auch vertikaler Richtung. Der Untergang eines systemrelevanten Unternehmens darf nicht zum Kollaps einer Branche oder gar des Systems führen. Das sollte das einzig entscheidende Kriterium sein.
Darunter würden wahrscheinlich nur einige wenige (Groß-) Banken fallen - aber das wäre ja schon ok.
ZitatHöhe der Boni festlegen zu wollen ist wie Mindestlohn einzuführen. Stattdessen wohl eher ein flexibleres und nachhaltigeres System ohne Begrenzung.
Das sehe ich anders. Ohne Reglementierung i.F.v. Höchstgrenzen wird es sicher weiter Lücken geben - wenn Boni später ausgezahlt werden sollen werden materielle Güter "gezahlt" o.ä., man hat Verträge mit mehreren (Tochter)- Gesellschaften usw. . Man wüsste sich sicher zu helfen.
Eine Höchstgrenze in der ALLES einfließt, das wäre konsequent. International. So würden auch die ach so wichtigen Top-Talente gezwungen sein, andere Kriterien in Ihre Entscheidungsfindung pro/contra einem Arbeitgeber und auch in ihren täglichen Entscheidungen im Beruf einfließen zu lassen.
Eine Managerhaftung, wie sie diger aufgezeichnet hat, wäre das i-Tüpfelchen.
Die Jungs haben uns in den Schlamassel reingebracht, keiner hat sich auch nur im entferntesten für irgendwas entschuldigt - dann sollen sie dann auch bitte Konsequenzen tragen (die Ihr schaffen im Kern eh nicht beeinflussen würde, und genau das ist der Punkt).