Telefonanbieter reagiert nicht, Vertragskündigung, Rufnummernportierung

  • Hallo,
    ich habe 2012 einen Telefon/Internetvertrag per LTE (DSL per Funk und VoIP) mit der Televersa abgeschlossen. Einige Zeit hat Festnetztelefonie und Internet auch prima funktioniert.
    Im letzten Jahr (Oktober) wurde die Televersa dann Insolvent und die Zoom Infratec hat die Geschäfte dann irgendwann übernommen. Nach viel hin und her ist nun der Insolvenzverwalter raus und die scheinen einen regulären Betrieb zu versuchen.
    Ab Dezember gab es zeitweise Unterbrechungen bei der Telefonie. Seit Anfang März kann ich nun durchgehend keine ausgehenden Gespräche mehr führen.
    Bei dem mehrfachen Versuch die Hotline anzurufen kommt nur Wartemusik und eine Ansage mit der bereits bekannten Telefoniestörung und dass man eine Email mit Anweisungen für die Umstellung des Routers erhalten würde. Ich habe dann bereits im März das neue Unternehmen per Eischreiben angeschrieben und auf den Missstand hingewiesen, eine Frist zur Beseitung des Problems gesetzt und meine Kündigung angedroht - keine Reaktion!
    Ende April habe ich dann ebenfalls per Eischreiben den Vertrag außerordentlich gekündigt, weil ja die Leistung zu einem großen Teil (keine Telefonie) nicht erbracht wurde. - keine Reaktion
    Irgendwann habe ich dann mal jemanden ans Telefon bekommen, eine eher hilflos wirkende Frau, die mir weder mitteilen konnte wann die Störung beseitigt wird, noch wie das jetzt mit der Kündigung und Rufnummernportierung läuft.
    Letzen Freitag bin ich dann mal vorbeigefahren und die gleiche Frau öffnete mir. Sie konnte mir nichts sagen und von meinen Schreiben und Emails konnte sie nichts finden. Sie verwies mich auf eine andere Person, die dafür zuständig wäre, konnte mir aber weder Namen noch Rufnummer mitteilen. Nur eine Mailadresse, die aber zuvor schon mehrfach angeschrieben hatte. Ich habe ihr dann nochmal meine komplette Korrespondenz übermittelt und bis heute eine Antwort gefordert.
    Die Hotline habe ich schon mehrfach angerufen, habe dann aber irgendwann aufgegeben, weil auch nach 20 Min (max 45 Min) niemand ran ging. Muss zwischendurch ja auch mal arbeiten...
    Auf der letzen Rechnung wurden dann 25% der Grundgebühr abgezogen, weil ja die Telefonie nicht funktioniert. Diese paar Euros brauchte ich allein schon für die Anrufe bei der Hotline, weil ich ja nur mit meinem Mobiltelefon telefonieren kann.
    Die Rechnungen der letzten Monate habe ich übrigens noch nicht gezahlt, was anscheinend aber auch niemenden zu stören scheint.


    Was kann ich jetzt noch tun, ich möchte sobald als möglich aus dem alten Vertrag raus und möchte meine beiden Rufnummern zum neuen Anbieter mitnehmen.


    Habt ihr eine Idee?
    Danke


    :confused:

  • Kannst Du den Zugang der gesamten bisherigen Korrespondenz mit dem Provider belegen, d.h. Nachweise über den Erhalt der Kündigung, der ganzen übrigen Schreiben, Übergaben vor Ort an die entsprechende Mitarbeiterin, etc..? Dies ist wichtig für alles nachfolgende.


    Da Du den Vertrag trotz Fristsetzung zur Störungsbeseitigung bereits außerordentlich (zu einem Stichtag?) gekündigt hast und auch keine Reaktion von der Gegenseite kam, bist Du de facto raus aus dem Vertrag. Ich würde jedoch darauf achten, die Leistung dieses Providers nicht weiter in Anspruch zu nehmen, da dies als stillschweigende Fortsetzung gewertet werden könnte.


    Die Mitnahme der Rufnummer zu einem neuen Provider setzt m.W. die Mitarbeit des alten Providers voraus. Da dieser jedoch "toter Mann" spielt, würde ich mich an deiner Stelle ggf. doch mit einer neuen Rufnummer anfreunden. Falls es unumgänglich ist, die alte Nummer mitzunehmen, wirst Du wohl auf die Hilfe der Bundesnetzagentur über deren Beschwerdeformular angewiesen sein. Ob diese Behörde in einem solchen Fall noch helfen kann, ist jedoch schwer einzuschätzen. Unter Umständen kann Dir auch die Rubrik "Vorsicht, Kunde!" der c't Zeitschrift unter die Arme greifen. Sollten doch noch Rechnungen für den Zeitraum ab Wirksamkeit der außerordentlichen Kündigung eintrudeln, würde ich prüfen, inwieweit Du die Leistungen noch in Anspruch genommen hast und diese (ggf. anteilig) zahlen bzw. alternativ einmal beleghaft Widerspruch mit Verweis auf die Kündigung einlegen.


    Ansonsten wäre m.E. nur noch die Wahl eines neuen Providers offen. Viel Glück und Erfolg!

  • Als Moderator des Forums in dem diese Frage vorher gestellt wurde, freue ich mich zwar, wenn sie an m.E. hierfür geeigneterer Stelle weiterdiskutiert wird, gebe aber trotzdem den Hinweis zwecks ggs. Verlinkung des Crossposts: http://www.telefonanlagenforum…g33284;topicseen#msg33284


    Die von meinem Vorrredner genannte Definition des Fristablaufes durch ein konkretes Tagesdatum dürfte ersatzweise mit einer konkreten Zahl von Tagen nach Zugang des Schreibens ebenso klar vorgenommen sein - fehlt beides, solltest Du diesen Mangel noch heilen.


    Weitere Hinweise (v.a. bzgl. des Klarheit Verschaffens anhand des Handelsregisters) habe ich Dir noch am o.g. Ursprung gegeben.

    meine Einschätzungen zu VIP-SIM-Nummern und vielen anderen TK-Themen (mit dem Schwerpunkt Beschaffung von TK-Anlagen) gab es seit November 2012 auch auf http://www.telthies.de - wegen Implementierung der DSGVO pausiert dieses Angebot

  • Update:


    Mit der BNetzA sprach ich soeben, da gibt es kein Procedere für ein "Machtwort" im Portierungsweg: der Gesetzgeber wolle die praktische Umsetzung des TKG weitgehend im bestehenden Zivilrecht belassen und hat sich daher spezieller Regelungen enthalten. Wer den ursprünglichen Netzbetreiber - zu dem eine abgeschaltete Mobilfunknummer ja irgendwann zurückfallen wird - auf Goodwill ansprechen will, kann damit ans Ziel kommen. Aber einen speziellen Rechtsweg für diese Fallgestaltung gibt es nicht, auch wenn dem Regulierer im Grunde klar ist, daß gegen nicht greifbare Gegner so kaum vorgegangen werden kann - der Grundsatz, kein spezielles Rechtsfeld zu schaffen, wog dem Gesetzgeber hier stärker als der Verbraucherschutz im Detail.
    .
    .


    Aus der Quelle http://www.rae-poellmann.com/pressespiegel/ zitiere ich folgendes Fundstück:
    "08.04.2015
    Insolvenzverfahren aufgehoben


    Einigung mit Käufer / Regionaler Telefon- und Internetanbieter wieder verwaltungs- und verfügungsberechtigt


    München / Mühldorf am Inn, 8. April 2015 – Das vorläufige Insolvenzverfahren gegen die Zoom Infratec GmbH wurde vom Amtsgericht Mühldorf aufgehoben. Wie der Münchner Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht Hanns Pöllmann mitteilt, konnte der vormalige Insolvenzverwalter eine Einigung mit dem Käufer erzielen. Damit ist die Zoom Infratec GmbH wieder direkter Ansprechpartner für alle Kunden. […]


    Text: Talk of Town. Wächter & Wächter"
    .
    .
    Übrigens ein putziges Detail: ich höre gerade in der Hotline des Anbieters zwei Ansagen durcheinandersprechen, eine Frauenstimme (hochdeutsch) sagt der nächste freie Mitarbeiter sei für mich reserviert (aktuell seit 22 Minuten, wen wundert´s) und eine andere Frauenstimme (älter als die erste, mit bayrischem Akzent) erzählt den Kunden mit Telefonstörungen, das Anrufeaufkommen sei gerade recht hoch und zum Aufbauen abgehender Verbindungen bekämen Sie eine eMail welche Routereinstellungen zu ändern seien. Abgesehen davon, daß ihnen mein Anliegen wichtig sei, sagt mir das: der technische Netzbetreiber hinter diesem aus meiner Sicht offenbar nur Reseller hat gewechselt.

    meine Einschätzungen zu VIP-SIM-Nummern und vielen anderen TK-Themen (mit dem Schwerpunkt Beschaffung von TK-Anlagen) gab es seit November 2012 auch auf http://www.telthies.de - wegen Implementierung der DSGVO pausiert dieses Angebot

  • Hallo, danke für die Antworten.
    THX1138.79
    Die Kommunikation ist leider nicht gänzlich belegbar, weil das Einschreiben mit der Kündigung nicht vom Empfänger unterschrieben wurde. Zugestellt wurde es laut Post Sendungsverfolgung aber.
    In der Kündigung habe ich den 31.05.15 angegeben.


    Die bisherige Rufnummer nicht mitzunehmen zu können ist eher ein Schönheitsfehler. Die Nummer ist sehr einfach zu merken und natürlich ist die halt an mehreren Stelle hinterlegt, wie das halt so ist. naja und meine Visitenkarten kann ich dann auch neu drucken... aber alles tragbar.


    telthies
    Das mit der korrekten Firmierung könnte allerdings ein Thema sein, weil sich der Sitz des Unternehmens geändert hat und seit 26.5.2015 eine neue HRB Nummer bei einem anderen Amtsgericht hat (Pinneberg --> Traunstein). Auf der letzten Rechnung vom 22.5. steht die neue Anschrift mit der alten Handelsregisternummer?
    Die Domain Handelsregisterportal.de kann man kaufen, aber die Infos finde ich nicht.


    Alles ganz schön blöd. auf jeden Fall brauch ich jetzt ziemlich schnell einen neuen Internetanbieter, aber die Auswahl beschränkt eh auf nur eine weitere Alternative.

  • Zitat

    Original geschrieben von dancer1970
    telthies
    Das mit der korrekten Firmierung könnte allerdings ein Thema sein, weil sich der Sitz des Unternehmens geändert hat und seit 26.5.2015 eine neue HRB Nummer bei einem anderen Amtsgericht hat (Pinneberg --> Traunstein). Auf der letzten Rechnung vom 22.5. steht die neue Anschrift mit der alten Handelsregisternummer?
    Die Domain Handelsregisterportal.de kann man kaufen, aber die Infos finde ich nicht.


    Pardon, mein Fehler, das "Registerportal" heißt "handelsregister.de". Mein Hinweis mit den Nummern und der "Historie" soll Dir dabei beim Spurenlesen helfen, wo evtl. mit Umfirmierungen geschummelt wurde. Im Handelsregister steht aktuell immer der jüngste Firmenname; der vorherige Name taucht dort nur auf, wenn er am jeweiligen Ort der jüngste Firmenname war; an beiden Stellen sind aber frühere Firmennamen in der "Historie" zu erkennen (hellgrau klein links unter dem Firmennamen auf der Übersichtsseite).


    Du hast PN.
    .
    .
    und noch´n Update, ein weiteres Fundstück:
    http://www.heimatzeitung.de/st…den-behalten-Nummern.html


    "Mettenheim/Babensham | 14.11.2014 | 06:03 Uhr
    Erleichterung nach Mvox-Pleite: Kunden behalten Nummern


    Es ist eine gute Nachricht für alle Kunden von Mvox – nach einer relativ langen Leidenszeit. Seit Anfang August waren im Verbreitungsgebiet des Telekommunikationsunternehmens mit Sitz in Mettenheim und Garching/Alz immer wieder Probleme mit der Internet- und Telefonverbindung aufgetaucht. Vor allem in den Landkreisen Rosenheim und Mühldorf waren Gemeinden, Firmen und private Haushalte betroffen. Wegen des Totalausfalls war beispielsweise in der Gemeinde Babensham wochenlang kein geregelter Arbeitsablauf möglich. Aber auch in Emertsham kam es, wie berichtet, zu etlichen Störungen.


    Otto Lederer, der Landtagsabgeordnete der CSU für den Stimmkreis Rosenheim-West, empfiehlt nun allen ehemaligen Mvox-Kunden, sich so schnell wie möglich für einen neuen Anbieter zu entscheiden. Anschließend könne bei diesem eine Rufnummernmitnahme beantragt werden. Vom Antrag bis zum neuen Anschluss würden voraussichtlich zwei Wochen vergehen. Die Telefongesellschaft Mvox sowie das dazugehörige Tochterunternehmen Televersa hatten vor kurzem Insolvenz angemeldet. Das ging aus einer öffentlichen Bekanntmachung des Amtsgerichts Mühldorf hervor. − tt"


    Daraus lese ich: trotz des Zugangs über Funk geht es nummernmäßig ums Festnetz (?)

    meine Einschätzungen zu VIP-SIM-Nummern und vielen anderen TK-Themen (mit dem Schwerpunkt Beschaffung von TK-Anlagen) gab es seit November 2012 auch auf http://www.telthies.de - wegen Implementierung der DSGVO pausiert dieses Angebot

  • ja die beiden Stimmen sind mir bekannt, es gehört auch noch die Firma mvox zu dem Club, dort gibts wieder eine andere Ansage.
    Es haben auch die Geschäftsführer gewechselt.

  • das Handelsregister habe ich inzwischen auch gefunden. es gibt demnach zwei Unternehmen.
    Amtsgericht Traunstein HRB 24407 (seit 26.5.15)
    und
    Amtsgericht Pinneberg HRB 9469 PI

  • Zitat

    Original geschrieben von dancer1970
    es gibt demnach zwei Unternehmen. Amtsgericht Traunstein HRB 24407 (seit 26.5.15) und Amtsgericht Pinneberg HRB 9469 PI

    nein, nur eines: eine Sitzverlegung kann vom Notar bis ins Register gut und gerne zwei Wochen dauern (deswegen macht man das ja auch elektronisch, hihi, zu Großvaters Zeiten ging das schneller). So ist die Firma am alten Ort noch nicht weg und am neuen Ort schon da, das kommt vor und ist an sich nichts böses. Aber sonst: eine ganze Alarmglockenfabrik, würde ich sagen. Die neue Firma ist als 319. Verwaltungsgesellschaft geboren (also Fließband-Vorratsgründung), wurde dann sitzverlegt nach klingt nach Wohnhausanschrift, nun wieder sitzverlegt nach wo sie gerade gebraucht wird, dabei der GF ausgewechselt (Name klingt albanisch oder so, aber immerhin kein Suchtreffer mit Gomopa). Ein Forderungskauf muß im übrigen nicht heißen, daß dafür eigenes Geld in die Hand genommen worden wäre. Für mich liegt da ein Hauch von XY in der Luft :-)

    meine Einschätzungen zu VIP-SIM-Nummern und vielen anderen TK-Themen (mit dem Schwerpunkt Beschaffung von TK-Anlagen) gab es seit November 2012 auch auf http://www.telthies.de - wegen Implementierung der DSGVO pausiert dieses Angebot

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