Probleme mit Base wegen Roamingebühren im Grenzgebiet

Hallo liebe TTler,

Ich wollte mal Eure Meinung zum folgenden Thema erfragen:

Ich habe seit ein paar Jahren eine BASE-Datenflatrate.

Letzten Oktober ging irgendwann die Karte nicht mehr. Zuerst dachte ich, es wäre ein Netzfehler oder sowas, aber nachdem auch die nächsten Tage nichts ging, hab ich dann eine E-Mail an Base geschrieben. 1 1/2 Wochen nach der Abschaltung und knapp eine Woche nach meiner Mail, bekam ich dann die Mitteilung, dass ich durch Roaming Kosten in Höhe von über 800€ verursacht habe und Base meine Karte erstmal gesperrt hat, um mich zu schützen.
Sehr nett, dass das erst bei 800€ passiert, zumal ich mit der Karte noch nie im Ausland war. Sehr nett auch, dass ich diese Mitteilung erst nach meiner Nachfrage erhalte und dann 1 1/2 Wochen nach der Abschaltung.

Mist, dachte ich mir und suchte bei google. Ich wurde auch relativ schnell fündig.
Zum einen fand ich einen Fall aus Deutschland über den teltarif.de berichtete.
Zum anderen ein Gerichtsurteil aus Österreich.

Also mal schnell ein Fax an Base geschickt und den Gebühren widersprochen, den Vertrag gekündigt (ungerechtfertigtes Sperren der Karte, bzw. keine Erfüllung ihrer Vertragspflichten - zumindest eine Information hätten sie mir zukommen lassen können) und um Freischaltung gebeten.

Nachdem lange keine Antwort kam, kam dann Ende November die Rechnung und die bitte zur Überweisung, da meine Karte sonst gesperrt würde. Ok. Das liegt womöglich an der Standardisierung des Verfahrens (Rechnung).

Nun kam vor ein paar Tagen die letzte Mahnung. Meinen Vertrag bin ich dann zwar los (Base kündigt ihn mir), aber die Drohung mit der Weiterleitung an ein Inkassobüro/einen Anwalt, den Eintrag in die Schufa, etc. ist nicht wirklich angenehm.

Das Gericht aus Österreich hat gesagt, dass "Ein redlicher Nutzer eines Mobilfunktelefons [...] damit rechnen [muss], im Ausland zu einem erhöhten Tarif zu telefonieren, nicht jedoch damit im Inland zum Auslandstarif zu telefonieren".

Meint ihr ich habe Chancen die mittlerweile (+Mahngebühren, Rechnung für November, wo ich die Sim ja nicht mehr benutzen konnte) 850€ nicht bezahlen zu müssen. D.h. soll ich es drauf ankommen lassen und einen Anwalt einschalten oder lieber bezahlen und ab sofort Base einfach wüst zu beschimpfen, sobald es mir irgendwo begegnet?

Ich habe leider keine Rechtsschutzversicherung. D.h. ein Anwalt würde auch etwas Geld kosten (wenn ich denn verliere, dann noch zusätzlich - als Sieger dürfte es ja zu Lasten von Base gehen, oder nicht?)

Naja. Ich hab mit der Datenkarte gesurft. Die automatische Netzwahl kann man da nicht deaktivieren und theoretisch hast du recht, hätte ich jedesmal im Programm warten müssen, bis das Netz angezeigt wird, in welchem ich mich befinde. Aber wer macht das schon, wenn man die Datenkarte jeden Tag mehrmals benutzt?

Natürlich wird es nicht so entscheiden, weil ein Gericht in Österreich so entschieden hat, aber das Prinzip oder die Idee hinter dem Richterspruch, sollte doch auch in Deutschland möglich sein.

Klingt leider nicht gerade aufbauend.

Mal ein kleines Update:
Die Presseabteilung hat mich gebeten Ihnen das Urteil zu schicken, damit sie das ganze noch einmal prüfen können.

Urteil 33 C 579 07f

Für diejenigen, die es interessiert.

Ich habe das ganze auch mal an die für Verbraucherschutz zuständige Europaabgeordnete geschickt, da allerdings noch keine Antwort erhalten.
Derzeit ist die rechtslage hier einfach unsicher, aber in meinen Augen, kann man vom Verbraucher sowas nicht verlangen. Ich ärger mich nur immernoch, dass ich die Roamingfunktion nicht sofort habe sperren lassen, aber das ist ja wohl auch nicht die Lösung für dieses Problem.

Für den Mac gibt es leider nicht soviel Software die auch funktioniert.
Und die funktioniert zeigt zwar an, in welchem Netz man sich befindet, aber nicht auf dem "Startbildschirm" und wenn man wie gesagt, am Tag 10 - 20 mal verbindet....

Base hat geantwortet und zeigt sich "kulant". Gutschrift: 400€....

Ist das ein Zeichen von Service oder ein Zeichen dafür, dass sie es nicht auf eine Gerichtsverhandlung ankommen lassen wollen, weil sie ein ähnliches Urteil auch in Deutschland fürchten, was Ihnen dann das gute Geschäft an den Grenzen verderben würde?