Probleme im Studium - Alternativen?

  • Hallo!


    Ich bin jetzt 21 und habe bisher 2 Jahre Molekulare Biotechnologie als Bachelor-Studiengang an der TU Dresden studiert. Mit den Zwischenprüfungen habe ich allerdings so meine Probleme: heute habe ich erfahren, dass ich in 1 von 2 Nachprüfungen nicht bestanden habe. Bei dieser Prüfung hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl (1/4 Jahr vorher mit Lernen angefangen), und das 2. Ergebnis steht auch noch aus - es sieht also nicht wirklich gut aus. Morgen habe ich erstmal Termine mit den Prüfern vereinbart, um die Prüfung durchzugehen, da ich das Ergebnis doch etwas unrealistisch finde. Aber allzu grosse Hoffnungen, dass sich nachträglich am Ergebnis noch was ändern lässt, habe ich nicht.


    Tja, und nun überlege ich (nicht zum ersten Mal) ob dieser Studiengang für mich überhaupt das richtige ist. Genrell finde ich das ganze Gebiet Biotechnologie interessant, habe aber doch immer wieder Verständnis- bzw. Wissenslücken. Es fällt mir schwer, die enorme Menge Fachwissen im Kopf zu behalten - ich bin doch eher praktisch veranlagt. In meiner Freizeit geht es kaum um Themen des Studiums, das sind bei mir 2 getrennte Dinge - andere Kommilitonen lesen schon regelmässig Science und jobben in Biotech-Firmen. Meine Interessen & Stärken weichen also doch ziemlich vom Studium ab und gehen mehr in Richtung Kreativität, Design, Fotografie und so weiter.


    Soll ich also weitermachen, auf die Gefahr hin, irgendwann exmatrikuliert zu werden? Ich bin zwar noch verhältnismässig jung, aber auch nicht gewillt, die Jahre sinnlos verstreichen zu lassen.
    Auf der anderen Seite bin ich mit dem Studienplatz sozusagen gesegnet worden: nach einem Wartesemester (Zivildienst) und mit einem Abischnitt von 2,3 habe ich 1 von 20 Plätzen in einem Studiengang bekommen, für den es mittlerweile rund 200 Bewerber und einen NC von 1,2 gibt - sowas hinzuwerfen wäre auch ziemlich dumm.


    Wenn es denn nichts wird mit diesem Studium, was habe ich für Alternativen? Ursprünglich hatte ich schon vor, einen akademischen Abschluss zu erlangen - hauptsächlich wegen der immer wieder gepriesenen höheren Jobchancen. Ich will halt eine Arbeit, die mir ein "normales" Leben ermöglicht, ich will später weder einen 7er fahren noch eine Villa besitzen. Aber jetzt nochmal 5 Jahre studieren? Darauf habe ich ehrlich gesagt keine Lust.
    In welche Richtung könnte ich mich umschauen? Spontan denke ich da an so Sachen wie Fotograf, Redakteur oder irgendwas in Richtung Design (Ikea, Lego oder ähnliches).


    Was meint ihr dazu? Wart ihr schonmal in ähnlichen Situationen? Wie würdet ihr euch entscheiden?

  • Schwierig zu sagen. Aber wenn deine Interessen so fundamental von deinem Studium abweichen, wieso hast du diich dafür entschieden? Das wäre insofern interessant zu wissen, als daraus ersichtlich wäre, ob äußere Faktoren (Eltern, Freunde, Presse) dafür entscheidend waren oder allein deine innere Einstellung.


    Genau davor graust mir, dass ich mitten im Studium merke, dass mei Fach gar nicht das richtige für mich ist. In so einer Situation heißt es Ruhe bewahren. Da muss eine Entscheidung nicht in Stunden oder Tagen fallen.


    Hier zu fragen ist auch ein wenig schwierig, weil ich z.B. deine persönlichen Neigungen und dich als Mensch gar nicht kenne. Eine Enínschätzung ist also recht schwer.

  • Hinschmeißen würd ichs erst, wenn es gar nicht mehr anders geht, weil es gibt IMHO keine wirklichen Alternativen, wenn man jetzt mal von Glückssträhnen absieht

  • Zitat

    Original geschrieben von Florian
    Eine Vorlesung (einer redet, alle schreiben) als Fachfremder stelle ich mir auch langweilig vor, aber du kannst auch ein Seminar (Referate von Studenten, Diskussionen) besuchen.


    Das hängt aber dann vom Studiengang ab, für den Du Dich interessierst. Natur- und Ingenieurwissenschaften kennen Seminare m.W. nicht.


    Edit: Sorry - ist irgendwie in die falsche Diskussion gerutscht.

  • genau wie du dachte ich auch mal. nur noch schlechte noten und der totale frust an der uni. habe dann allerdings meine freundin an der uni kennengelernt und seit dem läuft es wie geschmiert. was ich damit sagen will ist, es ist nicht entscheidend, wo deine stärken und schwächen liegen. wichtig ist, dass du die freude an der uni wieder bekommst. versuche freunde an der uni zu finden, schließ dich in lerngruppen zusammen. fast alle haben zu kämpfen, der eine mehr, der andere weniger. kopf hoch, dass wird schon!

    He is the world's coolest dude. A legend from the 70's. Loved by chicks and admired by fellas. One fashion icon. He'll show you how to be a player.

  • Danke erstmal für eure Meinungen. Es geht mir hier nicht darum, dass ihr mir Entscheidungen abnehmt, ich wollte halt mal eure Ansichten zu dem Thema wissen :) .


    Intruder:
    Naja, es ist nicht so, dass mich die Studienthemen überhaupt nicht interessieren. Es gibt viele sehr interessante Gebiete, in denen ich mir auch einen späteren Arbeitsplatz vorstellen könnte. Die Entscheidung für das Studienfach habe ich schon alleine getroffen, mir erschien es damals halt als Optimum (nach dem Bio-Leistungskurs).


    Snake:
    Ja, so ungefähr sehe ich es eigentlich auch.


    Shane54:
    Hmm, Freunde an der Uni habe ich schon, und mit einer Freundin habe ich ja auch zusammen gelernt (hatte die gleichen Nachprüfungen wie ich). Das ist es ja, was mich ziemlich frustriert: Ende Mai haben wir angefangen, wöchentlich den Stoff durchzugehen. Damals haben uns schon einige für verrückt erklärt, so zeitig mit Lernen anzufangen. Aber kurz vor der Prüfung habe ich mich richtig sicher im Stoff gefühlt und auch danach habe ich mit einer Note um die 2,0 gerechnet :( .
    Beim ersten Durchgang war das noch ganz anders, da hatte ich erst eine Trennung hinter mir und nicht wirklich Elan zum Lernen - da war ein Versagen in meinen Augen viel wahrscheinlicher.


    Und die Zwischenprüfungen sind ja Voraussetzung für Noten im Hauptstudium, somit habe ich schon Klausuren und Praktika von einem Semester nachzuholen (und jetzt wohl von 2 Semestern). Das durchkreuzt einige meiner Zukunftspläne... :flop:

  • Ich kann die Ansicht von Shane54 nur unterstreichen.
    Es kommt zu einem großen Teil auf die Einstellung zu einer Sache an, was sich dann auch in der passenden Arbeitshaltung äußert.


    Ich bin in meinem Vordiplom auch ins Schlingern geraten, was ich nur durch eine Änderung meiner Einstellung zum Studium wieder hinbiegen konnte.


    Das Problem ist nämlich, wenn es hier nicht klappt dann haste auch gute Chancen dass es bei nem anderen Studiengang auch nicht klappt. Und dann haste erst die richtigen Probleme, wie z.B. nen vergeigten Lebenslauf und sehr viel verschwendete Zeit.


    Bei nichtkünstlerischen Studiengängen glaube ích mittlerweile nur noch begrenzt an "Talent". Bei vielen ist es einfach eine knallharte Arbeitseinstellung.

    Gruss HK


    Manche mögens Heinz...

  • Nur eine generelle Anmerkung, unabhängig vom Ausgang oder der späteren Entscheidung:


    Triff die Entscheidung niemals:
    - übereilt oder kurzentschlossen
    - so lange der "Schock" der verpatzten Prüfung noch wirkt
    - ohne Dich mit einer Person Deines Vertrauens intensiv besprochen zu haben, nachdem etwas Zeit vergangen ist.


    Egal, wofür Du Dich entscheidest: Diese Entscheidung wird einen langen Schatten werfen und will demzufolge gut überlegt sein - und dann nochmal gut überlegt sein.


    Du sollst Dich natürlich nicht kaputtmachen oder vor einer Entscheidung dauerhaft drücken, aber so lange Du Dir nicht wirklich sicher bist, was Du willst, solltest Du den status quo auf jeden Fall weiter pflegen. Nicht, dass Du Dir schlussendlich ein Hintertüchen zunagelst! ;)

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

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