Die Bundestagswahl 2009



  • aus
    http://www.sueddeutsche.de/politik/827/485255/text/


    "Für den Bankier jedoch scheint die Sonderbehandlung nichts Ungewöhnliches zu sein. Die Zeit schrieb im Mai auf, wie selbstverständlich Ackermann sich im Bundeskanzleramt bewegen kann: "Wenn er zu früh zu einem Termin ins Kanzleramt kommt, lässt man ihn nicht auf dem Flur warten wie jeden anderen Gast, sondern führt ihn in eines der Büros im Seitenflügel, die eigentlich Staatsgästen vorbehalten sind."


    Ein Bankmanager, von Kanzlerin Merkel hofiert wie ein Staatsgast. Da wundert nicht, welche wichtige Rolle Ackermann bei der deutschen Bewältigung der internationalen Finanzkrise gespielt hat. Er war bei fast allen Rettungsverhandlungen um die Hypo Real Estate dabei. Axel Wieandt, einst ein Großtalent der Deutschen Bank, durfte HRE-Chef werden.


    Noch am vergangenen Donnerstag berichtete Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) im HRE-Untersuchungsausschuss, dass es Kanzlerin Merkel war, die Ackermann und Kollegen dazu bewegt hat, ihr finanzielles Engagement bei der HRE-Rettung zu vergrößern.


    Im Gegenzug könnte sich der Deutschbankier ausbedungen haben, maßgeblich an der Ausarbeitung der Ende 2008 verabschiedeten Bankenrettungsgesetze mitwirken zu können. Für Gesine Lötzsch liegt zumindest der "Verdacht nahe, dass Ackermann der Bundesregierung die Gesetzestexte diktiert hat". Frei nach dem Motto: Was gut ist für die Banken ist gut für Deutschland. Was gut ist für Ackermann ist gut für Merkel. Die Deutsche Bank leistete übrigens nach dem jüngste Rechenschaftsbericht der CDU mit 280.000 Euro die größte Einzelspende an die Merkel-Partei. "



    Ackermanns Stärke liegt im strategischen PolitikBankern. Als IB in London oder NYC würde er gnadenlos gefressen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier


    Ackermanns Stärke liegt im strategischen PolitikBankern. Als IB in London oder NYC würde er gnadenlos gefressen.



    Das glaube ich nicht. Egal ob London oder NYC er wäre auch dort nach wie vor der Top Manager.

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  • Mag sein, dass sowas zu den Aufgaben einer Kanzlerin gehört, allerdings muss sowas nicht immer mit Steuergeldern bezahlt werden.
    Allein der Ackermann hätte ne Party mit mehrerern 100ert Gästen geben können und das locker aus der eigenen Tasche bezahlen können. Ist für den soviel wenn wir irgendwo 50Euro finden.


    Ich will auch die Schmidt nicht in Schutz nehmen, klar war das so nicht in Ordnung und das sie ihre Fehler nicht einsieht kommt hinzu, aber bei der einen einen riesen Aufschrei machen und bei der Kanzlerin alles im Sand verlaufen zu lassen ist nicht in Ordnung und hat auch nichts mit nem Wahlkampf zutun.
    Der Kanzlerin den Bauch pinseln und alles vergessen nur weil sie eben Kanzlerin ist, ist nicht in Ordnung.


    Da wird sicherlich rauskommen, dass alles in Ordnung ist und niemand zu schaden kommt, die realität sieht sicherlich ganz anders aus.
    Für mich ist sowas auch Steuerverschwendung, zumal Frau Merkel und konsorten eh viel Geld haben und sich so ne Feier oder auch mal ein Essen mit wichtigen Leuten durchaus aus eigener Kasse zahlen können.


    Mir finanziert auch niemand ne Megaparty mit Angusrindsteak und Filet vom kA was.


    So richtig gut kommt aber der aktuelle Fall auch nicht bei den Wählern an, wieder ein Grund mehr keinen der beiden großen zu wählen.


    Leere Versprechnungen, blödes gelaber und doch hauen sie das Geld mit beiden Händen raus.
    Eine stinknormale Verkäuferin,die einen Pfandbon von 1,60Eur einsteckt wird Fristlos gekündigt, ein anderer der sich in ner Bäckerrei ne Semmel nimmt ebenfalls, aber unsere Herren und Damen Politiker die ne riesen Feier mit gutem Essen und gutem Wein geben und dabei das Geld, wofür unsereins nen ganzen Monat in die Arbeit muss, mit beiden Händen rauswerfen wird nachgesagt, ist normal, muss eine Kanzlerin schon machen, kein Problem, alles korrekt usw....!


    Irgendwas läuft doch hier nicht ganz Rund, oder wieso müssen die, die sowieso schon viel haben und nie Finanzielle Probleme haben werden, noch mehr bekommen und das auch noch angeblich legal!?!

  • Wenn man bei einer Partei davon überzeugt ist, das sie das richtige Programm hat, dann soll man sie trotz solcher Vorkommnisse trotzdem wählen. Die Schlußfolgerung ist eine andere, Ulla Schmidt sollte schellst möglich ihrenn Hut nehmen und die Sache ist erledigt. Wahlentscheidend sollten solche Dinge aber nicht sein. Das es der SPD trotzdem schaden wird, das ist schon klar.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von TeddybaerW
    aber unsere Herren und Damen Politiker die ne riesen Feier mit gutem Essen und gutem Wein geben


    guter Wein im "BKA" ?


    Haben sich die Zeiten so geändert, es gab mal Zeiten wo beim BundesPräsi und im BKA nur deutscher Wein ausgeschenkt wurde :D


    *SCNR*

  • Zitat

    Original geschrieben von CLK
    Früher hat man mit Inhalten Wahlen gewonnen.


    Zumindest was die letzte Bundestagswahl und die CDU betrifft, stimmt das nicht.
    Da hat man gerade auf Inhalte gesetzt und hat mit Prof. Paul Kirchhof leider verloren.


    Insofern kann ich schon nachvollziehen, dass die CDU jetzt den Wahlkampf etwas anders gestaltet.
    Jeder kann sich doch selber eine Meinung bilden und die Partei wählen, die ihm am Nächsten kommt oder von der er meint, dass sie die poltischen Ziele am Schönsten artikuliert.


    Was ich aber absolut nicht verstehen kann, dass jemand überhaupt nicht wählen geht.


    Und das jemand meint alle seine politischen Ansichten bei einer Partei wiederzufinden, die Zeiten sind vorbei.
    Also muss man Kompromisse machen, aber trotzdem wählen gehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von rainbow
    Und das jemand meint alle seine politischen Ansichten bei einer Partei wiederzufinden, die Zeiten sind vorbei.
    Also muss man Kompromisse machen, aber trotzdem wählen gehen.


    Man kann aber auch kaum noch nach politischen Grundausrichtungen entscheiden weil alle Parteien den gleichen Einheitsbrei bilden. Oder weil sie nicht mehr ihre klassische Wählerschaft bedienen. Früher stand die SPD für Arbeiter, kleine Angestellte und Gewerkschafter. Heute für Hartz IV, Brioni-Anzüge und Sozialabbau, während die CDU fast sozialdemokratischer ist als die SPD vor ein paar Jahrzehnten. Die "Kleine-Leute-Partei" ist inzwischen nicht mehr die SPD, sondern die Linke. Mit der setzt sich aber niemand ernsthaft auseinander, sondern sie gilt als Schmuddelkind, mit der man sich nicht sachlich auseinander setzt, sondern bestenfalls auf der SED-Vergangenheit herumreitet. Tatsächlich kann man diese Partei mit manchen Aussagen nicht ernst nehmen, andererseits steht sie als einzige noch ernsthaft für die Anliegen weniger gut gestellter Mitbürger.


    Obendrein leistet sich jede Partei unerklärliche Ausfälle im Bezug auf nicht beantwortete Fragen oder hahnebüchene Versprechen. Ich würde von den Steuersenkung versprechenden Parteien gerne erfahren wie sie das reell finanzieren wollen. Vage Hinweise auf die erwartete Konsolidierung der Wirtschaft reichen mir nicht. Was ist, wenn das mit dem erhofften Wirtschaftswachstum nicht klappt - was insgeheim doch längst jeder erwartet? Welche Gesetze hat man denn konkret auf dem Weg gebracht oder zumindest in der Mache, um die Auswüchse an den Finanzmärkten zumindest für die Zukunft stärker zu reglementieren und eine erneute, noch heftigere Krise zu verhindern?
    Wann endlich versteht man, über alle Parteigrenzen hinweg, dass Aktionen wie Schmidts Dienstwageneinsatz oder Merkels Ackermann-Fete schlichtweg nicht vermittelbar sind? Dass es Leuten, die in Vollzeit hart arbeiten und dafür 900 EUR netto bekommen, die sie dann mit Transferzahlungen aufstocken müssen um überleben zu können, zu Recht nicht verstehen wenn an anderer Stelle tausende Euro locker flockig verprasst werden?


    Und dann kommen wir eben wieder zu dem Punkt der Glaubwürdigkeit. Solche Aktionen, genauso wie der nicht existente Wahlkampf um Themen, Inhalte und Ausrichtungen, dokumentiert, dass man im Berliner Regierungsviertel mehr mit sich selber beschäftigt ist als dass man noch wirklich versteht, was im Volk gedacht und gelebt wird.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ich bin dafür, dass sich die SPD in der Opposition von Grund auf sammelt und neu aufstellt (Münte und Konsorten weg). Das wäre der beste Zeitpunkt, jetzt ist es dafür zu spät. Machen wir uns nichts vor - dieses ganze Postengerangel, Linkspartei-Gezanke und diese Diskrepanzen im Inneren in Bezug auf die politische Richtung machten und machen die SPD einfach unglaubwürdig und daher für mich unwählbar. SPD muss wieder für SPD stehen.


    Laut den Umfragen wirds Steinmeier ja wohl nicht und danach wäre er raus. Sorge macht mir nur, dass dann der linke Flügel unter Nahles stark aufblühen könnte. Aber das wäre evtl. die Gelegenheit die ganzen verlorenen Stimmen von der Linkspartei zurückzuholen, die dringend benötigt werden wenn sie in der Zukunft mal wieder an die 30 % kommen wollen.


    Ich bin kurz davor CDU zu wählen! Nicht weil ich CDU gut finde, aber ich habe keine Lust auf ein 2. Mal große Koalition der "Eierschaukelei".


    Was bleibt einem denn? Kleineres Übel wählen? Kaum möglich:


    FDP wählen (aus Protest zur CDU) ist riskant- es ist nicht sicher, dass eine Regierungsbildung möglich ist
    Starke FDP - schwache CDU -> Dilemma, wie 2005.


    Grüne (aus Protest zur SPD) wählen bringt nichts, da die SPD nicht annährend genug Stimmen holen wird für ein Mehrheitsbündnis. Mit den Linken wird angeblich nicht koaliert (fänd ich auch nicht so toll, aber besser als große Koalition).


    Da bleibt im Grunde nur noch CDU über um eine einheitliche Regierung zu erhalten. Andere Möglichkeiten sehe ich nicht.
    Wie gesagt bei anderen Konstellationen ist eine hohe Unsicherheit vorhanden.


    Andererseits: man sollte doch meinen, dass die Herren Politiker den Wählerwunsch umsetzen und sich nicht so sträuben vor möglichen (unliebsamen) Koalitionen, aber die sind momentan noch nicht so weit!


    Was denkt ihr?

  • Zumindest in Thüringen und Sachsen schaut es am kommenden Sonntag bei den landtagswahlen nicht so schlecht für die linken Parteien aus, wie das im Bund der Fall ist. Da wird die SPD sagen bzw. sich einreden, das ist jetzt die Trendwende für die Bundestagswahl, jetzt beginnt die Aufholjagd, was natürlich wahrscheinlich ein gefährlicher Irrtum sein wird. Das dachte sich die Union auch mal zwei Wochen vor einer Bundestagswahl, als sie in Bayern haushoch gewann, dann aber die Bundestagswahl damal mit Stoiber trotzdem knapp verlor. Jede Wahl hat halt ihre eigenen Gesetze.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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