Streiks - veraltetes Modell?

  • Zitat

    Original geschrieben von Pitter
    Genau, die sind im gleichen Boot. Der Arbeitnehmer muss sich seine Abfindung, wenn er denn eine erhält, auf das Arbeitlosengeld anrechnen lassen und der Geschäftsführer/Vorstand, muss sich ggf. mit ein paar Milliönchen begnügen, wenn er denn keine Lust mehr hat weiterzumachen.


    Dir ist bewusst, dass einen einen Unterschied zwischen Inhaber, Geschäftsführer und Vorstand gibt bzw. geben kann?

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    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    .... Aber heute geht es nur noch ums Geld und eher "Luxusproblemen", ob man eben bei seinem sechsstelligen Gehalt selbst für den Vorruhestand vorsorgen muss oder ob der Arbeitgeber einem das noch on top gibt.
    ...


    Genau, davon Reden wir hier die ganze Zeit. Das Sicherheitspersonal soll sich gefälligst mit seinem sechstelligen Gehalt begnügen und nicht noch weiter streiken, um statt mit 55 schon mit 50 in Vorruhestand gehen zu können.
    Hallo Guido, ich dachte deine Leistung hätte sich längst gelohnt und du hättest dich aus der politischen Diskussion zurückgezogen. :D

  • Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    Dir ist bewusst, dass einen einen Unterschied zwischen Inhaber, Geschäftsführer und Vorstand gibt bzw. geben kann?


    Mir ist das schon klar, ich rede hier auch nicht von inhabergeführten Mittelständlern. Schliesslich geht es ja ums Streiken, und das findet nun mal in erster Linie bei Großunternehmen statt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Pitter
    Genau, davon Reden wir hier die ganze Zeit. Das Sicherheitspersonal soll sich gefälligst mit seinem sechstelligen Gehalt begnügen und nicht noch weiter streiken, um statt mit 55 schon mit 50 in Vorruhestand gehen zu können.
    Hallo Guido, ich dachte deine Leistung hätte sich längst gelohnt und du hättest dich aus der politischen Diskussion zurückgezogen. :D


    Das Sicherheitspersonal verlangt aktuell in Frankfurt 16€/h für eine Tätigkeit, die eine 6-wöchige Ausbildung erfordert. Nach ERA-TV Hessen der IG Metall würde eine solche Tätigkeit mit etwa 13€/h bei einer 40h Woche vergütet werden.


    Das bedeutet, dass das Sicherheitspersonal fast ein Viertel mehr verdienen möchte, als Fabrikarbeiter mit vergleichbarer Qualifikation. Und das soll nicht sachlich (beispielsweise durch Fortbildungen) begründet werden, sondern wird durch einen den Privatkunden treffenden Streik erpresst.


    Edit: Ein Angebot mit 13€/h gab es seitens der Arbeitgeber bereits.

  • Zitat

    Original geschrieben von Pitter
    Mir ist das schon klar, ich rede hier auch nicht von inhabergeführten Mittelständlern. Schliesslich geht es ja ums Streiken, und das findet nun mal in erster Linie bei Großunternehmen statt.


    Und wie begründen die Mitarbeiter in Mittelständlern ihre Gehaltsforderungen, wenn diese nicht streiken, aber auch nicht in der Lage sind, für sich selbst zu verhandeln?


    Letzteres wurde ja weiter vorne im Thread oft als Begründung für Streiks genannt.


    Oder sind Mittelständler jetzt "die Guten", da sie ja keine "bösen Großkonzerne" sind? Ich habe genug Mittelständler erlebt, die ihr Personal gnadenlos auspressen, einfach weil sie es für komplett ersetzbar halten und sie es sich erlauben können. Da gibt es genau die gleichen schwarzen Schafe wie bei den Discountern, Foxconn, etc.

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    Original geschrieben von Ma-Dai
    ... Ich habe genug Mittelständler erlebt, die ihr Personal gnadenlos auspressen, einfach weil es komplett ersetzbar ist und sie es sich erlauben können. Da gibt es genau die gleichen schwarzen Schafe wie bei den Discountern, Foxconn, etc.


    Ar... gibt es immer und überall, bei Managern, Arbeitgebern, Gewerkschaften, Arbeitnehmern ... . Aber manche hier scheinen die ja nur auf Seiten der bösen Gewerkschaften zu sehen. Anscheinend sehnen die sich zurück in die guten alten Zeiten, als es solches Teufelszeug noch nicht gab, oder man als Arbeitgeber zumindest was wirkungsvolles dagegen unternehmen konnte. Vorwärts zurück ins 19.Jahrhundert (mindestens).

  • Zitat

    Original geschrieben von Pitter
    Ar... gibt es immer und überall, bei Managern, Arbeitgebern, Gewerkschaften, Arbeitnehmern ... . Aber manche hier scheinen die ja nur auf Seiten der bösen Gewerkschaften zu sehen. Anscheinend sehnen die sich zurück in die guten alten Zeiten, als es solches Teufelszeug noch nicht gab, oder man als Arbeitgeber zumindest was wirkungsvolles dagegen unternehmen konnte. Vorwärts zurück ins 19.Jahrhundert (mindestens).


    Ich glaube, du solltest nochmal lesen, was ich geschrieben habe...


    Also die Argumentation aus dem vorherige Post noch einmal:
    1. Große Firmen haben Gewerkschaften, die gute Tarifverträge aushandeln
    2. Kleine Firmen haben das nicht
    3. Wie verhandelt ein Mitarbeiter in einer kleinen Firma sein Gehalt aus, wenn er nicht streiken kann??


    Schade, dass du diese Frage einfach ignorierst und mein "Überall gibt es schwarze Schafe" in "Gewerkschaften sind schlecht" übersetzt, obwohl ich nur über Firmen geschrieben habe.


    Ich bin nicht gegen Gewerkschaften. Gerade IG Metall und Co schaffen es doch auch vernünftige Tarifverträge aushandeln, ohne das öffentliche Leben massiv zu behindern.


    Und nochmal zu den schwarzen Schafen: GDL und Cockpit sind für mich schwarze Schafe, da diese Gewerkschaften für ihre eigenen Mitglieder bessere Konditionen fordern als für Mitarbeiter, die den gleichen Job machen. Das widerspricht einfach jedem Solidarprinzip. In Gewerkschaften sollten eigentlich die starken Mitarbeiter für die Schwachen einstehen, um ein für alle gutes Ergebnis zu finden. GDL und Cockpit betreiben aber reine Klientel-Politik, die ich im höchsten Maße als asozial empfinde.

  • Zitat

    Original geschrieben von Pitter
    Genau, die sind im gleichen Boot. Der Arbeitnehmer muss sich seine Abfindung, wenn er denn eine erhält, auf das Arbeitlosengeld anrechnen lassen und der Geschäftsführer/Vorstand, muss sich ggf. mit ein paar Milliönchen begnügen, wenn er denn keine Lust mehr hat weiterzumachen.

    Entschuldige bitte, aber geht es nicht noch eine Stufe platter?


    Was genau erwartest du von dieser Diskussion hier, wenn du fortwährend eine Stammtischparole nach der anderen ablässt?

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    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Entschuldige bitte, aber geht es nicht noch eine Stufe platter?


    Was genau erwartest du von dieser Diskussion hier, wenn du fortwährend eine Stammtischparole nach der anderen ablässt?


    Mir würde es ja schon reichen, wenn er wenigstens auf die Argumente eingehende Stammtischparolen ablassen würde...

  • Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht mehr wirklich, worum es denen noch geht. Für das Umsetzen der eigenen Ziele wäre ja eher "größtmöglicher Schmerz für das Unternehmen" die richtige Strategie. In den letzten Monaten lief es ja eher auf "Bevölkerung gegen uns aufbringen" und "Begründung für Tarifeinheit liefern" hinaus.


    Oder läuft das eher frei nach Brendan Behans "There's no bad publicity except an obituary"? ;)

    Ich habe den Eindruck, dass es den Gewerkschaften vornehmlich um die Rechtfertigung ihrer selbst geht. Der ganze Zirkus wird meines Erachtens nur veranstaltet, um neue Mitglieder zu werben und bestehende zu befriedigen. Die sollen für ihr Geld ja was ordentlich geboten bekommen. Die Mitglieder (oder potenzielle) sehen ja auch nicht die schlechte Presse, da sie sich ja selbst im Recht wähnen. Da ist das nur noch mehr Bestätigung.


    Das schlimmste, was eine Gewerkschaft passieren kann, ist eine einvernehmliche Gehaltsrunde. Zack, fertig. 5% mehr. Kein Streik, kein Aufhebens. Wenn sowas passiert, dann fragen sich die Mitglieder und die neu ins Berufsleben eintretenden Angestellten, wozu sie denn überhaupt eine Gewerkschaft brauchen.


    Sowas kann eine Gewerkschaft nicht zulassen, denn schließlich lebt sie ja von den Mitgliedsbeiträgen. Ironischerweise herrscht dort in den Führungsetagen nicht mehr oder weniger Klüngel als in anderen Organisationen und Unternehmen.


    Um die "große Sache", also den Kampf für bessere Arbeitsbedingungen, geht es doch schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

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