NGN und DSL Tarife fremder Anbieter - moeglich?

  • Wo sich jetzt NGN Anschluesse durchsetzen frage ich mich, ob da dann die Telefonie ueber die normale DSL Verbindung läuft, oder ob dann fuer jeden Anruf zusaetzlich eigene DSL Verbindungen neben der normalen Datenverbindung hergestellt werden?


    Denn zumindest bei der Telekom muss man doch nicht den DSL Tarif nutzen, sondern kann DSL Tarife anderer Anbieter nutzen, wen man zum Beispiel eine feste IP Adresse moechte oder zum Beispiel eine IP aus den USA.


    Wenn fuer die Anrufe eigene DSL Verbindungen benutzt werden, waere das kein Problem. Aber wenn die Anrufe ueber die normale DSL Verbindung laufen, wuerde das dann vielleicht nicht mehr funktionieren.

  • Wenn ich das System richtig verstanden habe, reicht ein x-beliebiger DSL-Carrier. Über den können dann Telekom-NGN-Datenpakete, Datenpakete eines amerikanischen Internetproviders etc. übertragen werden.


    Telekom-NGN müsste sogar über DSL-Carrier anderer Anbieter (etwa Telefonica) laufen können (rein theoretisch - allerdings dann wohl ohne Priorisierung der VOIP-Daten).


    Frankie

  • Re: NGN und DSL Tarife fremder Anbieter - moeglich?


    Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Wo sich jetzt NGN Anschluesse durchsetzen frage ich mich, ob da dann die Telefonie ueber die normale DSL Verbindung läuft, oder ob dann fuer jeden Anruf zusaetzlich eigene DSL Verbindungen neben der normalen Datenverbindung hergestellt werden?


    Es läuft über die normale DSL-Verbindung (da nur eine aufgebaut werden kann). Allerdings wird bei NGN-Telefonie - im Gegensatz zur VoIP-Telefonie - ein virtueller Kanal, nur für die Telefonie, genutzt. M.E. ist dessen Vorteil aber eher theoretischer Natur: Der virtuelle Kanal sorgt dafür, dass Telefonie Priorität gegenüber dem übrigen Datenverkehr hat, damit es z.B. bei Volllast-Downloads nicht zu Sprachunterbrechungen kommt. Dasselbe können gute Router (z.B. alle Fritzboxen, mindestens ab Modellreihe 71xx) aber auch gewährleisten, wenn die Telefonie nicht über einen virtuellen Kanal läuft, was z.B. bei IP-Bitstream-Anschlüssen der Fall ist.

  • Re: Re: NGN und DSL Tarife fremder Anbieter - moeglich?


    Zitat

    Original geschrieben von BartS1975
    ... Allerdings wird bei NGN-Telefonie - im Gegensatz zur VoIP-Telefonie - ein virtueller Kanal, nur für die Telefonie, genutzt. M.E. ist dessen Vorteil aber eher theoretischer Natur: ... Dasselbe können gute Router (z.B. alle Fritzboxen, mindestens ab Modellreihe 71xx) aber auch gewährleisten, wenn die Telefonie nicht über einen virtuellen Kanal läuft ...


    Prinzipiell richtig, aber glaubhaften Schilderungen diverser VOIP-Nutzer folgend sollen solche originären NGN-Verbindungen qualitativ dennoch besser sein als Verbindungen über VOIP-Fremdanbieter (wie etwa Sipgate), bei denen die Priorisierung ausschließlich über den Router erfolgt.


    Ich gebe das hier einfach nur weiter, ohne die Aussage verifizieren zu können. Ob nun tatsächliche Unterschiede oder eher die Einbildung dieser Nutzer für den behaupteten Unterschied verantwortlich sind, muss ich leider dahinstehen lassen. Für denkbar halte ich das jedenfalls.


    Gut's Nächtle


    Frankie

  • Re: Re: Re: NGN und DSL Tarife fremder Anbieter - moeglich?



    Nun, ich habe ja, da ich einer Bitstream-Region lebe, Telefonie lediglich auf VoIP-Basis und kann es nicht bestätigen - sowohl die Sprachqualität als auch die Zuverlässigkeit stehen ISDN in nichts nach. Letzteres erfordert natürlich eine stabile Internetverbindung, aber das Thema hatten wir ja schon im anderen Thread. ;)


    Allerdings habe ich noch keinen Praxistest mit Volllast-Download durchgeführt.

  • Du hast mich möglicherweise falsch verstanden - von ISDN war nicht die Rede.


    Meine Aussage bezog sich zum einen auf originäre NGN-Anschlüsse und zum anderen auf VOIP über den Carrier eines anderen Anbieters (also etwa Sipgate über T-DSL). Zwischen den jeweiligen Varianten der Art und Weise der Priorisierung (originär/nur durch Router) soll es Unterschiede in der Verbindungsqualität geben.


    Mit ISDN hat das alles nix zu tun. Beides läuft über DSL. ;)


    Frankie

  • Nun gut, aber ich kann eben VoIP und ISDN vergleichen, weil ich beides eben direkt nacheinander und mit demselben Router hatte bzw. habe. Die Sprachqualität ist absolut vergleichbar. Alles andere wäre aus meiner Sicht auch sehr verwunderlich, denn - wenn wir jetzt zum Thema VoIP vs. NGN gehen - bei der Telefonie-Kodierung gibt es ja kenen Unterschied. Die ändert sich ja auch durch die Art der Priorisierung nicht - die kann, wenn sie mangelhaft umgesetzt ist, höchstens zu Aussetzern o.Ä. führen.

  • Auch ich kann die von mir bezogenen Aussagen über Unterschiede in der Art und Weise der Priorisierung leider nicht verirfizieren.


    Persönlich habe ich bisher nur Erfahrungen mit VOIP über Fremdcarrier (mehrere Zusammenstellungen) und dabei stets die Erfahrung gemacht, dass die Qualität bei mir auf verschiedenem Niveau, aber doch merklich zu wünschen übrig lässt.


    Wären die Aussagen über Qualitätsunterschiede abhängig vom Weg der Priorisierung zutreffend, hielte ich es zumindest für möglich, dass diese Schwierigkeiten mit originärem NGN nicht bestünden.


    Leider habe ich wohl nicht die Möglichkeit, die besondere Art der Priorisierung bei originären ip-Telefonanschlüssen unter Fortbestand meines analogen Telefonanschlusses zu testen ... oder existiert doch ein Weg?


    Frankie

  • Man muss schon zwischen den verschiedenen Stufen einer "DSL-Verbindung" unterscheiden.


    Wenn man einen T-Com Resale-Anschluss hat, dann kann man einen DSL-Tarif eines anderen Anbieters nutzen. Das ist soweit korrekt. Dann läuft der "physikalische" DSL-Zugang weiter über die Telekom - die PPPoE-Sitzung aber über einen anderen Provider (und von dem bekommt man dann die IP).


    Man kann durchaus über eine DSL-Leitung auch zwei PPPoE-Verbindungen öffnen - dann hat man zwei IPs.


    Es gibt/gab NGN-Anbieter die für VoIP eine zweite PPPoE-Sitzung aufbauen. Damit hat dieser die Möglichkeit, die Priorisierung über "permanente virtuelle Verbindungen" effektiv zu steuern als wenn alles über eine PPPoE-Sitzung läuft (dann übernimmt der Router die Priorisierung, was technisch gesehen spätestens in der Empfangsrichtung sehr komplex oder sogar unmöglich ist).


    Insofern:
    Wenn der NGN-Anbieter zwei PPPoE-Sitzungen nutzt kann er den Traffic sauber priorisieren (weil der Router des Anbieters die Priorisierung übernimmt) - nutzt der Anbieter (wie meistens) nur eine PPPoE-Verbindung dann muss der lokale Router versuchen den VoIP-Traffic so gut wie möglich zu priorisieren.


    Um also die Eingangsfrage zu beantworten: In den meisten Fällen läuft die VoIP-Verbindung über die selbe PPPoE Verbindung wie der normale Traffic.

  • Zitat

    Original geschrieben von LittleBoy
    ...
    Es gibt/gab NGN-Anbieter die für VoIP eine zweite PPPoE-Sitzung aufbauen. Damit hat dieser die Möglichkeit, die Priorisierung über "permanente virtuelle Verbindungen" effektiv zu steuern als wenn alles über eine PPPoE-Sitzung läuft (dann übernimmt der Router die Priorisierung, was technisch gesehen spätestens in der Empfangsrichtung sehr komplex oder sogar unmöglich ist).
    ...


    Genau diese Darstellung wird zur Begründung herangezogen, wenn es die Aussage zu belegen gilt, dass originäre NGN-Anschlüsse eine bessere Verständigungsqualität bieten als "gewöhnliche" VOIP-Verbindungen.


    Stammt beides (Internetzugang und VOIP/NGN) vom selben Anbieter, kann dieser dafür sorgen, dass der Datenverkehr der Telefonverbindung auch außerhalb der Einflusssphäre des Kunden weiterhin priorisiert behandelt wird.


    Wie ich zuvor angesprochen hatte, klingt das logisch. Ob sich dies aber tatsächlich und merklich (hörbar) auswirkt, ist eben die Frage, die sich mir schon seit einiger Zeit aufdrängt. Erwartungsgemäß ist jede dieser beiden Alternativen im Netz (je nach Verfasser) abwechselnd die ausschließlich richtige. :rolleyes:



    Zitat

    Original geschrieben von LittleBoy
    ...
    Man kann durchaus über eine DSL-Leitung auch zwei PPPoE-Verbindungen öffnen - dann hat man zwei IPs....


    Das kann jeder via Internet by Call (etwa über easybell) persönlich testen.



    Zitat

    Original geschrieben von LittleBoy
    ...
    Um also die Eingangsfrage zu beantworten: In den meisten Fällen läuft die VoIP-Verbindung über die selbe PPPoE Verbindung wie der normale Traffic. ....


    Das wundert mich jetzt aber. Denn gerade die besondere Priorisierung wird von Anbietern immer wieder angeführt, wenn die Frage aufkommt, ob Komplettanschlüsses incl. Telefon via IP auch die Verwendung alternativer VOIP-Anbieter zulassen.


    Genau diese besondere Form der Priorisierung wird dann als Argument dafür angeführt, warum VOIP per Alternativanbieter zwar möglich, aber keineswegs ratsam ist. Bisher war ich davon ausgegangen, dass die gesonderte Priorisierung bei Komplettanschlüssen wie Call&Surf IP der Regelfall ist ... :confused:


    Frankie

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