Warum gehen deustche analog Telefone nicht in Österreich?

Woher weißt Du, dass ein simpler Adapter bzw. ein selbst gebautes Adapterkabel nicht ausreichen würde? Ich würde meinen, dass das durchaus so sein sollte.

Entweder Wanddose oder den Stecker am Telefon austauschen. Es gab oder gibt aber auch Adapter. Bis auf die andere Belegung unterscheidet sich nichts voneinander. Bei mir in Wien funktionieren alle analogen Telefone aus Deutschland.

CU Karim

Hallo,
bei den Österreichern ist die Amtsschaltung anders. Hier wird ein Relais benötigt, welches in anderen Ländern der EU nicht zum Einsatz kommt. Einfach das Kabel austauschen reicht also nicht.

Zitat

Original geschrieben von Marktplatz
bei den Österreichern ist die Amtsschaltung anders. Hier wird ein Relais benötigt

Das solltest Du mal detailliert erklären,
nicht daß ich an Deinen Worte zweifle, aber
das höre ich zum ersten Mal.

Komisch, denn alles was ich aus Österreich jeh bezogen habe, funktioniert hier ohne Probleme :confused:und so weit ich weiss, ist da kein Relais eingebaut

Generell stimmt es, dass sich innerhalb Europas viele Geräte nur Software-technisch unterscheiden. Aber eben nicht alle, es gibt da Ausnahmen. So besitzen die Niederländer ein sogenanntes Line-Reversal. Viele Osteuropäische Länder wie Polen und Russland haben andere Speisespannungen. Und die Österreichen haben ebenfalls eine andere Amtanschaltung.

Ob es möglich ist, eine österreichische Basen in Deutschland zu betreiben oder ungekehrt, kann ich dir nicht sagen. Ich würde aber immer die entsprechende Version nehmen.

Also ich kann mir nicht vorstellen, das es wirkliche Unterschiede gibt, zumindest seit der Digitalisierung der Vermittlungsstellen. So findet sich in einem Schulreferat, dass die Telekom Austria, wen hätte es gewundert, seit der Digitalisierung "System 12 der Firma SEL Alcatel" und "System EWSD (Elektronisches Wählsystem Digital) der Firma Siemens" einsetzt - die selben Systeme wie in Deutschland.
War es noch zu analogzeiten wirklich Essentiell, das die elektrischen Anschlusswerte exakt auf das Vermittungsystem abgestimmt waren -also deswegen nur Endgeräte mit Bundespost Zulassungsstempel zulässig- damit nicht das Gesamtsystem in Gefahr kam, reduziert sich heute die Gefahr lediglich auf ein wenig "Übersprechen" auf den vergleichsweise wenigen Metern der TAL vom Kunden bis zur Linecard.

Folgerichtig findet sich auf den Seiten der Österreichischen Regulierungsbehörde für Telekomunikation in der Leistungsbeschreibung für Sprachanschlüsse http://www.rtr.at/de/tk/Besche…99/G_11_99_Anlage2_LB.pdf

bei der Schnittstellenbeschreibung:

Zitat

Schnittstellenbedingungen

Elektrisch: Übertragungs- bzw. vermittlungstechnische Schnittstellenbedin-
gungen gemäß ÖFEG TU 012

Mechanisch: Telefonsteckdose TDO (Telefonstecksystem am Netzabschluß-
punkt gemäß ÖNORM A2640), oder bei Amtsleitungen zu Nebenstellenanlagen 4-Draht Lötösenstreifen.

Anzuschaltende Endgeräte müssen konform zu ÖNORM EN 300001
in der jeweils geltenden Fassung sein (z.B. Sprachendgeräte, Faxendgeräte der Gruppe 2 bzw. Gruppe 3, Sprachbandmodem).

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Das EN weißt sofort darauf hin, das es sich um eine EURONORM handelt, die also identisch zur deutschen DIN EN 300001 http://www.beuth.de/langanzeige/DIN+EN+300001/33376443.html

-->deutsche und österreichische Geräte müssen nach der EN 300001 gebaut sein und somit muss das Telefonsystem auch jedes Endgerät nach EN 300001 akzeptieren. Wer es also noch genauer wissen will muss nachlesen was in der EN 300001 geregelt ist.

Wer es genau wissen will ,kann im der T-Com Schnittstellenbeschreibung "1TR110" die genauen technischen Parameter für Deutschland nachlesen, die allerdings eh nur aus anderen europäischen ETSI EN Normen zitiert sind, und somit wohl auch für Österreich gelten werden.

Lediglich die mechanische Anschaltung kann in jedem Land anders sein. Allerdings gibt es überall Reiseadapter zu kaufen, die das jeweilige Landesübliche System auf die üblichen Geräteseitigen Westernstecker bringt.

Ich kann mir auch beim besten willen nicht vorstellen, das die Firma Siemens oder Philips für den Deutschen oder Österreichischen Markt unterschiedliche Geräte baut. Der einzige unterschied dürfte sein, dass für jeden Markt nur ein anderes Anschlusskabel beigelegt wird.

Zitat

Zweipolige Endgeräte, die Sprecheinrichtungen enthalten, dürfen nicht parallel an den Netzabschlußpunkt geschaltet werden.

Auch dies ist einem deutschen Telefonliebhaber nicht unbekannt, aber inzwischen kümmert es niemanden mehr ob jemand im eigenen Haushalt zuhört, und TAE Y-Kabel sind in Deutschland überall frei käuflich .

Zitat

Original geschrieben von webbiller
Ich kann mir auch beim besten willen nicht vorstellen, das die Firma Siemens oder Philips für den Deutschen oder Österreichischen Markt unterschiedliche Geräte baut. Der einzige unterschied dürfte sein, dass für jeden Markt nur ein anderes Anschlusskabel beigelegt wird.

Gegen diese falsche Vorstellung kann ich wohl nichts machen. Fakt ist, dass es Harwareunterschiede in der Amtsanschaltung zwischen einem deutschen und einem österreichischen Telefon gibt! Zumindest bei der Firma Siemens.