Ukraine / Krimkrise

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Seit wann benutzt die FN diese Begriffe?

    Kann ich nicht genau sagen, mir sind sie erst dieser Tage zum ersten Mal begegnet. Zumindest "camarades" war in der französischen Parteienlandschaft vorher nur den Kommunisten vorbehalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Welchen Einfluss hat der noch auf die amerikanische Politik?

    Leider einen recht großen, da Brzezinskie eine 'Denkschule der US-Außenpolitik' begründet hat, die auf Destabilisierung ausgerichtet ist.
    Erstaunlicher Weise kann man vieles von dem, was bisher in der Ukraine geschah, bereits in seinem Buch 'Das große Schachspiel' nachlesen.

    Zitat

    Im September 2007 präsentierte Obama Brzeziński während einer Rede über den Irakkrieg als „einen unserer bedeutendsten Denker“

    Zwar ist Obama nicht so naiv und geistig beschränkt, wie Bush II, aber hat von den Verhältnissen in Ost-Europa nur Vorstellungen 'vom Hören-Sagen'.
    Die Demokraten verließen sich bisher bei der Einschätzung der Lage auf eine sehr einflussreiche Gruppe polnischer Emigranten, deren 'geistiger Führer' Brzezinski ist (da scheint man eine Kompetenz aus der Muttersprach-Fähigkeit für Polnisch abzuleiten).


    Mittlerweile hat man scheinbar doch wachsende Zweifel, da man in letzter Zeit häufig wieder Kissinger bei Beratungen mit am Tisch sitzen sieht. (Kissinger verkörpert quasi das ideologische Gegenlager, das versucht, sich mit dem jeweilige status quo zu arrangieren --> Gegner der Destabilisierungspolitik)

    Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Wer stimmte der Vertreibung von Millionen Menschen aus ihrer Heimat, nach dem 2. Weltkrieg, zu?
    Es waren doch Amerikaner und Briten.
    "Landgewinn" auf Kosten der Polen machten Ukraine und Weißrussland.

    Das war wohl eher einem Pragmatismus der damaligen Zeit geschuldet, da man der damaligen Sowjetunion die 'Kriegsbeute' kaum vorenthalten konnte. Man kann schon eine Art Schuld-Wiedergutmachung darin sehen, wie US-Regierungen stets besonderes Augenmerk auf polnische Befindlichkeiten und Interessen hatten.


    Es wäre auch mal ganz interessant, zu erfahren, welche ex-polnischen Eliten beim Ausverkauf der Ukraine bisher zum Zuge kamen. Außer dem Biden-Deal und dem kurzzeitigen Widerstand Jazenjuks gegen den Pipline-Verkauf wird ja selten etwas über Ergebnisse der Zwangs-Privatisierungen bekannt. Man darf aber wohl davon ausgehen, dass sich das Ganze ähnlich abspielt, wie seinerzeit unter Jelzin in Russland :flop:

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    Original geschrieben von saintsimon
    ... Wer zahlt, bestellt die Musik. ...

    Mag sein das du sehr gut englisch und französisch kannst, aber mit deutsch hast du so deine Probleme. Oder wie soll ich das deuten, dass du ein deutsches(?) Sprichwort "Wer die Musik bestellt, zahlt auch", völlig verdreht zitierst. Ich hoffe mal, dass du nicht auch anderes verdrehst. Für deine belange hätte das Sprichwort mit der Hand besser gepasst ohne hier den Sinn zu entstellen.


    Zitat

    Original geschrieben von rmol
    ... Mit der Parole "Europa vom Atlantik bis zum Ural anstelle von Washington bis Brüssel" ...

    Aha, Washington liegt in Europa. Hab da mal ein Video gesehen, wo Frau Merkel die Stadt Berlin irgendwo mitten in Finnland oder sogar noch weiter nordöstlich vermutete.

    Zitat

    ... ist also nicht das Geraderücken geographischer Begriffe, sondern die Sowjetifizierung Westeuropas gemeint...

    Der Ural ist also Westeuropa. Ja alles klar.

  • Zitat

    Original geschrieben von beesdo77
    Mag sein das du sehr gut englisch und französisch kannst, aber mit deutsch hast du so deine Probleme. Oder wie soll ich das deuten, dass du ein deutsches(?) Sprichwort "Wer die Musik bestellt, zahlt auch", völlig verdreht zitierst. Ich hoffe mal, dass du nicht auch anderes verdrehst. Für deine belange hätte das Sprichwort mit der Hand besser gepasst ohne hier den Sinn zu entstellen.


    http://www.sprichwort-plattfor…%20bestimmt%20die%20Musik


    Und vielen, vielen Dank für deine Verdächtigung. :p

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Lesen können wir selbst. ...


    Erst wenn man die Links auch wirklich anklickt, kann man erschliessen, warum ich einiges zitiert habe ...

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von beesdo77
    Aha, Washington liegt in Europa.

    Herzlichen Glückwunsch! - damit bist du in genau die Falle getappt, die Le Pen gestellt hat. :D Da sie die Geographie besser kennt, muss sie wohl auch sonst Recht haben - das ist genau das Kalkül...
    Nochmal zur Klarstellung: das Zitat "Europa vom Atlantik bis zum Ural anstelle von Washington bis Brüssel" stammt von Le Pen und von niemandem sonst. Es ist Teil ihrer Anti-EU-Kampagne...


    Zitat

    Original geschrieben von beesdo77
    Der Ural ist also Westeuropa. Ja alles klar.

    Der Ural war ja schon mal sowjetiziert, für Westeuropa ist die Erfahrung allerdings neu... das war damit gemeint....

  • Zitat

    Original geschrieben von rmol
    ...
    Nicht nur die Ansprache "camarades", auch andere Umstände erinnern an glorreiche Sowjetzeiten.
    ...


    Etymologisch gehört der "camarade" keineswegs zur Sowjetunion. Sein Ursprung findet sich im romanischen Sprachraum (und nicht etwa im slawischen). Der Kamerad war im russischen stets ein Lehnwort, das dem Französischen entnommen war, welches in Russland bis zur Oktoberrevolution der Bolschewiki sowohl Amts- als auch Umgangssprache der gebildeten Bevölkerungsschicht war.


    Der "Kamerad" steht international für den "Kampfgefährten" (und nicht etwa den Genossen) und wird sowohl von Linken als auch Rechten (in Deutschland etwa von Neonazis) verwendet, wenn es um den Kampf gegen den (politischen) Gegner geht.


    In dieser Diskussion ist schon wieder zu beobachten, dass Alltäglichkeiten plötzlich eine (negative) Bedeutung beigemessen wird, nur weil sie mit Russland in Verbindung gebracht werden können. Zuvor hat sich niemand an diesem Sprachgebrauch gestört. Nachdem der "russische Klassenfeind" wiederauferstanden ist, erhalten solche Alltäglichkeiten plötzlich eine nennenswerte Bedeutung.



    Warum ist es nicht möglich, rational über die Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt nachzudenken? Oder ist es Juristen vorbehalten, die sachliche von der emotionalen Ebene sauber zu trennen?

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    Original geschrieben von Boomer64
    Abschuss von MH17: Mutter von deutschem Opfer verklagt Ukraine


    "Der Vorwurf laute Totschlag durch Unterlassen. Laut der Klage hätte die Ukraine den Luftraum wegen der Kämpfe mit prorussischen Separatisten für den zivilen Luftverkehr sperren müssen.
    eingebracht." ...


    Aus meiner Sicht ein ziemlich abwegiger Vorwurf. Die Fluggesellschaften waren über die Lage informiert und niemand zwang sie, Routen über Gebiete der Aufständischen zu wählen.


    Warum hätte die Ukraine ihren Luftraum sperren sollen? Flüge nach und von Kiew und anderen Regionen waren mit keinem höheren Risiko als üblich behaftet. Allenfalls hätte man von der ukrainischen "Regierung" (hier stellt sich schon die Frage der Passivlegitimation) erwarten dürfen, die Fluggesellschaften vor der Passage der Rebellengebiete zu warnen. Das hätte aber geheißen, Eulen nach Athen zu tragen.


    Eine Rechtspflicht zur Sperrung des Flugraums sehe ich nicht - allenfalls eine moralische, die einen strafrechtlichen Vorwurf des Totschlags durch Unterlassen keinesfalls rechtfertigt.



    Anspruchsgegner sind aus meiner Sicht weiterhin diejenigen Fluggesellschaften, die trotz des bekannten Risikos (im Gegensatz zur Konkurrenz) die Flugrouten nicht änderten. Zwar sehe ich (bisher) keine strafrechtliche Verantwortlichkeit, die Konfrontation mit zivilrechtlichen Schadenersatzansprüchen hielte ich aber für gerechtfertigt.



    Edit:
    Gerade seeehr interessant: Richard David Precht im Gespräch mit Jakob Augstein (ARD).


    Tschulligung, war das ZDF (Link ).

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    ... Das war wohl eher einem Pragmatismus der damaligen Zeit geschuldet, da man der damaligen Sowjetunion die 'Kriegsbeute' kaum vorenthalten konnte. ...


    Warum dann heute keinen solchen Pragmatismis?

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