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".. Maschmeyers Verweigerungshaltung mag aus seiner persönlichen Sicht verständlich sein, weil er offenbar mit seiner Vergangenheit als Chef einer großen und bekannten Vertriebstruppe abgeschlossen hat. Sein Verhalten wäre vielleicht sogar noch zu akzeptieren, wenn er sich vollkommen in das Privatleben zurückgezogen hätte.
Doch das hat er nicht getan. Carsten Maschmeyer ist nach wie vor eine Person, die im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben dieses Landes eine Rolle spielen möchte. Er hat mit dem bekannten Wissenschaftler Bert Rürup eine Beratergesellschaft gegründet und ist sogar mit der aktuellen Regierung ins Geschäft gekommen, wie die Reportage aufzeigte. Er hat seine private Verbindung mit der Schauspielerin Ferres medial inszenieren lassen. Warum wohl? Ein reiner Privatmann braucht das nicht. Wenn jedoch Bekanntheit und hochrangige Kontakte wie in der Politik die Voraussetzung für weitere Geschäfte sind, dann dürfen Kritiker auch vermuten, dass mit dieser Publizität ein Eigeninteresse verbunden sein könnte. Solange Maschmeyer geschäftlich aktiv ist, solange er als Investor weitere Geldgeber sucht, solange sind Sendungen über seine Vergangenheit für ihn eher schlecht.
Denn manche seiner alten und neuen politischen und sonstigen "Freunde" dürften dann doch ein wenig nachdenklich werden und sich fragen, mit wem sie es wirklich zu tun haben? Einem selbstlosen Freund oder einem gewieften, sehr kontrolliert auftretendem Geschäftsmann, der wie in der Vergangenheit seine zahlreichen Kontakte im eigenen Interesse nutzt? Dass Maschmeyer in der Vergangenheit das eigene Vermögen durch diverse geschäftliche Aktivitäten perfekt maximiert hat, zeigt ja sein persönlicher Reichtum.
Keine Frage, er verteilt seine Millionen auch nach wie vor großzügig an Bedürftige. Doch auch dies tut er in vielen Fällen nicht still, leise und heimlich, sondern wiederum öffentlich. Jeder soll wissen, was für ein großer Wohltäter er ist. Doch jene, die ihn schon lange kennen, vermuten dahinter auch wieder die alte Strategie des Super-Verkäufers: Erst großzügig Geld verteilen und dann das Vielfache davon wieder als Rendite einsammeln. Schon zu AWD-Zeiten ging Maschmeyer nach diesem Prinzip vor. Er weiß, dass es funktioniert. Warum sollte er von seinem alten Erfolgschema heute abweichen?
Eine Variante als Wohltäter hat er dabei übrigens noch nicht ausprobiert. Er könnte ja auch bedürftige AWD-Opfer unterstützen. Doch das scheint derzeit undenkbar zu sein. Denn dafür müsste er öffentlich mit seiner Vergangenheit reinen Tisch machen. Dazu ist er bisher nicht in der Lage, wie die Reportage gestern zeigte. Doch solange Maschmeyer hier nicht über seinen eigenen Schatten springt, wird er als öffentliche Person immer wieder mit seiner Vergangenheit als AWD-Chef konfrontiert werden - egal ob ihm das gefällt oder nicht."
--> Ich denke, besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
Weiter vorne wies ich schon darauf hin, dass Anleger bei "Schrottimmobilien" auch schon von anderen Unternehmen getäuscht wurden. Erst wenn Urteile ergehen, handeln Unternehmen..