W724V macht aus DSL1500 DSL2000 - Drückermethoden bei der Telekom?

  • Moin,


    da ich ehrlich gesagt schon seit einer Weile raus bin aus dem gesamten Themenkomplex, wollte ich mal eben hier nachfragen, ob da schon mal wer was von gehört hat.


    Ich habe eben einen Anruf von meiner Tante erhalten. Sie wohnt far out im Wald und hat einen DSL2000-Anschluss mit 1500er Geschwindigkeit. Es gab dort immer schon nur max DSL1500 (hatte ich damals auch, als ich noch in der Gegend gewohnt hatte). Im Zuge der Umstellung der Anschlussbezeichnungen von DSL768, 1500, 3000 usw. auf 1000/2000/4000 usw. wurde dann ja bekanntlich aus DSL1500-Anschlüssen DSL2000-Anschlüsse mit 1500er Geschwindigkeit.


    Jetzt hat die Tante heute einen Anruf von der Kundenbetreuung erhalten. Man sagte ihr, dass sie ja noch ein relativ altes Modem habe (m.W. handelt es sich um ein Speedport W504V) und man ihr für nur 79,95 auf einmal oder 4,- monatlicher Miete ein topaktuelles W724V-Modem anbieten könne, welches - jetzt kommt's - aus dem 2000er Anschluss auch tatsächlich echte 2000 rausholen würde.


    Mir stellen sich da zwei Fragen: Zum einen halte ich es technisch für schlichtweg Blödsinn, dass ein neueres Modem mehr aus der Leitung rauskitzeln soll. Zumal das 504er Modell damals ja auch mit deutlich schnelleren Geschwindigkeiten vertrieben wurde. Zum anderen - selbst WENN das tatsächlich funktionieren würde, müsste man ja dann eigentlich ggü. der Telekom so argumentieren, dass wenn sie denn jetzt nun eine Hardware haben, mit der ein DSL2000-Anschluss tatsächlich mit 2000 läuft, sie diese Hardware dann selbstverständlich kostenlos zur Verfügung stellen müssen, da man ja eh bereits einen DSL2000-Anschluss bezahlt.


    Insofern ist das für mich so oder so eine Drückermethode aus der untersten Schublade...

  • Im Prinzip wäre das technisch schon möglich, da der 504 wohl das RAM-Profil noch nicht unterstützt, in dem Modem und Vermittlungsstelle die maximal mögliche Geschwindigkeit selbst aushandeln und nicht eine feste Geschwindigkeit eingestellt werden muss.


    Von daher kann das schon was bringen, aber, ganz ehrlich, eine Verbesserung um gerade mal 500kBit, ist das den Aufwand wirklich Wert?


    Eventuell kann die Kundenrückgewinnung den Router kostenfrei zur Verfügung stellen, wenn man gekündigt hat.


    Versuch macht kluch ;) ...

  • Dass das technisch tatsächlich gehen sollte, war mir komplett neu. Gleich mal googeln, was das "RAM"-Profil ist - ich kenne nur RAM, den Arbeitsspeicher... :D


    Allerdings würde in diesem Fall dann die zweite Argumentation greifen - da die Tante ja eh schon für DSL2000 zahlt, sollen sie den Router dann gefälligst kostenfrei zur Verfügung stellen.


    Um eine Kündigung geht es hier übrigens nicht - die haben einfach so angerufen.


    Edit - lt. Telekom-FAQ sind alle Router DSL-RAM-geeignet, die für DSL16000 geeignet sind, und das wiederum sind diese hier, und da ist der 504 mit dabei. Ich habe eben mal ein wenig zu DSL-RAM rumgegoogelt - sagte mir tatsächlich nix. Lt. FAQ-Seite wird DSL-RAM bei Neuverträgen oder Vertragsänderungen automatisch bereitgestellt, wenn die nötige Technik auf der Leitung vorhanden ist. Eine Möglichkeit, vorher in Erfahrung zu bringen, ob DSL-RAM an einem Anschluss verfügbar ist oder nicht, gibt es angeblich nicht. Es kann ja nun aber nicht sein, dass man einen Vertrag verlängern oder ändern muss, um DANACH dann festzustellen, dass sich rein gar nix ändert, weil DSL-RAM nicht verfügbar ist. Das muss doch auch vorher irgendwie rauskriegbar sein, oder?


    Ein neues Modem braucht sie auf jeden Fall schon mal nicht; das Vorhandene kann DSL-RAM.


    Und ja, auf den ersten Blick sollte man meinen, 1500 oder 2000 sind egal. Allerdings ist das eine Differenz von immerhin 25%. Auf niedrigem Niveau, aber immerhin 25%. :)

  • Es gibt aber schon Qualitätsunterschiede bei den DSL Modems.
    Ein Wechsel meiner alten Fritzbox 7170 zu einer 7270 hat mein Internet von 3,8 auf 7,9 Mbit geboostet...

    stay cool - dont close the fridge ;)
    Huawei P20 + aufgebohrter tarifhaus 3000
    Huawei Y6 + Vodafone Rahmenvertrag

  • Zitat

    Original geschrieben von Uncle Sam Um eine Kündigung geht es hier übrigens nicht - die haben einfach so angerufen.


    Das nächste mal muss Merlin scheinbar deutlicher mit dem Zaunspfahl winken...


    Zitat

    Original geschrieben von Uncle Sam Eine Möglichkeit, vorher in Erfahrung zu bringen, ob DSL-RAM an einem Anschluss verfügbar ist oder nicht, gibt es angeblich nicht... Das muss doch auch vorher irgendwie rauskriegbar sein, oder?


    Dazu gibt es die DSL- Verfügbarkeitsprüfung, und dazu die hoch geheime Basket- Nummer im Quelltext. Google mal. Da siehst Du exakt, welches DSL- Profil möglich ist.


    Noch bessere Idee:
    Tantchen soll sich Zugangsdaten für das Telekom- Online- Kundencenter schicken lassen (kostenlos). Dann kann sie selber online ggf. den Tarif wechseln.

  • Zitat

    Original geschrieben von Uncle Sam
    Allerdings würde in diesem Fall dann die zweite Argumentation greifen - da die Tante ja eh schon für DSL2000 zahlt, sollen sie den Router dann gefälligst kostenfrei zur Verfügung stellen.

    Sind die Zeiten, da zu jedem Anschluss quasi automatisch und aufpreisfrei Geräte zur Verfügung gestellt wurden denn nicht längst vorbei. Hintenrum wurden sie ja sowieso von den Kunden gezahlt, nun eben optional auch vornherum oder eben garnicht.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von Truthahn
    Das nächste mal muss Merlin scheinbar deutlicher mit dem Zaunspfahl winken...


    Da wird ein Zaunpfahl nicht mehr reichen, da muss schon ein Leuchtturm her ... :D

  • kann auch sein dass mit dem Upgrade des Routers eine Änderung auf ein Annex-J-Profil incl. VoIP verbunden ist.


    Dann steigt die Übertragungsrate,

  • Es ist jetzt nochmal völlig anders als gedacht... :D


    Zunächst mal hat die Tante nicht, wie ich bisher immer dachte, DSL2000 mit 1500er Geschwindigkeit, sondern - Achtung - DSL384!!! :D Ich ging von 2000 mit 1500 aus, weil das, wo ich früher selbst noch dort gewohnt hatte, an meiner Adresse so war, und bei meiner Schwester, die da heute noch wohnt, auch immer noch so ist. Aber die Tante wohnt dann offenbar nochmal NOCH MEHR FAR OUT als eh schon... :D


    Das erklärt dann jetzt auch, warum ich ihr Internet selbst für 1500er Verhältnisse immer erschreckend langsam fand... :D


    Ich hatte jetzt mit einem Telekommenschen telefoniert, der eigentlich so klang, als verstehe er, worum es geht, und der hat mir folgendes erklärt: Im Moment hat sie noch einen altmodischen Anschluss mit analoger Telefonie und halt DSL384, welches aber bereits als RAM konfiguriert ist, so dass sie an guten Tagen auch durchaus mal auf 500 oder so kommen kann. Was man ihr da vor einigen Tagen angeboten hat, und dabei halt einfach nicht genau genug erläutert hat, ist, dass man ihren Anschluss auf einen IP-Anschluss umstellen würde, und damit wäre dann an Ihrem Anschluss auch tatsächlich DSL2000 möglich. Lt. Verfügbarkeitsabfrage ist das ja auch so, d.h. es wird mir DSL2000 ohne irgendwelche Geschwindigkeitseinschränkungen angezeigt. Damit macht dann auch der neue Router Sinn, da dieser ja für IP-Anschlüsse gedacht ist.


    Ich habe ihm dann erzählt, dass ich vor allerdings ziemlich langer Zeit, als an meiner jetzigen Adresse auch nur max. DSL1500 ging, auch schon mal IP-Telefonie via Alice hatte, und das war damals ein ziemlicher Krampf. Zwar reicht DSL1500 natürlich rein bandbreitenmäßig für Telefonie mehr als aus, aber das roffelige Alicemodem damals war offenbar nicht in der Lage, die für Telefonie benötigte Bandbreite auch tatsächlich zu reservieren, so dass es während parallel laufender Downloads regelmäßig zu Problemen beim Telefonieren kam. Der Telekommensch meinte, das sei definitiv kein Problem. IP-Telefonie an DSL2000er Anschlüssen sei nichts ungewöhnliches, und die Telekommodems würden auch wirklich die Bandbreite reservieren, so dass auch parallele Downloads nicht zu Problemen führen würden. Ich selbst nutze heute Internet via Kabel (64000), somit natürlich ebenfalls IP-Telefonie, und habe damit auch keinerlei Probleme, d.h. meine Fritzbox 6360 reserviert offenbar zuverlässig die Bandbreite fürs Telefonieren, denn auch bei riesigen und langen Downloads, die mit den vollen ca. 8MB/s laufen, kommt die Telefonierei nicht aus dem Tritt. Insofern denke ich grundsätzlich also schon, dass das heute auch an einem langsameren Anschluss kein Problem sein SOLLTE.


    Kann man das glauben?


    Wir sind jetzt so verblieben, dass er einen Techniker beauftragt, den Anschluss im Verteilerkasten in den nächsten Tagen so umzustellen, dass die Tante einerseits dann DSL2000 hat und testen kann, dass die Geschwindigkeit tatsächlich ankommt, sie aber andererseits ihre bisherige Hardware behalten kann, sprich also, auf ihrer Seite erstmal keinerlei Änderung nötig ist. Sie soll das dann für einen Monat oder so testen, und dann meldet er sich nochmal bei mir, und wenn es ok war (sprich also, wenn die 2000 ordentlich und regelmäßig zur Verfügung standen), dann möchte er den Anschluss auf IP umstellen. Dieser Punkt kommt mir nun allerdings ein wenig merkwürdig vor. Ich kann mir das eigentlich nur so erklären, dass die Telekom rein technisch durchaus in der Lage ist, diese Umstellung vorzunehmen, ohne einen IP-Anschluss daraus zu machen, sie aber andererseits, da sie ja bekanntlich sowieso anstreben, langfristig ALLE Anschlüsse auf IP umzustellen, sie dies dann eben auch hier gerne tun möchten.


    Macht das alles irgendwie Sinn, oder ist es schon wieder Bullshit? Was mir halt nicht so recht klar ist, ist der technische Unterschied zwischen ihrem jetzigem Anschluss und einem IP-Anschluss, der dafür sorgt, dass bisher nur DSL384 geht, und mit IP-Anschluss dann DSL2000... :confused:

  • hab ich doch vorhin geschrieben, Annex J, also ein Anschluß ohne Splitter, dafür mit größerem reserviertem Frequenzbereich für DSL und moderneren Ports. Außerdem kein Splitter mehr auf beiden Seiten der zusätzliche Dämpfung verursacht. Da ist sicher mehr Bandbreite möglich, wie viel das sein wird müßte man wirklich probieren.


    Irgendetwas zwischen 1,2 und 2MBit halte ich für möglich.

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