Gedanken zur WKZ Ware

Guter Beitrag, Nokia 9910. Die Problematik um die WKZ-Ware sehe ich ähnlich. Allerdings aus einem anderen Punkt (komme ich gleich zu).

BTT: Ich glaube nicht, daß man sich mitschuldig macht, wenn man WKZ-Ware aufkauft. Wenn Du z.B. gar kein T-Mobile-Vertriebspartner bist und von einem Händler WKZ-Ware kaufst, woher solltest Du wissen, daß T-Mobile dort besch***en wurde???

Und selbst wenn Du T-Mobile-Vertriebspartner wärst, wer weiß, wo sein Lieferant die Dinger her hat. Auf der Rechnung steht das normalerweise ja nicht drauf. Und solange man als Aufkäufer T-Mobile nicht übervorteilt, kann man als Aufkäufer ja wohl auch nicht belangt werden, oder???

OT: Wenn das mit der WKZ-Ware so weitergeht, wird das Problem immer schlimmer. Wenn ich höre, daß T-Mobile die Provision nächsten Monat um 40 EUR senken will, aber das V200 nächsten Monat bei T-Mobile nur noch 149,95 EUR kostet, dann weiß ich wirklich nicht, was das noch bringen soll. Gut, klar, man will halt MMS-Geräte vermarkten, aber wir sehen ja schon an Nokia9910s Beitrag, daß wir langsam in die selbe Richtung gehen wie seinerzeit bei Prepaid. (Die Geister die ich rief, werde ich nun nicht mehr los)

Das Nachsehen haben im Zweifelsfall die "ehrlichen" Distris und Händler, die brav und artig mit ihren 120 EUR Provision dann rechnen. Die Reseller, die WKZ-Ware im großen Stil vermarkten, werden nach wie vor die Provision auf einem hohen Niveau halten können, da Sie ja den höheren WKZ, den Sie bei dem Weiterverkauf des Gerätes, im Zweifelsfall auf die Provision hauen. (Ist hoffentlich klar, wie ich das meine)

Rieu

Ca. 1998 (oder 99) habe wir von Komsa auch mal Siemens S10 mit D2-Aufdruck bezogen. Das die Geräte so gelabelt sind stand nirgends. Komsa ist aber IMHO recht seriös. Ich glaube nicht, dass man einem Fachhändler unterstellen kann, dass er voraussetzen muss, dass etwas illegals stattgefunden hat. Viele Firmen drucken schliesslich Ihr Werbelogo auf Produkte, die nur weitervermarketet werden. Solange man nichts von den Vorkommnissen weiß und die Geräte regular ankauft dürfte das kein Problem darstellen. Allerdings sollte man mal darüber nachdenken, wie man seine Ansprüche dann im Garantiefall durchsetzen möchte oder was man macht, wenn D1 auf die Idee kommt, bestimmte IMEIs zu sperren, wenn ein Zwischenhänderl, der so vorgeht, auffliegt. Wird vermutlich nicht passieren, wäre aber denkbar.

Zitat

Original geschrieben von Nokia9910
Einem Händler (behaupte ich einfach mal) würde man Marktkenntnis unterstellen. Es ist ähnlich wie mit Hehlerware. Man kennt den Marktpreis, sieht das die Geräte gelabelt sind. "Dummheit schützt vor Strafe nicht" oder wie heißt es so schön?! Wo die Ware herkommt, interessiert hinterher keinen. Wenn z.B. T-Mobile draufsteht, muß der Händler davon ausgehen, wenn er 50 Stück kauft, das es WKZ Ware ist 100 € unter Preis.

Ich glaube nicht, das es dazu kommt. Aber die Gedankenspiele finde ich erschreckend, da es ja gang und gebe ist in dem Business...

Was hat WKZ-Ware mit Hehlerware zu tun??? An gestohlener Ware kann man kein Eigentum erwerben, aber WKZ-Ware ist doch nicht gestohlen. Als Aufkaufender habe ich doch keinen Vertrag mit dem Netzbetreiber. Derjenige, der die WKZ-Ware "freimacht" hat mit Sicherheit den Hut an.

Beispiel: Du verkaufst einem Kunden ein WKZ-Gerät und er bringt es zum nächsten Händler und der kauft es an. Müssen dann alle (ich, Kunde, anderer Händler) in den Knast??? Der Nachweis mit den IMEI-Nr. ist doch sowieso Blödsinn. Wieder ein Beispiel: Frau kommt in den Laden, kauft ein WKZ-Handy. Zu Hause gibt sie es unbenutzt Ihrem Sohn für seine Prepaidkarte. Und nu?? Gut, FirstMMS und FirstCall sind sicherlich dafür geeignet, die Möglichkeiten da einzudämmen, aber da sehe ich das Problem nicht.

Außerdem: Ob da T-Mobile oder schlag mich tot drauf steht: Wie soll ich als aufkaufender Händler erkennen, daß T-Mobile WKZ für die Ware gezahlt hat. Beispiel: Wir haben im Dezember bei der Komsa Siemens S45i e-plus Ware bezogen, obwohl wir gar nicht e-plus geschaltet haben. Die Dinger waren aber ohne WKZ immer noch ein paar EUR günstiger als "normale". Das ist Punkt eins. Punkt zwei: Auf den Geräten stand nichts von e-plus o.ä. Wenn ich die Dinger weiterverkauft hätte, wie bitte schön, hätte das mein Kunde prüfen sollen??

Rieu

Die Frage stellt sich nicht. Siehe das Beispiel mit den Siemens S45i. Selbst wenn ich 500 Stück genommen hätte und die hätten einen E-Plus-Karton gehabt: Wie hätte mein Kunde feststellen können, daß ich e-plus behumse oder nicht???

Und: Wenn der Händler, so wie wir damals, gar keinen e-plus Vertrag hat: Auf welcher Grundlage will e-plus gegen meinen Kunden vorgehen?? Derjenige, der die IMEI-Ware von einem Händler kauft, der die IMEI-Prämie ungerechtfertigt kassiert, ist doch aus allem raus. Der Händler, der die IMEI-Prämie kassiert, ist doch der Vertragspartner vom Netzbetreiber und der ist dafür haftbar, daß er IMEI-Prämie, Gerätebonus oder wie auch immer gearteten Bonus für die Vermarktung von Karte und Gerät erhalten hat, die niemals stattgefunden hat.

also...

was ihr hier diskutiert in der tat eine hochbrisante angelegenheit.
von der logik und den vorgehensweisen muß ich beiden recht geben, allerdings hat das nicht viel mit der realität zu tuen pallypse.

derzeit sieht es wie folgt aus:
die netzberteiber verfolgen in der tat diesen betrug
dabei kommt es nicht drauf an, winwieweit ein gerät gelabelt ist oder nicht (dies kann nur ein zusätzlicher indikator für die herkunft sein), entscheidend dabei ist, wie zu welchem preis das gerät angeboten wird. liegt dieses entsprechend (weit) unter dem normalen herstellerpreis, so muß man als kaufmann davon ausgehen, dass es sich bei der angebotenen ware keinesfalls um reguläre ware handelt.
die netzbetreiber monitoren die wkz ware sehr genau, werden sich aber4 hüten in einzelfällen vorzugehen. meistens werden mehr größere fachhändler oder distris genauer beobachtet, da es dort auch um gewisse mengen geht.

tatsächlich sind sind bereits mehrere verfahren bei den staatsanwaltschaften anhängig, die diesen dingen nachgehen. ich habe noch nicht von einem definitiven entscheid gehört, gehe jedoch davon aus, dass derlei vorgehen bei den käufern als betrug bzw unterschlagung geahndet wird, ähnlich wie bei den sl handys.
als aufkäufer auch ohne vertrag machst du dich mitschuldig. die angelegenheit ist einer art hehlerei bzw anstiftung gleich zu setzen.

ich wäre wirklich vorsichtig....

quasselstrippe:

Schön, mal wieder was von Dir zu hören. Das die Netzbetreiber das nachverfolgen ist ja allseits bekannt. Auch das da schon nachgegangen wurde.

Aber nochmal: Wenn ich keinen Vertrag mit einem Netzbetreiber unterzeichne und von einem anderen Händler WKZ-Ware beziehe, dann kann es verschiedene Gründe haben, warum dieser die Ware so günstig verkauft. Seien es Liquiditätsengpässe, Lagerdruck oder, oder, oder. Kann aber nicht mein Problem sein. Und wenn der Händler die Ware durch Betrug sich hat refinanzieren lassen, ist das das Problem meines Verkäufers.

Sehen wir der Sache also gelassen entgegen. Wir machen sowas ja nicht.

Der wie immer treuherzig ehrliche

Rieu

ich denke ihr solltet eure Aussagen mal ein wenig überdenken.

1. Welches Gesetz sagt aus das man Geräte zu einem bestimmten Preis nicht kaufen darf?? (ausser gestohlene Ware)
2. Wenn ich z.b. Nokia 7650 kaufe, welcher ist dann der Richtpreis??
Woher soll ich wissen was an Ware kommt?
3. Wenn ich kein Vertrag mit einem Netzbetreiber habe woher weiß ich was die Geräte denn bei denen kosten? Soll ich da anrufen und fragen?? (denke eher nicht)
4. Vertragsbrüchig macht sich wohl eher der Distri der z.b. bei 1:1 Aktionen Netzbetreiberware für andere Netze verteilt.

Ist nur meine Meinung dazu !!