"Wir da drüben" auf RTL

  • Hi @ll!


    Hat auch jemand die gestrige und heutige Folge von "Wir da drüben" angeschaut?
    Ich fand diese Dokumentation über die Enstehung, die Existenz und den Niedergang der DDR wirklich sehr interessant! Solche Sendungen sollte RTL viel mehr produzieren! (besser als Hinter Gitter oder so)
    Damals kurz vor der Bundestagswahl strahlte RTL auch mit Peter Kloeppel eine solche Geschichts-Doku über die BRD aus!


    Wie fandet ihr die Sendung heute?

  • Ich habe die erste Folge komplett und die zweiten zu zwei Dritteln gesehen - und fand beide gut gemacht! :top:


    Angenehm aufbereitete Infos, unterstützt durch Promi-Erzählungen und Filmdokumente. Allerdings nicht seicht und oberflächlich, sondern gut verdaulich und nicht überfrachtet.


    Kurz: Derartige "Ausreisser" wünsche ich mir öfter! :)

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Vorteil solcher Sendungen auf RTL ist vor allem, daß auf diese Weise vielleicht auch mal ein paar Leute sowas schauen, die normalerweise nie auf die Idee kommen, auch mal sowas wie ARD und ZDF anzuschalten (und die wahrsch. auch nach dem Mauerfall noch nie "drüben" waren).


    Hat mir auch sehr gut gefallen, wobei man m.E. noch ein wenig mehr hätte herausstellen können, daß die Leute, die sich nicht um politische Fragen gekümmert hatten und mehr oder weniger ganz normal vor sich hin lebten, im Grunde absolut nix auszustehen hatten und abgesehen von den sachlichen Beschränkungen des abgeschotteten sozialistischen Staates ein völlig normales Leben lebten. Man neigt ja heute dazu, Menschen, die sich damals nicht groß um Politik geschert haben, so hinzustellen, als hätten sie mit dem System symphatisiert und/oder sich willenlos in ihr Schicksal ergeben. Daß sich heutzutage bzw. auch schon damals im Westen ja auch nur eine Minderheit der Bevölkerung wirklich aktiv für Politik interessierte, geschweige denn sich in irgend einer Form richtig aktiv einsetzte, wird dabei wohl übersehen.


    Ich war zur Wende 18, habe also die DDR bis zum ersten Gymnasiumsjahr erlebt und muß für mich konstatieren, daß ich zwar die DDR keinesfalls zurück haben will, andererseits aber die Zeit auch nicht missen will. Wenn ich sehe, wie Kinder und Jugendliche heute aufwachsen bzw. welche Möglichkeiten sie haben (oder eben nicht haben), dann bin ich ganz im Gegenteil froh darüber, schon damals und nicht erst heute aufgewachsen zu sein. Wobei man freilich fairerweise sagen muß, daß damals auch im Westen die Verhältnisse noch etwas "geordneter" waren als heute.


    Ich habe die DDR bereits zu einer Zeit erlebt, als man problemlos Westradio und -fernsehen hören/sehen konnte, in den Diskos Westmusik lief usw.. Da man als Jugendlicher noch nicht unbedingt so wahnsinnig reisefreudig ist, kommt mir - auch von heute aus betrachtet - auch die Beschränkung der Reisefreiheit nicht sonderlich schlimm vor. Ich erinnere mich nicht, daß meine Familie irgendwann irgendwelche staatlichen Reprässalien zu erleiden gehabt hätte. Kurz - mir ging es gut, ich hatte, was ich brauchte, und der gewisse staatliche Druck bezüglich solcher Sachen wie Schulpflicht, Kriminalität usw. ist - im Nachhinein und vor allem im Vergleich zu heutigen Zeiten betrachtet - ein absoluter Segen gewesen. Ich kann nicht sagen, wie es gewesen wäre, damals im Westen statt im Osten aufzuwachsen. Wie gesagt - damals waren die Verhältnisse ja doch ein wenig anders als heute. Aber ich bin sehr froh darüber, damals aufgewachsen zu sein und nicht heute.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Passend zu diesem Stiel der Dokumentation passt auch die Reihe "100 Jahre", welche in letzter Zeit immer mal wieder auf Phoenix kommt.
    Diese Reihe haben wir auch teilweise im Geschichtsunterricht als Unterrichtbegleitendes Material verwendet und ich fand es einfach nur Klasse. Genau wie bei der RTL Reportage wurde nicht so tief in die Materie vorgedrungen, dass es langweilig wurde, allerdings hatte man auch nie das Gefühl, es wäre oberflächlich.
    Sonst hätte ich mir nicht eine gesamte Samtagnacht mit dieser "100 Jahre" Reportage um die Ohren geschlagen ;)

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  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007



    Ich war zur Wende 18, habe also die DDR bis zum ersten Gymnasiumsjahr erlebt ...


    Wie, dann machst Du ja jetzt bald Abitur?;) Oder wie ist das zu verstehen?

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • Zitat

    Original geschrieben von xoduz
    Wie, dann machst Du ja jetzt bald Abitur?;) Oder wie ist das zu verstehen?


    Muhahahahaha... :D


    Der war jetzt fett! Normalerweise gibts bei mir keine "ich auch"-Posts,
    aber den müßt ihr mir vergeben :rolleyes:


    xoduz: :top:

  • Hmm, irgendwie verstehe ich den Gag jetzt nicht. Ich war 1989 18 Jahre alt und hatte mein erstes Jahr...


    Ahh, jetzt ist der Groschen gefallen... :D


    In der DDR bestand eine allgemeine Schulpflicht von 10 Jahren, d.h. die normale Grundschule ging von der ersten bis zur 10. Klasse. Das Abitur machte man dann auf der "EOS" - "Erweiterte Oberschule". Da die Wessis hier kaum was mit "EOS" anfangen können, nannte ich es "Gymnasium".

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Ach so, na dann..;)

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    – Edward V Berard

  • Wollte eigentlich gerade schreiben, dass ich es cool finde, dass Nina Hagen in der DDR-Show über ihren Vater spricht, weil das oft unter den Tisch fällt, dass Biermann ihr Vater ist, aber dann wurde sie von Olli Geissen schon abgewürgt.....

    Ein Hund denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...sie müssen Götter sein!"


    Eine Katze denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...ich muss ein Gott sein!

  • Ich hoffe in dieser RTL Dokumentation wurde auch auf das verbrecherische SED Regime eingegangen. Nicht das diese Dokumentation das DDR System verharmlost hat (wie die Vorschau zur Sendung bei mir manchmal den Eindruck erweckte).
    Auch wenn es in der Doku eher nicht um die politischen Verhältnisse der ehemaligen DDR ging, sollte man trotzdem sowas anmerken, und auch den vielen Mauertoten gedenken. In Vorfeld gab es zu der Sendung ja auch eine Menge Gesprächsstoff diesbezüglich.



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