Frage an unsere Elektroniker / Lüfter Problem

  • Hallo,


    ich habe eine kleine technische Frage.


    ich habe einen älteren Beamer bei dem der Lüfter defekt ist. Der Beamer verfügt über eine Lüftersteuerung/-Überwachung.


    In dem Beamer eingebaut war ein Lüfter mit 1,2 Watt.


    Da der Beamer schon alt ist bekommt man leider nicht mehr genau denselben Lüfter bei.


    Nur noch mit den Nachfolger mit 2,2 Watt.


    Versuche ich nun den Beamer mit dem 2,2 Watt Lüfter anzumachen geht er direkt wieder aus und meldet Lüfter-Fehler.


    Die Lüfter verfügen über 3 Leitungen... 1x schwarz, 1x rot und 1x gelb... schwarz ist Masse, rot ist plus und gelb die Steuerleitung.


    Normal müsste es ja recht einfach mit einem Widerstand an rot oder gelb erledigt sein, oder?


    Kann mir jemand helfen? Was für einen Widerstand benötige ich damit der Beamer wieder denkt er hat seinen alten Lüfter?


    Lg Marius

  • Bei einem Lüfter mit 3 Pins ist der dritte die Lüftersteuerung. Über einen Hallsensor innerhalb des Lüfters gibt dieser ein Signal in Form einer Spannung an die Quelle, um Auskunft über seine Umdrehungen zu geben.
    An diesem Pin (gelb) sollte nicht ohne weiteres zwischengefunkt werden.


    Viel wichtiger scheint hier die Leistung - 1,2 Watt gegenüber 2,2 Watt.
    Der neue Lüfter hat eine höhere Leistung, also bei gleicher Spannung einen höheren Stromverbrauch. Also kann man am + Pin mittels Vorwiderstand vorab die Stromstärke begrenzt werden.


    Die Ermittlung für den Wert des Vorwiderstands erfolgt mittels Ohmsches Gesetz.


    Je nach Leistung und Effizienz der Lüfter kannst du ihn vielleicht mittels dieser "Leistungsanpassung" austricksen. Ob er dennoch reibungslos funktioniert, musst du austesten. Denn wir können nicht wissen, welche Umdrehungsgeschwindigkeiten der neue Lüfter anschließend erreicht, wenn seine Stromaufnahme gedrosselt wird - vor allem dann wenn die Regulierung des Beamers mittels Spannungssenkung an + erfolgt.
    Die Umdrehungen sind aber relevant für die Regulierung der Drehgeschwindigkeit.


    Es bleiben insgesamt folgende Möglichkeiten:


    1. Die Stromstärke begrenzen mittels Vorwiderstand an Plus.


    2. Einen alternativen Lüfter mit identischer Leistung und Umdrehung benutzen.


    3. Den Hallsensor simulieren, in dem du den dritten Pin mit einer festgelegten Spannung verbindest. Also Lüfter-seitig den Pin ignorieren, dafür von + abzapfen und mittels Kurzschluss, Widerstand oder Spannungsteiler (je nachdem, was der Hallsensor hergibt und Beamer erwartet) eine entsprechende Spannung anlegen. Mit einer gewissen Spannung kann man dem Beamer eine fixe Drehgeschwindigkeit vortäuschen, z.b. dass er 75% seiner Leistung dreht. Ab hier würde es kompliziert und diese Möglichkeit würde ich als Letzte in Betracht ziehen, weil der Beamer dennoch versuchen würde die Leistung zu regulieren.

  • Für die Berechnung des Widerstands fehlt eine relevante Größe: Wird der Lüfter im Beamer mit einer Maximalspannung von 24V, 12V oder 5V betrieben?
    Da sich die Leistungsaufnahme bei Lüftern ungefähr proportional zur dritten Potenz der Drehzahl ändert ist für eine Halbierung der Leistungsaufnahme die Absenkung der Drehzahl auf 80% nötig, d.h bei einem 12V Lüfter dürften am Lüfter nur 9.6V ankommen.
    1.2W bei 12V sind 100mA, 2.4V/0.1A=24 Ohm.
    Jetz kommt der Pferdefuß: 9.6V x 100mA=0.96W. Wenn der Lüfter bei 9.6V Eingangsspannung 1.2W leisten soll braucht er 130mA, d.h. der Widerstand darf nur 18.5 Ohm haben, das ist dann halt Glückssache ob die Lüfteransteuerung das hergibt.
    Wenns dumm läuft ist aber die Ursache dass der Beamer das Drehzahlsignal nicht erkennt und denkt der Lüfter wäre blockiert und schaltet daher ab.

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