Streiks - veraltetes Modell?

  • Zitat

    Original geschrieben von beugelbuddel
    Die Streiker des Sicherheitsdienst am Hamburger Airport bekommen ab sofort statt 14 nun 15€ und nächstes Jahr 15,50€. Nicht schlecht für solch eine Tätigkeit mit diesen geringen Anforderungen!


    Dann kann ja spätestens nächstes Jahr für 17-18€ gestreikt werden.... :rolleyes:



    Was verstehst du unter Anforderungen? Immerhin sind sie für eine gewisse Sicherheit der Fluggäste verantwortlich. Ob sie den Stundenlohn verdienen kann ich nicht sagen, allerdings halte ich ihn für gerechtfertigter als bei irgendwelchen Sesselpupsern die länger in der Schule waren aber deren Tätigkeit für die Allgemeinheit keinen Mehrwert bietet.


    Banker wären bei 15 Euro die Stunde aber auf jeden Fall überbezahlt ;)

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    Was verstehst du unter Anforderungen? Immerhin sind sie für eine gewisse Sicherheit der Fluggäste verantwortlich.


    Dieses Argument kommt immer wieder...:rolleyes:
    Hat eine Krankenschwester, eine Altenpflegerin, ein Busfahrer, etc. etwa keine Verantwortung, wenn z.Bsp. ein Patient in der Fürsorge einer Schwester ist?
    Viele Berufe erfordern eine Ausbildung. Und das vollkommen zurecht!


    Was haben diese Leute schon zu tätigen?
    Ein Beispiel vom Hamburger Airport welchen ich oft besuchen muss:
    - Bordtickets einscannen
    - Leute per Handzeichen in die richtige Abfertigungsschlange der Sicherheitskontrolle weisen
    - Absperrbänder auf- und zumachen
    - Passagiere bitten die Jacke auszuziehen, nach metallenen Gegenständen, Flüssigkeiten, etc. fragen
    - Kisten bereitstellen
    - Kisten schieben
    - Scannerpiepen beachten
    - Leute abfummeln
    - und ab und an für eine kurze Zeit hinter dem Röntgengerät sitzen
    Wie ernst diese in einem 6wöchigen Crashkurs ausgebildeten Leute dann ihren Job nehmen, konnte man vor kurzem in Frankfurt sehen, siehe
    http://www.tagesspiegel.de/wir…ntest-durch/11150542.html

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    Banker wären bei 15 Euro die Stunde aber auf jeden Fall überbezahlt ;)

    Und wie stehst du zu den Millionären, die jedes Wochenende über eine Wiese laufen und gegen einen Ball treten? Welchen Mehrwert bieten die denn der Allgemeinheit?


    Sorry, aber diese elende Neiddebatte, wenn es um Manager, Banker, usw. geht, kotzt mich echt an.

  • Zitat

    Original geschrieben von beugelbuddel
    Dieses Argument kommt immer wieder...:rolleyes:
    Hat eine Krankenschwester, eine Altenpflegerin, ein Busfahrer, etc. etwa keine Verantwortung, wenn z.Bsp. ein Patient in der Fürsorge einer Schwester ist?
    Viele Berufe erfordern eine Ausbildung. Und das vollkommen zurecht!

    Die Höhe der Vergütung sollte sich im Idealfall nicht nach irgendwelchen esoterischen Maßstäben wie "Verantwortung" oder "Ausbildung" oder was auch immer richten, sondern schlicht nach Angebot und Nachfrage.


    Das Verhältnis zwischen den Arbeitsstellen und den Personen, die dazu in der Lage sind, diese erfolgreich (!) zu besetzen, bestimmt den Preis. Je weniger Bewerber es gibt, desto mehr muss man den wenigen bieten, damit sie kommen, bzw. damit andere Arbeitnehmer sich entsprechend in diesen Bereich ausbilden lassen.


    Doch bedauerlicherweise wird dieser ganz simple Regelmechanismus an vielen, vielen Stellen durch künstliche Eingriffe gestört. Sei es im Pflegebereich, wo eine künstliche Deckelung durch die gesetzlichen Krankenkassen erfolgt. Oder generell im Niedriglohnsektor, der staatlich gefördert wird.


    Um in ein Jauchefass zu tauchen und den Gully zu reinigen, muss man weder sonderlich intelligent sein, noch eine lange Ausbildung haben. Aber wenn sich einfach niemand findet, der diesen Scheißjob machen will, dann sollen die wenigen, die sich dazu bereit erklären, doch ein entsprechend hohes Salär erhalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    ...Das Verhältnis zwischen den Arbeitsstellen und den Personen, die dazu in der Lage sind, diese erfolgreich (!) zu besetzen, bestimmt den Preis. Je weniger Bewerber es gibt, desto mehr muss man den wenigen bieten, damit sie kommen, bzw. damit andere Arbeitnehmer sich entsprechend in diesen Bereich ausbilden lassen.
    Doch bedauerlicherweise wird dieser ganz simple Regelmechanismus an vielen, vielen Stellen durch künstliche Eingriffe gestört. Sei es im Pflegebereich, wo eine künstliche Deckelung durch die gesetzlichen Krankenkassen erfolgt. Oder generell im Niedriglohnsektor, der staatlich gefördert wird....


    Du hast die Managerkaste vergessen. Da gibt es offensichtlich jede Menge Nullen, die aus welchen Gründen auch immer, viel zuviel bezahlt bekommen (verdient ist hier oft der ganz falsche Begriff).

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Und wie stehst du zu den Millionären, die jedes Wochenende über eine Wiese laufen und gegen einen Ball treten? Welchen Mehrwert bieten die denn der Allgemeinheit?


    Sorry, aber diese elende Neiddebatte, wenn es um Manager, Banker, usw. geht, kotzt mich echt an.


    Das hat nichts mit Neid zu tun, viel eher mit persönlicher Wertschätzung.
    Nichts für ungut aber diese sorte Mensch kursiert bei meiner Beliebtheitsskala im untersten Segment des Abschaums der Gesellschaft Menschheit. ;)


    Was die Fußballer betrifft, die sind auch überbezahlt. Allerdings kann ich mich dem entziehen wenn es mir nicht passt ;)
    Von mir aus können/sollen alle Menschen gutes Geld verdienen. Ich bin da der letzte der etwas dagegen hat. Trotzdem habe ich was dagegen wenn Menschen mit einer normalen Arbeit gerade mal die Miete zahlen können. Aber das Thema hatten wir schon wo anders.


    Edit: ich muss dazu sagen dass ich nichts gegen diese Menschen persönlich habe. Sie haben eine gewisse Möglichkeit gehabt und diese ergriffen. Sie wären ja dämlich wenn sie das nicht tun würden.
    Viel eher habe ich ein Problem mit denen, die das zulassen und auch noch fördern. ;)

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    [....] Sie haben eine gewisse Möglichkeit gehabt und diese ergriffen [...]


    Geld und Macht korrumpieren. Jeder der sagt er kann sich dem entziehen lügt m.E. Wir alle würden diese Möglichkeiten ergreifen wenn sie sich uns bieten.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Deshalb verurteile ich auch niemanden der das tut.
    Es ist sich eben jeder selbst der nächste. Heute mehr als vor 10 Jahren und in 10 Jahren mehr als heute ;)


    Man sollte sowas aber trotzdem anprangern können da, zumindest ich von einer besseren/fairen Welt träume. Und zwar für alle, angefangen von denen die am wenigsten haben. Dafür müssen aber grundlegende Dinge geändert werden, und Streiks (nur eins von vielen Dingen) zugunsten der Wirtschaft abschaffen zu wollen geht IMHO in die falsche Richtung. Das würde nur die stärken die schon heute stärker sind als sie es jemals hätten sein dürfen ;)


    In anderen Threads meinen die gleichen Leute das es falsch wäre wieder zum "Recht des stärkeren" zurück zu kehren. Da Stärke relativ ist würde ich behaupten das sich da nicht viel geändert hat. Nur dass es indirekter, langwieriger und subtiler passiert als direktes auspeitschen ;)

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Original geschrieben von Pitter
    Du hast die Managerkaste vergessen. Da gibt es offensichtlich jede Menge Nullen, die aus welchen Gründen auch immer, viel zuviel bezahlt bekommen (verdient ist hier oft der ganz falsche Begriff).

    Ganz einfach: Werde doch einfach selbst "Manager".


    Denn wenn ja bereits "Nullen" das werden können, dann sollte es doch ziemlich leicht sein, an so einen Job zu kommen -- insbesondere wenn man mehr als eine "Null" auf dem Kasten hat. Dann müsste das Gehalt ja sogar noch höher sein.

  • Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    Von mir aus können/sollen alle Menschen gutes Geld verdienen. Ich bin da der letzte der etwas dagegen hat. Trotzdem habe ich was dagegen wenn Menschen mit einer normalen Arbeit gerade mal die Miete zahlen können. Aber das Thema hatten wir schon wo anders.

    Du suchst für ein komplexes Problem einfache Antworten. Das ist verständlich, aber nicht zielführend.


    Vielleicht helfen folgende Fragen weiter:


    1. Was ist "normale Arbeit"?
    2. Wer legt fest, was "normal" ist?
    3. Wer bezahlt die Arbeit?
    4. Wer bzw. welche Faktoren legen die Höhe des Gehalts fest?
    4. Was ist "die Miete"?


    Es ist so einfach zu sagen, dass "die Banker" sich die Taschen vollstopfen und "der normale Arbeiter" die Miete nicht zahlen kann. Wenn du dir über die o.g. Fragen Gedanken gemacht hast, dann solltest du noch einen Schritt weiter gehen und evtl. einmal die Arbeitsmarktpolitik hinterfragen, die die Umwandlung regulärer in prekäre Anstellungsverhältnisse staatlich fördert.

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