Festplatte wird schon vom BIOS nicht erkannt

  • Ich habe zum wiederholten mal Probleme mit einem dieser Schrotthaufen, die SEAGATE in der Vergangenheit als Festplatten verkauft hat. Im gegenwärtigen Fall eine Barracuda 7200.11. Mit keiner anderen Festplatte als Barracudas 7200.1x hatte ich überhaupt jemals ein vergleichbares Problem.


    Zum Problem:
    Die zuvor funktionierende Festplatte wird vom BIOS nicht mehr als solche erkannt. Getestet an verschiedenen Geräten sowohl intern als auch extern, so dass Fehler an anderen Bauteilen ausgeschlossen sein dürften.


    Im Gegensatz zu meinem letzten Ausfall einer Barracuda läuft das Modell noch ganz normal an, macht die üblichen Lesevorgänge und scheint auch Spur 0 (ich nenne das mal so) zu finden. Kein Klackern, kratzen oder sonstigen abnormalen Geräusche.


    BIOS und Windows verhalten sich aber so, als hätte ich ein Stück Holz angeschlossen - die Platte wird vollkommen ignoriert.



    Glücklicherweise speichere ich von meinen Erfahrungen ausgehend auf SEAGATE-Platten nur noch redundante Daten, was sich (wieder einmal) als hilfreich erwiesen hat. Allerdings: Zwar sind die gespeicherten Daten redundant, leider aber in einer gezielten Zusammenstellung, die ich nur mit Aufwand rekonstruieren kann.



    Hat hier noch jemand eine Idee, wie ich die Platte noch (vielleicht auch nur einmal) zum laufen bekomme? Mir würden schon Screenshots vom Directory reichen.


    Kennt hier vielleicht jemand einen der Tricks und Kniffe (Einfrieren der HDD o.ä.), mit denen es Nutzern in verschiedenen Fällen gelungen war, solche Platte kurzzeitig zu reanimieren?

  • Hört sich nach Schaden der elektronik an, hier könntest du mit der Controller-Platine von einer Baugleichen HDD glück haben. Da die Kontakte zu Motor und Leseköpfen in der Regel per Federkontakten realisiert ist, ist der Umbau kinderleicht.

    Wenn Null besonders groß ist, ist es fast so groß wie ein bisschen Eins.

  • Hi


    checke doch mal, ob Deine Seagate ("Sea gate" offenbar nicht) vom berüchtigten Firmware-Bug betroffen ist. Deine Fehlerbeschreibung läßt dies vermuten.


    Davon kann man dann die weitere Vorgehensweise abhängig machen.


    Betroffenen Modelle:


    ST31000340AS
    ST3750330AS
    ST3640330AS
    ST3500320AS
    ST31500341AS
    ST31000333AS
    ST3640323AS
    ST3640623AS
    ST3320613AS
    ST3320813AS
    ST3160813AS ST31000340NS
    ST3750330NS
    ST3500320NS
    ST3250310NS STM31000340AS
    STM3750330AS
    STM3500320AS
    STM31000334AS
    STM3320614AS
    STM3160813AS
    STM31000333AS


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Meine betroffene Seagate hat die Modellbezeichnung ST3500820AS und ist in der von Dir genannten Aufstellung nicht enthalten. Folgt daraus, dass meine Platte nicht zu den gefährdeten gehört oder sind die in der Aufstellung enthaltenen Modelle nur diejenigen, bei denen der Firmware-Mangel als gesichert gilt?


    Zwei meiner Barracuda-Platten à 1TB sind/waren im Übrigen von diesem Bug betroffen. Eine von ihnen war gerade beim seinerzeit empfohlenen Versuch, ein Firmware-Update durchzuführen, erst richtig hängengeblieben, so dass ich den Rest so gelassen hatte, wie er war. Von diesen beiden defekten Platten existiert noch eine, bei der Ich hoffe, den Fehler (irgendwann einmal) beheben zu können, weil ich die Daten gern wiederhätte.


    Im Netz kursieren die wildesten Beschreibungen, wie man dieses Problem angehen kann. Für aussichtsreich halte ich den Versuch, eine neue Firmware über die werksinterne (zusätzliche) serielle Schnittstelle einzuspielen. Hier müsste ich allerdings erst einen Pegel-Wandler basteln oder einen, den ich zur Programmierung von Funkgeräten genutzt hatte, neu verdrahten. Ich neige zur ersten Lösung, weil ich am vorhandenen Gerät nichts verbasteln möchte.


    Hast Du weitergehende Kenntnisse?



    Zum Austausch der Platine:
    Auch diese Möglichkeit wird im Netz als Lösung gehandelt ... meinen damaligen Recherchen zufolge aber ohne Erfolgsmeldung. Zwei Gründe wurde im Wesentlichen für das Scheitern dieser Vorgehensweise verantwortlich gemacht:


    1. Wegen der hohen Datendichte moderner Platten müsse jede einzelne Elektronik im Herstellungsprozess (automatisiert) kalibriert werden, so dass es allenfalls dem Zufall überlassen bliebe, ob das im Einzelfall mal funktionieren könne.


    2. Der vom Bug betroffene Teil der Firmware finde sich überhaupt nicht auf der Platine, sondern in den ersten (über ein gewöhnliches OS nicht zu erreichenden) Sektoren der HDD. Daher auch der Hinweis, dass der Bug (sofern der Fehler aufgetreten ist) nur noch über die herstellereigene serielle Schnittstelle zu beheben sei.



    Hat hier jemand nähere Infos?



    Leider ist die nunmehr betroffene Platte die einzige 500er aus dem Pool, so dass ich auch nicht mal eben eine Platine tauschen kann (frei nach dem Muster 'Versuch macht kluch'). Die 1TB-Seagates gammeln in einer Kiste rum, weil ich mich trotz weniger Betriebsstunden nicht traue, sie weiter zu nutzen und meine Rechner für die gegenwärtige Nutzung ohnehin "oversized" in Bezug auf den Speicherplatz sind.



    Noch zwei Fragen:


    Hat hier jemand gesicherte Infos oder besser noch eigene Erfahrungen mit besagtem Firmware-Bug?


    Ist es wirklich so, dass die Platinen von HDDs selbst bei identischer Modellbezeichnung nicht austauschbar sind?

  • Wenn du die Platine austauschst, musst du die Kalibrierungsinformationen kopieren. Keine triviale Aufgabe, geht aber mit der passenden Hardware und Know-How. Anleitungen dazu findest du im Netz.


    Ob das den Aufwand rechtfertigt musst du selbst entscheiden.


    Vielleicht macht es auch Sinn, die Backup-Strategie zu ueberdenken.

  • Meine Backup-Strategie hatte ich nach den seinerzeitigen Ausfällen längst überdacht. Daher schrieb ich ja, dass die Daten im aktuellen Fall redundant sind.


    Dennoch wäre es für mich eine Erleichterung zu wissen, welche der redundanten Daten auf dem ausgefallenen (mobilen) Datenträger waren. ;)

  • Sag ich ja, da gibt's offenbar Potential zur Verbesserung ;)


    Hast du bei der Platte irgendwann mal die Firmware aktualisiert? Falls nein sollte sich die werksseitig installierte Version auf dem Etikett finden. SD15-SD19 sind problematisch.


    Das Aufspielen der Firmware hilft anscheinend nur, wenn die Platte mit 0 Byte erkannt wird. Deine scheint den BSY Fehler zu haben. Wenn ich das beim Ueberfliegen richtig verstanden habe, erfordert der Fix u.a. die Montage/Demontage der Platine im laufenden Betrieb.


    Fuer alle weiteren Seagates im Bestand wuerde ich vorsorglich die jeweils letzte Firmware-Version installieren. Haette ich an deiner Stelle schon nach dem erstmaligen Auftreten der Problematik gemacht.

  • Auf dem Etikett der aktuell ausgefallenen 500 GB HDD findet sich als Firmware-Version SD81.


    Was mir beim nachsehen aber aufgefallen ist:


    Zwar findet sich unter den Typangaben die Modellbezeichnung ST3500820AS, in der unteren rechten Ecke dieses Abschnitts findet sich ohne näheren Kontext der Aufdruck STX - ST3500320AS (B).


    Die Buchstaben-Ziffernfolge ST3500320AS findet aber in HHFDs Aufstellung. Was nun?



    Zum Firmware-Update:


    Wie ich bereits geschrieben hatte, versagte die zweite SEAGATE 1TB-Platte gerade beim Versuch, die Firmware zu erneuern. Der Update-Prozess hing sich endgültig auf und die Platte wurde nach dessen Abbruch nicht mehr erkannt.


    Von daher hatte ich es tunlichst unterlassen, das bei den übrigen Platten zu wiederholen, sondern sie komplett aus dem Betrieb genommen. Seitdem gammeln sie in einer Kiste vor sich her.


    Wenn ich Dich richtig verstanden habe: So lange die Platten nicht mit 0 Byte (sondern 1 TB) erkannt werden, ist ein FW-Update gar nicht erst möglich? Na gut ... Seagate traue ich inzwischen alles zu und lasse deren Zeug konsequent im Laden. Von anderen Herstellern sind mir ganze Serien mit datenvernichtenden Rohrkrepierern jedenfalls nicht bekannt. Überhaupt kann ich mich in über 30 Jahren HDD-Nutzung mit Platten anderer Hersteller an keinen einzigen solcher unangekündigten Totalausfälle erinnern.



    In Sachen Backup-Strategie kann ich nur wiederholen, dass die hier noch lagernde 1TB-Seagate, die nicht mehr erkannt wird, ein Altfall ist, der sich so nicht wiederholen sollte. Die darauf enthaltenen Daten würde ich unter die Kategorie nicht wirklich wichtig, aber nice-to-have einstufen. Solche Daten seinerzeit in meinem Sicherungskonzept nicht enthalten - eine uralte Gewohnheit, die wohl noch aus der Zeit stammte, in der Speicherplatz noch richtig teuer war.



    Ich versuche mal, das bisherige Ergebnis zusammenzufassen:


    1. Die aktuell ausgefallene Platte dürfte lediglich mit einem Aufwand zu reparieren sein, der nur lohnte, sofern die Daten wirklich wichtig sind.


    2. Ein FW-Update der 1TB Platten erübrigt sich, weil die Platte nicht mit 0 Byte erkannt werden (sondern mit ihrer vollen Kapazität). Das deckte sich mit meinem fehlgeschlagenen Update-Versuch, den ich vorsorglich durchführen wollte und fehlgeschlagen war.


    3. Die Rettung meines "Altfalls" könnte gut möglich sein, so dass ich ihn angehen sollte, wenn ich (irgendwann einmal) viel Zeit und Langeweile habe. Das Klackern der Köpfe beim Start zeigt, dass sie nicht einmal mehr die Spur 0 findet und ich über die serielle Schnittstelle des Herstellers gehen muss.



    Habe ich das weitgehend richtig verstanden?



    Edit:
    Die betroffenen HDDs hatte ich sämtlich in Toshiba-USB-Gehäusen erworben. Bei einem Teil der Gehäuse waren die Siegel gebrochen und die Gehäuse geöffnet gewesen. Der Verkäufer erklärte mir seinerzeit, dass dies bereits (auf Veranlassung des Herstellers) vor Auslieferung an ihn passiert war, um einen Fehler zu beheben, der den Ausbau der Platte erforderlich machte. Das wurde beim Erwerbsvorgang sogar ausdrücklich vom Verkäufer bestätigt.


    Ob damit ein FW-Update gemeint gewesen sein kann?

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Wenn ich Dich richtig verstanden habe: So lange die Platten nicht mit 0 Byte (sondern 1 TB) erkannt werden, ist ein FW-Update gar nicht erst möglich?

    Da hab' ich mich wohl missverstaendlich ausgedrueckt. Das Reparieren durch Aufspielen funktioniert nur in dem 0-Byte-Fall. Solange die Platte normal erkannt wird kannst du das Update natuerlich auch einspielen, das beugt dem Ausfall vor.


    Du hattest das Pech, zufaellig zwei Platten aus einer fehlerhaften Serie erworben zu haben. Probleme dieser oder aehlicher Art gabs aber auch bei anderen Herstellern, z.B. die IBM Deathstar ;)

  • Die IBM fingen gewisse Zeit vor dem Ausfall aber an zu kratzen oder rasseln, wenn ich mich recht erinnere. Kündigen sich Festplattenausfälle durch akustische Signale frühzeitig an, ist das ein anderer Fall als bei den SEAGATE, die von einer auf die andere Sekunde ohne Vorwarnung ihren Dienst einstellen.


    Worauf ich mit dem Hinweis auf die geöffneten Toshiba-Gehäuse hinaus will:


    Die bei einigen Platten vor Auslieferung an den Handel vorgenommene Modifikation könnte gut das aufspielen einer neuen Firmware gewesen sein, was sich dann natürlich nicht am Aufkleber erkennen lässt. Existiert eine einfache Möglichkeit, die FW-Version am Rechner auszulesen? Vielleicht mit Windows Bordmitteln?


    Dann würde ich beim nächsten Wühlen in der Kiste den Restbestand an SEAGATEs mal auslesen. Vor wenigen Tagen hatte mich ein Bekannter nach einer externen Platte gefragt - eine "Gurke" möchte ich ihm aber nicht andrehen.

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