[Berlin] Religions-/Ethikunterricht

  • Zitat

    Original geschrieben von vossi68
    Quatsch. In einer Stadt in der 43% der Schüler aus nichtdeutscher Abstammung sind, macht ein _gemeinsamer_ Ethik-Unterricht absolut Sinn.
    Ansonsten werden die Gewalttaten unter Jugendlichen nur noch mehr zunehmen, weil das gegenseitige kulturelle Verständnis fehlt.


    Warum muss ich denn dann die anderen 57% bestrafen?
    Ich finde das in Deutschland sensationell! Man führt eine Rechtschreibreform ein mit dem Ziel, dass Ausländer und nicht ganz so schlaue Menschen schneller unsere Sprache erlernen. Mit dem Ergebnis, dass nun fast alle Menschen in diesem Lande sie kaum noch beherrschen, die Rechtschreibung!


    Man agiert gegen einen verpflichtenden Religionsunterricht ( obwohl das Christentum unsere kulturelle Leitreligion ist), damit sich Schüler mit Migrationshintergrund nicht ausgeschlossen fühlen und es zu weniger Gewalttaten kommt? Auch hier mit dem Ergebnis, dass der allgemeine Werteverfall in unserer Gesellschaft so weit fortgeschritten ist, dass einige schon gar nicht mehr merken, mit welchen Tabus sie brechen!


    Zitat

    Original geschrieben von vossi68
    Berlin ist eben modern und nicht das hinterwäldlerische Bayern ;)


    Berlin ist ein verkommener Moloch! ;)


    Generell muss ich sagen, dass mit Atheisten ein gesunder Dialog einfach nicht möglich zu sein scheint! Mit Agnostikern natürlich schon. Vielen Menschen scheint allerdings nicht einmal der Unterschied bekannt zu sein!

    Ich habe dem Teufel meine Seele verkauft und jetzt sind wir beide ein wenig aufgeregt...!

  • Zitat

    Original geschrieben von laudanum
    Warum muss ich denn dann die anderen 57% bestrafen?


    Weil einem großen Teil der 57% die Vermittlung gewisser Werte auch nicht schaden wird?

  • Zitat

    Wir schweifen vom Thema ab. Aber irgendwie gehört es dazu. Ich finde es schade, wenn Leute eine einseitige Sicht auf Religiöses und Kirche haben, ohne vielleicht selbst sonderlich viel in Kontakt damit gewesen zu sein oder eigene Erfahrungen gemacht zu haben.


    Prinzipiell ja. Allerdings gilt das für viele, viele Dinge. Praktisch alle haben längst nicht die Möglichkeiten, sich so selbst zu präsentieren, mit den Menschen in Kontakt zu kommen, wie das für die Kirche gilt. Wer hier war denn noch nie in einer Kirche?

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Mann will aus idelogischen Gründen religiöses zurückdrängen, auch wenn man das nicht zugibt.


    Das ist Unsinn den Du evtl. nur deswegen glaubst weil Du die Realität in Berlin (übrigens auch anderswo) nicht kennst.
    Es ist doch ganz zweifelsfrei dringend nötig, dass alle Schüler (alle! also auch die angesprochenen 57%, die mit einem Ethikunterricht nun wirklich nicht "bestraft" würden) die eine, gemeinsame Ethik vermittelt bekommen müssen, die Grundlage unseres Zusammenlebens ist, bzw. sein sollte. Und zwar wesentlich dringender, als es nötig wäre Religiöses zu vermitteln, denn das ist doch wohl eher trennend als geeignet eine Gemeinsamkeit zu vermitteln.
    Die Realität ist doch ehrlicherweise so: Gäbe es eine Wahl, dann würden z.B. genau 100% aller Muslime Religion wählen und nicht Ethik - und schon sind alle wieder getrennt und es gibt erst gar keine Chance gemeinsame Werte zu vermitteln.
    Und diese gemeinsamen Werte sollten nicht unbedingt religiös geprägt sein.
    Übrigens ist genau das im Ergebnis gerade dazu geeignet, dass sich Schüler mit Migrationshintergrund eben gerade nicht ausgeschlossen fühlen - oder sich selber freiwillig "ausschliessen".
    Ich bin jedenfalls sehr froh, dass die weitaus überwiegende Mehrheit der Berliner die Frage sachlich und unideologisch und damit richtig sehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Ich finde es schade, wenn Leute eine einseitige Sicht auf Religiöses und Kirche haben, ohne vielleicht selbst sonderlich viel in Kontakt damit gewesen zu sein oder eigene Erfahrungen gemacht zu haben.

    Naja, mit Vorurteilen lebt sich's offensichtlich leichter... :(


    Hier im Thread taucht ja auch gehäuft das Phänomen auf, dass nicht mal mehr Ironie verstanden wird.
    Ich weiß den Fachausdruck nicht mehr, aber es geht da ganz heftig in Richtung Ausblenden:
    Wenn man z.B. einem (Rechts- oder Links-)Radikalen mit ironischem Unterton sagt "Ja, die [Name der Gruppe] sind ja auch eine ganz tolle Vereinigung" wird das von denen auch oft für bare Münze genommen; da gibt es genug soziologische und psychologische Untersuchungen dazu. :rolleyes:


    Zum Thema: Ich glaube, Viele wissen gar nicht, wenn sie mit einem Gläubigen reden oder bekannt sind, weil ja nicht jeder sofort seinen Glauben an die große Glocke hängt. Viele gläubige Menschen leben ja ganz "normal", und es fällt erst auf, wenn man sie genauer kennt oder wenn dann mal das Thema direkt zur Sprache kommt. (Z.B. wenn man mitbekommt, dass mit dem Kind abends gebetet wird.)
    Es ist wie überall: Auffallen tuen nur die "Hardcore-Anhänger", die leider auch oft einen unangenehmen Hang zum Missionieren haben. Da sind natürlich auch viele "Schein-Heilige" drunter, so dass sich die (nicht hinterfragende) Masse ein verzerrtes Bild macht.
    Aber auch ein falsches Bild ist ja für viele schöner als keins. Hauptsache man hat ein Feindbild, auf das man draufhauen kann (s.o.), um die eigene Unsicherheit zu verbergen. Das gilt leider für beide Seiten. :rolleyes:


    Da bleibt man lieber doof, kann "Ethik" nicht mal buchstabieren und weiß auch nicht, wie die Feiertage zustandekommen. :flop:

  • Zitat

    Original geschrieben von nurLeser


    Die Realität ist doch ehrlicherweise so: Gäbe es eine Wahl, dann würden z.B. genau 100% aller Muslime Religion wählen und nicht Ethik - und schon sind alle wieder getrennt und es gibt erst gar keine Chance gemeinsame Werte zu vermitteln.


    Darum geht es doch überhaupt nicht! Der Religionsunterricht hat sich seit Jahrzehnten in deutschen Schulen bewährt! Im übrigen unterscheidet sich das Ethikverständnis von Muslimen und Christen ebenfalls sehr stark und da landet man am Ende eben wieder bei seiner Religion, was genau soll denn dann eigentlich im Ethikunterricht vermittelt werden?


    Um unseren Papst zu zitieren:


    Zitat

    Der katholische Religionsunterricht bereichere die Schule und die Gesellschaft, betonte der Papst. Dieser Unterricht befähige dazu, "das Gute zu entdecken und in der Verantwortung zu wachsen, den Vergleich zu suchen und den Sinn für Kritik zu schärfen". Die religiöse Dimension sei nichts "Überflüssiges", sondern integrierender Bestandteil der menschlichen Persönlichkeit von Kindesbeinen an, so der Papst.


    Ich bleibe dabei, das Christentum ist der Deutschen kulturelle Leitreligion und man tut gut daran, wenn dies auch so bleibt! Dazu gehört eben für mich eine frühchristliche Erziehung schon in jungen Jahren - auch im Kindergarten und in der Schule!

    Ich habe dem Teufel meine Seele verkauft und jetzt sind wir beide ein wenig aufgeregt...!

  • Zitat

    Original geschrieben von laudanum
    Im übrigen unterscheidet sich das Ethikverständnis von Muslimen und Christen ebenfalls sehr stark und da landet man am Ende eben wieder bei seiner Religion, was genau soll denn dann eigentlich im Ethikunterricht vermittelt werden?

    Das Verständnis für die Unterschiede? Gründe, Hintergründe, Wissen, Toleranz?


    Bitte nicht vergessen: Es geht hier um Berlin, wo nunmal Fakt ist, dass es mehr verschiedene Kulturen gibt als in Hinterposemuckel. ;)


  • Na klar, wäre es auch un Westberlin gescheitert, weil IN Berlin sehr hohe Hürden für eine Volksabstimmung bestehen, die es auch in keinen anderen Bundesland so gibt. Es genügt nicht, mehr Stimmen zu bekommen, es müssen mindestens 25 % sein. Deshalb scheitern in Berlin auch die meisten Volksbegehren. In Bayern entscheidet da einfach die Mehrheit, das ist viel demokratischer.


    Wer Menschen die sich für den Religionsunterricht entschieden haben, zum Ethikuntericht zwingt, der zeigt sein wahres idelogisches Gesicht, er erkennt Reliigionsuntericht nicht als gleichwertig an, weil er in Wahrheit Religiöses zurückdrängen will. In keinen anderen Bundesland in Deutschland gibt es Zwangsethik für Teilnehmer des Religionsunterichts. Man könnte es ja noch hinnehmen, wenn diejenigen, die keinen Religionsuntericht besuchen, ein Pflichtfach Ethik belegen müssen. Hör auf von Zwangsmissionierung für das Christentum zu sprechen, das gibt es in Deutschland nicht, wir haben Religionsfreiheit, aber keine Religionspflicht. Das ist auch gut so. Du solltest mal ins GG schauen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
    Das Verständnis für die Unterschiede? Gründe, Hintergründe, Wissen, Toleranz?


    O.k, die Schüler wissen dann demnächst wenigstens, warum sie sich prügeln! ;)


    Nein, mal im Ernst, es gibt einfach zu große Differenzen, hier findest du bezüglich der Probleme im Miteinander einen sehr schön geschriebenen Artikel von Dr. Bassam Tibi:


    http://www.efg-hohenstaufenstr…g_sind_die_belogenen.html


    Dann lieber eine Trennung in muslimischen und christlichen Religionsunterricht an deutschen Schulen!
    Zumal es ja auch die Chance bietet, Hasspredigern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

    Ich habe dem Teufel meine Seele verkauft und jetzt sind wir beide ein wenig aufgeregt...!

  • Zitat

    Original geschrieben von vossi68
    Qua
    (http://www.bildblog.de)


    Berlin ist eben modern und nicht das hinterweltlerische Bayern


    ]


    Wenn einem die Argumente ausgehen, dann schürt man Vorurteile und kommt mit "hinterwelterische Bayern" daher, dann schlägt man unter die Gürtellinie und redet anderseits von ins Gespräch kommen durch den Ethikuntericht. Bayern ist übrigens ein modernes und fortschrittliches Land, welches wirtschaftlich neben Baden-Württenberg ganz vorne liegt. Das aber nur nebenbei.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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