Neue Motorentechnik im Anmarsch

  • Zitat

    Original geschrieben von grambler
    ...
    Also, um was geht es? Nicht um weniger PS in den Autos sondern um effiziente Autos mit NEUEN Technologien, welche NICHT auf fossilen Brennstoffen aufbauen!


    In der Tat ... und da die Autoindustrie ganz offensichtlich nicht bereit ist, freiwillig in diese Richtung zu marschieren, muss von politischer Seite "nachgeholfen" werden, indem man die Steuern für fossile Kraftstoffe EU-weit drastisch anhebt. EU-weit deshalb, um nicht durch Tanktourismus noch zusätzliche Fahrten zu erzeugen und um den Wettbewerb zwischen den einzelnen Staaten der EU nicht zu verzerren.


    Die Steuermehreinnahmen könnte man zur Kompensierung nicht gewünschter Folgen dieses Steuerungsmechanismusses einsetzen, die man im Interesse der Umwelt zunächst einmal in Kauf nehmen muss.


    Diese Maßnahme würde die gesamte internationale Autoindustrie (jedenfalls die, die in der EU nch Autos verkaufen will) automatisch in die Richtige Richtung zwingen. Globalisierung mal anders ... ;)


    Frankie

  • Ich halte auch eine Anhebung der Preise für fossile Kraftstoffe für wenig sinnvoll.


    Denn wer wird im Endeffekt damit primär bestraft - der durchschnittliche Handwerker, der sich gerade eben so durchschlägt und auf seinen grossen Van angewiesen ist und entsprechend viel fährt.
    Die besser gestellte Gesellschaftsschicht wird es kaum kümmern, ob die Preise jetzt höher werden, es nervt zwar, tut aber nicht wirklich weh.


    Eine solche Massnahme würde also primär die falschen Leute treffen.


    Fragt sich nur, wie die Anreize für die Autoindustrie geschaffen werden können. Im Endeffekt wird sicher eines der grössten Probleme sein, dass es zwar möglich wäre, umweltfreundliche Autos herzustellen, dies aber niemand kaufen würde da die Preise für solche Gefährte viel zu hoch sind.
    Wenn ich sehe, was ein Toyota PRIUS kostet.... So eine Kiste kostet schnell mal 45'000 Franken. Und das fahren ist sehr mühsam in diesem Auto, finde ich zumindest. Ein sparsamer TDI-Golf kostet weniger bei der selben Ausstattung und hat etwa die selben Verbrauchswerte.


    Ich bin der Ansicht, dass brauchbare Produkte kommen werden, wenn die Technologie und der Markt reif dafür ist. Dies kann vielleicht etwas beschleunigt, jedoch nicht erzwungen werden.


    Weiter sollte meines Erachtens an anderen Orten angesetzt werden um die Schadstoffemissionen zu reduzieren. So etwa Kohlekraftwerke oder die konsequente Durchsetzung von Energiestandards bei Neu- / Umbauten. Auch das Einsetzen von alternativen Konzepten für Heizung und Stromerzeugung bei privaten Haushalten sollte stärker gefördert werden.



    Eine sehr interessante Grafik. Wenn wir jetzt mal sagen, dass 30% der Autos einen doppelten Verbrauch haben als der Durchschnitt und diese "abgeschafft" würden, hätte dies eine Reduktion der CO-2 Emissionen im Automobilen Sektor um 15% zur Folge (glaub ich zumindest, ich bin kein Rechengenie). Das heisst, gesamthaft wird die Reduktion irgendwo bei 2-5% sein - wahrscheinlich eher weniger. Wenn man dann die Kosten dafür anschaut und die verärgerten Leute die solche Autos fuhren, fragt es sich, ob es das Wert ist.


    Jedoch ein konsequentes Einsetzen von regenerativen Energien im Bereich der Stromerzeugung hingegen stört niemanden und hat einen massiv grösseren Nutzen.
    Schauen wir die Stromerzeugung in der Schweiz an:

    3% sind noch fossile Brennstoffe, der Rest ist CO-2 Neutral, fast 60% durch Wasserkraft.


    Schauen wir nach Deutschland:

    Über 50% sind hier noch mit Kohlekraftwerken. Hier besteht ein ENORMES Potential zur Reduktion von Schadstoffemissionen!


    Aber es gelingt dennoch immer wieder, die geringe Anzahl von Verkehrsteilnehmern mit Leistungsstarken Fahrzeugen als Sündenböcke darzustellen - mich befremdet dies etwas und es lässt mich zweifeln, ob die Diskussion über dieses Thema sachlich geführt wird.

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  • Zitat

    Original geschrieben von diger
    Aber beim Rauchen und beim Auto hört ja beim Deutschen der Spass auf. Die meisten würden eher die Frau und die Kinder aus dem Haus prügeln, als das Auto aufzugeben :flop:


    Also ich formuliere es mal etwas weniger sachlich als grambler.


    Ich bin immer wieder verblüfft dass Auto so ein Reizthema ist.
    Es interessiert niemanden, wenn jemand seinen Gartenpool ganzjährig auf 30°C aufheizt, in seinem schlecht isolierten Haus von 1920 eine 50 Jahre alte Ölheizung am Leben hält, in Monaco ein 300 PS Motorboot hat oder mit seinem 20 Jahre alten Mercedes ohne Kat 50.000 km im Jahr fährt.


    Aber wehe jemand kommt daher und hat 50 PS "zu viel" im Auto oder kauft sogar ein SUV, dann wird man zur Umweltsau, der Frau und Kinder ausm Haus prügelt.


    Mich regen dicke Autos eigentlich überhaupt nicht auf, weil die im Straßenverkehr die Ausnahme sind.
    Dem Gesamtverbrauch schaden da eher die ganzen 15 Jahre alten Corsas und Polos, die trotz 50 PS immer noch acht Liter verbrauchen. Wenn da ein Cayenne Turbo mitfährt, ändert sich damit der Gesamtdurchschnittsverbrauch auf 8,01 Liter.


    Und genau an der Stelle drängt sich mir immer der Verdacht auf, dass es im Grunde doch eine Neiddiskussion ist, wenn jemand anderen das Auto nicht gönnt.

  • Zitat

    Original geschrieben von diger
    Die meisten Fahrzeuge regeln bei 250km/h ab. Also was soll diese Übermoterrisierung? Ein Auto mit "nur" 100 PS ist keine lahme Krücke, mit der man sich so gerade fortbewegen kann. Sicherlich kann man dann einige riskante Manöver ("Das schaff ich nur, 50cm vor der Baustelle einzuscheren und zu überholen) auf der Autobahn nicht mehr bringen, aber das sehe ich ehrlich gesagt mehr als Vorteil.


    aber viel PS tragen ja nicht proportional zu hohem Verbrauch bei. Es ist ja nicht so dass jetzt ein 318i mit 143PS 6l verbraucht und z.b. ein M3 mit 3* mehr PS 3* mehr. Der braucht nur ca. doppelt so viel.


    Im Gegenteil, diese Prestigemodelle der Hersteller tragen sogar dazu bei neue Technologien zu testen um mehr Leistung mit weniger Verbrauch zu erreichen. Klar brauchen diese Modelle mehr, aber wenn die Technologie 5 Jahre später in den "kleinen" Modellen verwendet wird spart es dort ordentlich Kraftstoff.


    Genau wie die TFSI-Motoren von VW, zuerst hat man die Turbo-Technik in großen Motoren eingesetzt um mehr Leistung zu erzielen, mittlerweile nutzt man das dadurch gewonnene know-how um einen 1.4-Liter-Motor anzutreiben der einen 2l ersetzt. Hätten die Entwickler jetzt nicht vor 10 Jahren an den Ladern geforscht um große Motoren zu bauen dann gäbe es jetzt nicht diese kleinen Motörchen mit wenig Verbrauch.


    Oder Direkteinspritzung ist auch nicht entstanden um den Magerbetrieb zu nutzen und Motoren bei 1000UPM ohne Ruckeln laufen zu lassen, das kam auch von den großen Motoren und ist in die kleinen gewandert.


    Oder die variable Nockenwelle, Honda hat die sicher nicht entwickelt um einen Motor mit 75PS zu bauen, genau wie BMW die erweiterte Technologie Valvetronic nicht gebaut hat um einen Mini anzutreiben.


    Oft sind ja die Hersteller wie Mercedes, Audi und BMW Technologievorreiter, von denen kommt viel Technik um Motoren sparsam zu machen. Zuerst natürlich in den Bereichen wo man ein wenig spielen kann und wo die Kunden bereit sind für moderne Technik zu bezahlen, das sind nun mal die Topmodelle. Aber irgendwann kommt es auch in die kleinen Modelle und danach irgendwann auch zu den anderen Herstellern ;)

  • Offenbar hat man bei Fiat Powertrain nochmal was mehr oder weniger Innovatives hervorgebracht: Es handelt sich um eine neue Methode der Einspritzung namens TBi (von ital. "Turbo Benzina iniezione").


    Zitat

    Diese Methode heißt "Scavenging", zu Deutsch eigentlich "wühlen, durchstöbern". Was da aufgewühlt oder aufgestöbert wird, ist im Grunde genommen nichts anderes als heiße Luft: Die Ein- und die Auslassventile werden nicht wie üblich nur nacheinander geöffnet, sondern sind für einen winzigen Augenblick gleichzeitig offen. In diesem Moment strömt Frischluft, die der Turbolader in Richtung der Zylinder schaufelt, ohne Umweg über die Brennräume direkt in den Abgaskrümmer. Quelle: Stuttgarter Zeitung


    Das Abgas solle so heißer und sauberer werden, das Gasvolumen wüchse und damit auch der Druck. Ein Alfa Romeo 159 1.8 TBi solle so im sechsten Gang von 70 auf 120 km/h besser beschleunigen als etwa ein Lamborghini Gallardo, der fast den dreifachen Hubraum besitzt.


    Naja, auch MultiAir wird im Artikel wieder erwähnt. Ich denke er ist lesenswert! :)

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Ab wann stehen die Kisten beim Händler? Da fahr ich mal vorbei, nimmt mich der Vergleich zu meinem Auto wunder.

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  • Wenn man die Werkstattfahrten berücksichtigt, die solch neue Technik induziert, dürfte der Spareffekt nicht sonderlich groß sein.


    Wenn ich sehe, welche Probleme allein die Turbo-Diesel Technik verursacht, dreht sich mir der Magen. Ich kenne keinen Vielfahrer, dem nicht schon mal ein solcher Turbolader "um die Ohren geflogen" wäre. Auch mir ist das schon passiert ... incl. des mit dem schlagartigen Ölverlust verbundenen Einsatzes der Feuerwehr.


    Das Öl spritzt bis auf die Windschutzscheibe und die Sichtweite hinter dem eigenen Fz. beträgt für den nachfolgenden Verkehr ungefähr 5 Meter. Und wer da nicht sofort reagiert, benötigt gleich auch noch ein komlett neuen Motor.


    Und der Verbrauch? Deutlich höher als beim Vorgänger ohne Turbo (bei allerdings viel höherer Leistung, auf die ich aber gern verzichtet hätte). Nur gibt es diese alten zuverlässigen Diesel-Aggregate einfach nicht mehr.


    Auf solchen jeweils "als Durchbruch in der Motorentechnik" gefeierten Schnickschnack lege ich persönlich überhaupt keinen Wert. Ein richtig zuverlässiges Auto wäre mir lieber ... aber so etwas ist derzeit schwer zu finden. Mit absoluter Sicherheit jedenfalls nicht unter den Modellen, in denen neuer Firlefanz "am Kunden getestet" wird.

  • Naja - die Saugdiesel sind ja wirklich üble Kisten, die nichtmal eine Feder ab dem Teller ziehen...


    Auch sicherheitstechnisch macht ein Auto mit etwas Leistung sinn, so dass man nicht zum Hindernis beim einspuren auf der Autobahn etc. wird. Auch bei Notsitutationen kann es besser sein die Flucht nach vorne zu ergreifen...


    Du sagst, dass die Turbodiesel unzuverlässig sind. Wenn man aber sieht, wieviele TDI im Einsatz sind, halten sich die Turboladerschäden in Grenzen. Und mit der richtigen Pflege halten die Dinger auch länger, wenn man halt mit 230 von der AB kommt und den Motor gleich abstellt, muss sich nicht wundern, wenn nach 100'000km der Turbo keine Lust mehr hat....!


    Wenn alle Leute Innovationsresistent wären - wo wären wir denn heute? Think outside of the box - Neu ist nicht gleich schlecht!

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  • Zitat

    Original geschrieben von grambler
    Naja - die Saugdiesel sind ja wirklich üble Kisten, die nichtmal eine Feder ab dem Teller ziehen...


    Aber ... mit Saugdieseln konnte man überhaupt nur ein Motorenproblem haben:


    Dass er nicht mehr ausgeht! :p


    So war das damals. Selbst bei einem Totalausfall der Elektrik liefen diese Dinger weiter ... so richtig "unkaputtbar" waren die. Ich bin damals etwas über 100.000 km im Jahr gefahren. Nach 4 Jahren habe ich ihn dann mit 500.000 km abgegeben.


    Und was war in dieser Zeit am Motor? GAR NICHTS !!!


    Und ich würde fast wetten, dass keiner der in Diesel-PKW verbauten Turbolader auch nur annähernd so lange hält. Und ein kaputter Turbo kostet mal eben vierstellig. Da pfeife ich doch auf lebensverkürzende "Innovationen". Und ein "Diesel-Feeling" kommt auch nicht mehr auf ...


    Der Verbrauch lag zwischen 5 und 5,5 Litern Diesel/100km.


    Und Gefährliche Situationen? In diese Versuchung kam man gar nicht erst ... das war eher gemächliches Reisen ... bei etwa 160 km/h ... :p


    Frankie

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