Zentraler Rückbau von Reaktordruckbehältern

  • Mal eine technische Frage zum Rückbau von AKWs :


    Bisher wurden RDBs in Deutschland meisst innerhalb der Anlage aufwändig zerlegt.


    Ausnahmen bei den RDBs vom Atomschiff Otto Hahn (war realativ klein und leicht und wurde
    Anfang der 80er transportiert), AKW Rheinsberg (relativ klein, war 17 Jahre abgeklungen und wurde vor ein paar Jahren transportiert), AKW Greifswald (Umlagerung auf dem Gelände),
    HDR Jülich (2100 Tonnen Transport innerhalb des Geländes).


    In den USA werden die Großkomponenten wie Dampferzeuger und RDBs transportiert und
    ausserhalb der Anlage transportiert.


    Prinzipiell wäre sowas doch auch in Deutschland möglich ? Der Rückbau könnte viel schneller
    verlaufen - effizient wäre es auch, weil die Mannschaft Erfahrungen über die Zerlegetechniken sammeln könnte.


    Liegt es also an der politischen Durchsetzbarkeit von Transporten warum nicht zentral im
    Zwischenlager bei Lubmin alles gesammelt und zerlegt wird ? Bei den zugegebenermaßen
    deutlich weniger kontaminierten Dampferzeugern geht man ja diesen Weg.

  • Woher soll hier jemand wissen welche Entscheidungskriterien für das jeweilige Projekt zum tragen kommen, mal ganz ehrlich ? Hier wir dir niemand mehr sagen können, als der gelbe Atomkraftwerkspezialist höchstpersönlich. Ich zitiere:



    „Diese Witzbolde. Wenn der Kern explodiert, kriegt doch das Warnsystem keinen Strom mehr.“

  • Zitat

    Original geschrieben von SAR
    „Diese Witzbolde. Wenn der Kern explodiert, kriegt doch das Warnsystem keinen Strom mehr.“


    "Nukular. Das Wort heißt Nu-ku-lar." :D

    28:6:42:12

  • Unabhängig von den vorherigen Postings, noch eines zur Überlegung:
    Du hast selbst ein paar Beispiele erwähnt, wenn die Behälter transportiert wurden, alle haben eines gemeinsam: Die Behälter waren vergleichsweise klein.Und vermutlich ist genau das der Punkt: Ein Normaler Behälter dürfte einfach zu groß für einen sinnvollen Transport sein. Man sollte sich überlegen: Das Ding strahlt, ist immerhin ordentlich Kontaminiert. Also kann man das Teil nicht einfach so auf einen LKW legen, sondern muss eine Passende Hülle dafür haben.
    Jetzt sind die Behälter aber alle anders aufgebaut, und auch unterschiedlich groß, also muss für jeden Rückbau eine entsprechende Hülle in passender Größe konstruiert und gebaut werden. Das ist teuer, weil Einzelanfertigung. Dazu wird die Hülle durch die Strahlung auch kontaminiert, also hat man am Ende noch mehr Müll, der Endgelagert werden muss, und dazu tierisch teuer war. Dazu kommt, daß so ein Teil reichlich unhandlich ist, und nicht einfach so über die Straße fahren kann, Brücken können zu niedrig sein, und so weiter.
    Da ist es doch einfacher, Menschen zu transporieren. Diese passen in "Transportbehälter" die man günstig in Serie Produzieren kann. Und Menschen kontaminieren die Behälter nicht, so daß man sie immer wieder verwenden kann. Also ist es sehr viel Günstiger, Menschen zum AKW zu transportieren, die das dort soweit zerlegen, daß es in genormte sichere Behälter passt, und mitgenommen werden kann.

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  • Ich beziehe mich auf folgenden Artikel aus der "Welt":


    https://www.welt.de/wirtschaft…tten-wir-unsere-AKWs.html


    Man würde damit den Rückbau wesentlich beschleunigen können.


    Die Grundsätzliche Thematik bleibt halt der Müll - Mecklenburg stellt sich auf den Standpunkt
    des Verursacherprinzips. Der "Bund" betreibt aber das Lager und hat die Genehmigung auf
    Westdeutschland ausgeweitet. Die Dampferzeuger aus Obrigheim sind dort schon eingelagert
    bzw. sogar zerlegt.


    Wobei dieses Thema bei der Endlagersuche noch spannend wird. Inwieweit muss ich Regionen ausschließen weil ich das Verursacherprinzip anwende. Ich kann genausogut argumentieren, dass
    der Aufbau Ost aus Westmitteln finanziert wurde, die u.a. aus der zur Verfügungstellung von
    "billigem" Atomstrom stammen. (Ich geh mal nicht auf die Grundsatzdiskussion ein dass der verlangte Erzeugerpreis die Entsorgungskosten nicht beinhalten kann).


    Insofern bin ich schon der Meinung, dass man den Müll in einer dünn besiedelten Region in Ostdeutschland behandeln und lagern sollte.

  • Zitat

    Original geschrieben von c-walt
    "Nukular. Das Wort heißt Nu-ku-lar." :D


    Und ich dachte immer es heißt "Nuklar." bzw. "Nu klar." :D

    Zurück in die Zukunft - Vom NOKIA 808 Pureview übers iPhone X zum 15 Pro MAX :):thumbup:

  • Zitat

    Original geschrieben von c-walt
    "Nukular. Das Wort heißt Nu-ku-lar." :D

    Homer, bist du das?

    Al - Andalus
    30.Dec.1066
    »remember«

  • RE:Zentraler Rückbau von Reaktordruckbehältern


    Ich finde den Artikel sehr interessant und er eröffnet mir neue Sichtweisen die ich so bis jetzt nicht kannte. Der zentrale Rückbau scheint auch mit größeren Druckbehältern möglich zu sein. Das Problem liegt bei uns ein den eigenen Interessen der Länder, keiner möchte den Müll des anderen lagern müssen, obwohl man insgesamt eine Republik bildet. Hier kommen, in meinen Augen, einfach Menschlichkeit und eventuell damit verbundener Egoismus ins Spiel. So steht es ja auch im Artikel.


    Um auf deine Fragen zurück zukommen, ich denke dass das größte Problem der Transport sein wird. Man hat ja seiner Zeit bei den Castor-Transporten auch immer mit massiven Widerständen und Demonstrationen zu kämpfen gehabt, obwohl diese Transporte einfach notwendig waren. Ich denke dass es sehr starken Widerstand geben wird, wenn ein mehrere 100 Tonen schwerer, strahlender Druckbehälter transportiert wird, auch wenn es nur die ostdeutsche "Pampa" ist.
    Zudem stellt sich die Frage inwiefern die nötige Infrastruktur vorhanden ist um einen solchen Schwertransport zu realisieren, ich denke hier vor allem an Straßen etc. Bei den Größenverhältnissen von Dampferzeugern habe ich leider kein gute Vorstellung.


    Ist für aber auf jeden Fall ein spannendes Thema.

  • Hmmm, die Teleportation steckt meines Wissens nach und im Prinzip fest, sonst könnten wir den ganzen Schrott einfach auf den Mars beamen. Der TE hatte ja noch Ostdeutschland als Endlager vorgeschlagen


    Zitat

    Insofern bin ich schon der Meinung, dass man den Müll in einer dünn besiedelten Region in Ostdeutschland behandeln und lagern sollte.


    Landschaftlich kommt dieser Teil unserer schönen Republik dem Mars wohl noch am nächsten, vielleicht einfach mal machen :gpaul:

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