Werkstatt brennt bei Rep. Auto ab: Wie weiter vorgehen?

  • Hallo zusammen,


    Ich fahre einen älteren Corsa, Baujahr 1996. 1,4L, 60PS, 3-Türer. Seit einigen Jahren gehe ich damit eine in freie Werkstatt und habe schon einiges an Geld reingesteckt. Zuletzt im Herbst 1200 Euro für ein neues Lenkgetriebe, Stoßdämpfer vorne und andere Kleinigkeiten. Nun hat er also zur Zeit noch rund 1,5 Jahre TÜV. Eine Zeit, in der ich den Wagen auch gern noch gefahren hätte, aber ...


    Am Mittwoch vor Ostern gab ich den Wagen in Reparatur, weil der Stoßdämpfer hinten rechts auf einmal im Kofferraum saß. Schon merkwürdig, dass die Werkstatt das beim TÜV-Check nicht hat kommen sehen, weil es ja extrem durchgerostet gewesen sein muss. Sah so aus: http://i.imgur.com/XIXqAtz.jpg


    Egal, darum geht es nur bedingt. ;) Jedenfalls rief mich der Meister einen Tag später an, dass er beim Schweißen mein Auto zum Teil abgefackelt hätte:



    http://imgur.com/1U3oUoo


    Er sei mit der Arbeit fertig gewesen, er habe das abends gemacht, alleine in der Werkstatt, sei kurz auf das Klo gegangen und als er wiederkam, brannte der Wagen. Er habe dann den Wasserschlauch reingehalten und gelöscht, was zu löschen war. Betroffen ist, wie man auf obigem Foto sieht, der komplette hintere Teil, die Autodecke, selbst der Kindersitz, den ich extra nach vorn gestellt hatte, ist angebrannt. Die Sonnenblenden sind verschmort und hängend tropfend herab. Alles in allem natürlich ein Totalschaden. :( Großer Mist!


    Ich fuhr hin, es gab eine Entschuldigung und der Meister sagte, er wolle sich gerne ohne Versicherung einig werden, da sich das bei meinem Wagen nicht lohnen würde. Da würde ich nichts herausbekommen. Solange das fair abläuft, habe ich gesagt, können wir das gern machen. Er bot mir dann zuerst einen Wagen an, der auf dem Hof stand, einen alten Polo, den er neumachen wollte und dann für 1700 Euro verkaufen, wie er sagte. Mir würde er den für 1300 Euro geben. 400 Euro Rabatt? Da habe ich abgelehnt. Wir sind dann so verblieben, dass wir das Osterwochenende abwarten und uns dann nochmal mit einem Angebot zusammentun. Es gab keinen Leihwagen, gar nix. Ich nahm mir dann für das geplante Osterwochenende (von dem der Meister wusste und für das ja auch das Auto fertig gemacht werden sollte) einen Mietwagen und gab schließlich am Mittwoch nach Ostern ein Schreiben ab, in dem ich alles aufzählte, was im Auto und nicht mehr benutzbar ist (Handyhalterung, Ladekabel, Bluetooth-Box, Kassetten, Atlas und Co. sowie natürlich Kindersitz) und was ich mir als Schadensersatz vorgestellt hatte. 750 Euro fand ich eine faire Summe dafür, dass wir alles neu kaufen müssen, dass der Wagen noch 1,5 Jahre hätte fahren sollen und dass es nicht mal irgendeinen Leihwagen oder ähnliches gab. (Ich habe also den 150 Euro-Mietwagen noch nicht einmal konkret eingerechnet, obwohl ich wohl sogar eine Tagespauschale für jeden Ausfalltag berechnen könnte, richtig?)


    Der Meister meldete sich dann nach meinem Schreiben acht Tage lang(!) nicht, er hätte so viel zu tun gehabt, und rief am letzten Donnerstag, also einen Tag vor Ablauf der Frist, um 20 Uhr abends an. Ich müsse ihm doch noch entgegenkommen. Das sei ja ein altes Auto, das nichts mehr wert sei. Das Interieur wie Kassetten könnte ich doch sogar noch rausholen. (Das Auto steht mit geplatzten Scheiben seit 2,5 Wochen dort auf dem Hof. Dazu waren da einige hundert Grad drinnen, wenn nicht sogar mehr :rolleyes: )
    Nachdem er so unverschämt wurde, habe ich klar gesagt, dass die 750 Euro meine untere Schmerzgrenze und schon aus meiner Sicht sehr fair sind und dass wir es sonst gern über einen Anwalt und die Versicherung klären lassen könnten. Daraufhin stimmte er dem Betrag dann doch zu.


    1. Frage also: Wie schätzt Ihr das Ganze ein?
    2. Sollte ich die 750 Euro nun bekommen, noch glaube ich nicht dran, gehört das Auto dann automatisch ihm, wenn nicht anders vereinbart oder kann ich das noch anderweitig abholen lassen (bspw. von 'nem Schrotthändler, der die ganzen guten Teile [z.B. das original Opel Lenkgetriebe für rund 400 Euro] noch verwenden und mir dann für das Auto auch noch ein paar Euro geben kann)?
    3. Was habe ich vielleicht falsch gemacht und/oder was muss ich noch beachten?
    4. Soll ich die Werkstatt das Auto abmelden lassen? Das haben die angeboten, oder ist da auch ein Fallstrick versteckt?

  • das ist ein Scherz oder? :(


    du bist viel zu nett gewesen


    "Zuletzt im Herbst 1200 Euro für ein neues Lenkgetriebe, Stoßdämpfer vorne und andere Kleinigkeiten."


    jetzt Vollgas bitte

  • Nimm dir einen Anwalt. Ohne kommst du da nicht weiter. Dir steht der Zeitwert des Wagen + Ersatz für sämtliche anderweitig anfallenden Kosten zu. Evtl. Hat er aber auch keine Betriebshaftpflicht oder die zahlt bei grober Fahrlässigkeit nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von happiestalive
    das ist ein Scherz oder? :(


    Das wäre schön, ja. War aber leider vor dem ersten April. :(


    Hier mal vorne, die Sonnenblende:


    Zitat

    Original geschrieben von happiestalive
    du bist viel zu nett gewesen


    "Zuletzt im Herbst 1200 Euro für ein neues Lenkgetriebe, Stoßdämpfer vorne und andere Kleinigkeiten."


    jetzt Vollgas bitte


    Da es bei sowas wenig vergleichbare Fälle gibt und ich sowas logischerweise auch noch nicht hatte, bin ich wirklich unsicher, wie man sich bei solch einem Fall verhält. Nicht ganz falsch ist ja, dass der größte Wert des Fahrzeugs noch darin bestand, dass es noch 1,5 Jahre TÜV hatte. (Neben dem Zeitwert und der Tatsache, dass da ein paar Dinge drin waren, die auch nicht billig sind, wie der Römer Kindersitz)
    Dass man in solche alten Wagen bei Reparaturen oft deutlich mehr reinsteckt, als das Auto noch wert ist, ist ja leider so. Nur für meine Familie (Studenten mit zwei Kids) war das immer noch die beste Lösung, weil einige Tausend für einen neuen Alten nicht da waren und wir den Corsa ja selbst jahrelang gefahren sind und wussten, was wir an ihm hatten. Daher trifft es damit auch echt die Falschen. Hätte er mal lieber irgendeinen Firmenwagen kaputt gemacht ...


    Sei ihm in 40 Jahren auch noch nie passiert. :rolleyes: Naja, davon kann ich mir auch nichts kaufen.

    Zitat

    Original geschrieben von murmelchen
    Nimm dir einen Anwalt. Ohne kommst du da nicht weiter. Dir steht der Zeitwert des Wagen + Ersatz für sämtliche anderweitig anfallenden Kosten zu. Evtl. Hat er aber auch keine Betriebshaftpflicht oder die zahlt bei grober Fahrlässigkeit nicht.


    Denke auch eher, dass die Versicherung bei grober Fahrlässigkeit gar nicht zahlen würde.


    Beim Anwalt ist die Frage, ob das den Stress wert ist und ob am Ende nicht wirklich weniger als 750 Euro rauskommen und/oder genausoviel. Bin da unsicher. Siehe meine Antwort auf 'happiestalive' bzgl. "Wert".

  • bei derartigem frechen Verhalten (400€ Rabatt) spreche ich zB nur noch mit meinem Anwalt, der klärt das dann


    750€ sind allein für das KFZ vielleicht !!! ausreichend, aber das ganze Drumherum wird deutlich teurer


    bitte mach seine Probleme, Versicherung etc etc pp, nicht zu deinen

  • Hol dir einen Anwalt... Du wirst einiges mehr bekommen mit fachlicher Hilfe und musst dich nicht mehr mit dem Mechaniker auseinandersetzen.

  • Zitat

    Original geschrieben von FloHech
    Hol dir einen Anwalt... Du wirst einiges mehr bekommen mit fachlicher Hilfe und musst dich nicht mehr mit dem Mechaniker auseinandersetzen.


    dieses Verhalten zeigt welch Geistes Kind der Gute ist, Fehler passieren, aber dann tue ich unverzüglich alles in meiner Macht


    "Der Meister meldete sich dann nach meinem Schreiben acht Tage lang(!) nicht, er hätte so viel zu tun gehabt, und rief am letzten Donnerstag, also einen Tag vor Ablauf der Frist, um 20 Uhr abends an. Ich müsse ihm doch noch entgegenkommen. Das sei ja ein altes Auto, das nichts mehr wert sei."

  • Zitat

    Original geschrieben von murmelchen
    Nimm dir einen Anwalt. Ohne kommst du da nicht weiter. Dir steht der Zeitwert des Wagen + Ersatz für sämtliche anderweitig anfallenden Kosten zu.



    Auch happiestalive und FloHech:
    Anwalt hat jetzt keinen Sinn mehr, weil bereits vereinbart wurde:
    Der Schädiger zahlt 750€ für den gesamten Schaden. Was soll da der Anwalt noch bewirken, wenn der Vergleich bereits geschlossen wurde :confused: ?


    Dass es finanziell deutlich lukrativer gewesen wäre, von Beginn an alles dem Anwalt zu übergeben, ist allen klar.


    Chris:
    Du hast das Auto für 750€ verkauft, und es gehört aus meiner Sicht dem Schädiger. Da kannst Du nur höflich fragen, ob Du Das Auto mitnehmen kannst oder noch Sachen ausbauen darfst.

  • Zitat

    Original geschrieben von happiestalive
    das stimmt wohl Goyale, ein Verkauf mag vereinbart sein, das wars aber dann auch, Schadenersatz wurde nicht besprochen


    Letzteres könnte man noch anwaltlich klären lassen. Oder mit dem Schädiger reden "schenk mir die Karre, sonst mache ich Nutzungsausfall geltend". Wobei der Nutzungsausfall bei einer am Anfang wegen Durchrostung fahruntüchtigen Schrottlaube erst vorhanden sein müßte...

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