Was ist mit einem eurer Atomkraftwerke los? [Atomkraft-Discussion inside]

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    bekommst du immer mit, was im Kohlekraftwerk passiert? Nein!
    Und wenn da nun ein Bauteil kaputt ist, dessen Ausfall bei weitem noch keine Gefahr bewirkt, muss das doch nicht jedesmal publiziert werden.


    Wenn eine Pumpe eine Störung hat, wird der Reaktor eben runtergefahren und nicht weiterbetrieben und Daumen gedrückt, dass die Redundanz es schon richtet...


    Ich glaube kaum, dass ein Vergleich AKW/Kohlekraftwerk wirklich sinnvoll ist. Umweltfreundlich sind die nicht. Um das festzustellen braucht man auch kein Umweltschützer zu sein. Ne vier in Physik dürfte reichen...


    Ich verfolge die Ausfälle in den deutschen AKW peripher über einen längeren Zeitraum, da ich im BMU Pressenewsletter drinnen bin. 1-2 gemeldete Störfalle in Deutschland pro Monat scheinen für die AKWs üblich zu sein. Es werden aber auch Statistiken jedes Jahr veröffentlicht, nur interessiert es niemand so recht. Gleiches gilt außerdem für die Leukämiefälle um AKWs. Diese liegen Z.T 80% über dem Bundesdurchschnitt.


    Seit Trittin dafür verantwortlich ist, wurden die "Sicherheitssysteme" verstärkt auf Ihre Zuverlässigkeit überprüft und auch mehr "Fehler" festgestellt. Die verstärkten Kontrollen sind auch auf den 11.Sep. zurückzuführen.


    Erschreckend sind die dabei aufgetauchten Mängel. Evtl. erinnert Ihr euch ja noch an Phillipsburg. Wurde letztes Jahr über meherere Monate runtergefahren, weil aus Kostengründen zuwenig Kühlmittel in die Tanks gefüllt wurden. Mit Daumendrücken hat das reichlich wenig zu tun.

  • Zitat

    Original geschrieben von speakers
    Gleiches gilt außerdem für die Leukämiefälle um AKWs. Diese liegen Z.T 80% über dem Bundesdurchschnitt.


    Welches "Institut" hat das erwiesen? Vielleicht unsere Freunde von der Bürgerwelle? :D
    Meiner Meinung nach würde bei reeller Gefahr schon längst gehandelt. Kannst gerne mit einem Geigerzähler um ein AKW hüpfen, du wirst kaum einen Unterschied feststellen.
    Übrigens ist hier bei uns in Süddeutschland die natürliche Strahlenbelastung Aufgrund der natürlichen Uranvorkommen seit eh und je schon höher als anderswo.


    Zitat


    Seit Trittin dafür verantwortlich ist, wurden die "Sicherheitssysteme" verstärkt auf Ihre Zuverlässigkeit überprüft und auch mehr "Fehler" festgestellt. Die verstärkten Kontrollen sind auch auf den 11.Sep. zurückzuführen.


    Nein, der 11. September 2001 hat sich nur aufs Interesse der Presse ausgewirkt. Sicherheitsrichtlinien für AKWs gabs deshalb keine neuen :)



    MfG, Michael


  • Nein wurde auf dem Mantatreffen in Rüsselsheim verbreitet...


    Eigentlich antworte ich auf unsachliche Komentare nicht, da es aber der Bildung dient:


    Das BFS hat erst diesen Monat eine neue Studie über die Leukämie um Atomreaktoren in Auftrag gegen. Ist ein staatliches Amt. Schreib denen doch mal, dass Du den Beiweis für die Ungefährlichkeit hättest und die Studie überflüssig sei. Am besten mit dem Hinweis: "bei reeller Gefahr wäre schon längst gehandelt worden". Evtl. wird es dann was mit dem Nobelpreis...


    Google überschüttet dich übrigens mit wissenschaftlichen Studien, wenn Du Dir einige durchlesen möchtest.


    Da Du auch was die Sicherheitsmaßnahmen betrifft nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit zu sein scheinst: (http://www.bmu.de)


    Nr. 10/03
    Berlin, 31. Januar 2003


    Gutachten zu Flugzeugangriffen auf AKW übergeben
    Bund und Länder vereinbaren gemeinsames Vorgehen


    Das Bundesumweltministerium hat gestern Vertretern der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Schleswig Holstein ein Gutachten der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) zu den Auswirkungen terroristischer Flugzeugangriffe auf Atomkraftwerke übergeben. Das Gutachten wurde im Rahmen einer Besprechung über das weitere Vorgehen von Bund und Ländern überreicht, zu der Staatssekretär Rainer Baake ins Bundesumweltministerium nach Berlin eingeladen hatte.


    Bund und Länder haben in diesem Gespräch ihre Entschlossenheit bekräftigt, dafür zu sorgen, dass der Schutz der Kernkraftwerke vor Angriffen aus der Luft erhöht wird. Das Bundesumweltministerium wird die betroffenen Länder auf Abteilungsleiterebene zu weiteren Gesprächen zu dieser Thematik einladen, um das weitere Vorgehen möglichst im Konsens abzustimmen. Die Bundesaufsicht und die Länder werden die weitere Vorgehensweise frühzeitig mit den Betreibern erörtern.


    Bund und Länder sind sich einig, die Ergebnisse des GRS-Gutachtens, welches abstrakte und theoretische Szenarien zu Flugzeugangriffen auf Atomanlagen enthält, vertraulich zu behandeln, um auszuschließen, dass diese Informationen von potentiellen Tätern für kriminelle Handlungen missbraucht werden können.

  • Ich hab den Threadtitel mal an den Inhalt angepasst.


    Nachdem dieses Thema recht heikel ist, hier die präventive Bitte:
    Diskutiert und streitet trefflich, aber bleibt bitte fair und geht Euch nicht an die Gurgel!


    Danke! :)

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • In Biblis wird ja des öfteren mal einer der beiden Blöcke abgeschaltet. Auch sonst gibt es da soweit ich das mitbekomme oft Zicken und (politische) Eiertänze.
    Von daher ist es kein Wunder, wenn das hier nicht mehr in den Nachrichten Erwähnung findet - wenn eine Sache (die jetzt keine unmittelbar gravierenden Auswirkungen hat) nur häufig genug vorkommt, setzt der Gewöhnungsfaktor ein. In China steht auch nicht jeden Tag in der Zeitung, wo mal wieder ein Sack Reis umgefallen ist... ;) (Ja, ich weiß, der Vergleich hinkt ein wenig.)


    Was die "reelen Gefahren" und die "Handlungsbereitschaft" angeht: in Deutschland sterben reel jährlich mehrere Tausend Menschen im Straßenverkehr. Da würde man ja meinen, dass die Politik hier mal handelt und auf Autobahnen ein Tempolimit - wie in der gesamten EU und woanderst auch seit Jahren üblich - einführt. Der Handlungsbereitschaft oder gar dem Handlungsbedarf stehen - vermutlich?, offensichtlich? - auch andere Auffassungen/Interessen gegenüber...

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ich bin schon für Atomenergie als Energielieferant, weil es einfach eine saubere Energie ist. Ohne die Nutzung von Atomenergie ist es imho nicht möglich das Kyotoprotokoll einzuhalten, ausser wir würden ein paar energieintensive Unternehmen gleich mit abschaffen. Allerdings ist es schon wichtig das die Atomkraftwerke auch überwacht werden. Abschalten würde ich erste die Kohlekraftwerde, die soviel CO2 ausstossen und ausserdem bei der Kohlegewinnung die Umwelt auch schädigen.

  • @ Stefan / Martyn:


    Oh ja - wenn man vielleicht fünf Jahre in die Zukunft denkt, ist Atomkraft extrem umweltfreundlich. Denkt man aber 20, 30 oder gar 50 Jahre in die Zukunft (diese Verhaltensweise ist nicht sonderlich weit verbreitet, ich weiß), stellt sich doch die recht unangenehme Frage, wo man den ganzen Strahlungsmüll verstauen soll...


    Aber irgendein Land in der dritten Welt nimmt sich dieses Problems sicher an. :top:

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Zitat

    Original geschrieben von Krähe
    (...)
    Aber irgendein Land in der dritten Welt nimmt sich dieses Problems sicher an. :top:


    Du sagst es. Wo also ist das Problem?



    Dann doch lieber ein paar Braunkohle-Kraftwerke mehr, die erzeugen die Emissionen gleich und nicht erst in ein paar Jahrzehnten. Oder alles mit Sonnenkollektoren zupflastern und tausende Windräder daneben. Landschaftlich sicher sehr wertvoll. :top:


    Bei dem momentaren Strombedarf geht nunmal nichts an der Atomkraft vorbei.


    Oder wäre es doch besser, alle AKWs abzuschalten und den Strom billig in den Ostblockstaaten aus maroden AKWs zu beziehen?


    Es ist leicht, auf aktuellen Technologiern herum zu hacken. Aber hast Du irgendwelche Alternativen parat, welche ein frühzeitiges Abschalten der AKWs ermöglichen? Ich wage zu spekulieren, dass dem nicht so ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    Oder alles mit Sonnenkollektoren zupflastern und tausende Windräder daneben. Landschaftlich sicher sehr wertvoll. :top:

    Die benötigten Flächen sind nicht das einzige Problem, das grösser Problem, an das aber fast niemand denkt, ist das man sehr viel Energie verbraucht um so reines Silizium für die Solarzellen bzw. so belastbaren Kunststoff für die Windräder zu polymerisieren. Effektiv liefern die also erst nach ein paar Jahren wirklich Energie.

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