Kleines Status-Update:
Vorgestern hat die EU-Kommission die Deadline um 1 Monat nach hinten verschoben,
also haben wir noch 1 Monat mehr Zeit zu antworten; die neue Deadline ist der 05. März.
Auf der verlinkten Seite findet sich in ca. 6 Monaten auch das Ergebnis der Umfrage.
Wie soll das Urheberrecht verändert werden ?
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Haben wohl nicht genug Lobbyisten mitgemacht und die erste Auswertung hat ein niederschmetterndes Ergebnis gebracht

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Wir sind jetzt endlich dazu gekommen, die Probleme zu beheben, auf die ihr verwiesen habt !
Jetzt sieht der Prozess so aus, dass Safari & Internet Explorer-Benutzer gebeten werden, ihre
E-mail-Adresse anzugeben (wird nicht gespeichert !), damit ihre Antwort ihnen zugeschickt werden
kann.
Wenn sie das machen und dann auf "Fortfahren" klicken, bekommen sie die E-mail gesendet.
Die E-mail enthält ihre Antwort im Anhang; von da an muss man nur noch das machen, was
auf der Webseite steht, nachdem man auf "Fortfahren" geklickt hat:
Der EU eine E-mail schicken, die die Antwort im Anhang hat.Übrigens:
Andere Akteure bringen sich auch derweil in Position:
- Verwertungsgesellschaft will Geld für eingebettete Videos - futurezone.at (AKM = österreichische GEMA)
- auch die GEMA hat bekannt gegeben, dass sie als Organisation bei Frage 11 sich dafür ausspricht, dass eingebettete Videos kostenpflichtig & erlaubnispflichtig werden
Das ist also wirklich kein Spaß, oder sowas in der Art - hier geht's jetzt wirklich darum, wie unser Urheberrecht
von morgen in Europa aussieht, und es betrifft uns alle gravierend.
Also, nutzt die Gelegenheit und sorgt dafür, dass nicht nur die GEMA & AKM unser neues Urheberrecht prägen, sondern auch IHR da ein Wörtchen mitredet.
Btw: Normalerweise... machen bei so einer öffentlichen Umfrage im Schnitt nur um die 320 Akteure mit; von daher und in Anbetracht dessen, was für 'nen riesigen Aufwand
die AKM betreibt, um diese Umfrage zu prägen, kann man wohl kaum sagen, dass sich Mitmachen nicht lohnt
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Wie soll das Urheberrecht verändert werden ?
Die rechtliche Regelung halte ich fast für zweirangig.
Wichtig für mich wäre zunächst einmal eine Regelung, die transparent ist und so formuliert, dass jeder Bürger selbst in der Lage ist, den Inhalt zu verstehen.
Damit wäre schon viel erreicht.
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Zitat
Original geschrieben von frank_aus_wedau
Wichtig für mich wäre zunächst einmal eine Regelung, die transparent ist und so formuliert, dass jeder Bürger selbst in der Lage ist, den Inhalt zu verstehen.
Das wird nicht funktionieren.
Das Problem ist, daß die normale Alltagssprache oft etwas ungenau ist. Man meint etwas, der andere versteht aber unter Umständen etwas ganz anderes. Speziell in geschriebenen Texten. Beispiele dafür finden sich zuhauf im Forum hier, und auch in nahezu jedem anderen Forum.
Genau das darf aber bei einem Gesetzestext nicht passieren. Der muss so exakt formuliert werden, daß es möglichst wenig Interpretationsspielraum gibt. Andererseits kann man nicht einfach Fälle aufzählen oder ähnliches. Denn der Text muss bei aller Präzision in der Formulierung andererseits aber so allgemeingültig sein, daß man jeden Fall damit abdecken kann. Und sowas ist leider in einer normalen Alltagssprache nicht so einfach möglich. Deswegen sind Gesetze in der Formulierung oft so schräg, daß man kaum noch versteht was gemeint ist.Aber das wird sich kaum ändern lassen. -
Das mag sein, aber sollte es nicht genau anders rum sein?
In einer Zeit in der (etwas überspitzt formuliert) Rechtschreibfehler in einer Bedienungsanleitung einen Mangel an der Sache darstellen sollten Gesetze doch als aller erstes verständlich sein
Kann ja keiner erwarten das man sich an etwas hält (oder auch nicht) das man ohne Jurastudium nicht versteht.
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Selbst ein Jurastudium hilft bisher oft nicht ... wie man den Meldungen über Kölner Gerichtsentscheidungen in Sachen Redtube (oder so ähnlich) entnehmen kann.

Ich habe aber wenig Hoffnung, dass in dieser Beziehung was Gescheites entstehen kann.
Die Schaffung eines für alle verständlichen Urheberrechts wäre zudem ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des immer wieder angeprangerten Abmahn(un)wesens. Das Übel an der Wurzel packen ... sozusagen ...
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Und dann soll man sich als Bürger an ein Rechtsystem halten von dem nichtmal die Richter eine Ahnung haben?
Und wenn man das Abmahnunwesen aus der Welt schaffen will dann soll man im Falle einer ungerechtfertigten Abmahnung den gleichen Aufschlag auf ihre Forderung als minimalen Schadensersatz festlegen. Beispiel: Streitwert=Abmahnkosten von 1000€ für ein Produkt das 50€ kostet. Macht das 20fache. Schadensersatz für den zu unrecht abgemahnten Bürger wären dann die 1000x20 als minimum.
Wäre besonders bei mp3 Dateien lustig wo gerne mal das 1000fache verlangt wird

Dann verschwinden die von allein.
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Zitat
Original geschrieben von Brainstorm
Das wird nicht funktionieren.
Das Problem ist, daß die normale Alltagssprache oft etwas ungenau ist. Man meint etwas, der andere versteht aber unter Umständen etwas ganz anderes. Speziell in geschriebenen Texten. Beispiele dafür finden sich zuhauf im Forum hier, und auch in nahezu jedem anderen Forum.
Genau das darf aber bei einem Gesetzestext nicht passieren. Der muss so exakt formuliert werden, daß es möglichst wenig Interpretationsspielraum gibt. Andererseits kann man nicht einfach Fälle aufzählen oder ähnliches. Denn der Text muss bei aller Präzision in der Formulierung andererseits aber so allgemeingültig sein, daß man jeden Fall damit abdecken kann. Und sowas ist leider in einer normalen Alltagssprache nicht so einfach möglich. Deswegen sind Gesetze in der Formulierung oft so schräg, daß man kaum noch versteht was gemeint ist.Aber das wird sich kaum ändern lassen.Ich seh' da ehrlich gesagt schon 'ne Möglichkeit, diesem Ideal des lesbaren und nachvollziehbaren Gesetzes nahe zu kommen.
Allgemein sei als Beispiel hierfür auf unser Grundgesetz verwiesen; unter anderem wurde es nach genau jenem
Anspruch entworfen.
Konkret bzgl. Urheberrecht würde es sehr den Grad der Kompliziertheit verringern, wenn alle nationalen
Urheberrechte durch ein EU-Urheberrecht ersetzt werden. Insbesondere Bibliotheken würden aufatmen,
das es ihnen enorm erleichtern würde, grenzübergreifende Dienstleistungen anzubieten.Übrigens, nur zur Erinnerung: Dies ist das letzte Wochenende vor der Deadline, die in 5 Tagen
abläuft - also am 05. März.
Wenn ihr also noch nicht der EU gesagt habt, wie das Urheberrecht verändert werden soll,
dann nutzt die Gelegenheit am besten dieses Wochenende. -
Schon gesehen ? Solltet ihr: https://twitter.com/CopyWrongs/status/454568003213225984 ,
Review of the EU copyright rules - Consultations - The EU Single Market - European Commission - soeben
wurden sämtliche Einreichungen zur Urheberrechtskonsultation der EU-Kommission veröffentlicht - mit Ausnahme
anonymer Einreichungen und einer Zusammenfassung; die folgen noch.Ah ja, eine Sache noch:
Ratet mal, was jetzt am wichtigsten diesbezüglich ist...nee, ratet mal...
Wenn man mitgemacht hat, erst mal checken, ob seine eigene Einreichung
mit drin ist !
Wenn ihr als End-User eingereicht habt, schaut bei End-User nach; wenn ihr
als Urheber oder andere eingereicht habt, schaut bei "other stakeholders" rein;
wenn ihr als registrierte Organisation eingereicht habt, schaut bei
"registred contributor" nach.
Anonyme Einreichungen sind noch nicht veröffentlicht ! Die folgen noch...Wenn ihr nicht-anonym eingereicht habt und eure Einreichung nicht
drin ist, schreibt die EU-Kommission unter markt-copyright-consultation@ec.europa.eu an,
sagt in der E-mail, dass eure Einreichung nicht drin ist, obwohl ihr fristgemäß eingereicht
habt, und bittet um Berücksichtigung eurer Einreichung, und hängt zusätzlich eure
Einreichung noch mal an die E-mail an, damit die EU-Kommission ohne viel Austausch
einfach direkt eurem Wunsch gemäß nachbessern kann !Die Sichtung der Einreichungen ist ohnehin lohnenswert:
Wie hat Deutschland auf die Urheberrechts-Umfrage geantwortet ? Wie die GEMA ?
Wie Wikipedia ? Wie der Verband der deutschen Internetwirtschaft ?
All das ist über die heutige Veröffentlichung nachvollziehbar und höchst unterhaltsam.
Falls ihr Interesse an einer eigenen Auswertung habt, ist es ratsam, sich mit der
Open Knowledge Foundation - kurz OKF Open Knowledge Foundation - zusammen zu tun.
Ich persönlich geh' davon aus, dass die OKF eine eigene Auswertung vornehmen wird;
ein Indiz dafür ist ihre frühe Forderung, zwecks einer öffentlichen Auswertung alle
Einreichungen sofort zu veröffentlichen.
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