Fachkräftemangel wirklich real?

  • Zitat

    Original geschrieben von Hope0815
    Es waren 1900€ Brutto....

    War ja in der nächsten Zeile auch ausdrücklich erwähnt - abgesehen davon, daß eine Nettoangabe ja schon aufgrund der unterschiedlichen Familienverhältnisse reichlich sinnlos ist. Da könnte man ja gleich das "Netto vom Netto" angeben, also nach Abzug aller Fixkosten für ortsübliche Miete, durchschnittliche Mobilitätsaufwendungen und grundlegende Kalorienzufuhr. (-:=


    Wenn der Nordwesten nun auch nicht gerade die ertragreichere Seite des Nordsüdgefälles bildet, so hätte ich doch nicht gedacht, daß man sich als Absolvent für 1300€ anbietet, nichtmal in sozialgermanistischen Absolventenüberflussfächern. Als Alleinverdiener im Paar oder als Alleinerzieher könnte man mit dem Arbeitsvertrag wohl gleich zum Arbeitsamt weitermarschieren, um sich als Hartz4-Aufstocker registrieren zu lassen.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von mws55
    Also 5.450 EUR brutto? Wo genau gibt es diese Stellen für "jung Studierte" (was auch immer das sein mag)?


    Wohl nur bei Juristen. In Großkanzleien sind, je nach Ursprung (Amerikaner und Briten zahlen mehr), 5.000 bis sogar 9.000 Euro brutto als Berufsanfänger durchaus üblich. Im Gegenzug werden aber auch 70-Stunden-Wochen erwartet.


    Die Kalkulation ist sogar relativ einfach. Ein Anfänger kann von seinen 70 Wochenstunden im Mittel höchstens 30 an Mandanten weiterberechnet. geht man mal von 150€/h aus sind das immerhin 18.000 Euro für die Kanzlei.... und ich habe bewusst niedrige Werte gewählt.

  • Zitat

    Original geschrieben von CigaretteSmoker
    Wohl nur bei Juristen. In Großkanzleien sind, je nach Ursprung (Amerikaner und Briten zahlen mehr), 5.000 bis sogar 9.000 Euro brutto als Berufsanfänger durchaus üblich. Im Gegenzug werden aber auch 70-Stunden-Wochen erwartet.


    Eher 7-10.000€,z.T. zzl. Boni.
    60-80 Stunden/Woche sind die Regel und somit relativiert sich der Verdienst im Vergleich zu einer mittelgroßen Kanzlei.
    Als ALDI-Bezirksleiter gibt es frisch von der Uni übrigens 80.000€.....

  • Zitat

    Original geschrieben von handyman1981
    Als ALDI-Bezirksleiter gibt es frisch von der Uni übrigens 80.000€.....

    Wurde das kürzlich erhöht? 70.000€ müssten es eigentlich sein. Und bei LIDL gibt es diese 70k auch.


    Und trotzdem werfen 30-40% der Neulinge nach wenigen Monaten diesen toll bezahlten Bezirksleiter-Job wieder hin. Wieso nur? ;)


    Außerdem ist das kein Durchschnittsjob und dient nur zum Versauen jedes Durchschnittslohns, so dass jeder glaubt, er könnte 5.450 EUR brutto im Monat verdienen als Einsteiger. Das ist Utopie, Fachkraft hin oder her.

  • Also vor 5 Jahren hatte mein Kumpel dort angefangen und sicher 80.000€ kassiert (direkt nach dem BWL-Studium).


    Und ja,nicht jeder ist für den Job gemacht und man sollte im internen Firmenranking nicht im unteren Mittelfeld dümpeln.;)
    Das passiert wohl ziemlich schnell,weil nicht jeder die Vorgaben einhalten kann und will.;)

  • Dann scheint es da auch gewisse Unterschiede zu geben, evtl. auch je nach Regionalgesellschaft. Ich kannte "nur" die 70k von 2 Aldi-Kollegen und 3 Lidl-Kollegen aus den letzten 2-3 Jahren. Ebenfalls direkter Einstieg nach BWL-Studium. 2 von diesen 5 sind immer noch dabei, die anderen nicht. :p

  • Zitat

    Original geschrieben von mws55
    Wurde das kürzlich erhöht? 70.000€ müssten es eigentlich sein. Und bei LIDL gibt es diese 70k auch.


    Und trotzdem werfen 30-40% der Neulinge nach wenigen Monaten diesen toll bezahlten Bezirksleiter-Job wieder hin. Wieso nur?


    Ganz einfach: Diese 30-40% der Neulinge verfügen über Rechenkenntnisse auf Hauptschulniveau, und rechnen schnell aus, dass sie bei einer 80h- Woche und Erreichbarkeit in der Freizeit und im Urlaub pro Stunde weniger verdienen als ein Facharbeiter bei VW am Band. Diejenigen welche Bezirksleiter bleiben, sind selbst für diese einfache Rechnung zu dumm :-).


    Entscheidend ist aus meiner Sicht, wieviel pro Stunde Zeitaufwand im Job rumkommt. Sollte halt bei einem Bezirksleiter mehr sein als bei einem Facharbeiter.


    Ich war mal bei Lidl beim Vorstellungsgespräch für einen Bezirksleiter- Job. Ich verfüge aber zum Glück über Rechenkenntnisse oberhalb des Hauptschul- Niveaus, und habe dann lieber was anderes gemacht...

  • Zitat

    Original geschrieben von CigaretteSmoker
    [...] Im Gegenzug werden aber auch 70-Stunden-Wochen erwartet [...]


    Eben. Aber welcher junge Mensch will soviel arbeiten und dadurch keine Zeit für "Party machen" haben? Ich kenne junge Leute die wollen soviel Geld verdienen aber nach Möglichkeit weniger als 35 Stunden/Woche arbeiten. Das wäre dann ein feiner Stundenlohn. ;)

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Hope0815
    Es waren 1900€ Brutto....


    Na das wäre dann doch "ein bisschen" wenig für eine solche Qualifikation!?

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Tja,Ingenieur ist nicht gleich Ingenieur.
    Da gibt es nun einmal verschiedene Fachrichtungen.
    Auch an der Uni gibt es zudem Noten und da wird es eben ab dem unteren Mittelfeld eben schwierig etwas zu bekommen.


    Ich kenne einen Lehrer und einen Politologen,die haben bis heute nicht Fuß fassen können,obwohl sie auch schon locker 5 Jahre aus der Uni raus sind. ;)

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