Renovierung bei Hauskauf - Was will die Bank genau wissen?

  • Zitat

    Original geschrieben von flashhawk


    Aber zum Thema: Wende dich an Berater oder direkt an Banken, hier im Forum wird das zu nichts führen, qed.


    Damit hast du sicherlich recht.
    Das werden wir auch tun. Ich möchte auch nicht jeden Punkt der geplanten Finanzierung im Detail hier offen legen. Dazu ist es dann doch ein zu öffentliches Forum.
    Versteht mich nicht falsch: Ich bin dankbar für eure ganzen interessanten Einwände und Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt! Diese helfen mir, mich weiter mit der Materie zu beschäftigen.


    Gruß


    SiemensmasterXXX

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  • Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Renovierung bei Hauskauf - Was will die Bank genau wissen?


    Zitat

    Original geschrieben von SiemensmasterXXX
    Magst du mir denn erklären, weshalb du dies so einschätzt? Ich meine das jetzt nicht provokativ, sondern bin wirklich interessiert an der Begründung.


    Du redest von "Renovierung", wenn Du die Fenster und Verkabelung und Bodenbeläge und Heizung und das Bad/die Küche komplett rausreißen/ersetzen willst. Kernsanierung wäre der bessere Ausdruck.


    Du hast 0 Erfahrungen im Umgang mit Banken, weil Du einen auf Maximierung seiner Provision getrimmten Kreditvermittler als "Finanzberater" bezeichnest. Denn Du bezahlst Ihm ja kein Beratungshonorar für eine Beratung...


    Wir gehen beim Sanieren ganz anders ran: Es gibt einen einzigen Auftragnehmer, und ein TÜV- Sachverständiger oder öffentlich bestellter Sachverständiger nimmt das ganze nach Baufortschritt ab. Die 3 oder 5% der Kosten des Sachverständigen (bezogen auf den Auftragswert) sind sehr gut angelegt.
    Auch beim Kredit nehmen wir Beratung und kein Verkaufsgespräch in Anspruch. Abgesehen davon kennen wir die Kollegen, die Geld loswerden müssen, weil sie derzeit bei der Bundesbank negative Guthabenzinsen erhalten, und deshalb gute Kreditzinsen bieten :cool: .


    Bei Dir ist folgende Situation: Du nutzt lediglich die Wände und Böden und das 30 Jahre alte Dach weiter (und letzteres ist in den nächsten 20 Jahren auch fällig). Fast alles andere willst Du neu machen. Da hast Du neuen Inhalt in die alte, nicht wärmegedämmte Hülle mit schlechter Raumaufteilung gesteckt. Da wäre es besser, alles abzureißen und neu zu bauen, weil dann alles stimmt (Dämmung/Raumaufteilung/altersgerecht).


    Finanziell am günstigsten ist aus meiner Sicht der Erwerb eines höchstens 10 Jahre alten fertigen Hauses. Also da wo die Leute wegen neuem Job oder nach der Scheidung ausziehen. Da lässt Du den Maler durchgehen, fertig.

  • Ich würde mich auch mal mit den angrenzenden Nachbarn des Reihenhauses unterhalten, vielleicht haben da vor ein paar Jahren auch die Besitzer gewechselt und sie rücken die Verkaufspreise raus. Vielleicht lässt sich dann der Preis noch etwas drücken.


    Ausserdem müssten die auch genaueres darüber wissen, was renovierungstechnisch noch so anstehen kann, in der Regel hat ja ein Architekt/Bauträger die ganze Reihe erbaut...


    Auf jeden Fall auch noch Preisvergleiche einholen, 217k scheint mir für ein renovierungsbedürftiges Reihenhaus doch etwas hoch, es kommt natürlich noch auf den Standort, die Grundstücksgrösse und den Wert des Bodens an.


    Wir haben hier gepokert und konnten im Endeffekt nachweisen, daß die Renovierungskosten höher sind als der eigentliche Wert des Hauses. Das Haus haben wir dann quasi zum Grundstück dazu geschenkt bekommen, da wir gesagt haben, daß wir es eh abreissen werden (was wir natürlich niemals gemacht hätten)

  • flashhawk @al: Nun, ich kann es dir sagen, weil meine Schwiegereltern genau das sind und auch genau so finanziert haben. Und da wollten alle angefragten Banken den Vertrag gerne abschliessen und die Zinsen sind (verglichen mit meinen vom vorherigen Jahr!) nochmals deutlich niedriger und liegen bei deutlich unter 2% (wahlweise 20 oder 30 Jahre Laufzeit). Sie konnten es sich quasi aussuchen. Noch Fragen?


    Bei den Arbeitskollegen der beiden ist das ähnlich.


    Realität ist eben anders. Ich finde es wirklich teilweise witzig, wer sich hier alles scheinbar doch Banker ist...(bei al weiß ich, dass er sich zumindest bei Aktien auskennt..:-) )

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!


  • 1: am Ende ist dann der Lone Star - Verbund Ansprechpartner? Link: http://www.ardmediathek.de/tv/REPORT-MAINZ/Skrupellose-Geschäfte/Das-Erste/Video?documentId=618224&bcastId=310120 :D


    2: Und? - alle Baufinanzierungskonditionen sind im letzten Jahr weiter (c. p.) gesunken


    3: Stichwort BGB-Option §489 1 (2) - Kündigungsrecht nach 10 Jahren; (IRONIE AN) dies oder die implizite Option daraus war für die Bank bei der Bepreisung sicherlich unbedeutend (IRONIE AUS) ... über diese Bank dürfen wir vermutlich demnächst wegen ihrer riskanten Kreditrisikostrategie diskutieren


    4: Richtig, das sind dann mehrheitlich diejenigen, die in Plusminus über Abzocke und die bösen Banken referieren dürfen (ick kann ja nicht jafür) oder sich bei der Zwangsversteigerung ans Haus ketten.


    Einige hier sprechen aus ihrer jahrzehntelangen und aktuellen Berufserfahrung vor Ort und haben Tragödien gerade wegen solcher Geschichten vor Ort miterlebt. Etwa, wenn eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern (fast) kein Geld mehr bekommt (bis auf die Pfändungsfreigrenze), vor dem Nichts steht und zunächst in einer örtlichen Notunterkunft unterkommen muss, bis eine andere Lösung mit dem Sozialamt erarbeitet werden kann.


    Auch ich habe in meinen jungen Berufsjahren ähnliche Situationen erlebt. Nun betrachte ich die Dinge aus der global-abstrakten und konzentrierten Sicht des Risikomanagements.


    Aber bitte, wenn Du meinst, dass diesen erfahrungsinduzierten Ansichten und Einschätzungen weniger beizumessen ist, als die Einschätzung eines ökonomischen Mikrokosmos (mit individuell gesetztem Hintergrund), dann kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln, gerade dann, wenn jemand in vernünftiger Art und Weise um Erfahrungen bzw. Einschätzung -auch zur eigenen Risikobeurteilung- bittet.


    An der Stelle sei abschließend noch gesagt: Das Risiko tut immer erst dann furchtbar weh, wenn es zuschlägt. Vorher ist es angenehm ruhig und kein Problem.


    Edit: Noch was für Dich mit Querverweis auf unser anderes Thema 'FMFG': Lone Star ist übrigens auch der Eigentümer der DüsselHyp, der Bank also, die durch die Hype-Alpe-Adria-Heta-Austria-Kärnten-Geschichte (ein wirklicher europäischer Skandal; Austria: wir halten uns nicht mehr an unsere Zusagen/Garantien als Eigentümer und verhängen über Nacht ein Moratorium) gestützt werden musste:


    http://www.wiwo.de/unternehmen…-duesselhyp/11508572.html


    Ein Schelm, der Böses dabei denkt ...


    :cool:

  • Wenn schon derAl hier mit Risikomanagement kommt, dann meine Ergänzung:
    Alles Geld in das Haus zu stecken ist ein sogenanntes Klumpenrisiko. Aus Sicht des Risikomanagements ist das hoch riskant hinsichtlich eines sicheren und renditestarken Vermögensaufbaues.


    Das Haus wird im Vergleich zur optimalen Mietwohnung ein teures Hobby.


    Ganz ehrlich glaube ich, dass der Fragesteller Hilfe von einem Berater benötigt, zum Beispiel eines ausgebildeten Finanzplaners (CFP).
    Alle anderen " Fachleute" wollen nur verkaufen, und sehen nicht das Ganze. Am Ende stehen die von derAl genannten Szenarien.

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Alles Geld in das Haus zu stecken ist ein sogenanntes Klumpenrisiko. Aus Sicht des Risikomanagements ist das hoch riskant hinsichtlich eines sicheren und renditestarken Vermögensaufbaues.


    Es ist ein Klumpenrisiko, natürlich. Meiner Meinung nach ist es eines der größten Klumpenrisiken, die natürliche Personen im Laufe ihres Lebens eingehen, mal von der Liebe zu Spareinlagen, Rentenpapieren und der regionalen Begrenzung von Anlageobjekten abgesehen.


    In der Frage des Vermögensaufbaus bzw. bei Fragestellungen der Vermögensallokation wird die selbstgenutzte Immobilie oftmals ausgeklammert, da sie primär keinen Anlagecharakter (sondern eher ideellen Charakter) hat und in der Regel daher keinen ordentlichen Ertrag liefert (es sei denn, man nutzt Teile geschäftlich über Untermietkonstruktionen innerhalb der Familie oder nutzt Sanierungs-Abschreibungen -die sich aber auch nicht immer lohnen-, wo man die dadurch erzielte Steuerersparnis als 'Ertrag' versteht, aber das sind eher spezielle Themen; in der Regel bei Normalfällen: wer kommt in dem Kontext schon auf die Idee, 10% seiner selbstgenutzten Immobilie abzustoßen, weil der Immobilienanteil am Gesamtvermögen zu groß ist?); im Unterschied zu Eigentumswohnungen, welche man im Sinne der Kapitalanlage nutzt (vermietet).


    Das kann man jedoch durchaus kritisch würdigen, weil es eine Frage der Perspektive, der individuellen Präferenz und natürlich der Lebensphase ist. Warum?


    Eine selbstgenutzte Immobilie kann sehr schnell -manchmal auch ungewollt- zu einem nachträglichen Anlageobjekt werden (neuer Job - Immobilie nun weit davon entfernt / Nutzungseinschränkungen durch das Alter, behindertengerechtes Wohnen etc.). Dann möchte man das Haus abstoßen/verkaufen und dann will es keiner (Liquiditätsrisiko) oder der Käufer zahlt dann deutlich weniger, als man ursprünglich dafür zahlte bzw. beim Verkauf erzielen wollte (Marktpreisrisiko).


    Aber nicht nur das. Das durch die Immobilienfinanzierung gebundene Vermögen bzw. die gebundenen Cashflows in der Finanzierungsphase können andere Ziele flankieren (Altersvorsorge, weitere Ziele). Das Argument 'Selbstgenutzte Immobilien als Altersvorsorge' wird zwar immer wieder hergeholt, aber die werfen meistens keine ordentlichen Erträge ab; zudem kommen regelmäßige Renovierung zum Tragen. Kann man dann das Haus und seinen Lebensunterhalt mit seinen Alterseinkünften auch noch gut oder dann nur noch sehr eingeschränkt tragen? Andererseits stehen sie in Opportunität zu Mietobjekten. Die Mieten steigen auch (auch langfristig unter Würdigung der demographischen Entwicklung?; bleibt abzuwarten). Was am Ende des Tages besser ist, ist regelmäßiger Streitpunkt unter Experten.


    Gute Berater oder CFP setzen sich im Gespräch mit ihrem Kunden/Klienten mit diesen Thematiken trotz des anfänglich nicht gegebenen Anlagecharakters dennoch auseinander. Denn diese Themen werden irgendwann einmal präsent werden (Gestaltung Lebensabend/Vermögensübertragung/Nachlassmanagement etc.). Eine Immobilie kann man auch teilen (Etagen separieren, vermieten). Und diese Flexibilität kann eine vom Kunden bevorzugte Präferenz sein, die man in der Beratung abrufen oder sensibilisieren sollte.

  • Zitat

    Original geschrieben von happiestalive
    Finger weg, zu wenig EK


    Beim derzeitigen Zinsniveau würde ich eher weniger als mehr EK investieren... Man bekommt durchaus 1,8 oder weniger für Vollfinanzierungen und 15 Jahre Zinsbindung.

  • Zitat

    Original geschrieben von ElChefe
    Beim derzeitigen Zinsniveau würde ich eher weniger als mehr EK investieren... Man bekommt durchaus 1,8 oder weniger für Vollfinanzierungen und 15 Jahre Zinsbindung.


    Eigentlich steckt in Deiner Aussage schon die Grundlage meiner Antwort:


    DERZEIT


    Nach 15 Jahren Zinsbindung gelten neue Konditionen.
    Und die Zinsen, die Du dann bezahlst, orientieren sich am Zinsniveau und an der Restschuld als Rechengröße.


    Dabei stellen die günstigen Baufinanzierungszinsen heute die möglichen Zinsrisiken in der Zukunft dar. Deswegen ein kurzer Blick zurück - was runter geht, kann auch wieder steigen:


    http://www.interhyp.de/interhy…=121&green1=121&blue1=121 (rechts daneben in der Tabelle bitte eine Laufzeit anklicken, damit der Chart kommt)


    Anhand Deines Beispiels mit 15 Jahren Zinsbindung stellen wir fest: Vor 15 Jahren war die Differenz der 10y-Pfandbriefrendite zu heute (am Chart-Bild abgelesen: 5,75%-0,50%) 5,25%, bedeutet, so viel weniger muss man heute für ein Annuitätendarlehen etwa zahlen.


    Mal angenommen, diese Differenz kehrt sich nun vollständig ins Gegenteil um, wenn Deine Zinsbindung in 15 Jahren abläuft. Du nennst 1,8% -die Zahl nehme ich mal frech wie ich bin- plus 5,25% = 7,05%, so lautet dann der neue Zinssatz für die folgenden 15 Jahre (sofern das gleich bleibt; an der Stelle wird man kürzere Ablauffristen wählen) nach Deinem aktuellen Zinsablauf. Es ist doch dann für Dich besser, die Rechnungsgrundlage für Deine neue Zinszahlung (=die Restschuld) wäre zu dem Zeitpunkt niedriger. Das erreichst Du nur durch eine starke Tilgung in der Anfangsphase. Ich meine 5,25% teurer bedeutet bei einer Restschuld von 300 TEUR, dass die monatliche Belastung bei gleicher Tilgung (für das nachfolgende Beispiel mal angenommen 0%) um 1.312,50 EUR (bisher bei 1,8% 450 EUR, dann bei 7,05% auf einmal 1.762,5 EUR Zinsanteil, der zusätzlich zur Tilgung zu entrichten ist) verteuert. Berücksichtigt habe ich keine sich reduzierende Rechnungsgröße, um das Beispiel der Zinswirkung plastischer zu machen, die Folgen eines sich verändernden Zinsniveaus soll schließlich dramaturgisch wirken. Aber dennoch: Huch. Für wie viele würde das den knallharten Knock-Out für das Eigenheim bedeuten, Game over?


    Fazit: Tilgst Du Deine Schulden also in der Anfangsphase stärker, reduziert Du damit Deine Zinslast der späteren Jahren (gerade auch für die Zeit nach der Zinsbindung). Je mehr Du also anfänglich tilgst, desto weniger kostet Dich das Ganze in Summe und desto weniger 'Zinsänderungsrisiken' hast du im Zeitablauf.


    Zwar kann man sich Zinsniveaus durchaus sichern, etwa durch Forward-Darlehen zum nächsten Zinsablauf oder durch die Besparung eines Bausparkontos, dessen dann erworbener Darlehensanteil Teile Deines Annuitätendarlehens ablöst. Aber auch hier muss man bedenken, dass die Besparung eines Bausparkontos Gelder und damit 'akute' Tilgungsmöglichkeiten zunächst flankiert. Auch muss man beim Bausparen im Vergleich zum Annuitätendarlehen in der Regel schneller tilgen, d. h. die monatlichen Belastungen steigen ggfs. bei Start der Bauspartilgung (wie stark, hängt vom jeweiligen Tarif ab).


    Der wohl richtige Weg liegt in der gesunden Kombination der Finanzierungsbestandteile- und fristigkeiten. Auch hier zeigt sich der Unterschied zwischen einer guten und einer 08/15-Beratung.
    Und dass 08/15 in der Regel in der 'Produktion' preiswerter und daher auch in der Kondition billiger ist, dürfte an der Stelle auch sehr schnell klar sein. 'Billiger' ist aber nicht mit 'günstiger' zu verwechseln.


    ;)

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