[Testbericht] HTC One M9: Heißes Gerät, gewohnte Optik - trotzdem besser?

  • Testbericht HTC One M9:





    Mein letztes HTC-Gerät im Test war der direkte Vorgänger des Geräts, welches sich nun bei mir zum Test eingefunden hat – das One M9. Und wie es der Zufall so möchte, ist der Zeitpunkt des damaligen M8-Tests nun fast genau ein Jahr her. Zeit also, den Nachfolger mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und zu schauen, an welchen Stellen HTC nachgebessert hat und ob eventuell an anderer Stelle neue Probleme zum Vorschein gekommen sind.
    Fakt ist wohl, das HTC wie kaum ein anderer etablierter Hersteller die Fangemeinde spaltet. Einerseits zeichnen sich die Geräte seit geraumer Zeit durch hochwertige Verarbeitung und edle Anmutung aus, was nicht zuletzt auch dem Unibody-Design geschuldet sein dürfte. Andererseits hingegen wird HTC speziell seitens „älterer“ HTC-Nutzer vorgeworfen zu stark die sicheren Wege zu begehen, anstatt sich auf gewagtere Pfade zu begeben. Im Speziellen spiele ich an dieser Stelle auf das Design der Front der One-Modelle an. Alle könnten entweder größere Displays verbaut bekommen oder aber von den gesamten Geräte-Abmessungen geringer ausfallen, wenn HTC die dick anmutenden „Balken“ ober- und unterhalb des Displays weglassen würde. Eins kann ich vorwegnehmen: Im Hinblick auf diesen Punkt hat sich beim M9 leider nix verändert – weder ins Positive, noch ins Negative.
    Doch es gibt auch positive Entwicklungsbeispiele. So hat HTC nun auf die in den älteren Modellen hoch gelobte „UltraPixl“ – Kameratechnologie auf der Rückseite (also der Hauptkamera) verzichtet; was gleichzeitig auch die Reduzierung von zwei Objektiven auf nur eines bedeutet. Einerseits fallen damit zwar kleinere Gimmicks wie beispielsweise die 3D-Bildfunktion weg – dies jedoch zugunsten der Bildqualität, denn im Vergleich zum Vorgänger gewinnt man hier kräftig.
    Allgemein fällt beim Betrachten der technischen Fähigkeiten (siehe unten) des M9 auf, dass das Teil ganz schon was auf dem Kasten haben muss – zumindest, wenn man den Daten auf dem Papier trauen darf. HTC geizt nicht bei der Ausstattung: Optimale Voraussetzungen also, um potenziellen Nutzer von dem Können des Smartphones zu überzeugen.


    Doch bevor ich die wichtigsten Punkte schon in der Einleitung verschieße fasse ich mich jetzt etwas kürzer: Im nachfolgenden Test sollt Ihr wie immer einen umfangreichen Einblick in das Leistungsspektrum des HTC One M9 bekommen. Über die Facebook-Präsenz http://www.facebook.com/handyinsider habt Ihr die Möglichkeit, viele weitere Medien (Bilder, Videos) teilweise schon vor den eigentlichen Testberichten zu betrachten. Ein Blick samt anschließendem Like (sofern der nicht schon vergeben wurde ;) ) lohnt also immer!






    Hauptfunktionen des HTC One M9:





    • - 5,0“ kapazitiver LCD3 Touchscreen
    • - Full HD-Auflösung (1080 x 1920 Pixel) bei 16,7 Mio. Farben
    • - Corning Gorilla Glass 4
    • - Android 5.0 Lollipop mit HTC Sense UI 7.0
    • - Qualcomm MSM8994 Snapdragon 810 Prozessor, Quad-Core Cortex-A57, 2,0 GHz Taktung
    • - Adreno 430 Grafikeinheit
    • - 32 GB interner Speicher, via Micro SD Speicherkarte um bis zu 128 GB erweiterbar
    • - 3 GB Arbeitsspeicher (RAM)
    • - 20,7 Megapixel Hauptkamera mit Autofokus, Dual-LED Leuchte
    • - 4K Videoaufnahmefunktion mit bis zu 30 FPS, Full-HD bis zu 60 FPS
    • - HDR-Modus, Stereo-Sound bei Videoaufnahmen
    • - 4 Megapixel Front-Kamera (UltraPixl-Technologie), Full-HD Videos mit bis zu 30 FPS, HDR-Modus
    • - Stereo-Lautsprecher mit HTC „BOOM-SOUND“-Technologie
    • - 3,5 mm Klinkenbuchse
    • - WiFi 802.11 a/b/g/n/ac, dual-band, WiFi-direct, DLNA, WiFi-Hotspot
    • - Bluetooth 4.1, A2DP, apt-X
    • - A-GPS / GLONASS
    • - NFC
    • - Infrarot-Port
    • - Stereo FM Radio mit RDS-Funktion
    • - Micro USB 2.0 Port (MHL 3.0, TV-Out), USB-Host
    • - Li-Poly Batterie mit 2840 mAh, nicht wechselbar





    Lieferumfang:





    Ach wie habe ich mich doch gefreut, als ich die Verpackung des HTC One geöffnet habe: Mein persönlicher Liebling, das Dot-View Cover war wieder mit in der Verpackung enthalten. Als ich dann allerdings kurz darauf mal einen Blick auf den offiziellen Lieferumfang geworfen hatte war mir schnell klar, dass diese Zugabe nur beim Testgerät dabei ist; Käufer eines „normalen“ – im Handel erhältlichen – HTC One gucken diesbezüglich in die Röhre. Das finde ich ehrlich gesagt sehr schade – und zwar aus verschiedenen Gründen: Zum einen ruft HTC mit dem neuen One eine sehr hohe UVP aus (da musste ich bei der Präsentation tatsächlich kurz zurück-streamen), zum anderen ist sonst nicht wirklich viel im Lieferumfang enthalten was Extras angeht. Und mal ehrlich: Das Dot-View Cover hat im Netz eine ausgerufene UVP von knappen 40,- €uro , die hätte man den Nutzern doch durchaus spendieren können.
    Warum ich so auf diesem Cover „herumreite“? Nun – ich finde das teil richtig praktisch. Es erfüllt nicht nur seinen Zweck (Schutz des Handys), sondern hat durch die Loch-Optik auch einen gewissen Informationsgehalt und fühlt sich haptisch auch sehr gut an.


    Kommen wir zum tatsächlichen Lieferumfang des HTC One:


    • - HTC One M9 Smartphone
    • - Li-Poly Akku mit 2.840 mAh (fest im Gerät integriert)
    • - USB-Kabel
    • - Lade-Adapter für USB-Kabel
    • - kabelgebundenes Stereo-Headset
    • - Kurzbedienungsanleitung


    Übrigens: Das HTC One kommt in einer optisch ganz nett gestalteten Verpackung, die tatsächlich durch die Musterung auch etwas an das Dot-View Cover erinnert. Leider macht die Verpackung einen nicht ganz so hochwertigen Eindruck – doch das nur am Rande. ;)







    Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:





    Das HTC One fällt auf und zwar in mehrfacher Hinsicht. Einerseits unterscheidet sich das Gerät faktisch nicht wirklich vom Vorgänger was die Optik angeht. Andererseits macht genau dieser Punkt das Gerät irgendwie „einzigartig“ und wiedererkennbar. Das Problem an dieser Stelle ist nur, dass an der Optik bereits seit einiger Zeit von den Nutzern negative (und auch verständliche) Kritik geäußert wird. Da wundert es ehrlich gesagt schon, dass man dann als Hersteller einfach mal gar nichts auf diese Kritik gibt und genauso weitermacht wie bisher auch. Immerhin hat Samsung jüngst gezeigt, dass es auch anders geht.
    Doch kommen wir nun konkret zum Aufbau des HTC One:
    Die Front besticht wie bei allen Flaggschiff-Smartphones durch das Display. HTC setzt hier auf ein Display in Full HD-Auflösung mit LCD3 Technologie bei einer Diagonale von 5,0“. Mir persönlich ist diese Größe auch absolut ausreichend, das Wettrüsten um das größte und am höchsten auflösende Display ist meiner Meinung nach längst beendet, es wird Zeit die Energieeffizienz der Phones in den Vordergrund zu pushen. Ober- und unterhalb des Displays befinden – zum Bedauern vieler HTC-Nutzer – zwei recht große schwarze Ränder zwischen der Anzeigefläche des Displays und dem oberen Gehäuseteil. Das sieht nicht nur gewöhnungsbedürftig aus, es ist de facto auch Platzverschwendung; immerhin hätte man die Displaygröße maximieren oder die Geräteabmessungen minimieren können. Ganz oben über dem Display sitzt einer der beiden „Boom-Sound“ Stereo-Lautsprecher, der andere ist wie gewohnt unterhalb des Displays platziert. Neben dem oberen Lautsprecher befindet sich außerdem die Frontkamera mit „UltraPixl“-Technologie sowie der Sensor-Bereich. Da sitzt der Helligkeits- sowie der Näherungssensor für das Display. Versteckt hinter dem Lautsprecher-Gitter ist auch noch eine winzige Benachrichtigungs-LED zu finden. Die ist zwar ausreichend was die Leuchtstärke angeht, dennoch muss man da schon etwas genauer hinschauen, ob man verpasste Ereignisse anstehen hat. Bei der Nutzung mit Dot-View Cover ist die LED übrigens leicht verdeckt – hier muss man sich dann auf die Darstellung im Display verlassen.
    Auf der linken Seite des Geräts ist lediglich der Einschub für die Nano-SIM-Karte zu finden. Das genaue Gegenteil ist rechts am Gerät der Fall: Auch hier befindet sich ganz oben ein Einschubschacht, diesmal allerdings für Micro SD Speicherkarten, die vom HTC One übrigens bis zu einer Größe von 128 GB offiziell unterstützt werden. Direkt unter dem Einschub sitzen die zwei Tasten zur Regulierung der Lautstärke sowie der Power-Button, der auch zur Aktivierung bzw. Deaktivierung des Displays genutzt werden kann.
    Auf der Oberseite des HTC One sitzt die Infrarot-Einheit, auf der Unterseite findet das Headset an der 3,5 mm Klinkenbuchse Anschluss, zudem wird hier das Smartphone via USB-Kabel samt Adapter geladen. Ein Mikrofon sucht man hier übrigens vergeblich – dies hat HTC hinter dem unteren Lautsprechergitter auf der Front versteckt.
    Abschließend kommen wir noch zur Rückseite des Geräts – und damit wohl auch zum Prachtstück. Denn die sieht nicht nur richtig schick aus, sie fühlt sich auch genauso an. Dominiert wird die Rückseite durch die verhältnismäßig große 20,7 Megapixel Kamera, welche direkt nebenan von einer Dual-Tone LED unterstütz wird. Unterhalb der Cam befindet sich noch das HTC-Logo.


    Weiter geht’s mit der Verarbeitung und der Wertigkeit des Smartphones. Hier hat HTC absolut nichts auf den guten Namen kommen lassen, der seit dem ersten HTC One Bestand hat. Durch das Unibody-Gehäuse und der Materialwahl (Metall) ist es HTC auch diesmal wieder möglich ein Smartphone zu präsentieren, das optisch und auch haptisch in der obersten Liga der Smartphones spielt. Das Gerät liegt dank seiner seitlichen Abrundungen wirklich richtig gut in der Hand und vermittelt durch diese Tatsache auch nochmal einen höherwertigen Eindruck. Egal wie man das Gerät anfasst, egal aus welchem Blickwinkel man es betrachtet: Der Nutzer wird hier absolut keinen Grund zu meckern finden. Das sind die Momente, in denen auch ich als Tester innere Freude verspüre; denn wenn man entsprechend viel Geld für ein Flaggschiff-Phone auf den Tisch legt, darf man den Gegenwert auch ruhig sehen, spüren und genießen.


    Was das angeht habe ich am HTC One also absolut gar nichts auszusetzen. 







    Touchscreen & Bedienelemente:





    Das HTC One besitzt – im Gegenteil zu vielen Flaggschiffen anderer Modelle – mit 5,0“ noch ein verhältnismäßig „kleines“ Display. Mir persönlich reichen 5,0“ dicke aus, ich wäre sogar noch mit 4,5“ zufrieden, wenn im gleichen Zuge die Geräte wieder etwas kompakter werden würden. Vieler Hersteller scheinen das zwar zwischenzeitlich erkannt zu haben (zumindest wenn man den Wahn um das dünnste Smartphone der Welt so beiläufig verfolgt), allerdings werden die Smartphones dann immer breiter und länger.
    Wie gesagt – HTC setzt beim neuen One auf ein 5“ Display und bleibt auch in Sachen Auflösung bei Full HD (1920 x 1080 Pixel) „hängen“. Auch dieser Punkt dürfte sehr umstritten sein: Reicht Full HD bei der Auflösung oder darf’s dann doch etwas mehr sein? Auch hier bin ich der Meinung, dass HTC alles richtig gemacht hat. Hintergrund dieser Meinung ist, dass Full HD bei 5“ eben absolut ausreichend sind – egal ob es jetzt „nur“ um die normale Nutzung eines Smartphones geht, oder ob man auch mal öfters im Netz surft oder längere Videos auf dem Gerät betrachten möchte. Ein Punkt der ebenfalls zum Tragen kommt: Akkulaufzeit. Je mehr Pixel „bewegt“ werden müssen und je größer die Display-Diagonale ist, desto mehr Power (ergo Energie) benötigt das Smartphone. Und dass dieser Punkt beim HTC One noch recht interessant wird (siehe weiter unten), hat HTC an diesem Punkt richtig gehandelt: „Nur“ Full HD Auflösung – check!
    Zum Display selbst: Genutzt wird die „LCD3“ Technologie, wobei der Touchscreen selbst natürlich kapazitiv arbeitet und obendrein von Cornings Gorilla Glass 4 bestens geschützt wird.
    Etwas unschlüssig sind sich die vielen Hersteller momentan noch bei dem Punkt, ob man weiterhin auf separate Tasten (egal ob Sensor-Tasten oder Hardware-Tasten) setzen soll, oder die Anzeige der Tasten in den Anzeigebereich des Display implementiert. HTC geht beim One den zweiten Weg, der auch nicht merklich negativ behaftet ist. Die drei Bedienelemente („Zurück“, „Home“ und „letzte Anwendungen“) fügen sich sehr passend in das Interface ein und stören zu keinem Zeitpunkt. Beim Start von Fullscreen-Anwendungen (Games, Browser) verschwinden die Bedienelemente – sie lassen sich bei Bedarf durch einen Wisch in die Bildschirmmitte wieder hervorheben.
    Was ist der Sinn dieser Art der Bedienung? Nun – die meisten Nutzer dürften denken, dass sich so Platz sparen lässt. Immerhin könnte (!) man das Display so größer ausfallen lassen und im Gegenzug die Gehäusegröße beibehalten; also das Verhältnis von Display- zu Gerätegröße maximieren. HTC hat dies leider nicht geschafft bzw. bewusst nicht umgesetzt. Zum Rand hin ist das Verhältnis „OK“ (wobei manche Hersteller auch hier schon weiter sind), doch speziell nach oben und unten wäre eigentlich noch massig Platz. Naja – dieser wird dann immerhin durch die „hübsche“ schwarze Umrandung samt HTC-Logo verziert. Das wäre auch dezenter gegangen…


    Kommen wir zu den sonstigen Bedienelementen: Wirklich viel hat das HTC ja hier nicht zu bieten, was ich aber als durchaus positiv empfinde. Der Nutzer findet am One nämlich lediglich am rechten Gehäuserand die beiden Tasten zur Regelung der Lautstärke sowie den Power-Button. Dieser weist zusätzlich als „Tasthilfe“ eine feine Struktur auf, sodass man auch ohne Hinsehen direkt weiß, ob man die richtige Taste erwischt hat. Man spart sich so quasi das „Abtasten“ der kompletten rechten Gehäuseseite. Die Tasten sind alle voneinander getrennt (es existiert also keine „Lautstärke-Wippe“ im klassischen Sinne) und weisen einen sehr gut definierten Druckpunkt auf.





    Menü:





    Weiter geht’s mit dem Menü. Hier kommt Android Lollipop (aktuell Version 5.0.2) in Kombination mit der HTC Sense-Oberfläche in der Version 7.0 zum Einsatz. Dies bedeutet, dass der Nutzer logischerweise keine pure Android-Oberfläche bekommt, sondern eben eine durch HTC modifizierte Software. Es gibt Hersteller, bei denen mir sowas für gewöhnlich nichts ausmacht. Das liegt dann in der Regel daran, dass die vom Hersteller vorgenommenen Änderungen mir persönlich einen erhöhten Nutzen bieten. Aber auch die zusätzliche „Überladung“ an sinnfreien Anwendungen spielt bei mir persönlich eine Rolle. Ich möchte auf meinem Smartphone nur die Apps haben, die ich auch tatsächlich nutze; dementsprechend möchte ich auch selbst über eine Installation urteilen. Dies ist ein Punkt den ich schon längere Zeit bei Samsung kritisiere: Hoher Nutzen, aber gleichzeitige Beeinträchtigung eben dessen durch sogenannte „Bloadware“.
    Bei HTC sieht das leider ähnlich aus. Einzelne Apps lassen sich zwar deinstallierten, der Großteil aber scheint von HTC fest vorgegeben, sodass hier lediglich eine Deaktivierung möglich ist. Mal eine kurze Auflistung der Anwendungen, die ab Werk vorinstalliert sind (damit Ihr einen kleinen Überblick bekommt ;) ): Themes, haufenweise Google-Apps (da kann HTC nix für – die gibt Google vor…), Facebook, Twitter, Skype, One Gallery, Wetter, Einrichtungs-Manager, HTC Backup-App, HTC Hilfe-App, HTC Club, Elternbereich, Kindermodus, Zoe, …
    Natürlich kann man sich diesem Wirrwarr mit Ordnerstrukturen etc. behelfen, aber optimal ist das dennoch nicht.
    Was mir hingegen richtig gut gefällt ist die Tatsache, dass der Nutzer ein separates Menü hat, in dem er auch recht frei walten kann. Apps lassen sich beliebig anordnen, sodass das Menü auf die eigenen Wünsche angepasst werden kann – klasse!
    Was gibt es sonst noch zum Menü zu sagen? Nun, die Navigation läuft trotzt der seitens HTC angepassten Oberfläche sauber und ohne nervige Ruckler oder Ladezeiten, des Weiteren wirkt das Menü auch recht übersichtlich und aufgeräumt – besonders dann, wenn man die letzten Experimente anderer Hersteller in Sachen Menügestaltung bedenkt. Alle Menüpunkte sind klar beschriftet, sodass man auch als HTC bzw. gar als Android-Neuling ohne größere Schwierigkeiten den Start absolvieren dürfte. Etwas negativ muss ich hier allerdings wieder die vorinstallierten Apps anmerken: Gefühlt 75% aller dieser Anwendung erfordern vor der ersten Nutzung eine Registrierung bzw. eine Anmeldung (sofern man bereits ein Konto hat) vom Nutzer. Klar, bei Facebook, Twitter und Co. verstehe ich das; warum aber bei hauseigenen Apps (teilweise Hilfe-Apps) ein solches „Hindernis“ eingebaut wurde, erschließt sich mir nicht ganz.

  • Kamera:





    Die Kamera des HTC One dürfte wohl beim Großteil der potenziellen Nutzer im Fokus stehen, denn in der Vergangenheit hat sich HTC zwar in Sachen Innovation nicht lumpen lassen (Stichwort: Zwei Kameras), die Qualität konnte indes nicht wirklich überzeugen. Da half es auch nicht, dass man die von HTC verwendete Technologie mal eben „UltraPixl“ tauft – bessere Bilder werden dadurch noch lange nicht erreicht.
    Allzu verständlich war also der Schritt, den HTC beim „neuen“ One geht: Die beiden „UltraPixl“ Kameras werden verbannt (diese Technik kommt jetzt nur noch in der 4 Megapixel Frontcam zum Einsatz) und stattdessen durch einen 20,7 Megapixel Sensor ersetzt. Die Cam unterstützt selbstverständlich Autofokus und wird zudem von der bekannten Dual-Tone LED bei schlechten Lichtverhältnissen unterstützt. Da man heut zu tage aber nicht mehr nur mit Fakten auf dem Papier für Aufsehen sorgen kann, sondern den Worten auch Taten folgen müssen, hat HTC auch in Sachen Software einiges aufgefahren, um letztendlich gute Ergebnisse bei der Aufnahme von Fotos und Videos zu bekommen. Da darf der HDR-Modus (der übrigens trotz schnellem Prozessor und großem RAM verhältnismäßig lange für das Bearbeiten von Schnappschüssen braucht) natürlich ebenso wenig fehlen wie ein kontinuierlicher Autofokus beim Drehen von Videos.


    Bevor wir zu der Leistungsfähigkeit der Kamera kommen, möchte ich euch zunächst die Software erläutern:



    Die Einstellungsmöglichkeiten der Kamera im Detail:



    • - Fotoleuchte: An, Aus, Automatisch
    • - Galerie-Shortcut
    • - Wechsel zwischen Foto- und Videomodus
    • - Schnellstart-Modi wählen: Selfie, Kamera (Normalmodus), Panorama, RAW-Kamera, hinzufügen (eigenen Modus erstellen)
    • - Aufnahmemodi: Automatisch, Nacht, HDR, manuelle Regelung, Porträt, Landschaft, Text, Makro
    • - Videomodus: Normal, Zeitlupenvideo, Schnelles Full HD Video
    • - ISO: Auto, 200, 400, 800, 1600
    • - Helligkeit: -2 bis +2 (Stufen) auswählbar
    • - Weißabgleich: Auto, Glühbirne, Neonlicht, Tageslicht, Bewölkt
    • - Format: Breit (16:9), Normal (10:7), Quadrat (1:1)
    • - Makeup-Stufe: Stufe 0 bis 10
    • - Automatische Lächelaufnahme: Ein, Aus
    • - Sprachaufnahme: Ein, Aus
    • - Touchscreen berühren, um Aufnahme zu machen: Ein, Aus
    • - Fokus während der Aufnahme sperren: Ein, Aus
    • - Kontinuierliche Aufnahme: Ein, Aus
    • - Auf 20 Bilder beschränken: Ein, Aus
    • - Auto-Anzeige: Ein, Aus
    • - Nach Aufnahme ansehen: Keine Ansicht, 5 Sekunden, 10 Sekunden, ohne Limit
    • - Selbstauslöser: Aus, 2 Sekunden, 5 Sekunden, 10 Sekunden
    • - Auflösung: Groß (16:9; 5376 x 3024 Pixel), Mittel (16:9; 4672 x 2624 Pixel), Klein (16:9, 3808 x 2144 Pixel)
    • - Bildanpassungen: Individuelle Regelungen von Kontrast, Sättigung und Schärfe
    • - Videoqualität: 4K (3840 x 2160 Pixel), Full HD (1920 x 1080 Pixel), HD (1280 x 720 Pixel), QVGA (320 x 240 Pixel), MMS (176 x 144 Pixel)
    • - Raster: Ein, Aus
    • - Geotagging: Ein, Aus
    • - Auslöserton: Ein, Aus
    • - Lautstärketastenoptionen: Lautstärke, Aufnahme (-> Hardware-Auslöser, sehr schön!), Zoom)
    • - Speicher: Telefon, Speicherkarte
    • - Tipps & Hilfe
    • - Auf Standard zurücksetzen






    Man sieht also, dass sich HTC durchaus Mühe gegeben hat, immerhin sind deutlich mehr Anpassungen innerhalb der Software möglich als das bei anderen Herstellern teilweise der Fall ist. Die Frage ist aber, ob der Kamerasensor das halten kann, was er dem Nutzer mit den bloßen technischen Daten verspricht?


    Fest steht: In Sachen „Kamera“ hat sich HTC im Vergleich zum M8 deutlich gesteigert. Diese lausige „UltraPixl“ – Kamera mit realitätsfernen 4 Megapixel Auflösung ist verbannt und durch einen Sensor mit 20,7 Megapixel ersetzt worden. Wie aber sicherlich die meisten Leser wissen, sagt die bloße Anzahl an Megapixel noch nichts über die eigentliche Bildqualität aus. Hier kommt es in erster Linie auf die Qualität und die Größe des verbauten Sensors an. Und genau an dieser Stelle merkt man dann den augenscheinlich kleinen, aber feinen Unterschied. Wer seine Bilder „nur“ auf normaler Größe und ohne Zoom betrachtet, wird mit dem M9 auf alle Fälle zufrieden sein. Bei ausreichend guten Lichtverhältnissen gelingen selbst Schnappschüsse in guter Qualität. Überhaupt fällt auf, dass der Autofokus recht schnell reagiert und viele Objekte auch sehr schnell fokussieren kann.
    Sobald man seine Pics aber vergrößert (also zoomt oder die Bilder großformatig ausdrucken möchte; Stichwort Poster & Co.) fällt schnell auf, dass doch recht viele mehr oder wenig große Pixel zu erkennen sind. Dies fällt aber wirklich nur beim Zoomen oder beim angesprochenen Format-Druck auf. Einen sehr positiven Eindruck hat die Dual-Tone LED Leuchte bei mir hinterlassen: Die leuchtet die Objekte nicht nur sehr natürlich aus, sondern hat tatsächlich auch eine sehr hohe Leuchtstärke. Im Innenbereich werden problemlos ganze Räume ausgeleuchtet, im Außenbereich können auch mehrere Meter entfernte Objekte noch recht gut ausgeleuchtet und damit abgebildet werden.


    Die Videofunktion des M9 lässt ebenfalls keine Kritik zu: 4K Videoaufnahmen werden ebenso unterstützt wie das aktuell noch gängigere Full-HD Format. Da (mir persönlich) beim Video aber nicht nur das Bild wichtig ist, sondern der Ton einen mindestens genauso großen Stellenwert einnimmt: Auch hier enttäuscht das Gerät nicht. Die Tonspur wird im Format *.mp4a in Stereo bei 48000 Hz aufgenommen – das liest sich nicht nur gut, sondern hört sich auch gut an.


    Fotos und Videos findet Ihr wie immer auf http://www.facebook.com/handyinsider sowie am Ende des Testberichts.






    Gesten & Bedienung:





    Den Unterpunkt „Gesten & Bedienung“ habe ich vor ca. einem Jahr zum ersten Mal in einem Testbericht angeführt, nämlich aufgrund meines privaten Kaufs des Oppo Find 7a. Ich bin bis heute begeistert davon, welche Freiheiten dem Nutzer hier bezüglich der individuellen Bedienung des Geräts über Gesten geboten werden. Das führt vom einfachen „Double-Tap-to-awake“ für das Display bis hin zum Starten verschiedener Anwendungen via „aufgemaltem Shortcut“. Das ganze Zeug war sogar nicht nur implementiert, es ist auch tatsächlich nutzbar und wurde bis dato auch immer weiter verfeinert.
    Ergo solltet Ihr Euch jetzt nicht wundern, wenn das One vielleicht an diesem Punkt leicht „negativ“ davonkommt. Gleich vorweg: Das One bietet hier deutlich mehr als andere Bewerber, an Oppo kommt man aber (noch) nicht heran.


    Um konkret zu werden: Das HTC One verfügt über verschiedene vorgegebene „Motion Launch Gesten“. Ab Werk sind sechs der Gesten verfügbar – und genau damit muss der Nutzer leider auch auskommen. Aber mal sehen, eventuell sind die sechs Gesten ja ausreichend:


    • - Für Aufwachen und Schlafen doppelt antippen: Dabei handelt es sich um die oben angesprochene „Double-tap-to-awake“ – Funktion. Die funktioniert auch problemlos, allerdings lässt sich mein Gerät auf Teufel komm raus nicht via Doppelklick in den Standby-Modus versetzen. Egal ob ich mich auf dem Homescreen oder im Menü befinde, egal ob das Gerät auf dem Tisch liegt oder in der Hand gehalten wird. Schade – denn die Funktion macht dann auch nur halb so viel „Spaß“.
    • - Nach unten wischen, um Sprachwahl zu aktivieren: Bei deaktiviertem Display nach unten streichen um automatisch die Sprachwahl zu starten. Naja…wers braucht.
    • - Zum Entsperren nach oben wischen: Das Gerät in deaktiviertem Zustand in die Hand nehmen und auf dem Display nach oben wischen, um das Gerät automatisch zu entsperren. Ganz nett, bräuchte es aber nicht unbedingt, da ich das Gerät ja auch via Double-tap entsperren könnte…
    • - Nach links wischen, um die Widget-Seite anzuzeigen: Gleiche Funktion wie beim Entsperren oben, nur dass man direkt in die Widget-Ebene kommt und nicht auf den Homescreen.
    • - Nach rechts wischen, um Blinkfeed anzuzeigen: Siehe die oberen beiden Punkte mit abgeändertem Ergebnis
    • - Lautstärketaste, um Kamera anzuzeigen: Endlich mal was Praktisches! Das Gerät in deaktiviertem Zustand im Querformat halten und anschließend die Lautstärketaste drücken, um direkt in den Kameramodus zu gelangen



    So – das wars dann leider auch schon mit Gesten & Co. Der Nutzer kann also selbst keine individuellen „Shortcuts“ anlegen bzw. die vorgegebenen Gesten abändern oder verfeinern. Das wäre für mein persönlichen Nachfolger des Find 7a ja ein absolutes Muss, gerade in den Zeiten, in denen die Smartphones immer größer werden. Ich meine mich ganz dunkel daran erinnern zu können, dass HTC damals sogar der erste „größere“ Hersteller war, der diese Gestensteuerung eingeführt hat. Irgendwie schade, dass man das über die Zeit nicht weiter verfeinert und den geänderten Anforderungen angepasst hat.






    Akku, Sprachqualität & Empfang:





    HTC spendiert dem One einen fest verbauten (also nicht wechselbaren) Li-Poly Akku mit einer Kapazität von 2.840 mAh. Das ist etwas mehr als beim Vorgänger, allerdings bietet das Gerät ja jetzt auch mehr Leistung – wenngleich man den neuen Prozessoren und Displays eine immer sparsamere Eigenschaft nachsagen möchte. HTC selbst gibt die Laufzeiten des Geräts übrigens wie folgt an (wie immer: Es handelt sich dabei um Laborwerte, die unter optimalen Bedingungen berechnet wurden. In der Realität sind diese durch zahlreiche, individuelle Faktoren so nicht vergleichbar):


    • - Gesprächszeit 2G-Modus: Bis zu 25,4 Stunden
    • - Gesprächszeit 3G-Modus: Bis zu 21,7 Stunden
    • - Standby-Zeit 2G-Modus: Bis zu 391 Stunden
    • - Standby-Zeit 3G-Modus: Bis zu 402 Stunden


    Wie geschrieben – in der Realität wird man diese Werte nie erreichen. Was also ist praktisch mit dem One im Alltag möglich?
    Nach meinen bisherigen Erfahrungen würde ich das One bezüglich der Akkulaufzeit als „Standard“ bewerten. Je nach Nutzungsverhalten besteht am Ende des Tages eine restliche Akkukapazität von 15 – 25% - ergo muss das Gerät bei mir am Abend prinzipiell an die Steckdose. Diese Eigenschaft hat das One aber auch mit meinem Alltags-Gerät (Oppo Find 7a) gemeinsam – daher „Standard“. Leider grenzt sich das One im Bereich Akku doch noch negativ ab: Ein Großteil der Hersteller von aktuellen Flaggschiff-Phones stattet die Geräte von Haus aus mit Schnellladegeräten aus. Sei es Oppo oder auch Samsung; daher ist es für mich etwas unverständlich, wie man ein Smartphone mit einer UVP in Höhe von 749,- Euro (!) mit einem normalen Ladegerät auf die Menschheit loslassen kann. Zum Vergleich: Mein Find 7a (Akku gleichgroß) ist in 70 Minuten von 0 auf 100% geladen. Das One benötigt dafür geschlagene 2,5 Stunden. Das spielt jetzt nicht wirklich eine Rolle, wenn man das Gerät sowieso über Nacht an die Steckdose packt. Jedoch hat mir die Schnellladefunktion des Find 7a schon oftmals etwas Kapazität verschafft, die ich sonst nicht mehr gehabt hätte.


    Wie sieht’s im Hinblick auf die Sprachqualität und den Empfang aus? Bei der Sprachqualität gibt es absolut nichts auszusetzen. Diese ist zwar immer auch etwas von der Empfangsstärke abhängig, jedoch lassen sich Ton bzw. die Realitätstreue der Übermittlung auch unabhängig davon beurteilen. Das One überträgt den Gesprächspartner recht natürlich und bei Bedarf auch ausreichend laut. Dies gilt sowohl für den „normalen“ Telefonmodus, als auch für die Wiedergabe eines Gesprächs über den Freisprechmodus.


    Beim Empfang ergibt sich ein zwiespältiges Bild. Ich habe hier das „Glück“ in einer Region testen zu können, die von EDGE bis hin zu aktueller LTE-Technologie eigentlich alles zu bieten hat. In Gebieten mit LTE-Versorgung war das HTC One stets auf einem sehr hohen Niveau, es kam eigentlich nie zu extremen Schwankungen oder gar Ausfällen im Empfang. Auch das Streaming via Youtube oder Internetradio klappte ohne Beanstandungen. Gelangt man mit dem One jedoch in schwächer versorgte Gebiete, tut sich das Gerät merklich schwer ein brauchbares Signal zu finden. Zur Verteidigung muss ich hier allerdings sagen, dass der Großteil meiner bisherigen Testkandidaten hier Probleme hatte und dies wirklich eine Ausnahmesituation darstellen dürfte. Daher bekommt das Gerät von mir bzgl. der Empfangsstärke das Ergebnis „gut“ – denn genau das hat das Gerät auch abgeliefert.

  • Media- & Musikplayer:





    Bei den heutigen Smartphones reicht es nicht mehr nur in einem Bereich herausragend zu sein; nein – man muss sein Gerät auf nahezu allen Fronten auf der Höhe der Zeit halten, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Wenn man parallel dazu dann noch die heutige „Abhängigkeit“ von Medien wie Internet, Youtube, Instagram & Co. betrachtet liegt es recht nahe, dass sofort Faktoren wie „Kamera“, „Display“, „Musik“ usw. aufpoppen.
    In diesem Teil geht es zunächst mal zu den Wiedergabefähigkeiten des HTC One M9.


    Wir beginnen beim – anscheinend – nicht vorhandenen Videoplayer. Wieso „anscheinend“? Nun – wer den Player als Menüpunkt im Hauptmenü sucht, wird sehr lange weitersuchen müssen, denn er existiert de facto nicht. Stattdessen muss der Nutzer die Wiedergabe entweder über die Galerie oder aber über den Dateimanager starten. In der Galerie werden dabei größere Vorschaubilder angezeigt, allerdings fehlt der Name der Datei. Im Dateimanager verhält sich das genau andersherum.
    Nachdem man nun aber die Wiedergabe gestartet hat, lässt sich das Video wahlweise im Hoch- oder im Querformat betrachten. Dann erscheint auch endlich ganz oben in der Kopfzeile der Titel des aktuellen Videos. Über die Kopfzeile kann man außerdem das Video direkt an andere Quellen teilen oder auch die Videobearbeitung aufrufen. In der Fußzeile erscheint die klassische Timeline, welche auf der linken Seite vom Pause/Start Button begrenzt wird. Rechter Hand der Timeline befindet sich – zusätzlich zur seitlichen Lautstärkeregelung – noch die Möglichkeit, die Lautstärke über das Display zu regulieren. Auf der rechten Seite mittig ist die Verknüpfung zum Schießen eines Screenshots platziert – das gefällt mir recht gut. Wer die Funktion nicht nutzt wird nicht merklich beeinträchtigt (der Button wird nach kurzer Inaktivität ausgeblendet) und wer schnell ein Bildchen aufnehmen möchte, muss nicht lange suchen.
    Mehr Einstellungsmöglichkeiten existieren nicht, wenn man mal von der allgemeinen Einstellung des „Boomsounds“ absieht. Dieser lässt sich in zwei verschiedenen Modi festlegen; mehr dazu später beim Musikplayer.


    Was die Wiedergabequalität anbelangt, kann ich weder in Sachen Bild- als auch Audioqualität negative Punkte anbringen. Die Bilddarstellung erfolgt den Erwartungen aus den technischen Daten gemäß in sehr guter Qualität und der Sound der beiden Frontlautsprecher ist HTC-typisch auf Oberklasse-Niveau. Etwas schade ist die Tatsache, dass es nur zwei verschiedene Einstellungsmodi des „Boomsounds“ gibt – eventuell könnte man hier doch noch einen etwas umfangreicheren Equalizer einbauen. Da dies aber vermutlich nicht passieren wird (hat sich ja seit dem ersten One auch nicht geändert), kann der Nutzer natürlich immer noch Software eines Drittanbieters installieren. Das bleibt aber jedem Nutzer selbst überlassen.


    Abschließend noch der Hinweis bzgl. den unterstützten Wiedergabeformaten beim Videoplayer: XviD, MP4, H.264 sowie WMV werden problemlos unterstützt – und damit auch so ziemlich alle Formate, die man täglich benötigt bzw. die auch andere Hersteller parat halten.






    Weiter geht’s mit dem Musikplayer: Dieser hat zum Glück auch wieder einen eigenen Menüpunkt spendiert bekommen, sodass man nicht erst umständlich den Weg über die Galerie bzw. den Dateimanager gehen muss. Nachdem der Nutzer den Player gestartet hat, gelangt man zu einer Übersicht welche eine zusätzliche Sortierung der Titel ermöglicht. An Kategorien hat der Nutzer hier zur Auswahl: Zuletzt wiedergegeben, Interpreten, Alben, Titel, Playlists, Ordner, Genres sowie Podcasts.
    Es ist also eine ausreichende Anzahl an Sortierungsmöglichkeiten gegeben – der Nutzer kann diese individuell nach Bedarf aktivieren oder deaktiviert, sodass auch die Übersichtlichkeit nicht leidet.
    Nachdem der entsprechende Titel angewählt wurde, startet auch schon die Wiedergabe in einem neuen Fenster. In der Kopfzeile findet der Nutzer im Grunde genommen dieselben Eingaben vor, die auch bereits beim Videoplayer umgesetzt wurden. Eine Besonderheit stellt hier vielleicht noch der Button um zur Musikbibliothek zurück zu kehren, sowie das tiefergehende Einstellungsmenü dar. Über dieses kann beispielsweise das Album-Cover aktualisiert werden. Mittig wird dieses übrigens recht groß dargestellt.
    Unterhalb des Covers ist neben der Timeline samt Bedienbuttons (Zurück, Pause/Start, Vorwärts) auch noch der Button für den Wiederholungs- und Shuffle-Modus platziert. Falls an dieser Stelle jetzt jemand den Equalizer vermisst: Korrekt – das HTC One bietet nämlich keinen! Der Sound kann nur via Einstellung im Ton-Menü zwischen „Theatermodus“ und „Musikmodus“ gewechselt werden. Der Theatermodus „verbreitert“ das Klangbild hierbei noch etwas, sodass man tatsächlich auch den Eindruck einer „breiteren“ Beschallung bekommen kann.
    Zur Wiedergabe selbst: Hier kann das One seine wahren Stärken ausspielen! Sowohl bei der Wiedergabe über die beiden internen Lautsprecher als auch über das mitgelieferte Headset stellt HTC klar, wo die Musik spielt. Die Wiedergabe der Songs erfüllt schön kräftig und ausgewogen, etwas schade finde ich an dieser Stelle nur die recht begrenzte Individualisierungsmöglichkeit in Bezug auf das Klangbild. „Boomsound“ ist ja schön und gut – dennoch wären zumindest selbst zu konfigurierende Equalizer-Profile ein Anfang, immerhin gibt es auch beim Musikgeschmack – glücklicherweise – unterschiedliche Präferenzen. Ich muss jedoch zugeben, dass das schon Meckern auf hohem Niveau ist. Was auch noch positiv erwähnt sein sollte: Auch auf der höchsten Lautstärkestufe verzerrt das Phone keinesfalls das Klangbild. Ich könnte mir sogar noch vorstellen, dass die Lautsprecher durchaus noch gar nicht wirklich an ihrem maximalen Limit werkeln. ;)


    Abschließend möchte ich Euch auch hier noch kurz die unterstützten Dateiformate aufführen: MP3, eAAC+, WMA, WAV, FLAC – auch hier dürften also keine Wünsche mehr offen bleiben.








    Verbindungen:





    Was die Verbindungen angeht, fehlt es dem HTC One eigentlich nirgendwo. Es werden alle aktuellen Standards unterstützt – beginnend bei Bluetooth über WLAN bis hin zu LTE. Konkret ist das HTC One wie folgt ausgestattet:



    • - 2G Netzwerk (GSM/GPRS/EDGE): 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
    • - 3G Netzwerk (UMTS): 850 / 900 / 1900 / 2100 MHz
    • - 4G Netzwerk (LTE): FDD, Frequenzbänder 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28
    • - NFC
    • - Bluetooth 4.1
    • - WLAN 802.11 a/b/g/n/ac (2,4 und 5 GHz)
    • - DLNA
    • - HDMI MHL 2.0
    • - 3,5 mm Klinkenbuchse
    • - Micro USB 2.0 Port
    • - GPS / GLONASS



    Wir sehen also, dass das One tatsächlich alles an Bord hat, was man zur heutigen Zeit eben benötigt. Besonders erfreulich ist, dass das Gerät bei nahezu allen Technologien auch so gut wie alle Standards ausreizt. Dies sorgt aktuell nicht nur für einen hohen Standard in Sachen Kompatibilität, es gibt auch einen gewissen Grad an Sicherheit für die Zukunft. Schließlich weiß man nicht, in welche Richtung und wie schnell sich die unterschiedlichen Standards entwickeln (oder eben nicht entwickeln…).





    Extras:



    Kalender:





    Dieser Unterpunkt liest sich vielleicht auf den ersten Blick etwas belanglos und uninteressant – diese Meinung hatte ich früher auch. Doch mit der Evolution der Smartphones und der heutigen Nutzung als mobiles Büro hat der Kalender bei mir persönlich wieder einen höheren Stellenwert bekommen. Doch – was unterscheidet einen „guten“ Kalender von einem „schlechten“ Kalender? Optik? Funktionalität? Erweiterungsmöglichkeiten? Simple Bedienung?
    Nun – im Grunde von allem ein bisschen. Von meinem privaten Smartphone (Oppo Find 7a) bin ich her recht verwöhnt; auch im Play Store findet man mit etwas Suche auch geeignete Anwendungen bzw. Widgets. Doch mit dem Kalender verhält es sich im Grunde ähnlich, wie mit einem vorinstallierten App-Drawer oder Musik- und Mediaplayer: Wenn ich mich in den „normalen“ Nutzer hineinversetze verlange ich, dass auf einem teuren Gerät auch alles funktioniert, was beworben wird – ich möchte mir nicht erst alles zusammensuchen und downloaden müssen.


    HTC setzt beim Kalender auf eine recht nüchtern in blau gehaltene Anwendung, die dafür recht übersichtlich wirkt. Der Kalender kann in folgenden Ansichten betrachtet werden: Monat, Woche, Tag, Terminübersicht, Einladungen. Betrachtet man nur die Monate, werden hinterlegte Termine nur mit grauen Schattierungen an den jeweiligen Tagen dargestellt. Wechselt man dann allerdings in die Wochen- oder Tagesansicht, erscheinen die Termine auch farbig; was nochmal eine deutliche Steigerung in Sachen Übersichtlichkeit und Komfort bringt. Neben den üblichen, „kleineren“ Einstellungsmöglichkeiten, möchte ich hier vor allem noch auf die detaillierten Felder eingehen, die der Nutzer bei der Neuanlage von Terminen mit Infos befüllen kann:


    • - Terminname
    • - Zeitzone
    • - Dauer: Von *** bis ***
    • - Ganztägig: Ja / Nein
    • - Verfügbare Zeit anzeigen (wechselt zurück zum Kalender, um die Verfügbarkeit zu checken)
    • - Wo (Terminort, kann auch mit GPS bestimmt werden)
    • - Beschreibung
    • - Status: Beschäftigt / Frei
    • - Erinnerungen: Es lassen sich Erinnerungen via Popup-Benachrichtigung oder Mail hinterlegen, verschiedene Zeitintervalle sind vorgegeben.
    • - Wiederholungsmodi
    • - Datenschutz: Standard, Privat, Öffentlich


    Weitere Felder sind auf dem One leider nicht verfügbar. Sollte hier aber noch jemand irgendwelche Eintragsmöglichkeiten vermissen, besteht natürlich immer noch die Möglichkeit, sich selbst eine andere App aus dem Play Store zu laden.

  • Energiespar-Funktionen:





    Ebenfalls ein durchaus wichtiger Punkt ist heut zu tage die Akkulaufzeit der Smartphones. Um diesen Punkt aber nicht nur auf die Akkugröße und die Energieeffizienz der verbauten Hardware zu beschränken; gehen immer mehr Hersteller auch dazu über, ab Werk teilweise recht umfangreiche Energiespar-Funktionen auf den Geräten zu installieren. HTC hat den Energiesparmodus (genauer gesagt gibt es zwei) im Einstellungs-Menü versteckt, eine direkte Verknüpfung auf dem Homescreen existiert nicht.


    Wie eben kurz erwähnt, gibt es zwei verschiedene Arten des Energiesparmodus, die sich vor allem hinsichtlich ihrer „Beschränkungen“ der verschiedenen Anwendungen unterscheiden:


    • - Energiesparmodus:
      „Normaler“ Energiesparmodus, der neben der Beschränkung der CPU-Geschwindigkeit auf die Displayhelligkeit reduziert, das Vibrationsfeedback deaktiviert und die Datenverbindung kappt, sobald das Display deaktiviert wird.


    • - Extremer Energiesparmodus:
      Lässt sich bei Akkuständen von 20%, 10% oder 5% automatisch aktivieren, kann aber natürlich auch manuell via Schieberegler aktiviert/deaktiviert werden. In diesem Modus werden lediglich folgende Funktionen des One zur Verfügung stehen: Telefon, Nachrichten, E-Mail, Kalender, Rechner sowie Uhr. Zusätzlich zu dieser Beschränkung an Funktionalität wird die Displayhelligkeit reduziert, die Datenverbindung bei deaktiviertem Display gekappt, Popup-Benachrichtigungen deaktiviert und auch Bluetooth und die automatische Synchronisierung sind tabu.



    Diese Energiesparmodi sind zwar alle schön und gut, werden von mir aber nur in Ausnahmesituationen genutzt. Also beispielsweise wenn auf absehbare Zeit keine Stromversorgung in der Nähe ist oder das Gerät sowieso andauernd in einem nicht ausreichend mit Netzstärke versorgtem Gebiet unterwegs ist (wobei auch der Flugmodus hier gute Dienste tut). Der eigentliche Zweck dieser Energiesparprogramme wird erfüllt, daher gibt’s daran absolut nichts zu bemängeln.







    Fazit:






    Das HTC One hat einen gewissen Ruf, das kann man definitiv nicht abstreiten. Doch ob dieser Ruf jetzt besonders positiv oder negativ betont ist, hängt immer von den individuellen Erfahrungen (oder auch keinen Erfahrungen) ab. Das One hat definitiv seine gewissen Stärken, die im Grunde genommen schon beim ersten One da waren und von HTC entweder immer noch gleichwertig präsentiert werden oder gar weiterentwickelt worden sind. Zu diesen Stärken mag neben dem Design (das ist Geschmackssache) definitiv die Wertigkeit des Smartphones in Verbindung mit der Verarbeitung zählen. Ich freue mich ehrlich gesagt immer, wenn ich ein aktuelles One von HTC testen kann, denn bei diesen Punkten wurde ich bisher nie negativ überrascht. Im Gegenzug könnte man aber argumentieren, dass genau diese Punkte das Gerät zwischenzeitlich etwas „langweilig“ anmuten lassen. Designtechnisch hat sich auf der Front nicht wirklich was getan, auf der Rückseite sitzt jetzt eine Kamera weniger.
    Dafür versucht man beim aktuellen One das gewisse „Lebensgefühl“ zu vermitteln, quasi das One als treuen Begleiter seines Nutzers. Das Problem ist: Wenn die verbaute Hardware nicht so funktioniert wie man sich das beispielsweise erhofft oder auch die Software im Vergleich mit den Konkurrenten nicht wirklich mehr sondern im Endeffekt eher weniger zu bieten hat – ja, dann wird’s irgendwann schwer die Masse an Kunden auf seine Seite zu ziehen. Wenn man dann noch eine UVP in Höhe von 749,- €uro aufruft ist der „Flopp“ quasi vorprogrammiert.
    Übrigens: Falls sich jetzt einige Fragen, was ich genau mit „Hardware nicht so funktioniert, wie man sich das bspw. erhofft“ meine: Das leidige Hitze-Problem des Prozessors. Das One setzt als eines der ersten Geräte auf den neuen bzw. aktuellen Snapdragon 810 Prozessor. Kurz vor Release des One kamen Gerüchte auf, dass der allgemeine Marktstart des Prozessors wohl verschoben werden könnte, weil Qualcomm das Hitzemanagement nicht im Griff hat. HTC hat daraufhin reagiert und kurz darauf ein erstes Firmware-Update nachgeschoben, mit welchem dieses „Problem“ eliminiert bzw. dem „Problem“ vorgebeugt (durch Drosselung der maximalen Taktrate) werden sollte. So wirklich scheint das aber nicht funktioniert zu haben.
    Mein HTC One wurde im normalen Betrieb (Surfen, Musikhören, etc.) leicht warm, werden energieintensive Anwendungen wie z. B. die Kamera (auf Dauer) oder eben der Prozessor samt Display beim Gaming beansprucht, erwärmt sich die Rückseite des One deutlich! Hier mögen jetzt wieder die Personen kommen die sagen „natürlich erwärmt sich das, Metall leitet ja!“ – ja, das tut es. Ändert aber nix an der Tatsache, dass die Wärmeentwicklung bei anderen Herstellern nicht so extrem ist. Außerdem stört mich eine zu stark erhitzte Rückseite bei der Bedienung immens…


    Endgültiges Fazit: Zum momentanen Preis würde ich mir das One nicht kaufen. Wer mit etwas weniger technischer Leistung auch leben kann und unbedingt das Design des Geräts aufgreifen möchte, kann getrost zum Vorgänger (M8) greifen – denn der erlebt momentan einen extremen Preisverfall aufgrund der Verfügbarkeit des M9. Ansonsten gilt wie immer: Auch andere Mütter haben schöne Töchter ;)


    Die Gesamtübersicht der positiven und negativen Punkte ist wie immer im Anschluss unterhalb zu finden.






    Vorteile:





    • - Kamera im Vergleich zum Vorgänger deutlich besser, im Detailgrad noch etwas verrauscht. Schneller Autofokus.
    • - sehr natürliche und helle Dual-Tone LED Leuchte
    • - sehr gute Verarbeitung und edles, schickes Design (Rückseite)
    • - Oberklasse-Leistung in Sachen Audio-Qualitäten
    • - auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbares Display
    • - Speicherkartenslot vorhanden (ist heute leider nicht mehr selbstverständlich)
    • - trotz (oder gerade deshalb) hat der Nutzer eine recht hohe Eigenständigkeit in Sachen Personalisierung des Smartphones




    Nachteile:





    • - Teuer! 749,- €uro UVP ist eindeutig zu heftig!
    • - Die Entwicklungen beschränken sich zu sehr auf das Innenleben – am äußerlichen Design hat sich kaum etwas getan (Front!)
    • - Hardware teilweise nicht ausgereift; Stichwort: Hitzeproblem Snapdragon 810 – trotz Softwareupdate für den Prozessor, das zwar die maximale Taktrate reduziert, aber keine wirkliche Verbesserung in Sachen Wärmeentwicklung bewirkt hat)
    • - Trotz “Boomsound”: HTC könnte sich selbst einen Gefallen tun und weitere EQ-Profile bzw. manuelle Regler einbauen / zur Verfügung stellen.
    • - die Kameraqualität kann mit den Flaggschiffen der anderen Hersteller (S6 & Co.) noch nicht wirklich mithalten
    • - Zu viel Bloatware vorinstalliert. Es sind zwar auch nützliche Apps dabei (z. B. Hilfe-Anwendungen von HTC), allerdings erfordert ein Großteil eine separate Registrierung, um möglichst viele Nutzerdaten zu sammeln. Bedeutet, dass ein Großteil der Anwendungen wohl nie genutzt werden wird … schade eigentlich.
    • - HTC sollte sich bei der Entwicklung des nächsten One entweder mehr Zeit nehmen (und ggf. die Vorstellungen der nächsten Flaggschiffe anderer Hersteller abwarten), oder aber einen kompletten Neustart wagen; was vermutlich auch die beste Lösung wäre. Dieser Neustart kann für Hardware, Software und auch in Sachen Optik nur von Vorteil sein.

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